Wem nutzt Sarazzin und warum wird er gepusht?

Ich hätt es nicht schöner ausdrücken können,Oscar
*

Hallo Christian,

was waere Deiner Meinung nach dann eine treffende Beschreibung der aktuellen Wirtschaftspolitik ohne Euphemismen der Elite (und deren Medien) wie „soziale Marktwirtschaft“ nachzuplappern?

Gruss

Desperado

Hallo,

Stimmt, es kommt auch noch auf weitere Umstaende an ob dieser
sinnvoll ist.

Auf welche denn?

Auf die Konkurrenzsituation welche z.B. durch Handelshemnisse bzw. (Frei)handelsabkommen bestimmt wird. Mehr zu den Umstaenden die selbst sehr hohe Stundenloehne fuer niedrige Taetigkeiten zulassen wuerden siehe: http://www33.brinkster.com/phantasieloser/wirtschaft…

Allerdings bin ich als Bilderbuch-Neoliberaler nicht unbedingt
gegen einen einheitlichen Mindestlohn.
Allerdings EU-weit einheitlich.

Das ist der Punkt.

Man sollte von einem Full-Time-Job leben können. Die Kunden
der Firma, die Niedriglöhner beschäftigen, müssen dann
allerdings auch mit steigenden preisen aufgrund der steigenden
Personalkosten leben können.

Und mit mehr Nettoeinkommen aufgrund weniger Sozialausgaben…

keine Reichensteuer,

so kann man das nicht sehen - Zinsertragssteuer trifft nur
jene die Geld haben und eine Erbschaftsteuer von 30 oder sogar
50 Prozent auf bereits versteuertes (Einkommensteuer)
Privatvermögen
kann man gut und gerne als Reichensteuer bezeichnen

Ich denke dass wir von verschiedenen Dingen sprechen: Die
genannten Beispiele treffen auch den (gehobenen) Mittelstand
und vor allem Personen ohne (guten) Steuerberater.

Wohl kaum. Je nach Lage sind Häuser bis locker 800.000 Eur
Wert von der Erbschaftssteuer befreit.
Freibeträge für Schnekungen von 100.000 Eur alle 10 Jahre PRO
ERBE sollten es ermöglichen, die 250.000 Eur Sparvermögen
eines Oberstudienrates steuerfrei an die Kinder
weiterzuleiten.

Wieso sind diese Steuern denn nicht progressiv? Eine progressive Erbschafts- und Schenkungssteuer wuerde die hohen Freibetraege auch ueberfluessig machen. Mir geht es nicht um die obere Mittelschicht bzw. Oberschicht mit einigen wenigen Millionen sondern um die oberen 10.000 welche z.B. durch Stiftungen um die Steuer herumkommen (Siehe Bertelsmann).

Erbschaftssteuer, Wegzugssteuer sowie Kapitalertragssteuer
treffen somit fast ausschliesslich die Vermögenden.

Ferner würde sich die Arbeitnehmerschaft eines Mittelständlers
bedanken, wenn der Chef plötzlich mit 70% besteuert wird und
deshalb seine Zelte (und die Arbeitslätze) in Deutschland
abbricht.

Einfach „mehr Steuern für Reiche“ zu fordern ist allein schon
vor diesem Hintergrund ziemlich dämlich.
Schlauer wäre es, seine Reichen im Land gut zu pflegen.

Noch schlauer waere es ihnen den westlichen Markt zu versperren wenn sie in Billiglohnlaendern produzieren lassen.

Denn nicht nur halten vielleicht 30% der Haushalte 70% des
Vermögens. Es sind auch diese Leute, die für 80% des
Steueraufkommens sorgen.

Steuern koennen erstens leicht uebergangen werden. Zweitens muss man sich fragen ob man ohne die Grossunternehmer weniger Steuereinnahmen haette. M.E. nein denn der Markt bleibt bestehen und wird, wenn nicht von einem Grossunternehmen, von vielen kleineren Unternehmen bedient welche auch (und evtl. sogar mehr) Steuern abfuehren.

Ferner müssen niedrigere Steuern für den mittelstand nicht
gleich höhere Steuern für Arme oder Reiche bedeuten.
Vielmehr könnte man ja auch die Steuern und aprallel dazu die
Ausgaben des Staates massiv senken.

Wo kann man denn sparen? Meist wird das bei Gruppen versucht die schlecht organisiert bzw. keine grosse Waehlerschicht sind, z.B. Schueler, Studenten, Arbeitslose… Dass Einsparungen bei der Bildung nicht die beste Zukunftsinvestition und Kuerzungen bei Arbeitslosen nicht das beste fuer den sozialen Frieden sind muessen wir glaube ich nicht diskutieren. An Renten wird sich aber nicht herangetraut da CDU-Waehler meist aelter sind…

Das kann uns hier zumindest bzgl. der Muslime so schnell nicht
passieren. 250 Jahre dauert das wohl noch. Bis dahin sind dann
unsere Reichen in Holland (so Wilders Partei weiterhin
prosperiert) und in der Schweiz…

Eher nicht, die Schweizer Volkspartei unter Blocher sowie die niederlaendische Partij voor de Vrijheid unter Wilders haben Ressentiments gegen Deutsche, welche nur nicht so sehr in der oeffentlichen Diskussion stehen wie die Anti-Islam-Hetze.

Ansonsten hat der typische konservative „Islamophobe“
hierzulande meist auch kein problem mit iranischen Managern,
sondern mit ostanatolischen Kriminellen.

Was m.E. nur daran liegt dass es von der ersten Sorte kaum Exemplare gibt - wenn die Green-Card Initiativen der Vergangenheit erfolgreicher gelaufen waeren und wir - wie in der Schweiz - viele hochgebildete auslaendische Arbeitskraefte haetten wuerde sich die Auslaenderfeindlichkeit auch auf diese konzentrieren.

nicht-progressive Sozialversicherungsbeitraege welche
Grossteile des Einkommens der Unterschicht verschlingen,

die die mehr kosten verursachen, sollen überprop. davon
verschont bleiben ???

Laut welcher Studie verursacht die untere Klasse hohe Kosten?

Das Abrutschen in die Sozialsysteme geht am schnellsten mit
geringem Vermögen.
Dazu braucht´s keine Studie, sondern lediglich gesunden
Menschenverstand.

Um die Sozialsysteme zu gebrauchen braucht man nicht „abzurutschen“ - man muss nur in Rente gehen oder einen Arzt aufsuchen - und Personen mit hohem Einkommen leben laenger und beziehen deshalb laenger eine (hohe) Rente und brauchen laenger medizinische Versorgung. Man kann hier auch nicht argumentieren dass sie mehr eingezahlt haben denn wie man weiss ist die Rentenkasse nicht deckend und die Krankenkassen zahlen mit alten Versicherten auch drauf. Ein Rentner der Oberklasse (der zudem statistisch gesehen noch weniger Kinder hat) schroepft die Gemeinschaft deshalb mehr als eine arbeitslose Familie die spaeter auch kaum Rente bekommt und vielleicht 10 Jahre kuerzer lebt.

M.E. ist die Tendenz zum Arzt zu gehen geringer und die
Lebenserwartung kuerzer (d.h. kuerzere Inanspruchnahme der
Renten- und Krankenversicherung).

Da der Arztbesuch hierzulande über die Pflichtversicherung
abgedeckt ist, kann ich eine solche Tendenz nicht erkennen.

Es gibt aber Statistiken darueber. Wenn die Unterschicht wegen der gleichen Kleinigkeiten wie die Oberschicht einen Arzt aufsuchen wuerde wuerden wir das sehr schnell an einer Beitragsverdoppelung bemerken.

Die geringere Lebenserwartung in den unteren Schichten der
Gesellschaft beruhte früher auf der harten, oft gefährlichen
und gesundheitsschädlichen Arbeit.
Heute ist eher der Mißbrauch von Tabak und Alkohol sowie
allgemein ungesunde Ernährung dafür verantwortlich.
Dafür kann dann aber auch der Reiche nichts…

Ich sage nicht dass der Reiche an irgendwas Schuld ist, nur dass der Arme billiger ist. Volkswirtschaftlich gesehen ist ein kurzes Leben eben besser.

Das Arbeitslosengeld 1
faellt bei geringen vorherigen Einkommen auch wesentlich
geringer aus. Die hohe Konsumquote sorgt ausserdem fuer mehr
Nachfrage (=mehr Jobs - mehr Einnahmen der
Sozialversicherungen).

Wenn vor allem Chinaschrott und Kik-Ware konsumiert wird,
bringt das der deutschen Volkswwirtschaft nicht allzu viel.
Sehr viewl wertvoller wäre eine Investition in die Ausbildung
der Kinder.

Das sollte Aufgabe des Staates sein - die dieser m.E. aber sehr schlecht erfuellt.

Ausserdem: Das ist es was einen Sozialstaat ausmacht: Jeder
nach seinen Faehigkeiten, nicht nachdem was er evtl. kostet.

Aber nciht jeder nach sienem Willen und wie er gerade Lust
hat.
Womit wir das Heuptproblem unseres Sozialsystems benannt
hätten.

Nein, das Hauptproblem sind nicht die Arbeitslosen sondern die fehlenden Arbeitsplaetze (mehr dazu unter dem oben geposteten Link).

Der Staat muss privatisieren, da ihm, v.a. aufgrund des
Sozialetats, die Kosten davonlaufen.

Ein Privatunternehmen wird aber nur etwas aufkaufen wenn es sich Gewinn verspricht - und diesen Gewinn kann der Staat -bei gutem Management- auch selbst abschoepfen.

Sozialisierungen von Schulden der Privatwirtschaft…

Anspielung auf die Bankenkrise: bitte berücksichtigen,
dass die staatlichen Banken die eigentlichen Probleme
hatten!!!

Das Thema ist zu gross um es hier (nochmal) abzuhandeln.

Eigentlich nicht.
Die allergrößten Probleme haben meist recht einfache Ursachen.
Hier die Allmachtsphantasien einiger Lokalfürsten und die
geringe Kontrolle durch den Souverän.

Mehr dazu hier: http://www33.brinkster.com/phantasieloser/wirtschaft…

Gruss

Desperado

was waere Deiner Meinung nach dann eine treffende Beschreibung
der aktuellen Wirtschaftspolitik ohne Euphemismen der Elite
(und deren Medien) wie „soziale Marktwirtschaft“
nachzuplappern?

Das schreibe ich mir als schlechtmöglichst getarnte Suggestivfrage der Menschheitgeschichte in mein Poesiealbum.

Hallo,

Sarrazin hat ein Thema in die öffentliche Diskussion gebracht,

Nein, die Medien haben das Thema in die Diskussion gebracht, sie haetten genausogut ueber die Thesen eines NPD-Funktionaer berichten koennen - aber das wird nicht getan da man diese antikapitalistische Partei nicht unterstuetzen moechte, wohl aber einen neoliberalen Banker mit aehnlichen Ansichten.

das bisher in der Politik gerne verschwiegen wurde.
Währenddessen nahmen viele Bürger, vor allem in den
Großstädten, die häufigen Probleme mit bestimmten Migranten
sehr deutlich wahr.

Es ist klar dass die Parteien welche billige Arbeitskraefte nach Deutschland geholt haben keine Probleme sehen wollen welche die Schuldfrage aufwirft. Das fehlt auch komplett in der Mediendiskussion: Die Frage danach warum so viele Zuwanderer zugelassen wurden und so wenig fuer deren Integration getan wurde und wer von der Immigration profitiert (hat). Die Schuld an der Einwanderungspolitik von CDU/FDP und anderen wird den Immigranten in die Schuhe geschoben - sogar von den betreffenden Parteien selbst.

Man kann die Chancen einer Partei mit einem - obendrein erst
noch zu erstellenden - komplexen Programm aber nicht auf einen
einzelnen, gerade populären Menschen fixieren und an dessen
aktueller Beliebtheit messen wie diese Partei gewählt werden
würde.

Ich halte die derzeitigen Werte auch fuer uebertrieben aber wenn kurz vor einer Wahl die Medien Sarazzin wieder pushen koennte es schon fuer ein paar Sitze reichen.

Ein einzelnes Thema, bei dem man die Mehrheitsmeinung der
Bevölkerung trifft, reicht nicht um als Partei mit komplexem
Themenkatalog anzukommen.

Es gibt auch erfolgreiche Parteien die sich nur auf ein Thema spezialisieren und ansonsten wenig bis kein Programm haben (wie z.B. Geert Wilders rechtspopulistische Partei in den Niederlanden welche erst sehr spaet ein Programm vorstellte).

Stammwähler aber eben doch bei seiner gewohnten Partei bleiben
lassen, d. h. die „müssten“ nicht Sarrazin wählen wenn ihre
eigene Partei das Thema inzwischen auch aufgreift.

Wenn sie es aufgreifen, denn bisher war das Thema tabu - bei der SPD wegen der vielen auslaendischen Waehler und bei CDU/FDP wahrscheinlich wegen der Schuldfrage.

Gruss

Desperado

Hallo,

Sarrazin hat ein Thema in die öffentliche Diskussion gebracht,

Nein, die Medien haben das Thema in die Diskussion gebracht,
sie haetten genausogut ueber die Thesen eines NPD-Funktionaer
berichten koennen - aber das wird nicht getan da man diese
antikapitalistische Partei nicht unterstuetzen moechte, wohl
aber einen neoliberalen Banker mit aehnlichen Ansichten.

Sarrazin ist schon mehrfach mit Provokationen zu unterschiedlichen Themen aufgefallen und deswegen immer für eine Schlagzeile gut. Man nennt es Agenda-setting - seitdem wird über ihn berichtet, ganz egal zu welchem Thema er sich äußert; Hauptsache, es ist provokant genug - und er bietet ja immer wieder sicheren Stoff dazu.

Er hat das Zeug zum Provokateur, die Medien stürzen sich also auf ihn und das hätten sie genauso gemacht wenn er irgendein anderes Aufreger-Thema gebracht hätte. Nach demselben Prinzip funktioniert es auch bei Hohlbratzen wie Paris Hilton, Katzenberger und Co.: zu berichten gibt von diesen Gehirnamputierten nichts, aber wenn man derartige Figuren medial aufbaut kann man jede ihrer völlig uninteressanten Handlungen dennoch als Spektakel verkaufen.

Sarrazin ist eine medial vergleichbare Figur, nur in einem anderen Genre: ein Polit-Provokateur, der unabhängig vom jeweils aktuellen Thema schon allein aufgrund seiner früheren Verlautbarungen immer für eine Schlagzeile gut ist.

In diesem Fall hat er allerdings obendrein in „das“ Wespennest schlechthin gestochen. Über Ausländer und dann auch noch Juden und Gene zu reden ist die politische Skandal-Königsklasse und jedem konnte vorher klar sein, welchen Wirbel das geben würde.

Es ist klar dass die Parteien welche billige Arbeitskraefte
nach Deutschland geholt haben keine Probleme sehen wollen
welche die Schuldfrage aufwirft.

Die Gastarbeiter wurden vor 50 (!!!) Jahren ins Land geholt und die Gegebenheiten damals können keine ernsthafte Grundlage mehr für Fehlentwicklungen 30, 40, 50 Jahre später sein. Zumal es auch nichts miteinander zu tun hat: die Leute damals hierher geholt zu haben ist die eine Sache, dass sich bestimmte Teilgruppen selbst nach Generationen nicht integrieren eine andere.

Das fehlt auch komplett in
der Mediendiskussion: Die Frage danach warum so viele
Zuwanderer zugelassen wurden und so wenig fuer deren
Integration getan wurde und wer von der Immigration profitiert
(hat). Die Schuld an der Einwanderungspolitik von CDU/FDP und
anderen wird den Immigranten in die Schuhe geschoben - sogar
von den betreffenden Parteien selbst.

Weil es ja auch stimmt. In kaum einem Land konnten sich die Zugereisten so frei und uneingeschränkt entwickeln wie hier, in einem Deutschland, das nach dem 2. Weltkrieg jedweden Eindruck von Fremdenfeindlichkeit vermeiden wollte. An Möglichkeiten und Freiheit hat es somit sicher nicht gemangelt.

Eher haben es die Zugezogenen verpennt diese Chancen für sich zu nutzen. Sie haben sich mit ihresgleichen ghettoisiert, keine Anstalten zur Integration unternommen und keine Bringschuld gesehen, die man überall sonst auf der Welt hat wenn man sich in der Fremde niederlässt.

Es ist ja tatsächlich so, dass nicht alle Einwanderer flächendeckend Probleme haben, sondern es fallen bestimmte Gruppen besonders auf. Und dann fragt man sich schon, was die von anderen unterscheidet, die offenbar recht gut die Kurve kriegen.

Sarrazin beobachtet und beschreibt das durchaus richtig, er hat nur eine saudumme Erklärung dazu in den Raum geworfen: es hat weit weniger mit Genen und Vererbung zu tun als vielmehr kulturellen Ursachen und daraus resultierend mangelnder Bildung.

Ich halte die derzeitigen Werte auch fuer uebertrieben aber
wenn kurz vor einer Wahl die Medien Sarazzin wieder pushen
koennte es schon fuer ein paar Sitze reichen.

Nee, so einfach ist das nicht. Er würde bestenfalls unter „Sonstige“ mitgezählt werden. Parteien, die nur ein einziges Thema besetzen, bekommen ein paar Stimmen ihrer treuesten Jünger, aber das war’s dann auch.

Obendrein käme noch, dass Sarrazin teilweise deutlich verkannt wird. Beim aktuellen Thema hat er breite Zustimmung, bei vielen anderen Thesen aber genau das Gegenteil. Sobald sich die Leute ausführlicher mit ihm auseinander setzen und seine Haltung z. B. zu Hartz IV-Empfängern und der deutschen Unterschicht wahrnehmen würden, wäre Sarrazin keineswegs mehr der Kämpfer für die Interessen der breiten Mehrheit in der Bevölkerung, sondern dann entpuppte er sich schnell als ein sein Leben lang provozierender Querulant.

Es gibt auch erfolgreiche Parteien die sich nur auf ein Thema
spezialisieren und ansonsten wenig bis kein Programm haben
(wie z.B. Geert Wilders rechtspopulistische Partei in den
Niederlanden welche erst sehr spaet ein Programm vorstellte).

Man kann die Verhältnisse anderer Länder nicht 1:1 auf Deutschland übertragen, insbesondere nicht wenn es um rechtspopulistische Parteien geht.
Obendrein werden Organisationen wie die bibeltreuen Christen, die Autofahrer-Partei und ähnliche Gruppierungen eher als Zirkustruppen gesehen. Selbst die Piraten haben es bislang nicht in die Parlamente geschafft obwohl sie sich relativ breit als Alternative für alle aufstellen, die sich bei den anderen Parteien gegängelt fühlen. Man muss als Parlament-fähige Partei ein breites Themenspektrum abdecken können; man wird nicht gewählt wenn man nur ein Interessengebiet hat und zu allem anderen nichts zu sagen hat.

Stammwähler aber eben doch bei seiner gewohnten Partei bleiben
lassen, d. h. die „müssten“ nicht Sarrazin wählen wenn ihre
eigene Partei das Thema inzwischen auch aufgreift.

Wenn sie es aufgreifen, denn bisher war das Thema tabu - bei
der SPD wegen der vielen auslaendischen Waehler und bei
CDU/FDP wahrscheinlich wegen der Schuldfrage.

Welche ausländischen Wähler?

Ich glaube eher, dass sie es aufgreifen weil offenbar wird, dass sie Tabus haben. Die Leute stecken sich bei der WM Deutschlandfahnen an die Autos und kritisieren Ausländer, die sich nicht integrieren, ohne dabei rassistisch zu sein. Damit sind die Leute viel weiter als die Politiker, die immer noch einen großen Bogen um „Patriotismus“ machen, selbst da, wo es durchaus positiv ist. Einfach nur die tumbe Rechtsradikalen-Keule zu schwingen reicht bei aufgeklärten Bürgern irgendwann nicht mehr.

Obendrein steckt sicherlich auch ein gerüttelt Maß an Populismus und Anbiederung darin: die Bevölkerungsmeinung zu Sarrazins aktuellem Thema ist eindeutig wie selten, da wäre jeder Politiker blöd, der sich dem nicht anschließt und redet, als hätte er ja schon immer genau das auch gesagt.

Gruß,

MecFleih

Hallo auch,

ich habe das Buch nicht gelesen, werde es aber tun. Ich habe aber so ziemlich alles an Fernsehrunden gesehen, was es zu dem Thema gab.

Er macht mir als Person einen schüchternen, gehemmten Eindruck. Er ist ein miserabler Redner, fast stottert er. Er scheint mir nicht emotionael intelligent zu sein. Einem Menschen mit mehr emotionalem IQ wäre der Schnitzer mit dem Judengen nicht passiert. Sowas sagt man nicht, nicht auf Deutsch. Und über Vererbung schreibt man nicht, nicht in Deutschland. Ich halte ihn deswegen für naiv, vieleicht sogar dumm auf eine gewisse Weise. Ich glaube nicht, daß er die Aufmerksamkeit genießt. Er ist eher davon überrascht und überrumpelt worden. Die ganzen Fernsehdebatten liefen ab wie die heilige Inquisition.

Ich glaube, der hat das Buch einfach deswegen geschrieben, weil er es konnte.

Grüße Bellawa.

Aha. Ich finde, Sarrazin ist wahrer Sozialdemokrat. Warum ihn alle Rechts nennen, ist mir nur mit dem Zwang zur Diffamierung zu erklären.

Bellawa.

Hallo,

Wieso sind diese Steuern denn nicht progressiv? Eine
progressive Erbschafts- und Schenkungssteuer wuerde die hohen
Freibetraege auch ueberfluessig machen.

Sie würden dafür aber einen hohen Verwaltungsaufwand verursachen. EIN Grund von mehreren ist sicherlich, dass sich mit den hohen Freibeträgen die große Masse der Erben eine Steuererklärung sparen kann und die Finanzämter müssen keine bearbeiten.
Abgesehen davon ist doch auch jetzt schon die Progression recht hoch.

Mir geht es … um die oberen 10.000 welche z.B. durch Stiftungen um die Steuer herumkommen (Siehe Bertelsmann).

Ist Dir klar, dass diese Leute das Geld dann nicht mehr haben, sondern eben die Stiftung?

Noch schlauer waere es ihnen den westlichen Markt zu versperren wenn sie in Billiglohnlaendern produzieren lassen.

Wer definiert dann Billiglohnland? Und wie wären wohl die Folgen einer solchen Wirtschaftspolitik auf ein so exportabhängiges Land wie unseres? Die betroffenen Länder würden sicherlich mit gleicher Münze heimzahlen. Außerdem ist sowas einem Hersteller, der 80% ins Ausland exportiert, möglicherweise ein bißchen Bockwurst, wenn er gleich im Ausland produziert.
Und wäre es wirklich denkbar, dass sich „der Westen“ gemeinsam auf sowas einigen könnte? Also jetzt nicht in der grauen Theorie, sondern ganz realistisch betrachtet.

Zweitens muss man sich fragen ob man ohne die Grossunternehmer weniger Steuereinnahmen haette. M.E. nein denn der Markt bleibt bestehen und wird, wenn nicht von einem Grossunternehmen, von vielen kleineren Unternehmen bedient welche auch (und evtl. sogar mehr) Steuern abfuehren.

Keine Ahnung, woher diese Vorstellung rührt. Ich nehme aber an, dass in dieser Welt sowas wie Skaleneffekte unbekannt sind. Im Ausland gibt es dann auch keine Großunternehmen, nehme ich mal an.

Ferner müssen niedrigere Steuern für den mittelstand nicht
gleich höhere Steuern für Arme oder Reiche bedeuten.
Vielmehr könnte man ja auch die Steuern und aprallel dazu die
Ausgaben des Staates massiv senken.

An Renten wird sich aber nicht herangetraut da CDU-Waehler meist aelter sind…

Die von der SPD und den Linken sind dagegen gerade erst der Schule entsprungen.
Kannst du dich noch dunkel an eine der ersten Maßnahmen der rot-grünen Koalition erinnern, als die 1998 an die Macht kamen?
Stichwort: Demografischer Faktor
Und wenn ich mir die aktuelle Debatte um die Erhöhung des Renteneintrittsalters anhöre, dann würde ich meinen, dass hier SPD und Linke um die Wählerstimmen von Rentnern buhlen.
Welcher Partei gehörte nochmal der Minister, der die Rentengarantie erfunden hat, an?

Um die Sozialsysteme zu gebrauchen braucht man nicht
„abzurutschen“ - man muss nur in Rente gehen oder einen Arzt
aufsuchen - und Personen mit hohem Einkommen leben laenger und
beziehen deshalb laenger eine (hohe) Rente und brauchen
laenger medizinische Versorgung.

Kann man das mal statistisch belegen? Meine Theorie ist ja, dass die „Reichen“ kaum Sozialrenten beziehen, da sie dort auch nicht eingezahlt haben. Gleiches könnte für die GKV gelten.
Und wo ist nochmal der Zusammenhang von hohen Kosten für die Gesundheit und hohem Alter?
Ich werfe mal als These ein, dass die letzten beiden Jahre am teuersten sind? Und je eher derjenige gestorben ist, um so teuerer sind wahrscheinlich die letzten beiden Jahre. Es ist wahrscheinlich die Ausnahme, dass ein 30 Jahre lang schwerkranker Mensch 95 Jahre alt wird.

Man kann hier auch nicht argumentieren dass sie mehr eingezahlt haben denn wie man weiss ist die Rentenkasse nicht deckend

Was ist denn das für ein komisches Argument? Das gilt doch dann wohl für alle und nicht nur die „Reichen“.

und die Krankenkassen zahlen mit alten Versicherten auch drauf. Ein Rentner der Oberklasse (der zudem statistisch gesehen noch weniger Kinder hat) schroepft die Gemeinschaft deshalb mehr als eine arbeitslose Familie die spaeter auch kaum Rente bekommt und vielleicht 10 Jahre kuerzer lebt.

Naja, das ist ein schlechtes Beispiel. Die arbeitlose Familie hat ja offenkundig gar nichts eingezahlt. Also wäre jede Auszahlung schon eine ungleich höhere Schröpfung. Und das was Du da als „nicht deckend“ bezeichnest, soll wahrscheinlich der aus Steuern finanzierte Zuschuss sein. Steuern die auch Leute zahlen, die keinen Anspruch auf eine Sozialrente haben.

Es gibt aber Statistiken darueber. Wenn die Unterschicht wegen
der gleichen Kleinigkeiten wie die Oberschicht einen Arzt
aufsuchen wuerde wuerden wir das sehr schnell an einer
Beitragsverdoppelung bemerken.

Also Statistiken sind erstmal immer interessant. Vor allem dann, wenn man die Quelle benennt, so dass wir alle mal nachsehen können.

Die geringere Lebenserwartung in den unteren Schichten der Gesellschaft beruhte früher auf der harten, oft gefährlichen und gesundheitsschädlichen Arbeit.

Volkswirtschaftlich gesehen ist ein kurzes Leben eben besser.

Nicht wenn man die ganze Zeit auf Transfers angewiesen ist und aufgrund eines ungesunden Lebensstils hohe Kosten im Gesundheitssystem verursacht.

Nein, das Hauptproblem sind nicht die Arbeitslosen sondern die
fehlenden Arbeitsplaetze.

Hauptproblem ist nicht die Trockenheit sondern der fehlende Regen.
Also die Arbeitlosen sind in der Tat nicht das Problem, sondern die Folgen eines Problems.

Ein Privatunternehmen wird aber nur etwas aufkaufen wenn es
sich Gewinn verspricht - und diesen Gewinn kann der Staat -bei
gutem Management- auch selbst abschoepfen.

Also viele Unternehmen verkaufen vor allem etwas. Und der Staat ist nicht dazu da Gewinne „selbst abzuschöpfen“. Naja obwohl, genau das macht er ja mit Steuern und Abgaben. Du meinst sicher selbst erwirtschaften. Aber wenn ich jetzt mal an Bahn und Post zurückdenke oder mir die Erfolge der Arbeitsagentur ansehe. Nee, ich glaube der Staat kann sowas nicht so richtig. In den sozialistischen/kommunistischen Ländern hat das mit dem selbst abschöpfen irgendwie auch nicht geklappt.

Grüße

P.S.: Beim Verteilen des Kuchens immer erstmal daran denken, wer ihn und warum bäckt.

Sarrazin naiv und überrascht von der Reaktion?

Wenn da etwas naiv ist, dann genau Das zu denken!

Sarrazin ist sicher nicht naiv und hat die Reaktion wenn nicht in dem Ausmaß vorher gesehen, dann aber zumindest erhofft!

Da tut es gar nichts zur Sache, was man inhaltlich von seinen Thesen und dem schmückenden Beiwerk hält.!

Genau darum geht es doch

Sowas sagt man nicht, nicht auf Deutsch.

Genau das ist der Fähler: Ignorieren, Verschweigen, Vertuschen, Beschönigen

Genau dafür sind solche Whistleblower da.

Fehlt nur noch der lebensgefährliches Satz „was sollen die Anderen denken“

Gruß

Stefan

http://de.wikipedia.org/wiki/Euphemismus-Tretmühle

Hallo,

Er macht mir als Person einen schüchternen, gehemmten
Eindruck. Er ist ein miserabler Redner, fast stottert er.

dafür gibt es viele mögliche Erklärungen. Darunter
http://www.welt.de/print-welt/article337105/Thilo_Sa…

oder Schlaganfall wie schon mehrfach diskutiert. Im übrigen ist mir gerade nicht ganz klar, wieso ein Buchautor auch gleichzeitig in natura ein perfekter Redner sein muß.

Er
scheint mir nicht emotionael intelligent zu sein. Einem
Menschen mit mehr emotionalem IQ wäre der Schnitzer mit dem
Judengen nicht passiert. Sowas sagt man nicht, nicht auf
Deutsch. Und über Vererbung schreibt man nicht, nicht in
Deutschland.

Mit EQ hat das nichts zu tun und natürlich kann man sich zu Vererbung auf Deutsch und in Deutschland äußern. Genauer gesagt ist Deutschland immer noch mit führend in der Genetikforschung. Das ginge wohl kaum, wenn man sich zu dem Thema nicht äußern dürfte.

Seltsame Blüten treibt dieses Thema.

Gruß
C.

Hallo,

auch, wenn Du es nicht glaubst, bin ich bei dem Thema weitgehend Deiner Meinung, nur:

Eher haben es die Zugezogenen verpennt diese Chancen für sich
zu nutzen. Sie haben sich mit ihresgleichen ghettoisiert,
keine Anstalten zur Integration unternommen und keine
Bringschuld gesehen, die man überall sonst auf der Welt hat
wenn man sich in der Fremde niederlässt.

Ist das wirklich so? Das Verhalten der ausgewanderten Deutschen auf Mallorca oder in Thailand, der spanischsprachigen Zuwanderer in den USA oder der Nordafrikener in Frankreich ist doch ganz genauso. Sobald die kritische Masse erreicht ist, kann man unter sich bleiben und sich sprachlich, kulturell usw. isolieren. Auf Mallorca mag das noch vergleichsweise wurscht und nur für die Einheimischen ein Ärgernis sein, in den USA ist das ein echtes Problem, was sich für Außenstehende allerdings vor allem dadurch erschließt, daß man bei Subway oder McDonalds in Miami Beach je nach Mitarbeiter mit Spanisch weiterkommt als mit Englisch.

Wir sind sicherlich nicht das einzige Land der Welt, daß es mit Parallelgesellschaften und Gruppen von sich isolierenden Zuwanderern zu tun hat. Es ist aber auch nicht so, daß es a) allen Zuwanderern in Deutschland so ginge und b) sich in allen anderen Ländern genauso verhielte.

Insofern wäre es hilfreich, sich mal mit der Ursachenforschung zu beschäftigen.

Obendrein käme noch, dass Sarrazin teilweise deutlich verkannt
wird. Beim aktuellen Thema hat er breite Zustimmung, bei
vielen anderen Thesen aber genau das Gegenteil. Sobald sich
die Leute ausführlicher mit ihm auseinander setzen und seine
Haltung z. B. zu Hartz IV-Empfängern und der deutschen
Unterschicht wahrnehmen würden, wäre Sarrazin keineswegs mehr
der Kämpfer für die Interessen der breiten Mehrheit in der
Bevölkerung, sondern dann entpuppte er sich schnell als ein
sein Leben lang provozierender Querulant.

Und wenn Du Dich nicht nur auf die Lektüre der Schlagzeilen beschränken würdest, hättest Du dazu vielleicht auch eine andere Meinung. Das Kopftuchmädchen-Interview ist in schriftlicher Fassung mehrere Seiten lang. Bekannt sind einige wenige Zeilen.

Gruß
C.

Sarrazin ist sicher nicht naiv und hat die Reaktion wenn nicht
in dem Ausmaß vorher gesehen, dann aber zumindest erhofft!

Kannst du in ihn reinsehen oder bist du er? Ich denke nicht. Alles was ich beurteilen kann, sind seine öffentlichen Auftritte. Und nach seinem unsicheren, verstörten Verhalten nach zu urteilen, komme ich zu genau meinen Schlüssen. Woraus ziehst du deine, außer aus deinen Vorurteilen über islamkritische Menschen?

Grüße Bellawa.

Fehlt nur noch der lebensgefährliches Satz „was sollen die
Anderen denken“

Richtig. Aber in einem guten Diskurs geht es nicht darum recht zu behalten, sondern der Intelligentere zu sein. Sarrazin hätte dasselbe Buch auch ganz ohne Genetik und Intelligenzforschung schreiben können. Dann wäre er nicht angreifbar gewesen. Hat er das denn nicht gewußt was passiert, wenn er der Meute so ein Stöckchen hinwirft? Wie dumm! Jeder Forenposter weiß das, daß man sich nicht angreifbar machen darf. Bei uns haben die Zeitungen getitelt: „Sarrazin und das Judengen“. Über das eigentliche Thema wird aber geschwiegen.

Grüße Bellawa.

Genauer
gesagt ist Deutschland immer noch mit führend in der
Genetikforschung.

Aber nur solange man sich mit Pferden und Tomaten beschäftigt. „Intelligenz ist vererbbar“ und „es gibt genetisch umrissene Bevölkerungsgruppen“ ist nicht sagbar. Das Wort Rasse ist ein Unwort, sobald man von Menschen spricht. Nur bei Pudeln und Schäferhunden ist es OK.

Grüße Bellawa.

Ist das wirklich so? Das Verhalten der ausgewanderten
Deutschen auf Mallorca oder in Thailand, der
spanischsprachigen Zuwanderer in den USA oder der
Nordafrikener in Frankreich ist doch ganz genauso. Sobald die
kritische Masse erreicht ist, kann man unter sich bleiben und
sich sprachlich, kulturell usw. isolieren. Auf Mallorca mag
das noch vergleichsweise wurscht und nur für die Einheimischen
ein Ärgernis sein, in den USA ist das ein echtes Problem, was
sich für Außenstehende allerdings vor allem dadurch
erschließt, daß man bei Subway oder McDonalds in Miami Beach
je nach Mitarbeiter mit Spanisch weiterkommt als mit Englisch.

Da gibt es schon große Unterschiede, denn Sozialleistungen gibt es woanders für Einwanderer nicht. Darum können die Deutschen in Australien oder Kanada unter sich bleiben. Hauptsache es erarbeitet sich jeder seinen Lebensunterhalt.

Das Wort Rasse ist ein Unwort, sobald man von Menschen spricht. Nur bei Pudeln und Schäferhunden ist es OK.

Aber nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil es schlicht und ergreifend Unfug ist: http://www.akdh.ch/ps/ps_82Ausnahmen-Rgel.html

Im Zweifelsfall bist Du einem Bauern in Botswana genetisch ähnlicher als Deinem Nachbarn schräg gegenüber.

Grüße

=^…^=

Kannst du in ihn reinsehen oder bist du er?

Du behauptest von dir, es zu können.

Alles was ich beurteilen kann, sind seine öffentlichen
Auftritte.

Genau die beurteile ich auch. Dabei berücksichtige ich auch, dass da jemand nicht nur aus freien Stücken in die Medien geht, sondern die Auftritte und Interviews gezielt gesucht hat. Dazu gehört auch, sich für die Medienkampagne symbolische Orte gezielt auszusuchen wie bspw. den Umstand, so ein Buch ausgerechnet im Haus der Bundespressekonferenz zu geben.

Man kann genauso berücksichtigen, dass Herr Sarrazin generell höchst Medienerfahren ist, gerade auch wenn es um Reaktionen auf Äußerungen aus seinem Munde geht, die in ein bestimmtes Raster passen.

Man könnte es auch anders ausdrücken: Wenn ein Kind sich das erste Mal an der Kerze verbrennt, dann ist das Unwissenheit. Das zweite Mal lässt man vielleicht noch als Lernprozess durchgehen. Beim dritten und vierten Mal mag man mit gutem Willen Naivität unterstellen, dass das Kind glaubt, die Kerze sei nicht mehr heiß. Wobei das schon schwierig wird, wenn man dem Kind eine gewisse Intelligenz zusprechen kann, zu wissen, warum die Kerze heiß ist. Spätestens ab dem fünftem Mal kann aber auch da nicht mehr von Naivität die Rede sein, sondern man muss die Vermutung hegen, dass da jemand das Feuer sucht, weil er sich gerne verbrennt.

Woraus
ziehst du deine, außer aus deinen Vorurteilen über
islamkritische Menschen?

Woraus ziehst du die Unterstellung, ich habe Vorurteile gegen islamkritische Menschen? Wo war hier überhaupt konkret von islamkritischen Menschen die Rede? Ich habe davon gesprochen, dass ein solches Verhalten, wie es Sarrazin an den Tag legt bei einer gewissen Intelligenz, die man ihm zusprechen kann und ausreichend Erfahrung nicht nur allgemein, sondern sehr konkret, nicht als naiv bezeichnen kann.

Wie kommst du also zu so einer Unterstellung?
Könnte es sein, dass du von Vorurteilen gegenüber Menschen zerfressen bist, die nicht deine Meinung teilen?

Hallo,

auch, wenn Du es nicht glaubst, bin ich bei dem Thema
weitgehend Deiner Meinung

Gut, dass es das auch mal gibt, dass wir uns weitgehend einig sind. :smile:

Das Verhalten der ausgewanderten
Deutschen auf Mallorca oder in Thailand, der
spanischsprachigen Zuwanderer in den USA oder der
Nordafrikener in Frankreich ist doch ganz genauso

Da gibt’s aber insofern Unterschiede als…
a) viele nicht den Sozialkassen ihrer Gastländer zur Last fallen (Deutsche mit Häusern auf Mallorca spülen eher viel Geld in spanische Kassen)
b) andere sich dennoch patriotisch zum Gastland stellen, es wehen Stars & Stripes über Chinatown und Little Italy. Die südamerikanischen Zuwanderer werden nicht aus den eh nicht vorhandenen US-amerikanischen Sozialkassen gesponsort und respektieren die Werte, die im Gastland herrschen.
c) Frankreich setzt als Staat klare und restriktive Regeln. Damit lassen sich zwar keine sozialen Probleme lösen und es fördert nicht zwangsläufig die Integration, verhindert aber, dass die Bevölkerung den Eindruck hat, der Staat/die Parteien schwiegen Probleme tot weil man heiße Eisen nicht anfassen mag. Ein Sarrazin wäre dort als willkommener Mahner von offensichtlichen Problemen verstanden worden, nicht als Nestbeschmutzer.

Wir sind sicherlich nicht das einzige Land der Welt, daß es
mit Parallelgesellschaften und Gruppen von sich isolierenden
Zuwanderern zu tun hat. Es ist aber auch nicht so, daß es a)
allen Zuwanderern in Deutschland so ginge und b) sich in allen
anderen Ländern genauso verhielte.

Klar, aber wir sind das Land, in dem es wie nirgendwo sonst ein großes Problem darstellt die offensichtlichen Probleme klar zu benennen. Hier wird reflexartig die Rechtsradikalen-Keule geschwungen und mit Nazi-Anspielungen jede Diskussion an den Rand der Unmöglichkeit eines sachlichen Austausches gebracht.

Gruß,

MecFleih