z.B. der Arbeitsvertrag der Journalisten regelt in welcher
Richtung sie grundsaetzlich schreiben duerfen,
Du verallgemeinerst etwas, das beim Springer-Verlag so
geregelt ist. Das ist aber eine Ausnahme.
Deshalb schrieb ich z.B… Allgemein geschieht so etwas eher implizit, also z.B. so: Der Chefredakteur stellt am liebsten Freunde und Bekannte ein (und in den meisten Faellen werden diese seine politischen Ansichten grob teilen). Wenn jemand befoerdert werden soll wird der Chefredakteur jemanden bevorzugen den er mag - und der Mensch tendiert dazu Mitmenschen zu moegen die aehnliche Ansichten haben.
bei Bild ist
das EU-freundlich, Israelfreundlich, USA-freundlich,
kapitalismusfreundlich…
Auch das stimmt nicht. Die Grundsätze des Springer-Verlages
(die zusätzlich in den Arbeitsverträgen stehen), sehen anders
aus:
http://nachhaltigkeit.axelspringer.de/de/grundsaetze…
Les doch mal z.B. bildblog.de (oder analysiere die Bildzeitung selbst bzw. lese diverse Studien dazu), dann muesste Dir klar werden dass, wenn nicht explizit, solche Grundsaetze implizit existieren - was bei anderen Springermedien aehnlich sein duerfte.
Weiterhin regelt der Werbemarkt was man ueber bestimmte
Konzerne schreiben darf - oder denkst Du der VW-Konzern
schaltet Anzeigen in Zeitungen die negativ ueber das
Unternehmen berichten?
Natürlich schaltet VW auch dort weiterhin Anzeigen. Daß sich
Werbekunden von einem Presseerzeugnis zurückziehen, weil ihm
die Berichterstattung nicht gefällt, ist a) äußerst selten und
b) nie von Dauer.
Und wieso gibt es dann keine Werbeschaltungen grosser Unternehmen in linken oder rechten Medien? M.E. weil diverse Unternehmen eben nicht die Ideologie dieser Medien teilen bzw. aus PR-Gruenden nicht damit in Verbindung gebracht werden wollen. Damit faellt die wichtigste Einnahmequelle weg und die radikaleren Medien sind auf Spenden, freiwillige Mitarbeiter usw. angewiesen.
Weiterhin bestimmt der Vertrieb welche Zeitungen vertrieben
werden (und damit wie weit sich ein Medium ausbreiten kann),
man findet naemlich in den meisten Supermaerkten unzaehlige
Frauen, Maenner, Feuerwehrfachzeitschriften usw. aber
Zeitungen wie z.B. die Junge Welt fast nie.
Das ist wohl eine Frage der Größe der Zeitschriftenregale und
der anwohnenden Klientel. Außerdem sind nicht alle
Publikationen in unbegrenzter Zahl vorhanden. Wenn weg, dann
weg.
Es gibt in diversen Supermaerkten mehrere Fachzeitschriften fuer Modelleisenbahnen, Feuerwehrtechnik usw. Du wirst mir nicht erzaehlen dass z.B. fuer die Junge Welt einfach kein Platz ist oder dass es zu unrentabel ist.
Zuletzt braucht z.B. eine neue Zeitschrift Investoren fuer
Marketing usw. Ich kann mir denken dass ein Investor kein
Medienprojekt finanziert welches sich gegen seine eigenen
Interessen richtet, z.B. eine antikapitalistische Zeitschrift.
Es gibt in jeder Buchhandlung Abteilungen für Satire und
Märchen.
In letzterer Abteilung scheinst Du Dich oft aufzuhalten wenn man einige Deiner Beitraege liest.
Am Schluss natuerlich der Medienkonsument, der will meist
leicht verdauliche Kost und weniger anspruchsvolle und evtl.
auch frustrierende Nachrichten konsumieren. Auch kann man das
Leben im Kapitalismus (also Konsum) viel mehr geniessen
Vor allem kann man sein Leben viel mehr genießen, wenn
konsumiert wird und es etwas zu konsumieren gibt. Erstens hat
man dann mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einen
Arbeitsplatz und zweitens nur dann die Gelegenheit, sein
verdientes Geld auch auszugeben.
Die Diskussion ob Kapitalismus super oder nicht ganz so super toll ist fange ich jetzt nicht an.