Wer hat den Salonnazi in Österreich gewählt?

Ich bin mir ziemlich sicher, der Daumen- nach- unten- Typ hat nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Das bestätigt meine Aussage nur.

Hallo,

was IMHO etwas sehr weitgehend ist. Erstens agieren auch Grüne Jugend, NGOs, Bürgerinitiativen und Gewerkschaften mitunter wie eine APO. Zweitens halte ich den Befund aus dem Link für viel zu weitreichend. Denn die FPÖ hat ja parlamentarisch partizipiert. So wie jede andere Partei auch strebt sie die Macht in Legislative und Exekutive an und koaliert auch zu diesem Zwecke mit Konkurrenten.

Protestparteien richten sich stets in ihren Appellen gegen die derzeitig realen Ergebnisse des Parlamentarismus. Das müssen sie tun, um Mobilisierungspotential („die Straße“, „die schweigende Mehrheit“) ausschöpfen zu können. Das war bei den Grünen so und auch die AfD schwimmt auf dieser Welle.

Die Frage, die sich stellen würde, wäre über welche APO-Macht die FPÖ überhaupt verfügt? Beim extremen Flügel der AfD (Höcke) gibt es immerhin Ansätze PEGIDA aufzusammeln. Aber was kriegen die denn schon zusammen. Das ist doch ein Witz an Masse. Bei den Grünen waren es immerhin die "Friedens"bewegung und die Kernkraftgegner.

Allerdings sollten sich die Österreicher jetzt mal ernsthaft über die Machtbefugnis des Bundespräsidenten ihre Gedanken machen und vor den nächsten Nationalratswahlen die Verfassung abändern. Siehe Ausssagen Hofers in Sachen „Entlassung der Regierung“ sowie Bellens Aussagen in Richtung „Weigerung einen FPÖ-Kanzler zu ernennen“. Denn eine strukturell anfällige Verfassung kann Trittleiter für Extreme zur Umbildung des Regierungssystems werden (parl. Demokratie -> Präsidialsystem).

Eine „zivilisierte“ Form der Kulturrevolution mit desinfizierten Bajonetten und vor der Exekution überreichtem Verwaltungsbescheid?!?! :joy:

Es gibt ja doch noch ein paar größere Städte, wenn man die Latte nicht allzu hoch hängt. Wenn aber zuviel Macht, Geld und Akteure sich in einer zentralen Metropole drängen, dann kann das zur Unterbrechung von Kommunikationswegen führen. Das erkennt man derzeit sogar im Kleinen am Bundeskanzleramt. Merkel wird nachgesagt, dass sie sich mittlerweile einbunkere und sogar den Kontakt zur eigenen Fraktion meide, wenn es machbar ist. Zudem, dass man „in Berlin“ den Kontakt zu den Landesverbänden verliere (gilt für alle Parteien), denen ihrerseits die Basis abhandenkomme.

Gruß
vdmaster

Wenn er meint, dass er seine klar abwertende Meinung verkünden muss, sie in den Unterricht einfliessen lässt und seine Studenten auch noch zum Besuch der entsprechenden Homepage zwingt, damit sie dort Unterrichtsmaterialien herunterladen, dann wurde er nicht „geschasst“, sondern man hat sich von ihm zurecht getrennt. Der steht nicht unter Artenschutz und rechtl. war der Vorgang einwandfrei.

Wer ein gesellschaftl. Thema in einer Form aufgreift (pol., Forderungen), die durchaus berechtigte Zweifel an der grundgesetzlichen Konformität wecken kann, der muss sich nicht wundern, wenn ihm dies vom pol. Gegner vorgehalten wird. Gegen solche Vorhaltungen kann man ja mit sachl. Argumenten vorgehen, falls man das überhaupt will. Man kann die Vorhaltungen auch als „hohles Geschwätz und Totschlagargument“ etikettieren.

Ich bin sicher, dass Grüne und Linkspartei in den letzten zwei Jahren der GroKo zigmal Grundgesetzwidrigkeit vorwarfen. Was das alles mit Pseudowissenschaft zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht. Aber als Mitglied einer verfolgten Minderheit wirst Du das sicher erklären können.

Dem politischen (und „pathologischen“?) Etikettierungszwang der PEGIDA-Gegner kann man einschlägige Studien entgegenhalten, die sie meist als Ignoraten dastehen lassen. Nicht, dass es bei Tortenwerfern auf Sachargumente ankommen würde. Aber Extreme gibt es eben immer, auch bei der PEGIDA (ca. 20%) und bei der AfD.

Grün wählen soll sinnvoller sein? Wenn der redet schläft man ja ein!

Moment. Ich habe nicht zum Vorgang des Rauswurfes geschrieben. Ich habe dieses Beispiel lediglich im Hinblick auf die suggerierte Aussage gebracht, dass im Wesentlichen ungebildete Menschen zu einwanderungskritischen Positionen neigten. Denn es war ja ein fachlich nicht angezweifelter Mathematiker. Ich hätte auch den Professor nehmen können, der offen bei einer Veranstaltung gegen Angela Merkel aufstand.

Ob der Vorgang formal korrekt war, kann ich nicht beurteilen. Da müsste man zum Beispiel wissen, ob der Betroffene vorher abgemahnt wurde, ob man ihm Gelegenheit gegeben hat, seine Homepage aufzuräumen und ob seine offen israelfreundliche Haltung eine Rolle gespielt haben könnte.

Bitte wirf meine klar auf verschiedene Zusammenhänge bezogenen Aussagen nicht in einen Topf.

Hier gilt das gleiche. Denn das mit dem wiederholt vorgetragenen Vorwurf der Grundgesetzwidrigkeit habe ich in Zusammenhang mit der Angstmacherei angeführt. Hier ging es ebenfalls nicht um das Formale, denn ein solcher Vorwurf fällt idR unter Meinungsfreiheit. Kritisieren tue ich das Schüren von Angst, dass also gezielt unter der Wählerschaft der Eindruck erweckt werden soll, die AfD wolle einen totalitären Staat usw.

Die Pseudowissenschaft ist ein anderer Aspekt. Du kannst letztendlich jede (extreme) politische Meinung mit selbst erstellten Analysen begründen, die wissenschaftlich erscheinen. Siehe etwa den Unsinn zu 9/11 usw. Damit schafft man sich seine eigene Diskussionsbasis und kann so unangenehme Wahrheiten vermeiden.

Jüngstes Beispiel war Mazyeks Frage: „Warum hassen Sie uns?“ Damit wurde suggeriert, dass einfach so eine vollkommen unschuldige Religion, welche von einigen Anhängern eher als Ideologie gelebt wird, abgelehnt würde. Der Frage nach der notwendigen Aufklärung in der islamischen Welt kannst du somit aus dem Weg gehen.

Wölfe. Im Schafspelz.

Ich verstehe es auch nicht, dass der Dozent kein Beispiel mit Bienen und Blümchen bringen konnte.

Franz

Hallo,

müsste man nicht, da Dozenten kein Arbeitsverhältnis haben und jederzeit gegangen werden können. Aber ich nehme zur Kenntnis, dass es in Deiner vorangegangenen Antwort nur um die angeblich „mangelnde Bildung“ ging. Meine Kritik bezog sich nicht hierauf, sondern das „geschasst“. Von daher erachte ich es als erledigt.

Räusper, wären sie so klar getrennt, dann käme „geschasst“ nicht darin vor. Das klingt schon schwer nach Werturteil. :wink:

Die sehe ich nicht einmal. Ich sehe keinerlei Wissenschaftlichkeit in dem Gesülze des Soziologen. Das ist nur Geflenne darüber, dass die heutige Jugend viel weniger links ist als zu seiner Zeit. Darüber haben sich schon die 68er-Lehrer zu „meiner Zeit“ mokiert. Da hätte sich auch eine 08/15-Biologin über Astronomie äußern können, was i.d.R. ebensowenig etwas mit Wissenschaftlichkeit zu tun hätte.

Allerdings stimme ich Dir zu, dass derzeit eine (lächerliche) mediale Hysterie zelebriert wird, sobald es um die AfD als dt. Variante des Rechtspopulismus (bis -radikalismus) geht. Das sind wahre Welt … äh … Europauntergangsszenarien, die entwickelt werden. So wie es ehedem den Hippies, den Freaks, dem linken Pack, den Langhaarigen und diesen, diesen wirtschaftshassenden Terroristen von dieser, dieser grünen Partei ging. Sakrament, die sollte man doch alle …! Komm bekannt vor, oder?

Vergessen sollte man nicht, dass die Angstklaviatur aber auch von der AfD ganz kräftig bedient wird und Wissenschaftlichkeit ebenso ignoriert wird. Die CDU schürt doch ebenfalls Ängste, wenn sie farbenprächtig ausmalt, in welchem Abgrund Deutschland endet, sobald die Sozialdemokratie einmal wieder ungezähmt durch eine stärkere CDU Regierungsmacht ausüben könnte. Und in welcher Galeere der kleine Mann endet, wenn er sich nicht unter den Schutzschirm der alten Tante SPD stellt, davon wissen die Genossen ganze Epen zu berichten.

Die Grünen wollen wir gar nicht erst fragen, sonst frisst uns alle das böse Chlorhühnchen noch bevor uns der Glyphosatkrebs ausrottet. :joy: