Wer hilft einem in einem solchen Fall?

Folgende Situation liegt bei einer Bekannten vor:
Alleinerziehende Frau mit halbwüchsigen, aber nicht missratenem Sohn (15). Der leibliche Vater kümmert sich nicht, schiebt ihm nur ab und zu etwas Geld zu.
Die Mutter muss Vollzeit arbeiten, verdient nicht schlecht, kommt aber wegen „Altlasten“ kaum über die Runden. Ein Tag, an dem sie Teilzahlungen auf Rückstände bezahlen kann, sind für sie wie ein Feiertag. Trotzdem will sie ihrem Kind ein halbwegs teenagerübliches Leben ermöglichen. Überziehungen und Hilfe der Eltern sind bereits ausgereizt.
Wie ich heute erfahren habe, nimmt sie seit einigen Jahren dauerhaft ein starkes Opioid gegen Schmerzen ein, raucht Joints und klagt trotzdem über Schmerzen.
Ständig ist ihr übel, hat Durchfall, sie sieht aus wie ein Strich in der Landschaft.
Sie ist vor einiger Zeit umgezogen, aber bisher hat sie weder die Möbel richtig aufgebaut bekommen noch Unterstützung, den Anfeindungen der „netten“ Nachbarn zu begegnen.
Eine neue Partnerschaft kommt für sie nicht in Frage (sagt sie zumindest), aber jeder sieht, dass sie sich allein zugrunde richtet.
Wer kümmert sich um solche Leute?

In solchen Fällen hilft unter Umständen der sozialpsychiatrische Dienst (SPDi), der beim Gesundheitsamt angesiedelt ist.

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Vielen Dank, ich hab da mal hingeschrieben.

Der Sozialpsychiatrische Dienst wird da nichts machen, wenn jemand Drittes hinschreibt. So bitter das für Außenstehende ist. Letztlich muss die Betroffene selbst initiativ insoweit an den Punkt kommen, dass sie sich Hilfe sucht.
Der SPD ist eine mögliche Anlaufstelle, wenn sie selbst hingeht. Grundsätzlich kann man das dort durchaus strukturieren. Schuldnerberatung für den finanziellen Teil, ggf. auch mit Privatinsolvenz, je nach Größe der Altlast. Ansonsten spricht auch einiges für eine Reha.
Ansonsten stellt sich die Frage nach dem sozialen Umfeld. So könnte man ja darüber nachdenken, mit dem Sohn gemeinsam mal die Möbel aufzubauen. Er ist immerhin 15! Auch andere Aktionen sind da denkbar. Gemeinsame Ausflüge, um Ressourcen aufzubauen. Radtour, Kletterpark, etc.
Soziales Umfeld wäre auch wichtig, wenn es wirklich mal um eine Reha geht. Denn wer so viel auf nur einer Schulter geladen hat, ist im Hamsterrad und nicht mehr in der Lage, andere Lösungen zu sehen.

Anmerkende Frage: Warum hier in Kultur und Gesellschaft gepostet?

In welcher Gegenden ist das so?
Mein Kreis ermutigt Bekannte, Nachbarn und Arbeitskollegen, Hinweise zu geben.
Ob der Betroffene die Hilfen annimmt, ist ihm jedoch freigestellt, wenn keine Anhaltspunkte zur Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegen.

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Es hängt davon ab, wer sich wie meldet.Aber grundsätzlich stellt sich doch die Frage, genau danach.
Immerhin kann man ja die Frage stellen, warum jemand, der meint zu wissen / weiß, welche Substanzen konsumiert werden und wie weit Möbel aufgebaut werden, nicht auch selbst überlegen kann, aktiv zu werden. Das möglichst nicht mit einer Norm im Kopf, die ein anderer zu erfüllen hat, sondern mit echten Hilfsangeboten. Vorsichtig und nicht sofort ins Intime zu gehen.
Der SPD berät auch das Umfeld, aber wird nicht irgendwo klingeln, nur weil ein Nachbar meint, da stimmt was nicht.

Zur Frage, wo das so ist. Das sind die Aufgaben des SPD und seine Grenzen.
https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/gesundheitsamt/artikel.218488.php


https://www.regionalverband-saarbruecken.de/gesundheit/sozialpsychiatrischer-dienst
https://www.leipzig.de/detailansicht-adresse/sozialpsychiatrischer-dienst-standort-ost-suedost-sued
Grundlage sind sie PsychKG

Die Stadt Duisburg hat sofort geantwortet und zeigt sich hilfsbereit. Natürlich kenne ich keine Details der komplexen Problemstellung, natürlich muss sich die Bekannte selbst dort hin bemühen.
Jede Art von Sport bzw körperlicher Belastung kann man vergessen, weshalb sie ja die Opioide einnimmt. Nur nimmt sie diese schon viel zu oft und viel zu lange ein. Ich staune, dass sie immer wieder Rezepte dafür vorlegen kann.
Und als wäre es nicht schon ungesund genug, zieht sie sich noch Joints rein.
Ich habe ihr meine Hilfe angeboten, soweit ich das als verheirateter Mann verantworten kann. Sie will sie auch nicht unbegrenzt annehmen, teils verständlich, teils überhaupt nicht, weil ich merke, dass sie ihre Situation schon nicht mehr richtig einschätzt.
Ihr und mir geht es aber vor allem auch um ihren Sohn, bei dem die permanente Gefahr besteht, dass er ins kriminelle Milieu abrutscht. Er ist ein supernetter, höflicher und hilfsbereiter junger Mann, der keinen Alk säuft, aber durchaus schon in Schlägereien verwickelt war und Roller geklaut hat.
Als hätte die Bekannte nicht schon genug mit sich selbst und den Banken und Versicherungen, mit dem Vermieter und ihrem Ex, mit den Nachbarn und dem Finanzamt zu tun, muss sie sich auch noch Sorgen um die Zukunft ihres Filius machen. Sie KANN all das allein nicht bewältigen, aber sie will auch keine neue Partnerschaft

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Danke, dass du versuchst zu helfen :heart:
Möchtest du schreiben, um welchen Betrag es sich bei den Schulden handelt?

Das finde ich einen reichlich befremdlichen Ansatz! Dazu passt dann leider auch

Erstens sind Frauen grundsätzlich schon in der Lage, alleine ein Kind großzuziehen ohne Partnerschaft. Zweitens hat die Hilfe, die hier benötigt wird, mit Partnerschaft nicht viel bis gar nichts zu tun. Und drittens könnte man und müsste hier helfen als Umfeld, ganz ohne dass das etwas mit Beziehung oder einer Verpflichtung zu tun hat!

Ich finde die gesamte Beschreibung sehr übergriffig. Ohne die konkrete gesundheitliche Situation zu kennen, gibt es äußerst wenige Konstellationen, die „jede Art von körperlicher Belastung bzw. Sport“ verbieten! Das Ganze muss nur professionell begleitet sein. Deshalb hatte ich auch eine Reha vorgeschlagen.

Du bist warum überzeugt davon, dass du das tust? Ich habe da durchaus Bedenken. In welcher Beziehung stehst du denn nun zu ihr? Was möchte Sie denn?

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Dann hilf doch mal „als Umfeld!“ Warum schreibe ich denn hier? Weil sich das Umfeld eben NICHT kümmert oder nicht mehr zusätzlich engagieren kann.
Hier würde ein Partner aber helfen und wenn es nur darum geht, den Sohn irgendwo abzuholen, hinzubringen oder Deckenlampen oder Küchenoberschränke aufzuhängen. Übrigens…, der Sohn wünscht sich einen Papa, wie ich jetzt erfahren habe.

Ist hier aber so. Die „professionelle Begleitung“ muss man sich erstmal leisten können und zweitens müsste erkennen, dass man sie nötig hat und drittens müsste man soviel Kraft und Zeit haben, sich mit sich selbst zu befassen.

Meine Beziehung zu ihr bleibt wie auch ihre Verbindlichkeiten erstmal mein Geheimnis.

Ich frage mich immer noch, warum du diese Fragestellung im Brett Kultur und Gesellschaft gepostet hast. Möchtest du das mal erklären?

Im Übrigen fällt auf, dass deine Antworten gar nicht so sehr um die (praktische) Lösung von Problemen gehen, du fragst auch nicht nach, was du direkt tun kannst. Deine Lösungen kreisen fast ausschließlich um die Partnerfrage. Genau an der Stelle ist deine Haltung und möglicherweise auch deine nicht nur beobachtende Rolle sehr fragwürdig.

Um ein paar Küchenschränke gemeinsam mit einem 15 Jährigen aufzubauen und zwei Deckenlampen aufzuhängen, bedarf es keines Partners! Das ist in 3-4 Stunden maximal erledigt. Das ist auch kein übermäßiges Engagement, zumal die Situation sich ja schon über einen längeren Zeitpunkt erstreckt.

Dass ein Bekannter gemeinsam mit deren 15Jährigen Sohn ein paar Schränke aufbaut bei einer Mutter, die äußerst gesundheitlich angeschlagen ist, ist nicht im geringsten irritierend. Dass jemand dies nicht tut, mit dem Argument, er könne diese Grenze als verheirateter Mann nicht überschreiten, sehr wohl. Dass ein Mann denkt, eine Frau schafft das ohne Partner nicht, ist ebenfalls irritierend. Dass eine Frau Hilfe ablehnt, die mitbekommt, dass ein Mann so denkt, ist dagegen nicht im Geringsten irritierend, sondern eine sehr vernünftige Haltung.

Irritierend ist auch, dass jedwede praktische Hilfe als Engagement „zu viel“ und „zu viel Nähe“ ist, der verheiratete Mann aber sehr wohl Kenntnis darüber hat, ob sich diese Mutter einen neuen Partner wünscht, welche Sorgen sie sich um den Sohn macht und inwieweit dieser sich einen „neuen Papa“ wünscht. Auch diese Formulierung ist sehr fragwürdig. Der Heranwachsende hat einen Vater! So schwierig die Situation ist. Und es wäre sehr ungewöhnlich, dass ein mitten in der Pubertät steckender 15 - Jähriger, der mehr an seinen 18. Geburtstag denken dürfte, da an die Beziehung zu einem noch nicht exitierenden Mann denkt, den er in der Vaterrolle sieht!

Last not least zum Thema Gesundheit: Die Lösung der gesundheitlichen Probleme bedürfen keines Geldes. Dafür gibt es bei uns Krankenversicherungen!

Was auch immer die tatsächlich Situation ist, kann man hier vor allem deine Bedürfnisse erkennen. Und… der SPD ist übrigens keine Partnervermittlung.

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Ich hab das Gefühl, du hörst dich gerne schwätzen. Hat jemand was von 2 Deckenlampen gesprochen? Kennst Du die Wände, wo die Oberschränke angebracht werden müssen?
Du hast bis jetzt nichts Brauchbares beigetragen, also verschon mich mit Andeutungen und Unterstellungen.
Wenn dies das falsche Board ist, bitte verschieben. Außer Dir hat das noch keinen gejuckt

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Hallo @asteiner,

ich frage mich bei dieser Aussage von Dir

woher Du diese Weisheit hast. Der Praxis und der Rechtslage entspricht sie ausdrücklich nicht.
Auch die von Dir gesetzten Links schließen ein Tätigwerden aufgrund Hinweisen von „Dritten“ nicht aus:
In den mir bekannten Landes-PsychKG ist das sogar ausdrücklich erwähnt - zB in § 4 Abs. 1 PsychKG NRW:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=2&ugl_nr=2128&bes_id=4853&aufgehoben=N&menu=1&sg=#det253583

Natürlich heißt das Gewähren von Hilfen nicht, daß über den Kopf hinweg oder gar gegen den Willen Betroffener Maßnahmen ergriffen werden - aber eine Kontaktaufnahme mit dem Angebot für unterstützende Maßnahmen gehört zum Pflichtaufgabenbereich der SPDi`s.

&tschüß
Wolfgang

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Kommt auch auf die Frau des „verheirateten Mannes“ an :wink:
Zudem reden die „netten Nachbarn“ ja sowieso schon…

Was mich allerdings wirklich wundert - Bei Einnahme von starken Opioiden Durchfall?? Das ist sehr ungewöhnlich … eigentlich tritt da das Gegenteil ein.

Das stimmt grundsätzlich, ja.Allerdings muss man doch sehen, was hier vorliegt. Genau genommen muss man doch schon in Frage stellen, inwieweit die Voraussetzungen für den Sozialpsychiatrischen Dienst vorliegen.
ImmÜbrigen besteht ja offensichtlich so vertraulicher Kontakt, dass,an darüber Bescheid zu wissen glaubt, dass jemand keinen Parnter möchte, der Jugendliche aber einen Papa will. Ein respektvolles Hilfsangebot würde die Person direkt ansprechen und hinweisen, dass man sich da und dort Hilfe holen kann. Das heißt, man bietet diesen und ggf. andere lokale Hilfsangebote und setzt nicht darauf, dass jemand von außen agiert.
Diese Konstellation grenzt sehr in einen Bereich hinein, den man auch als übergriffig sehen kann! Bei diesem Vorgehen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich jemand erst recht zurückzieht.

Die ganze Geschichte ist in mehreren Punkten äußerst merkwürdig. Es stellt sich tatsächlich die Frage, warum jemand derart viel intime Dinge zu wissen glaubt, aber andererseits keinerlei Möglichkeit hat für praktische Hilfe oder einen guten Rat.
Üblicherweise werden auch „Joints“ nicht in einer Weise geraucht, dass Nachbarn oder flüchtige Bekannte Strichliste führen können. Das trifft auch auf die Intensität einer Opiodeinnahme zu. Was auch immer das für ein Medikament ist. Diese wollen verschrieben sein, gleichzeitig wird aber behauptet, ärztliche Versorgung wäre zu teuer.
So lange jemand mit eigenen Interessen involviert ist, wonach einiges aussieht, ist das eh schwierig zu beurteilen. Offenbar spielt Zurückweisung nach eigenen Aussagen ja auch eine Rolle.

Die 2 Deckenlampen waren symbolisch gemeint, das ist offensichtlich.

Ihr Sohn will mich heute noch aufsuchen. Mal hören, was er erzählt.
Ich habe der Bekannten schon einiges an Kleinigkeiten und Lebensmitteln bezahlt. Und schon mal einen Fuffi geschenkt, als am Ende des Geldes noch viel Monat übrig war. Ich habe den aus der Schule kommenden hungrigen Sohn mit Essen versorgt und so manche Seelenmassage versucht. Aber ich kann sie nunmal nicht an die Nordsee bringen, wo sie soooo gerne ein paar Tage Urlaub machen würde. Meine Frau hätte dafür kein Verständnis.
Irgendwo nachzuvollziehen,oder?
Aber außer mir tut keiner was außer schwafeln. Und ich sehe sie immer mehr gesundheitlich verfallen.

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Um es übrigens noch einmal klarzustellen: worauf ich hinaus wollte, ist der Punkt, an dem der SPD aktiv auf Betroffene zugeht! Das ist etwas anderes, als Umfeld oder Angehörige zu beraten. Letzteres ja, für ersteres, darauf wollte ich hinaus, gibt es nicht ausreichend Anhaltspunkte. Auf das PsychKG als Grundlage hatte ich übrigens bereits hingewiesen. Insofern läuft da der Link zumindest mir gegenüber ins Leere.