Wer ist das Volk ?

Hallo,
wie kommt Frau Merkel „auf das schmale Brett“, das jeder der hier leben würde, zum Volk gehört?
„Das Volk ist jeder, der in diesem Lande lebt“, sagte Kanzlerin Merkel.



Seit Beginn der Neuzeit wird gemeinhin auch eine Gesellschaft oder Großgruppe von Menschen mit gleicher Sprache und Kultur ein Volk genannt. Dieser Volksbegriff ist emotional und politikideologisch hoch aufgeladen:[2] Die Zugehörigkeit zu einem Volk hat dabei neben objektiven Faktoren (wie kulturelle Verwandtschaft, gleiche Sprache und politische Schicksalsgemeinschaft[4]) auch eine subjektive Komponente im „Sich-Bekennen“ zu einem Volk.

Dabei ging es um die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese hatte deutlich gemacht, dass sie die Ausgrenzungsstrategie der AfD entschieden ablehnt: „Es gibt keinerlei Rechtfertigung, dass sich kleine Gruppen aus unserer Gesellschaft anmaßen zu definieren, wer das Volk ist. Das Volk ist jeder, der in diesem Lande lebt“, sagte Merkel

Wenig überraschend, dass die Kanzlerin mit dieser abenteuerlichen Definition kaum Zuspruch ernten konnte:
Mehr als die Hälfte der Deutschen sieht Angela Merkels Aussage über das Volk kritisch. 56,3 Prozent stimmten nicht zu, 40,1 Prozent erklärten sogar, sie stimmten „gar nicht“ zu.
Bei der Umfrage stimmten dieser Aussage 39,9 Prozent der Deutschen zu - allerdings sagten nur 18,5, sie stimmten „voll“ zu. Wenig überraschend findet sich die geringste Zustimmung unter den AfD-Anhängern, unter denen nur 2,3 Prozent dafür waren. Den größten Zuspruch für Merkels Aussage gab es bei Anhängern der Grünen (65,5 Prozent), SPD (58,5 Prozent) und der Linkspartei (51,5 Prozent). Die Unionsanhänger sind gespalten: 48,3 Prozent stimmten zu, 49 Prozent nicht.

Besonders entschieden verwahrten sich die Frauen vor dieser Sprachregelung:
Überraschend deutlich zeigt sich die unterschiedliche Einstellung der Geschlechter im Detail. 44,3 Prozent der Frauen stimmten sogar „gar nicht“ zu, bei den Männern nannten diese Option nur 36,6 Prozent der Befragten.

Was meint Ihr dazu?

Gruß
rakete

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Ja, ich gehöre auch zum Volk.
Ja, ich finde, jeder, der länger in diesem Land lebt, gehört zum „Volk“ mit allen Rechten und Pflichten, die „das Volk“ hat.
Da in den Zeiten der heutigen Globalisierung nicht mehr alle Menschen mit gleicher Sprache und Kultur in einem klar abgegrenzten homogenen Gebiet leben, sollte man die Begriffsbedeutung auch an die heutige Zeit anpassen.

Beatrix

Hallo,
ja, sehe ich genau so - wenn es anders wäre, wer würde denn dann beispielsweise in den USA oder in Australien wirklich zum Volk zählen - dort leben doch fast nur „Einwanderer“.
Gruss
Czauderna

  1. Entweder ist sie dement geworden
    oder
  2. sie hat es mit Wohnbevölkerung verwechselt.

Meistens weiss die Frau doch gar nicht, was ihr gerade (genau) aus dem Mund gepurzelt ist. Und vielleicht sollte man diesen Lapsus so nehmen wie auch sie selbst: für nicht ganz voll bei allerlei Gerede über Popel, Populus und Populismus.

Vermutlich hat ihr schon zehn Minuten später jemand gesteckt, dass sie Mist gefaselt hat. Ihre typische Masche ist es dann, einfach alles auszusitzen.

Man denke nur, dass das US-Trumpel sowas gelabert hätte. Da wäre den Medienfuzzis doch schon die Schädeldecke weggeplatzt. „Verfassungskrise“ wäre noch der gerningste Vorwurf.

Gruß
vdmaster

ich bin auch Volk. Oder dürfen nur Pegida, AFD und so Volk sein? Warum grad die?

Kein Zweifel :relieved:

Okay, das unterscheidet sich aber etwas von dem, was Frau Merkel definierte.
Wie steht es mit „Schicksalsgemeinschaft“?
Und: Ist jeder, der hier

ohne Aufenthaltsberechtigung bzw. mit Zwangsaufenthalt im Knast lebt, auch mit dabei? Wie steht es mit Personen, die man nicht abschieben kann (kriminelle Großfamilien etc.)?
Gruß
rakete

Wen meinst du jetzt konkret? Auch illegale Einwanderer oder meinst du die nur legal Eingewanderten mit Pass?

Gruß
rakete


*Die Frage, was typisch deutsch sei, was außer dem passenden Pass die deutsche Wesensart denn ausmache, scheint so vertrackt, dass sich sogar die Regierungschefin neuerdings lieber um das Wort herumdrückt. Angela Merkel spricht statt von Deutschen gerne von „Menschen, die schon länger hier leben.“

Fragt sich, ob sie da einen Unterschied sieht.

Provokante linksgerichtete Künstler sehen allerdings einen begrifflichen Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung:


Die Arbeit bezieht sich auf den Schriftzug „DEM DEUTSCHEN VOLKE“ am Reichstag. Der Künstler spielt mit dem Bedeutungsunterschied zwischen Volk und Bevölkerung: Der Begriff Bevölkerung schließt alle Menschen ein, die in einem Land leben. Hans Haacke hat sich bei seiner Aktion von einem Satz Bertolt Brechts inspirieren lassen:
„Wer in unserer Zeit statt Volk Bevölkerung […] sagt unterstützt schon viele Lügen nicht.“[2]

*Aufgrund der politischen Stellungnahme des Kunstwerkes kam es zunächst zu einer politischen Kontroverse über seine Errichtung. Volker Kauder, Mitglied des Kunstbeirats des Bundestags, wandte sich als Einziger in diesem Gremium[3] gegen das Kunstwerk:
„Ich sage Nein zu diesem simplen und für unser Haus unwürdigen Kunstwerk. Ich sage Nein dazu, dass der Versuch unternommen wird, das deutsche Volk verächtlich zu machen, auf eine kurze Zeit seiner Geschichte zu reduzieren. Ich sage Nein zu dem Versuch der Distanzierung des Deutschen Bundestags von seinem eigenen Volk.“

Aha, Volker Kauder hat den Unterschied auch verstanden. Kann er das der Chefin heute noch erklären? :joy:

Gruß
rakete

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Unbenannt

Gruß
rakete

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Die sind vermutlich auch Volk. Fragt sich bloß, wessen? :unamused:
Gruß
rakete

Das geht aber nur mit eine Grundgesetzänderung und dafür wäre z.B. ich nicht, denn unsere Gründungsväter scheinen sich dabei:

"Artikel 116 Absatz 1 des Grundgesetzes: „Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.“
Damit wird das Staatsvolk des Grundgesetzes durch die Gesamtheit der deutschen Staatsangehörigen gebildet. Angehörige anderer Staaten, die auf dem Gebiet der Bundesrepublik leben, gehören nicht zum Volk. Umgekehrt gehören deutsche Staatsangehörige, die im Ausland leben, dazu. "

auch was gedacht zu haben und deshalb finde ich die Kanzlerinnenäußerung auch sehr bedenklich! ramses90

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genau, er ist Volksdeutscher !

:smile:

Ihr Allmachtswahn scheint soweit gediehen zu sein, dass sie sich dem Sonnenkönig gleichstellt denn der hat doch den Spruch:
„Wer das Volk ist bestimme ich!“ zuerst geäußert. ramses90

Das Volk meint i.d.R. das Staatsvolk, also hierzulande die Gesamtheit der dt. Staatsbürger. Das geht aus der durchgängigen Praxis des BVerfG hervor und daran gibt es auch nichts zu rütteln.

Zwar sind die Türken hierzulande auch Volk, aber eben türkisches. Man verschone mich bitte mit haarspalterischen Ergüssen zur doppelten Staatsbürgerschaft. Dann ist man eben Mitglied zweier Staatsvölker.
Gleiches gilt für Franzosen, von denen hier direkt vor Ort ziemlich viele wohnen. Die sind eben franz. Volk, auch wenn sie zur Wohnbevölkerung Ds gehören.

Auch als Kroate aus Jugoslawien gehörte man zwar der Ethnie der Kroaten an, war damit aber Teil des jugoslawischen Volkes, was sich auch nicht änderte, wenn man in Frankreich lebte und zur dortigen Wohnbevölkerung gehörte.

Und wenn es dem Italiener auf den Senkel ging, dass er trotz 20 Jahren Aufenthalt immer noch nicht Teil des Staatsvolkes war, so konnte er das leicht ändern, indem er die dt. Staatsbürgerschaft annahm. Die Hürden hierfür waren nun wirklich nicht unerreichbar hoch angesetzt und wurden mittlerweile massiv heruntergeschraubt.

Tlw. sind die Hürden fast nicht mehr existent (wg. dop. Staatsbürgerschaft und irrealer Integrationssozialromantik), aber das soll hier auch nicht vertieft werden.

Gruß
vdmaster

???

Das war übrigens am 06.12.16

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Hallo,
natürlich meine ich nicht die illegalen Einwanderer der Neuzeit, sondern die anderen - obwohl man sich schon die Frage stellen kann, inwiefern damals die Menschen, die nach Amerika und Australien „auswanderten“ oder auch flohen, als legale Einwanderer bezeichnet werden können. es wurden nun doch sehr selten die Einheimischen, also das Volk (Indianer und Aborigines) gefragt ob man willkommen sei und Land in seinen Besitz nehmen durfte.
Aber das würde jetzt zu weit führen darüber eine Diskussion vom Zaun zu brechen.
Wer sich legal und/oder als Asylbewerber bei uns aufhält, der gehört für mich auch zum Volk, selbst dann wenn er nicht deutscher Staatsangehöriger sein sollte.
Gruss
Czauderna

Storch meint per Twitter

Wobei unklar ist, wen sie mit „wir“ (genau) meint.

Allerdings kommt nun die Künast daher und dreht gleich mal völlig hohl.

Das ist einfach eine böswillige Unterstellung. Auf solchem Gossenniveau läuft die Auseinandersetzung tatsächlich. Sachlichkeit? Fehlanzeige!

Frag ich mich bei denen auch:

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Die Äußerung ist gesellschaftszersetzend.

Franz

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