Für einen Gag auf unseren Junggesellenabschied brauche ich das Lied
„Hambug meine Perle“ von Lotto King Karl ins Sächsische übersetzt. Sprich aufgeschrieben und für Jedermann zu nachsingen. Welcher Super-Sachse hat Spaß daran uns diesen Gefallen zu tun?
Hi!
Lustige Idee. Ich werd mich morgen mal daran machen. Soll ich „Hamburg“ so lassen oder da irgendwie „Leipzig“ oder sowas draus machen? Und ich kann auch nicht garantieren, dass sich dann alles reimt, aber mal gucken.
Grüße,
- André
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hior isses ibborsetzde Lietschn förr disch!
Hamburg, meine Bärrle, du wundorscheene Stadt
Du mei’ Dorheeme, du bis mei’ Lähm
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN, AUF DIE ICH KANN
Wennde aus’m Siedn kommst, is’ Hamburg klei’ vor Kreenland
Wennde aus’m Norrdn kommst, lischt Hamburg in Affrigga
Wennde vom Balkan kommst, kann’s dor passiern, dass de nischma’ offfällst
Wennde aus Schina kommst, sehn de Leude hier gomisch aus
Wenn’sch weit weit weg bin, ob in Siddnee oddor Rom
Dann denk’sch mir: Hamburg, meine Bärrle, un’ singe: Home sweet Home
REFRÄNG:
Hamburg, meine Bärrle, du wundorscheene Stadt
Du mei’ Dorheeme, du bis mei’ Lähm
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN, AUF DIE ICH KANN
Wennde aus Frankforrt kommst, is’ Hamburg de Offmbarungk
Wennde aus dor Hauptstadt kommst, mäschsde hior gornisch mehr weg
Würd’sch übbor Minschn sing, misst’sch lieschn, das’sch de Balgng bieschn
Das solln ma’ de andorn machng, äschte ma’, das wär nüscht förr misch
Und wenn’sch weit weit weg bin, ob in Siddnee oddor Rom
Dann denk’sch mir: Hamburg, meine Bärrle, un’ singe: Home sweet Home
REFRÄNG:
Oh, Hamburg, meine Bärrle, du wundorscheene Stadt
Du mei’ Dorheeme, du bis mei’ Lähm
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN, AUF DIE ICH KANN
Un’ dorr Mischl un’ Hans Alborrs, de Fänns beim Staadschonn
Das bin isch, das is’ mei’ Lähm
Un’ wo andorrsch mäscht’sch äscht nisch wohn’, äscht nisch wohn’
Wennde da dorrhindor kommst, heeßt Damara in äscht Tlaus-Diedor
Wennde aus dor Kneibe kommst, is’ Hamburg so rund wie Giel
Wennde nisch mehr weeßt wo de herkommst, is Hamburg dei’ neies Dorheeme
Wennde von dor Uni kommst, kannste in Hamburg Daxi fahrn
Oh, Hamburg, meine Bärrle, du wundorscheene Stadt
Du mei’ Dorheeme, du bis mei’ Lähm
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN
Un’ wenn’sch weit weit weg bin, ob in Rio oddor Prag
Dann denk’sch an all de Sachng, die’sch an dir so gärrne mag
Un’ dorr Mischl un’ Hans Alborrs, de Fänns beim Staadschonn
Das bin isch, das is’ mei’ Lähm
Un’ wo andorrsch mäscht’sch äscht nisch wohn’
Oh, dor Stadtbark un’ de Alsdorr, dor Hafm, meine Reeborbahn
Das bin isch, das is’ mei’ Lähm, das is de Stadt, AUF DIE ICH KANN, AUF DIE ICH KANN
Oh, Hamburg, meine Bärrle, du alde Hafmstadt,
Du mei’ Dorheeme, du bis mei’ Lähm
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN
…
So, ich hoffe, das war das richtige Lied. Kann für Einhaltung der Reime oder der Rhytmik nicht einstehen, da ich das Lied nicht kenne. Hab’s mehr oder weniger so geschrieben, wie man’s spricht. Die "a"s tendieren übrigens alle gegen „o“ (also etwa wie in britisch: „all“), die langen(!) "o"s alle gegen „ö“ (also etwa wie in britisch: „bird“).
Das „AUF DIE ICH KANN“ habe ich so gelassen, weil ich nicht verstehe, was das bedeutet (norddeutsch?). Heißt das „auf die ich zählen / mich verlassen kann“ oder „zu der ich hingehen kann“ oder was genau?
Wenn du mir das sagst, kann ich die Zeile noch nachliefern. „OFF DIE’SCH KANN“ würde man hier jedenfalls nicht verstehen.
Liebe Kriese aus’m scheen’ Leipz’sch,
- dorr Antré
Hab’s mehr oder weniger so geschrieben, wie man’s
spricht.
Klasse!
Gruß
Kreszenz
Hallo Andre,
erst einmal vielen vielen lieben Dank an Dich nach Sachsen aus dem hohen Norden. Du bist spitze!! Übrigens hast du damit eigentlich einen Landsmann von dir den Gefallen getan, da mein Kumpel aus Sachsen hier nach HH kommt um zu feiern. Das Lied ist eine Liebeserklärung an die Stadt Hamburg, original gesungen von Lotto-King-Karl (Der Stadionsprecher vom HSV)
„Auf die ich kann“ bedeutet: Ich steh auf dich bzw. ich find dich gut.
Gruß auch von allen anderen Kumpels.
Achja, du wirst in einer Kneipe auf der Hamburger Reeperbahn als Übersetzer genannt. Welch Ehre
Daach,
paar Gorregduhrn:
Hamburg, meine Bärrle, du wundorscheene Stadt
Schdadd [überall ändern]
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN, AUF DIE ICH KANN
… Schdadd, off die 'sch gann
Wennde aus’m Siedn kommst, is’ Hamburg klei’ vor Kreenland
… Hammbursch [überall ändern]
Wennde aus’m Norrdn kommst, lischt Hamburg in Affrigga
liehschd Hammbursch [überall ändern]
Tlaus-Diedor
*gggg* findsch besondors schön beoubochded *ggg*. Tleenes Schdernschn von mior
Wennde aus dor Kneibe kommst, is’ Hamburg so rund wie Giel
Tneibe, gugge ma oubn
Wennde nisch mehr weeßt wo de herkommst, is Hamburg dei’ neies
härgommsd
Un’ wenn’sch weit weit weg bin, ob in Rio oddor Prag
Prog
"o"s alle gegen „ö“
(also etwa wie in britisch: „bird“).
Nnich in meinem Sächsisch (Meißen) … die ö lapalöma boys klingen für mich nciht sächsisch… Wo spricht man das denn so, wie du beschreibst?
Das „AUF DIE ICH KANN“ habe ich so gelassen, weil ich nicht
verstehe, was das bedeutet (norddeutsch?). Heißt das „auf die
ich zählen / mich verlassen kann“ oder „zu der ich hingehen
kann“ oder was genau?
„Auf die ich kann“ heißt so viel wie „die mir gefällt“. Isch ahbbs ma geändord … „die so rischtsch feddsd“ wär noch möschlisch.
de Franzi,
ausm bayrischen Exil
Hallo André,
liest sich gut, auch für Pälzer.
Allerdings habe ich eine Weile gebraucht, um zu verstehen, warum Hamburg denn nun ein Bärchen ist, wo ich dieses Tier doch traditionell eher mit Berlin assoziiere.
Gruß
Elke
PS: Mkatze hat ja dein Stadt moniert und mit Schtadt (oder Schdadt ?) verbessert. Ich habe das gleiche Problem, wenn ich (kur)pälzer Mundart schreibe.
Stadt (hochdeutsch) wird ja auch Sch-tatt ausgesprochen, warum dann, wenn ich im Dialekt schreibe st als scht oder schd transkribieren.
Das Lesen ist leichter, wenn man beim st bleibt, allerdings insgedamt das Konstrukt dann unlogisch.
Hi,
mir gings im wesentlichen um das -dd am Ende, denn man hört ein d (kein t), und fürdas kurze a eben dd. Und am Wortanfang hört man schd und nicht scht. sd würde aber als /sd/ gelesen werden, daher. Eigentlich wollte ich noch einen hinweis einfügen, dass eigentlich alle auslautenden stimmlosen Konsonanten durch ihre stimmhaften Partner ersetzt werden müßten, habs aber dann vergessen.
Die Franzi
Hallo Andre,
erst einmal vielen vielen lieben Dank an Dich nach Sachsen aus
dem hohen Norden. Du bist spitze!! Übrigens hast du damit
eigentlich einen Landsmann von dir den Gefallen getan, da mein
Kumpel aus Sachsen hier nach HH kommt um zu feiern. Das Lied
ist eine Liebeserklärung an die Stadt Hamburg, original
gesungen von Lotto-King-Karl (Der Stadionsprecher vom HSV)
„Auf die ich kann“ bedeutet: Ich steh auf dich bzw. ich find
dich gut.
Ah, achso, hmm… dann eventuell eines der folgenden Zeilen, je nach dem was besser in die Melodei passt:
„…die’sch übelst toll finde“
„…die’sch sähre mag“
„…die übelst toll is“
(was besseres fällt mir leider nicht ein)
Ob’s dem Sachsen so gut gefällt, mal sehen… ist ja manchmal so, dass Leute’s eher furchtbar („fohrschbahr“) finden, wenn andere ihren Dialekt nachmachen. Einfach weil sie’s oft nicht hinbekommen oder es scheußlich klingt. Also keine Garantie für Gefallen.
Oh, achja… woher kommt dein Kumpel denn? Sollte er aus dem Raum Dresden kommen, solltet ihr evtl. „nicht“ (im Text: „nisch“) durch „ni“ ersetzen (mit kurzem i gesprochen) ersetzen; wenn er eher so aus Zwickau/Chemnitz kommt, solltet ihr das Wort durch „net“ (klingt wie „nett“) ersetzen. Das sind so die distinktivsten Wörter in Sachsen, an denen man fast sofort die Leute den Regionen zuordnen kann. „Nisch“ ist also für den Raum Leipzig/Wurzen/Grimma so die Ecke.
Gruß auch von allen anderen Kumpels.
Achja, du wirst in einer Kneipe auf der Hamburger Reeperbahn
als Übersetzer genannt. Welch Ehre
Cool.
- André
Daach,
paar Gorregduhrn:
Hamburg, meine Bärrle, du wundorscheene Stadt
Schdadd [überall ändern]
Naja, das fänd ich albern, da wir das nicht so aussprechen. „Stadt“ heißt hier wie im Hochdeutschen, bis vllt. auf das a, was etwas gerundeter ist, also evtl. „Stådt“. Das 1. „t“ wird im Hochdeutschen ja auch nicht aspiriert und ein „d“ gibt’s *eigentlich* im Sächsischen nur zwischen Vokalen (am Wortanfang hab ich „b/d/g“ geschrieben, weil diese da meist unaspiriert sind; aber sie sind nicht stimmhaft).
Du bis’ 'ne Stadt, AUF DIE ICH KANN, AUF DIE ICH KANN
… Schdadd, off die 'sch gann
Das ist kein Sächsisch, das versteht wie gesagt hier niemand. Deine Idee weiter unten find ich ganz gut.
Wennde aus’m Siedn kommst, is’ Hamburg klei’ vor Kreenland
… Hammbursch [überall ändern]
Ist auch kein Sächsisch. Oder sagt in Sachsen irgendwer „Bursch“? In Leipzig niemand (es heißt z.B. auch nicht „wesch“ statt „weg“).
Wennde aus’m Norrdn kommst, lischt Hamburg in Affrigga
liehschd Hammbursch [überall ändern]
Nicht im Leipziger Raum, da heißt’s „lischt“ (wie Licht, nur mit sch). Vielleicht ist „liescht“ Meißnerisch.
Tlaus-Diedor
*gggg* findsch besondors schön beoubochded *ggg*. Tleenes
Schdernschn von mior
=)
Wennde aus dor Kneibe kommst, is’ Hamburg so rund wie Giel
Tneibe, gugge ma oubn
Stümmt! So musses heesn!
Wennde nisch mehr weeßt wo de herkommst, is Hamburg dei’ neies
härgommsd
Beim „ä“ und „g“ geh ich mit, beim „d“ am Ende nicht, das verwirrt nur.
Un’ wenn’sch weit weit weg bin, ob in Rio oddor Prag
Prog
Joa, deswegen meinte ich weiter unten, alle "a"s tendieren zu einem offenen „o“… vllt. sollte man alle durch „å“ ersetzen → „Prååg“
"o"s alle gegen „ö“
(also etwa wie in britisch: „bird“).Nnich in meinem Sächsisch (Meißen) … die ö lapalöma boys
klingen für mich nciht sächsisch… Wo spricht man das denn
so, wie du beschreibst?
Naja, es ist 'ne übertriebene Variante, aber z.B. das Wort „Oma“ hat bei uns ein anderes „o“ als im Hochdeutschen. Der Laut in „bird“ ist vllt. nicht sooooo gut wiedergegeben, im IPA wär’s vielleicht ein [ɵ] oder [ɞ]. Die sind etwas zentralisierter und der 2. Laut ist auch etwas offener. Das „a“ dürfte ungefähr [ɑ] oder maximal [ɒ] sein.
IPA-Unkundigen hilft das natürlich nicht viel.
Das „AUF DIE ICH KANN“ habe ich so gelassen, weil ich nicht
verstehe, was das bedeutet (norddeutsch?). Heißt das „auf die
ich zählen / mich verlassen kann“ oder „zu der ich hingehen
kann“ oder was genau?„Auf die ich kann“ heißt so viel wie „die mir gefällt“. Isch
ahbbs ma geändord … „die so rischtsch feddsd“ wär noch
möschlisch.
Das find ich gut! =)
In meiner Ordegrafie wär’s „die so rüschtsch fetzt“ gewesen.
de Franzi,
ausm bayrischen Exil
Liebe Kriese ooch dior,
- dorr Ǻntree
Hi,
mir gings im wesentlichen um das -dd am Ende, denn man hört
ein d (kein t), und fürdas kurze a eben dd. Und am Wortanfang
hört man schd und nicht scht. sd würde aber als /sd/ gelesen
werden, daher. Eigentlich wollte ich noch einen hinweis
einfügen, dass eigentlich alle auslautenden stimmlosen
Konsonanten durch ihre stimmhaften Partner ersetzt werden
müßten, habs aber dann vergessen.
Hmm… ich weiß nicht, inwiefern da am Ende ein „dd“ sein könnte… der Laut ist definitiv stimmlos (reimt sich nicht mit engl. „bud“). Ich denke, der Laut ist alveolar statt dental, also mit der Zunge etwas weiter hinten. Aber bin nicht sicher… „-dd“ find ich nicht so schön.
Ich stimme da eigentlich auch nicht mit dir überein, die Auslaute alle stimmhaft zu machen. Wenn ich z.B. an das Wort „weg“ denke, klingt das eigentlich genau wie im Hochdeutschen, also „weck“.
Ich fand’s schon immer schwierig, die sächsische Phonologie zu beschreiben oder untersuchen, alles ist irgendwie so „dazwischen“ und „ungefähr“ und „irgendwie“. Nix ist eindeutig. :S
Die Franzi
Hi,
du solltest die stimmlosen stimhaft machen.
Was ich übersehen habe (und du korrekt beobachtet hast): dafür werden die (hochdeutsch) stimmhaften dann ihrerseits stimmlos. Das ist übrigens durchgängig so: daher is der undorschiet zwüschn unbekleidet und unbegleitet im seggsschn was gans andors als im houchdeudschn: en unegleitetor Saggse is naggsch, und ene unbekleidete seggsin is ungligglischorweise nich naggsch, abor immorhin alleene.
Und ich als Sächsin bin mir sicher, dass der Sachse auf Grund oben beschriebenen Prinzips bei Stadt hinten den gleichen Laut spricht wie der Hochdeutsch Sprechende bei der, die, das vorn.
die Franzi
Hi,
ich denke mal, dass viele Unterschiede, die wir hier feststellen, daran liegen, dass wir aus doch unerschiedlichen Gegenden komen. Das Leipiger Sächsisch ist eher breiter, gemächliher, gedehnter. Ds Meißner Sächsisch, und vor allem das Dresdner, zwitscern eher. Wobei mich dein T hinten bei Stadt niht überzeugt… von Aspiration rede ich nciht, nur von Stimmhaftigkeit. Leider konnte ich deine IPA-Zeichen niciht lesen - vielleicht liegt es auch am Computer (bin in der Schule, nicht zu hause, ich versuch es dort später noch einmal)
Bass of disch off,
Die Franzi
Hi,
du solltest die stimmlosen stimhaft machen.
Wie gesagt, wäre ich mir da nicht so sicher… vllt. ist’s einfacher, sie so zu schreiben, aber ob sie wirklich auch stimmhaft *sind*, würde ich gerne selbst mal überprüfen (lassen) oder darüber 'ne Studie lesen.
Was ich übersehen habe (und du korrekt beobachtet hast): dafür
werden die (hochdeutsch) stimmhaften dann ihrerseits stimmlos.
Das ist übrigens durchgängig so: daher is der undorschiet
zwüschn unbekleidet und unbegleitet im seggsschn was gans
andors als im houchdeudschn: en unegleitetor Saggse is
naggsch, und ene unbekleidete seggsin is ungligglischorweise
nich naggsch, abor immorhin alleene.
Irrtum: Die beiden Worte fallen definitiv zusammen im Sächsischen: beide lauten „unbekleidet“. Ähnlich auch „Draht“ vs. „trat“ (beide: „Traht/trat“).
Und ich als Sächsin bin mir sicher, dass der Sachse auf Grund
oben beschriebenen Prinzips bei Stadt hinten den gleichen Laut
spricht wie der Hochdeutsch Sprechende bei der, die, das vorn.
Japp, im Sächsischen sind die Anlaute bei „der, die, das“ ja auch weitestgehend stimmlos (aber unaspiriert). Da man am Wortende keine Fortis-Lenis-Unterscheidung hat, klingen „Rad“ und „Rat“ – genau wie im Hochdeutschen – identisch, also, um das Beispiel zu nehmen:
Rad = Rat = [ʁɑːt] (Hochdeutsch: [ʁaːt̪])
der = [d̥ɜˤ] (Hochdeutsch: [deːɐ̯])
Teer = ??? (Hochdeutsch: [t̪ʰeːɐ̯])
…demnach könnte man sie wirklich gleich schreiben. Das fände ich aber sinnlos, da der Unterschied hinten bei „Stadt“ lediglich in der Zungenposition liegt (nicht dental), und damit nicht in der Stimmhaftigkeit bzw. Fortis-Lenis-Unterscheidung.
Die genaue Qualität der Fortis-Anlaute im Sächsischen ist mir aber völlig unklar, ich weiß noch nicht einmal, ob sie gleich wie die Lenis-Anlaute gesprochen werden, aber ich denke eher nicht (da wir für ‚kaufen‘ nicht „goofm“ sonder klar „koofm“ sagen). Aber das führt vllt. zu weit.
Ich hab noch kein Thema für meine Magisterarbeit, vielleicht entscheide ich mich ja letztendlich doch für sächsische Phonologie.
die Franzi
- der André
Hi,
also ich bin eigentlich nach wie vor überzeugt, das mit den stimmhaften und stimmlosen Partnern richtig beschrieben zu haben; über die Aspiration hab ich mir gar keine GEdanken gemacht. Ich glaube auch nicht dass in Sächsisch oder Hochdeutsch das /t/ oder /d/ dental sind, die sind alveolar oder max. alveodental… ich glaube, in /tneibe/ isses osgar noch was anderes, ich schlage palatal vor.
Aber ich bin kein Germanist, und schon gar kein Dialektforscher. Vielleicht sind wir aber auch nur auf einen Unterschied zwischen LEipziger und Meißner Sächsisch gestoßen, wie bei hd. liegt: der Meißner sagt definitiv „liehschd“ - wobei es mir grad mit dem „definitiv“ um das lange ieh geht.
NB: Ich hasse es auch, wenn jemand Sächsisch nachmacht, kaum einer kann das. Mein bester Freund (Bayer, und eigentlich im Nachahmen von Dialekten nicht unbegabt, soweit sie in seiner Familie vorkommen) hat, nachdem wir uns nun fast 15 Jahre kennen und letztes Weihnachten gemeinsam in Dresden auf dem Weihnachtsmarkt waren, Gefallen am „nu“ gefunden und baut es in seinen Wortschatz ein. Kann er sich nciht etwas einfacheres aussuchen, wenn überhaupt? Ich sag ja auch nicht „Pfüati“, weil ich es eben nicht kann.
Leise weinend,
Die Franzi
Frage zu ‚nich‘ und zur sächsischen Aussprache
Grüß Dich Franzi,
ich kann beim Sächsischen nur bedingt mitreden, aber dafür habe ich
ein paar Fragen
In Bayern ist es weit verbreitet, daß viele „eu“ wie „ai“ gesprochen
werden. Gilt das auch für Sachsen und würde man dann auch „Fair“ (einsilbig) „Faia“/„Faioa“ (zweisilbig), Lait(e), houchdaitsch sagen?
Du schreibst „nich“ für „nicht“. Ist das meißner Sächsisch oder sagt man
bei Euch auch „ni“ wie in Dresden?
Im Bereich Dresden, Coswig hab ich „ni“ für „nicht“ gehört.
Im Vogtland habe ich wie in Bayern (bairisch, fränkisch) „ned“,„net“, „niat“
gehört.
Servus,
Roland
Hi,
In Bayern ist es weit verbreitet, daß viele „eu“ wie „ai“ gesprochen
werden. Gilt das auch für Sachsen und würde man dann auch „Fair“ (einsilbig) „Faia“/„Faioa“ (zweisilbig), Lait(e), houchdaitsch sagen?
Ich nehme an, es geht dir um Hd. Feuer, Leute. Die wären in meinem Sächsisch (Meißnerisch, Coswig ist nahe genug dran) „fojo“ und „lojde“. Hochdeutsch klingt wie „houchdoidsch“.
Deine Angaben zu nicht sind richtig, bei Coswig / Meißen klingt das nach „ni“ - warum auch immer ich irgendwo „nich“ geschrieben habe"
Die Franzi
Ich nehme an, es geht dir um Hd. Feuer, Leute. Die wären in
meinem Sächsisch (Meißnerisch, Coswig ist nahe genug dran)
„fojo“ und „lojde“. Hochdeutsch klingt wie „houchdoidsch“.
Deine Angaben zu nicht sind richtig, bei Coswig / Meißen
klingt das nach „ni“ - warum auch immer ich irgendwo „nich“
geschrieben habe"
In manchen Sächsischvarianten wird „eu“ allerdings wirklich zu „ai“, ich glaube, die Tendenz geht zurück, aber ich habe „Leute“ auch schon als „Leide“ gehört…
Für „nicht“ gilt generell ungefähr:
Leipzig = „nisch“ / „nüsch“
Chemnitz & Zwickau = „net“
Dresden = „ni“
Gruß,
- André
Servus Franzi,
i antwort ietz af boarisch. Wann ebba ebbs net verstäht „daitsch“ i’s gern aus.
Fir Di werds worscheinli koa Problem sei weist woi scho a boor Joor in Bayern wohnst, obar es konn freili a jeda nochfrogn.
Jo, so kenn i des aa und „nischt“ fir „nichts“. Des „nich“ werd hauptsächli in Norddaitschlond gsogt odar aa z’Minga. Wo in Bayern wohnst’n ietzat? Am End wohnst in Minga und host ietz schon a bisserl „isarpreißisch“ glernt
Hmm, de Leit de i in Coswig kenn sogn wirkli „Loide“, „Fojo“, „doidsch“. Irgndwo hon i Sagsn/Thüringa troffa de „Laide“, „Faioa“ oda so ähnli gsogt hom. Kon obar guat sei, daß ausm Arzgebirg odar Vogtland kemma san. Im sidlichn Vogtlond soi ja sogor boarisch gredt wern.
An scheena Gruaß,
Roland
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Grias Gohd,
ich versteh dich ganz gut, antworte aber dann doch lieber auf Hochdeusch . Ich bin seit Mitte 1992 in Bayern, die meiste Zeit in München (mit einem schwäbischen Vorgesetzten), aber auch in Nürnberg, Memmingen und jetzt in Ojdehding, wias hia song (richtig?). Daher wäre mein Bayrisch wohl recht … gemischt. Ich versuchs aber nicht, und will esauch nciht - ich habe gehört, wie das bei meinen nichtbayrischen kollegen klang, die das versuchten (*schuettel*), und wie es bei einem Freund von mir klingt, der versucht, einzelne Wörter Sächsisch zu sprechen.
Die Dialekte des Vogtlandes (Fuhchtland), Erzgebirges (Aartsgebirg), von Leipzig und Dresden unterscheiden sich untereinander so sehr wie das Münchner Bairisch von dem in Niederbayern. Dresden und Leipzig sind sich noch relativ nah, aber die beiden Gebirge sind andere Welten. Thüringen ist dann wieder anders.
Pfiadti,
die Franzi (bair.) / die Fränzi (Sächsisch, da haben wir noch den i-Umlaut)