Zynisch!
Hallo!
Verglichen mit Krieg, Überbevölkerung, Rohstoffverknappung,
Klimawandel, … ist der Meteoriteneinschlag kein Risiko.
Hm. Ich glaube, da bin ich grundsätzlich anderer Meinung.
Na, dann wollen wir mal sehen …
- Krieg
Wir haben seit Jahren keinen Kriege mehr geführt, bei dem
nennenswerte Teile der Weltbevölkerung involviert gewesen
wäre.
Aktuell toben auf diesem Planeten nach Angabe des Instituts für Kriegsursachenforschung der Uni Hamburg 36 Kriege. Mag sein, dass Du die Menschen die davon betroffen sind, als „nicht nennenswert“ ansiehst. Aber dann ist die Zahl derer, die akut vom Einschlag eines Meteoriten betroffen sind, erst recht nicht nennenswert.
Das was in Afghanistan, Irak und Co lief, lief derart
assymetrisch, dass man von Krieg nicht wirklich sprechen kann.
Wie darf ich diese Aussage verstehen? Schlimm wird es erst, wenn auf beiden Seiten Menschen sterben?
Je weiter wir fortschreiten umso weniger werden Konflikte mit
Waffengewalt ausgetragen.
Ich kann nicht erkennen, dass die Bereitschaft, Kriege zu führen, in den letzten Jahren und Jahrzehnten in irgendeiner Form global gesehen abgenommen hat.
Die Bereitwilligkeit zu
kriegerischen Handlungen ist direkt verknüpft mit dem eigenen
Lebensstandard - und objektiv gesehen verbessert dieser sich
nach und nach für alle Menschen.
… was Du ja sicherlich objektiv belegen kannst. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass diese Behauptung nicht aus der Luft gegriffen ist, ist sie nicht viel wert. Wenn es nämlich 5 Mrd. Menschen besser geht, aber 2 Mrd. Menschen schlechter, dann hat sich der Lebensstandard zwar global im Schnitt verbessert - und trotzdem gibt es 2 Mrd. unzufriedenere Menschen, die es zuvor nicht gab.
Überbevölkerung
Gibt es eigentlich nicht.
Klar. (???) Als ich in die Schule ging, lebten auf diesem Planeten 5 Mrd. Menschen. Heute sind es 7 Mrd. Von meiner Geburt bis zu meinem Tod wird sich vermutlich die Weltbevölkerung verdoppelt haben. Selbst wenn sie danach stagnieren sollte, tut sie das auf einem äußerst hohen Niveau. Wenn die 8 oder 10 Mrd. Menschen den gleichen Anspruch auf Nutzung von Energie, Nahrung und Trinkwasser geltend machen wie wir, wird das unser blauer Planet kaum überleben.
Wachstum eher rückläufig. In Asien kommt die Zunahme langsam
zum Stehen, in Südamerika ebenso und in Afrika regelt sich das
leider von allein.
Die Menschen, die dort verhungern sind aber mindestens ebenso tot wie diejenigen, die vielleicht irgendwann einmal (vielleicht auch nicht) von einen Meteoriten erschlagen werden.
- Rohstoffe
Wird nie ein Problem werden.
Mit dem Verknappen eines
Rohstoffes steigt der Preis
… aber leider nicht Menge des verfügbaren Rohstoffs.
- solange bis entweder andere
Vorkommen oder andere Rohstoffe attraktiver werden.
Man kann Lithium nicht durch Eisen ersetzen - und wenn man 1000mal mehr Eisen als Lithium hat.
- Klimawandel
Wird den Lebensraum vieler Menschen nachhaltig verändern. Die
Zivilisation wird davon aber kaum beeinflusst werden.
Unterm Strich halte ich eine kosmische Katastrophe für das
einzige Risiko.
Es ist das einzige Risiko, dass unsere Art als ganzes bedrohen kann. Aber es ist ein rein hypothetisches Risiko: Wenn ich es für sinnvoll halte, dass man sich vor diesem hypothetischen Risiko schützt und gleichzeitig die völlig reale Brutalität herunterspielt, weil es ja „nur“ die dritte Welt trifft, dann ist das einfach nur zynisch!
Michael