Wer wird mich zu meiner Beerdigung begleiten?

Dank an alle Beteiligten und Beiträgerinnen und
Antworterinnen.

Das war eine höchst angenehme, erfreuliche und bereichernde Runde für mich.
Ich habe da noch einiges, was ich wissen möchte, versuche aber, mit dem jetzigen Rüstzeug erst mal selber weiter zu kommen.
Bei Bedarf melde ich mich wieder.

Ich danke den Damen - und den wenigen Herren - für die Beiträge und lade euch alle ein zu meinem Leichenschmaus.
Hoffentlich kann ich euch rechtzeitig das Datum mitteilen. :wink:

Gruß Fritz

Gar nicht wahr!
Hallo Mäni,

http://www.musicanet.org/robokopp/Lieder/meinvada.html

Ich habe die Angewohnheit, den Wert eines Links durch mir
vertraute und/oder gesicherte Fakten zu prüfen.
Hier das (fürchterliche) Resultat der Prüfung dieses Links:

sei doch nicht so streng!

Er frißt den Has’ mitsamt dem Teller

Er frisst de Chäs mit samt em Täller

Schick einfach eine Mail an Robokopp, dann wissen alle, daß da kein Hase, sondern Käse gefr… äh’ verspeist wird. :wink:

Hat Stube’ voller Glyzerin.

Hät d’Schtobe volle Glyzeryn
(Diese idiotische Zeile ist mir noch nie untergekommen.)

Woher sollen die Amis denn wissen, was in der Stube einer Schwyzerin ist? :wink:

Vielleicht weiß Robokopp gar nicht um die Unterschiede zwischen Schwyzerisch und Ösitanisch?
Nach den Flaggen (oben links) auf der Startseite zu urteilen: eher nicht.

Weitere Ueberprüfungen (nur schweizerisches Liedergut)
zeitigten das gleiche Resultat.
Eine Diskussion über den Wert dieses Links ist imho
überflüssig.

Dein vernichtendes Urteil kann meine Freude über das Wiederfinden (bzw. Wiederhaben) dieses Links nicht trüben, da kannst Du machen/sagen, was Du willst. :wink:

Ich habe da Lieder entdeckt, von denen ich gar nicht mehr wußte, daß ich sie schon gekannt hatte.

Gruß Gudrun

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Gut gebrüllt, Löwin! (owT)
FR

Hi Fritz,

Mehr Licht! wie Goethe sachte: Mer liecht so hatt!

Ich dachte, es sollte heißen: Mer liescht so viel an Grie’ Soß … ? :smile:
Gruß
Bolo

WER hat`s erfunden? :wink: owT
.

grüß dich, fritz :smile:

ich hätte noch eine (nieder?)bairische version im angebot.

Wann i amoi gstorm soid sei,
na grabts mi im Kailla drunt ei.
woi hinterm Bierfaß,
denn mei Mogn, der mogs naß.
a lustiger Freidhof war das!

Wo kemman de Rauschign hi?
In Himme, woi hinta de Tia.
In Himme hinei,
wo da Petrus duad sei.
Sankt Petrus, schenk Zwetschgnschnaps ei!

Hob gmoant, i hob ar an Siebna.
Is gwen aba bloß a Kreizer!
Bein Wirt hintan Ofa,
do hamman vasuffa!
Des dad i meiner Lebtag nimma!

Wer werd denn auf meine Leich geh?
Wer werd an mein Grab dortn steh?
Der Wein und das Bier,
de Gläser, das Gschirr -
d’Frau Wirtin hatscht a no mit mir.

Mi 'm Schreiner hob ich a scho gschprocha;
er soit ma mei Truacha macha.
Er soits ma macha
und an Deckl drauf a
und Hmm Trallali Trallala…

der „Freidhof“ ist übrigens kein vertipper :smile:

… irgendwie kommt mir der text jetzt sehr kurz vor. aber mein hirn gibt im moment nicht mehr her. vielleicht muß ich noch eine strophe nachliefern.

viele grüße,
i.

Sehr sehr hübsch!
Und danke!
Die Datei, in der ich die Variationen sammle, wird immer größer.

Das wird eine Wahnsinnsfete, meine Beerdigung!

Und beste Grüße und
LaHo-Narro! :wink:

Fritz

Ehrengrab für Fritz?
Also, wenn du auf so was stehst, dann darf wohl h.c. artmann in deiner Sammlung nicht fehlen.

Ironie des Schicksals: Es wurde ernsthaft überlegt, ihm sehr wohl ein Ehrengrab zu geben. Die Witwe hat das aber offensichtlich zu verhindern gewusst.

Livia
(PS: Ich hab auf dein Mail an mich privat geantwortet, aber offensichtlich haben unsere Mailboxen Kommunikationsprobleme. Oder bist du noch nicht dazu gekommen?)

h.c.artmann

waun i schdeam soit

waun i amoe a bangl reis
zu deidsch: de bodschn schdrek-
i hoff es dauad no a wäu
bis zu den leztn schrek-
waun i daun oesdan schdeam soit
so bit ich eich nua r ans:
jo nua ka r eangrob aum zenträu!
i schdee ned auf so danzz…

bei dea behaundlung wuat ma schiach
waun i den aufwaund sechad
den wos ma mia do auduan mecht:
de bompfinewara
des foesche goid
de grausmusik
dea blumanwoed
und extra no alaa fia mii
ar süwadaxe gaunz aus glos
mit einem aufbau wia r a grotnbaun?!
na hawedere! lost s do d hend dafaun.

fargrobt s me daun scho liawa
en an luftbalaun
oda fomiaraus
oes duatn draust in disem weidn
bradn windfarwadn grobschdaapark
zenträu…!

i sog eich s -meiner söö-
jetzt scho in fuahinei:
mia hewad s no bein leztn end
und drinad scho en schwoazzn duach
fua graus den mogn in d hee!

i schbeiwad ma en d eigan schuach
bei soiche wechn saffaladeschmee!

übersetzung ins hochdeutsche:

wenn ich sterben sollt

wenn ich einmal ein bankl reiß
zu deutsch: die patsch’n streck
ich hoff es dauert noch’ ne weile
bis zu dem letzten schreck-
wenn ich dann also sterben sollt
so bitt ich euch nur eins
ja nur kein ehrengrab am zentral
ich steh nicht auf solche tanz

bei der behandlung wird mir schiach
wenn ich den aufwand seh
denn man mir antun möcht
die pomfinewra
das falsche gold
die graus-musik
der blumenwald
und extra noch allein für mich
eine silbertaxe ganz aus glas
mit einem aufbau wie ein grottenbaum
na habe die ehre! lasst’s da die hände davon.

vergrabt’s mich dann schon lieber
in einem luftballon
oder von mir aus
in einem gestohlenen stöckelschuh
als dort draussen in diesem weiten
breiten windverwehten grabsteinpark
zentral…!

ich sag’s euch -meiner seel-
jetzt schon im vorhinein:
mir hebt’s noch beim letzten end
und drinnen schon im schwarzen tuch
vor graus den magen in die höh
ich speibert mir in die eigenen schuh
bei solchen saffaladeschmäh!

Naja, vielleicht in hundert Jahren :wink:

Also, wenn du auf so was stehst, dann darf wohl h.c. artmann in deiner Sammlung nicht fehlen.

Was heißt schon „drauf stehn“?
Ich werd’s nicht los. :wink:

Hallo, Livia

(PS: Ich hab auf dein Mail an mich privat geantwortet, aber
offensichtlich haben unsere Mailboxen Kommunikationsprobleme.
Oder bist du noch nicht dazu gekommen?)

Bei mir ist nichts angekommen! Ehrlich!

Auf

h.c.artmann

aber steh ich schon auch!

Danke vielmals!

Gruß Fritz

Hallo, Fritz!

Was heißt schon „drauf stehn“?
Ich werd’s nicht los. :wink:

Tja, mit zunehmendem Alter rückt das Thema immer näher (auch wenn das die Jungen hier nicht glauben werden).

Bei mir ist nichts angekommen! Ehrlich!

Okay, dann geb ich die Privatkonversation auf und frag mal hier, auf die Gefahr, zerrissen zu werden: Ist schon mal diskutiert worden, das Deutsch-Brett zu „verlängern“? Derzeit sind die Artikel ja nach fünf bis sechs Tagen weg.

Auf

h.c.artmann

aber steh ich schon auch!

Na, dann brauch ich dir die Rühm-Gedichte zum Thema vermutlich auch nicht mehr nahelegen.

Livia

Das hier gleich!
Guten Tag, Livia,

Tja, mit zunehmendem Alter rückt das Thema immer näher (auch
wenn das die Jungen hier nicht glauben werden).

Seltsam! Mich hat dieses Lied schon als Knabe beschäftigt.

Ist schon mal diskutiert worden, das Deutsch-Brett zu „verlängern“? Derzeit sind die Artikel ja nach fünf bis sechs Tagen weg.

Diese Frage mit Ergänzunen findest du inzwischen im Deutschbrett.
Danke für die Anregung!

Na, dann brauch ich dir die Rühm-Gedichte zum Thema vermutlich
auch nicht mehr nahelegen.

Da stehe ich jetzt auf dem Schlauch und weiß nicht, was du meinst. Vielleicht legst du doch nahe?!? :wink:

Gruß Fritz

Hallo, Fritz!

Na, dann brauch ich dir die Rühm-Gedichte zum Thema vermutlich
auch nicht mehr nahelegen.

Da stehe ich jetzt auf dem Schlauch und weiß nicht, was du
meinst. Vielleicht legst du doch nahe?!? :wink:

Rühm, Gerhard, * 12. 2. 1930 Wien, experimenteller Lyriker, Dramatiker und Prosaautor, ausgebildeter Musiker (Schüler von J. M. Hauer). 1964-75 in Berlin, dann in Köln; ab 1972 Lehrtätigkeit an der staatlichen Kunsthochschule Hamburg; Mitbegründer der Wiener Gruppe. Als ihr radikalster „konkreter Poet“ versuchte Rühm (mit H. C. Artmann und K. Bayer) zum Teil in Rückgriff auf die Avantgarde des Expressionismus und Surrealismus eine theoretische Standortbestimmung der Wiener Gruppe, sein eigenes Werk ist sehr heterogen. In die Lyrik gehen akustische wie graphische Elemente ein. Die dramatischen Werke bewegen sich an der Grenze zum Happening. Die Entwicklung des neuen Hörspiels beeinflusste Rühm durch zahlreiche innovative akustische Arbeiten, die das konventionelle Rollenspiel durch sprachliche und geräuschhafte Schallereignisse ersetzen. 1978-83 Präsident der Grazer Autorenversammlung; 1991 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur. (Quelle: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.r/r949826.htm)

Hat vor kurzem seinen 75. Geburtstag ziemlich unbemerkt von der Öffentlichkeit gefeiert. Einen Beitrag dazu brachte mein Lieblingssender Ö1: http://oe1.orf.at/highlights/30815.html. Lebt in Köln (oder hat zumindest vor ein paar Jahren dort gelebt).

Ein paar Gedichte finden sich unter
http://www.alsergrund.vhs.at/wienerisch/alteversion/…

Livia, die sich freut, einmal dir was beibringen zu können :wink:)

beibringen
Danke, Livia!

Ich werde da weiterforschen.

Aber das

Livia, die sich freut, einmal dir was beibringen zu
können :wink:)

macht mich fragen: Bin ich ein Fabelwesen oder ein Monster? Wie? Sollte gerade ich nicht die Fähigkeit haben, Neues kennen und schätzen zu lernen? Bin ich schon ein vollgesogener Schwamm?
Ich jedenfalls sehe das nicht so.
Mir kann jeder und jede jeden Tag unendlich viele Sachen beibringen. Und manchmal nehme ich sie sogar auf.

Glaub mir, ich lerne jeden Tag mehr, als ich in einer Woche anderen an Wissen vermittle. Und mir ist es allweil noch zu wenig.

Aber das nur so mal.
Fritz

Lieber Fritz,

„wånnst an Himmö wüst kemma,
muaßt Hentleng (= Handschuhe) mitnemma,
denn an Himmö is kålt,
waö do da Schnee oafållt.“

:wink: Helene

Danke, Helene
ich entsinnen mich an den Film mit dem Hörbiger als Bettelmönch!
Wundervoll!
Fritz

macht mich fragen: Bin ich ein Fabelwesen oder ein Monster?

Das mit dem Fabelwesen kommt schon hin. Dein Deutschwissen finde ich tatsächlich fabelhaft.

Wie? Sollte gerade ich nicht die Fähigkeit haben, Neues kennen
und schätzen zu lernen? Bin ich schon ein vollgesogener
Schwamm?

Nee, war nicht bös gemeint. Eher eine Verbeugung vor deinem Wissen. Tatsächlich bist du imho einer der wenigen echten Experten auf W-w-w.

Glaub mir, ich lerne jeden Tag mehr, als ich in einer Woche
anderen an Wissen vermittle. Und mir ist es allweil noch zu
wenig.

Deswegen weißt du vermutlich auch so unheimlich (sic!) viel. :smile:)

Livia

Hallo Fritz!

Jetzt hab ich noch ein anderes Lied ausgegraben.

Dem Wiener wird ja sowieso ein seltsames Verhältnis zum Sterben nachgesagt.
Und jenes Wienerlied wird dieses Vorurteil auch nicht beseitigen :wink:)

Viel Vergnügen
Barney

Ein echtes Wienerlied
Adi Hirschal

Er hat an Abgang gmacht,
Er hat die Patschn gstreckt,
Er hat a Bankl grissn,
er hat se niedaglegt,
Er hat se d’ Erdäpfel von unt angschaut,
Er hat se sozusagn ins Holzpyjama ghaut.
Er hat die Bock aufgstellt,
Er hat den Huaf angsagt,
Er hat se d’ Schleifn gebn,
Er hat die Stufn packt,
Er is umegstandn,
Er hats umebogn
Er is als arme Sööö zum Petrus aufe gflogn.
Er hat se abelassn, wia des so schee haßt,
Er ist nachschaun gangen, ob der Deckl paßt,
Zerst hams eam außetragn mit de Fiaß voran,
Jetzt lacht er si statt d’ Madln drunt die Wirma an.
Es ist so grauslich. Es ist des Lebn, Alter.
Oba Leitln nehmts es net so schwer,
Glaubts ma, gwachsn war er nimmermehr.
Weu ans is kloar, des is ka Schmäh:
Es war besser so! Hearts glaubts mas eh.
Denn jetzt tuat eam, bei meiner Sööö,
Ka Bah mehr weh.

Servus, Barney:smile:
Wobei das Liadl vom Neuwirth is, was aber die Interpretation vom Hirschal Adi ned schmälert!
Für unsere Deutsch-Deutschen…*g* folgende Seite dazu:
http://www.janko.at/Wienerisch/Artikel/eristgestorbe…
pfiat di,
jenny

1 Like

Hallo Jenny?

Wobei das Liadl vom Neuwirth is,

ahaaa … i hob des offenbor von ana aundern Webseitn :wink:)

Für unsere Deutsch-Deutschen…*g*

Du maanst die „Außerösischen“, gell??? *gg*

Scheen Obnd
Barney

Für Liebhaber der Wiener Toten…
… möchte ich hier doch mal auf eine CD verweisen:

Helmut Qualtinger sing Schwarze Lieder
Texte von H.C. Artmann und Gerhard Rühm
Musik von Ernst Kölz

Erschienen bei Preiser Records, war seinerzeit im ORF-Shop erhältlich (und ist es vielleicht immer noch).

Die Namen bürgen schon für die Qualität. Ich liebe diese CD.

Livia