Werden Filament-LEDs auf dem Markt bleiben?

Hallo,

es gibt in Sachen Leuchtmittel ja immer wieder neue Technologien, die frühere verdrängen. Die Filament-LEDs, die es jetzt überall zu kaufen gibt (sehen aus wie die früheren Glühbirnen, haben aber so orange Stäbchen drin), wird es die auch in zehn Jahren noch geben? Ist das eine Übergangstechnologie oder eine, die bleibt? Und warum?

Danke.

Antwort 42

du schreibst doch selber, dass

Zur Zeit kennen wir Leuchten mit „alten“ Fassungstypen, die oft wenig für LED geeignet sind (etwa R7s oder G9), dazu Leuchten mit LED, die gar nicht mehr wechselbar sind.

Bei alten Leuchten wird man die alte Optik mit dem Glühlicht behalten wollen, das ist ja der einzige Grund, warum man Filament-LED-Lampen entwickelt hat.

Technisch gesehen: Es sind Reihenschaltungen von zig LEDs, zum Beispiel 100 Stück, die dann mit geringem Aufwand an etwa 300V Gleichspannung mit einem kapazitiven Widerstand betrieben werden können. Leider ohne Kühlkörper, aber eben auch mit geringster Leistungsdichte.

Wo geht die Reise hin?
Leuchten für private Haushalte sind typische Kosum-Produkte, die praktisch alle aus China kommen. Da dort nicht immer auf die Qualität der Komponenten geachtet wird und teilweise auch schon bei der Entwicklung eine lange Lebensdauer keine Beachtung findet, wird man immer öfter ganze Leuchten mit integrierten LEDs für 20€ kaufen und dann auch mal nach zwei Jahren zum Bringhof bringen müssen, weil ein Kondensator im Wert von 10 Cent defekt ist.

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Vielleicht auch nicht. Da man weltweit mehr auf Ökologie achtet, wird es vielleicht bald woeder nur nich Leuchten mit wechselbaren Komponenten geben.

diese haben allerdings auch ein besseres Spektrum und sind augenfreundlicher als die typischen weißen „LEDs“.

VG
J~

Warum sollten sie? Es ist exakt die selbe Technik wie bei den großen Chips. Blaue LED mit mehr oder weniger aufwendiger Floureszenz-Schicht als gelartiger Überzug.

Eher ein Nachteil ist, dass durch die zigfache Serienschaltung eine hohe Betriebsspannung ermöglicht wird, bei der viele Hersteller dann auf den kapazitiven Vorwiderstand zurückgreifen und leider auch mal eine Glättung hinter dem Gleichrichter weglassen.
Dann hast du einen miesen Leistungsfaktor, gerne auch unter 0,5, kombiniert mit gruseligem 100Hz-Flickern.
Nimmst du statt dessen einen Chip, der mit 750mA Konstantstrom und etwas über 6V betrieben wird (zwei dicke LEDs in Reihe), bietet sich eher so ein Buck-Konverter an. Konstantstrom flickert nicht.

Warum? Na das hatten wir hier doch schon mehrfach:
https://youtu.be/YSK5QvYLZoI?t=232
Das Spektrum von Filament-LEDs ist weniger augenschädlich.

VG
J~

Warum interviewt man da einen Professor für Medien, der von Physik offensichtlich keinerlei Ahnung hat?
Das Spektrum von Filament-LED ist das gleiche wie bei anderen warmweißen LED. Weil es auf genau die gleiche Weise erzeugt wird. Man nutzt eine blaue LED mit einer Fluoreszenzschicht.

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Das ist eben meine Frage: Kriege ich in zehn Jahren noch Lampen zu kaufen mit einer E14- oder E27-Fassung? Und kriege ich dazu Filament-LED-Glühbirnen zu kaufen? Laut Baumarkt geht der Trend zu fest verbauten LEDs. Aber wird eine Nische bleiben?

Aber offensichtlich hat man noch einen orangen Filter darüber gelegt, was ja letztlich das Licht ändert, das am Auge ankommt.

Ich reagiere sensibel auf Licht und nehme die Filament-LEDs als weitaus angenehmer wahr als alle anderen LEDs, die mir begegnet sind. Und da waren bestimmt auch welche dabei, die als „warmweiß“ gekennzeichnet sind. Traditionelle Glühbirnen sind übrigens am besten (für mich).

Ein orangener Leuchtstoff, der vom Blaulcht der Led angeregt, mitzuleuchten. Leuchte mal mit ner kalten Ledtaschenlampe oder gleich ner Uvlampe auf ne ausgeschaltete Filamentlampe. Wird orange bis gelb leuchten.
Diese Beschichtung hat noch einen anderen Effekt: Das Licht wird etwas gestreut. LEDs sind kleine, GEBÜNDELTE Lichtbomben, die in superheller Ausführung sogar Augen verletzen können. (Und superhell sind die Leds in weißen, heute üblichen Leuchtmitteln immer). Nicht ohne Grund gibt es Klassen wie beim Laser. Das Licht muss gestreut werden, sonst darf man keinesfalls reinsehen.
Eine Streuung durch z. B. Mattierung vermindert (nicht verhindert) das nervige Flimmern, das viele Leds haben. Selbst den Angaben der Hersteller kann man da nicht trauen, muss man ausprobieren. Da gilt aber die Regel: Je kleiner das Vorschaltgerät, desto größer das Flimmern. Man sollte als möglichst Leds mit großen Körper kaufen. In Filament-Leds steckt das VG in der Fassung. Ist es bei E27 schon klein und flimmert meist, ists bei E14 winzig und flimmert immer.
Das Flimmern verstärkt sich, je mehr gleiche Leuchtmittel gleichzeitig leuchten. Das liegt auch an der Elektronik.

Scheint mir leider auch so.

Deshalb: Gibt es LED-Leuchtmittel mit ordentlich warmweißen Licht (vorzugsweise 20-30W), guter Lebensdauer (passive Kühlung!), guter Glättung (das 100 Hz-Flackern stört mich sehr) und vorzugsweise E27-Fassung?

TIA,

Sebastian

Nö. Das Material der Leuchtschicht ist passend gewählt und ein Teil der LED sind rot und nicht blau. Filtern will man da nichts, weil das logischerweise bedeutet, dass das Licht dann nicht mehr rauskommt. Man bräuchte also mehr (elektrische) Leistung für die gleiche Helligkeit. Und das Ding würde auch noch heißer.

Moin,

meine letzte große Suche und Messung führte mich 2016 zu dieser hier:

https://www.test.de/Lampen-im-Test-4436814-detail/suche/2015273CT02!L094/?origin=List

In deiner genannten Leistungsklasse gab es damals nix brauchbaren, höchstens Baustrahler. Deshalb habe ich von o.g. mehrere zusammengeschaltet.

Bei der Lampe seh ich kein Flackern und ich habe das auch mal mit dem Oszilloskop gemessen abzuschätzen versucht. Da konnte ich keine schlimmen Pulse sehen - ganz im Gegenteil zu der LED-Taschenlampe die ich eigentlich als Referenz benutzen wollte :wink:

Aber die Lampe gibt es natürlich nicht mehr zu kaufen - wie meistens, wenn man mal ein gutes Produkt gefunden hat :frowning:

VG
J~

Ich stimme dir zu, mit Ausnahme von:

Da alle gleichzeitig flimmern, verstärkt sich das auch nicht.

Das Flimmern rührt daher, dass die LED nicht mit Gleichspannung betrieben werden. Und der Kondensator, der das Flimmern bei Wechselspannung vermindern und bei ausreichender Größe sogar ganz verhindern könnte, passt nicht so einfach in den Sockel. Dann nehmen einige Hersteller das Flimmern in Kauf, andere betreiben mehr Aufwand und verhindern es durch Verwendung eines richtigen Schaltnetzteils.
Das kann man aber leider von außen nicht sehen. Deshalb hilft da leider nur ausprobieren.

Da weiß ich leider auch nichts. Wenn dich das aber richtig stört, könntest du auf 12V-Beleuchtung ausweichen, die dann aber mit Gleichspannung arbeiten muss. Solange da kein Dimmer drin ist, sollte gar nichts flackern, bei einem ordentlichen Dimmer mit 300Hz-Taktung solltest du eigentlich auch nichts bemerken (ausprobieren, mancher sieht auch das noch).

Genau das wird dir keiner zuverlässigbeantworten können. Es wird, grob vereinfacht, das produziert, was der Markt nachfragt. Wenn es eine super-duper günstige und genauso haltbare Alternative gibt, kann es sein, dass diese Leuchtmittel in 10 Jahren nicht mehr erhältlich sind.

Doch, das Flimmern verstärkt sich. Hab ich ja erlebt. Du erklärst es ja sogar richtig. Und weil die Leds in einen solchen Fall eben alle mt gleicher Frequenz flackern, wird der Unterschied mit höherer Helligkeit deutlicher sichtbar. Ich hab Leds, da sieht mans bei einer kaum, bei 2 schon deutlich und mehr wären wohl kaum zu ertragen.
Eine Abhilfe KÖNNTE sein (hängt von der verbauten Technik ab): antiparallel schalten.

Aha.

Wo und wie manifestiert sich das denn genau?

Schöne Grüße

MM

In den Bestrebungen, Geräte wieder reparaturfähig zu machen. Leuchten, deren Leuchtmittel nicht wechselbar sind, erfüllen diese Forderung nicht.