Werden selbstfahrende Autos eine Wirtschaftskrise auslösen?

In der globalisierten Welt von heute werden sich Innovationen schneller verbreiten, d.h. wenn erstmal selbstfahrende Autos auf dem Markt sind wird es kurze Zeit später kaum mehr Transportdienstleister mit menschlichen Fahrern geben. Die Übergangsperiode wird also sehr kurz sein.

In der Vergangenheit kamen stetig arbeitsintensive Tätigkeiten hinzu - heutzutage ist langsam der Punkt erreicht an dem der private Konsum mehr und mehr durch wenig arbeitsintensive Produkte und Dienstleistungen befriedigt werden kann. Software wird z.B. von wenigen produziert und kann von Milliarden Menschen genutzt werden. Man sieht auch an den Aktienkursen von arbeitsintensiven Unternehmen wie General Electric usw. dass diese im Gegensatz zu wenig arbeitsintensiven Unternehmen wie Apple, Alphabet, Netflix, Amazon… sehr schlecht dastehen. Die Freizeitaktivitäten der Bevölkerung werden mehr und mehr durch elektronische Medien bestimmt - von den unter 36 jährigen US-Amerikanern geht nur noch 5% gerne shoppen. https://www.whitehutchinson.com/blog/2013/12/americans-favorite-leisure-activities/
Wo sollen in so einem Umfeld neue Arbeitsplätze entstehen? - Und das nicht irgendwann in der Zukunft sondern jetzt.

Auf selbstfahrende Autos freue ich mich nur bedingt weil es vor allem anfangs massenweise Unfälle geben wird - auch wenn das selbstfahrende Auto bis dahin gelernt hat Menschen von fliegenden Plastiktüten und LKW von Autobahnbeschilderungen zu unterscheiden anstatt noch mehr Menschen durch solche Fehler zu töten. Weil die selbstfahrenden Autos einen ganz anderen (übervorsichtigen) Fahrstil als menschliche Fahrer haben wird das Auto oft in Unfälle verwickelt sein weil andere Verkehrsteilnehmer die Agitationen des autonomen Autos falsch einschätzen werden.

Ein heutiges Auto braucht für jede Betriebsstunde eine menschliche Arbeitsstunde, also einen Fahrer - und zusätzlich Wartungs- und Reparaturarbeiten.

Es kann also niemals so sein dass ein selbstfahrendes Auto genau so viel menschliche Arbeitskraft benötigt als ein nicht selbstfahrendes Auto.

Dass der persönliche PKW ganz wegfallen wird glaube ich nicht - er wird aber viel seltener werden und selbst Autofahren wird für viele nur noch ein Hobby sein.

Die Produktivität wird natürlich steigen weil dann nicht nur die wenigen Geschäftsleute mit Chauffeur im Auto halbwegs vernünftig arbeiten können sondern alle. Davon haben aber eher die Unternehmen Vorteile und nicht der normale Arbeitnehmer der dann nicht einmal mehr bei der Autofahrt entspannen kann und dessen Job vielleicht abgebaut wird weil man durch die höhere Produktivität einfach weniger Leute braucht.

Neue Jobs werden entstehen - aber sehr wenige und auch nur für Hochqualifizierte die die Technik weiterentwickeln können.

Bei LKW kann ich mir vorstellen dass (zumindest am Anfang) ein Fahrer zum rangieren und entladen am Zielort bestellt wird - der ist dann aber in einer Stunde fertig…

Bildungsoffensive heißt einfach, dass die Standards abgesenkt werden damit jeder Vollpfosten die allgemeine Hochschulreife erlangen kann - der durchschnittliche IQ der Bevölkerung der westlichen Länder nimmt, vor allem seit den 70er Jahren, stetig ab.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160289607000463

D.h. es gibt weniger Personen die hochqualifizierte Tätigkeiten ausführen können - auch wenn sie Bildungsabschlüsse in den Händen halten die früher ein Merkmal hoher geistiger Fähigkeiten waren.

Da in Ländern wie Südkorea und China der Durchschnitts-IQ um rund eine halbe Standardabweichung höher ist als z.B. in Deutschland werden die höheren Tätigkeiten eher dort ausgeführt werden. https://iq-research.info/en/average-iq-by-country

Ist das deine Einschätzung, oder gibt es dafür auch Belege?
Den Fahrer kannst du nicht so ohne weiteres einrechnen. Der ist ja „privat“ - demnach fällt hier kein Arbeitsplatz weg. Ja, Taxi- und LKW-Fahrer bilden natürlich eine Ausnahme.
Und dass pro Fahrstunde eine Wartungsstunde anfällt, halte ich für SEHR übertrieben für einen privat genutzten PKW: Ich fahre mit meinem Auto seit zehn Jahren täglich zur Arbeit, das sind ungefähr 150 Stunden.
Wenn ich dafür tatsächlich 6000,- plus Material an Wartungs- und Reparaturkosten hätte zahlen sollen, wär die Kiste schon längst weg :confused:

Überhaupt: Warum meinst du, dass ein autonomes Fahrzeug weniger Wartung benötigt?

Wie gesagt: Die Schlussfolgerung trifft für privat genutzte PKW nicht zu.
Und die Taxifahrer werden andere Jobs finden. Abgesehen davon, dass z.B. für Krankenfahrten (die einen nicht unbeträchtlichen Teil gerade kleiner Taxiunternehmer ausmachen) auch im autonomen Auto jemand mitfahren muss.

Gruß,

Kannitverstan

Keiner bestreitet das neue Arbeitsplätze entstehen werden - aber nicht in dem Umfang wie sie wegfallen und auch nur für Hochqualifizierte.

Staus wird es eh viel weniger geben da viele durch Unfälle oder unsoziale Fahrweisen ausgelöst werden - beides wird durch selbstfahrende Autos abnehmen. Bei einer Fahrbahnverengung wird das Reißverschlußsystem fließend angewendet werden und in der Stadt wird das selbstfahrende Auto nicht in der zweiten oder dritten Reihe parken und damit die Straße blockieren sondern die Fahrgäste aussteigen lassen und dann in ein Parkhaus verschwinden.

Wenn man schneller zur Arbeit kommt kann man auch ruhig ein wenig länger im Büro bleiben bzw. schon im Auto Dinge erledigen - und noch mehr Leute werden überflüssig.

Du hast mich falsch verstanden - ich meinte dass beim autonomen Fahrzeug zwar auch Wartungsarbeiten anfallen aber eben nicht pro Betriebsstunde eine menschliche Arbeitsstunde für Wartung. Bei einem nicht-autonomen Fahrzeug braucht man hingegen für jede gefahrene Stunde auch eine Stunde lang einen Fahrer…

Selbstfahrende Autos werden oft E-Autos sein - und diese brauchen viel weniger Wartungsarbeiten. Auch trägt der Fahrstil zu Verschleiß bei - und selbstfahrende Autos werden sehr vorausschauend fahren.

Schon jetzt herrscht unter den qualifizierten Arbeitskräften nahezu Vollbeschäftigung, während Ungelernte einen Großteil der Arbeitslosen stellen. Das ist eine Entwicklung, die seit wenigstens 20 Jahren anhält. Insofern ist die Aussage, daß mehr qualifizierte und weniger unqualifizierte AN gebraucht werden, gleichermaßen richtig wie eine Binsenweisheit. Auch ist klar, daß sich dieser Trend weiter fortsetzen wird, d.h. daß es Ungelernte und niedrig qualifizierte AN immer schwerer haben werden, ist nun keine Sache, die am Automobil hängt.

Was den Umfang angeht: seit Jahrzehnten wird postuliert, daß das Internet, der Computer, das Ende des Bergbaus, die Eisenbahn, die Dampfmaschine usw. ganze Heerscharen von Menschen arbeitslos werden läßt. Ja, es gab erhöhte Arbeitslosigkeit, aber in der jüngeren Vergangenheit vor allem dort, wo man sich auf einen Strukturwandel nicht einlassen, sondern so lange und so weit wie möglich verhindern wollte (und da beziehe ich mich vor allem auf NRW, wo sich die SPD-geführten Landesregierungen lange Zeit weigerten zu akzeptieren, daß Stahl und Kohle keine Perspektive haben).

Kurz gesagt: wenn in 15 oder 20 Jahren die ersten selbstfahrenden LKW ohne Fahrer als Backup in Deutschland herumgurken, wird man sicherlich weniger polnische, lettische und rumänische LKW-Fahrer brauchen. Bis dahin aber ist es noch ein langer Weg, der vor allem von Ingenieuren und Softwareentwicklern geebnet werden muß. So lange noch ein Mensch am oder zumindest in der Nähe des Steuers sitzen muß (und das wird schon noch seine Zeit so bleiben), werden eher zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen als daß welche wegfallen.

Nochmal: Warum um alles in der Welt soll ein „herkömmliches“ Auto eine Wartungsstunde pro Betriebsstunde brauchen??
Und mein Argument „länger und öfter auf der Straße -> mehr Wartung“ ignorierst du einfach?

Wenn du weiterhin deine Argumente wiederholst, ohne auf meine einzugehen, bin ich raus. :unamused:

Das ist nur deine Meinung. Und selbst wenn: Das passiert alles über einen sehr langen Zeitraum. Deine Hauptsorge „massenhaft Arbeitsplätze fallen weg“ ist bis jetzt sehr schlecht begründet.

Nicht zwingend.

Dem kann man zwar nicht widersprechen, aber der Effekt dürfte eher untergeordnet sein.

Gruß,

Kannitverstan

Nix für ungut, aber deine Un-Bereitschaft, auf Gegenargumente einzugehen und deine miserable „Beweisführung“ machen keinen Spaß.
Deine Behauptungen sind größtenteils durch nichts gestützte Kaffeesatzleserei.

Gruß,

Kannitverstan

Ach? Sollte sich der Orientierungssinn nicht ausgebildet haben, BEVOR man den Führerschein macht :wink:
Möglicherweise verkümmert er, wie die meisten Fähigkeiten, die nicht ständig abgerufen werden.

Gruß,

Kannitverstan

Moin!
Selbstfahrende Autos werden genauso wenig eine Wirtschaftskrise auslösen wie Gasgrills oder Rasenmäher. Das sind nur Gegenstände. Die können nix auslösen, außer vielleicht Brechreiz aufgrund von hässlichem Design.
Menschliche Entscheidungen sind es, die Veränderungen auslösen. Kaufen wir solche Dinger oder nicht? Wählen wir solche Politiker oder nicht? Müssen wir dauernd das Neueste haben oder nicht? Bewahren wir die Natur für unsere Nachkommen oder nicht?
Insgesamt mache ich mir hauptsächlich um die letzte Frage ernsthafte Sorgen. Die meisten anderen Krisen wird der Mensch wohl meistern, auch wenn die Lösungen nicht jedem gefallen werden. Au weia, nachher flüchten wir eines Tages noch in die andere Richtung!? Kann passieren.
Grüße, Simone

Muss ich auf solche falschen Klugscheissereien antworten?
Heute nicht :-).

Na dann werd ich das auch mal lassen :wink:

Gruß,

Kannitverstan

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Was für ein Gegenargument? Dass es bisher auch immer geklappt hat neue Arbeitsplätze irgendwo irgendwie zu schaffen?

Dass sich Innovationen heutzutage schneller weltweit ausbreiten ist eine Binsenweisheit.

Ob es anfangs viele Unfälle geben wird werden wir sehen.

Wir reden aneinander vorbei. Ich schrieb:

Klar werden neue Arbeitsplätze geschaffen - aber eben nur ein Bruchteil
von denen die wegfallen denn kein Auto braucht für jede Betriebsstunde
eine Stunde lang Wartungsarbeiten die von einem Menschen ausgeführt
werden müssen.

Du hast das „k“ von kein überlesen…

Klar ist es ein lange anhaltender Trend dass Niedrigqualifizierte wenig Jobs finden - aber das selbstfahrende Auto ist eben ein sehr großer Tropfen in dieses Faß. Wenn dazu noch der Bauboom nachläßt und der Einzelhandel wegen des Internethandeln dezimiert wird sehe ich kaum Perspektiven für Geringqualifizierte.

Wie lange die Entwicklung selbstfahrender Autos dauern wird ist spekulativ - aber ich vermute dass es eher Jahre als Jahrzehnte sein werden. Das Ziel so einer Entwicklung ist natürlich, dass man eben keine oder viel weniger Arbeitskräfte braucht denn man entwickelt auch keine Roboter für die Produktion damit die Arbeiter dafür bezahlt werden Karten zu spielen sondern man will nur noch wenige davon zur Überwachung einsetzen müssen.

Schon jetzt gibt es in vielen europäischen Ländern eine enorme Jugendarbeitslosigkeit - was sollen geringqualifizierte Jugendliche in Zukunft machen wenn es keine Jobs für sie gibt? Auch wenn das Überleben durch Sozialleistungen gesichert ist wird es gesellschaftliche Probleme geben wie z.B. in französischen Vororten zu sehen ist. Diese können schnell in ethnische Konflikte umschlagen weil ein erheblicher Teil der Personen mit Migrationshintergrund keinen Job finden wird - einerseits aufgrund von Diskriminierung, andererseits aufgrund mangelnder Qualifikation.

Das sehe ich nicht als Problem an. Wir brauchen schon jetzt keine niedrig oder gar nicht qualifizierten Arbeitskräfte. Daß die derzeit noch mehr schlecht als recht durchs Leben kommen, ist für niemanden hilfreich und wenn sich diese Erkenntnis unter Druck durchsetzt, führt das vielleicht auch zu einer niedrigeren Abbrecherquote bei Schule und Ausbildung.

Gerade in Südeuropa sind in diesen Quoten auch Studierende enthalten.

Bis es so weit ist, gehen noch viele Jahre ins Land. Bis dahin sind die Jugendarbeitslosen von heute mutmaßlich im Rentenalter. Und für Jugendlichen von dann ist das Thema (so es denn eins wird) hoffentlich ein Anreiz (s.o.) und unqualifizierte Flüchtlinge & Co. kommen dann vielleicht vor ihrer Anreise auf den Gedanken, daß sie besser woanders hinziehen wollen als ausgerechnet in die Staaten, in denen sie qua Ausbildung eh keine Chance haben.

Doch. Die meisten Wartungsarbeiten bei heutigen Fahrzeugen haben mit dem Verbrennungsantrieb zu tun (Ölwechsel, Kühlmittel, Auspuff, Zahnriemen, Keilriemen, etc.). Das fällt beim E-Auto alles weg.

Gruß T

Aber hallo!
Wegfallen werden die -schlechtbezahlten-Taxifahrer.
Hinzukommen werden KFZ-Mechaniker und -Elektroniker.
Der Vorteil für alle Deutschen liegt in der Reduzierung der Abgas-Schadstoffe.
Der Nachteil für die Premium-KFZ-Hersteller liegt an der Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30/80/130 kmh.
MfG