Werte

Hallo,

die religiösen Werte basieren allesamt auf dem Wertesystem, dass uns unsere Instinkte vorgeben.

Menschen sind Tiere, die in ihrer Umwelt nur als Gruppe bestehen können. Eine Gruppe erfordert aber Regeln.
Bei allen Tieren, die in Gruppen leben, findest Du Regeln zum Zusammenleben, zum Austragen von Streitigkeiten etc.
Das ist beim Menschen nicht anders, nur angesichts der Intelligenz komplexer und etwas variabler als bei den meisten Tierarten - bei einigen Affenarten aber schon ähnlich komplex.
Die Variabilität hängt sicher mit den jeweils unterschiedlichen Lebensbedingungen (in jeder Hinsicht) zusammen.

Kurz: religiöse Regeln sind im Grunde nur die offizielle Manifestation von instinktiven Verhaltensweisen. Allerdings kommen in der Geschichte der Religionen und der Politik böseste Ausnahmen vor. Das Verbrennen oder Vergasen von Menschen ist z.B. in den Instinkten so nicht angelegt. Um das zu machen oder gut zu heißen, muss man schon an etwas sehr Dummes sehr glauben - aber das gibts.

Daher ist Atheismus ein bißchen mehr auf der sicheren Seite - wer nicht an Götter glaubt, glaubt auch so leicht nicht an Halbgötter oder daran, selbst igendwas in der Art zu sein. Hat ev. eher eine eigene Meinung, die den ursprünglichen Instinkten näher kommt und etwas freundlicher und toleranter anderen gegenüber ist - und niemanden verbrennt, vergast oder mißbraucht.

Gruß, Paran

Hallo el Borbah

oder ist das ein billiger Versuch Atheisten herauszufordern? …
Welche Werte entpringen den Religionen?
Die Menschenrechte musste gegen die Kirchen blutig erkämpft werden.

Religionen und Gott und auch die Bibel sind aber ganz anders zu verstehen. Gott hat die Bibel nicht dazu schreiben lassen dass sich der Mensch viele Religionen schaffen soll um sich dann bei Uneinigkeiten blutig abzuschlachten gerade wie es passt… Religion sollte Menschen lehren wie/um was man beten/bitten soll… Matth.7,9 Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt, 10 und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt?..
Gott sorgte durch eine einmalige gute Nachricht die lt.Mark.13,10 sogar verkündet werden MUSS vor, dass jeder erfahren kann wie er dabei vorgehen will um das Urteil des Sündenfalls 1.Mo.2,17… wieder rückgängig zu machen -
1.Kor.15,26 Als letzter Feind wird der Tod beseitigt. Jeder sollte wissen wie er davon profitieren kann. Die Schrift zeigt Gläubigen aller Art,aber auch den Atheisten bei Nichtbeachtung auch auf was zu viele Religionen bewirken können und warnt auch…Luk.21,8…

Was soll daran moralisch sein, wenn Jemand nur die Regeln
eines Gottes befolgt ohne darüber nachzudenken? Oder wenn man
nur Gutes tut in der Hoffnung bessere Chancen auf einen Platz
im Paradies zu haben?

Kann jederzeit abgelehnt werden… Er legte dem Menschen einfach zwei Wege vor –
Matth.7,13 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. 14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. Schlachter Bibel 2000 speedytwo

Hallo Franz.
Dies ist, in groben Zügen, meine Meinung, mehr nicht.

Religionen sind, dem Grunde nach, böse.
Die Vorstellung eines höheren Wesens, dessen Wollen und Handeln mit menschlicher Ratio nicht zu erfassen ist, ermöglicht es, dessen Dienern, ohne jede Eigenverantwortung, die absurdesten und grausamsten Vorstellungen durchzusetzen.
Von der Hexenverbrennung, bis zum täglichen Menschenopfer, weil dieser oder jener Gott es sonst nicht regnen lässt.

Zudem ermöglicht die Vorstellung einer ausgleichenden Gerechtigkeit im Jenseits natürlich die Duldung jeglicher Ungerechtigkeit im Diesseits.

Schon die Erkenntnis, dass es, neben der eigenen Religion, andere gibt, an die andere Menschen genauso fest glauben, müsste eigentlich jedem einigermaßen logisch denkenden Menschen, genügend Zweifel eingeben, ob denn sein Glaube nun wirklich der richtige ist.

Aber nein, die Anhänger einer anderen Religion werden verfolgt, bekämpft, getötet. Das zeigt deutlich, dass es hier einzig und allein um Macht geht.

Im Atheismus bleibt der Ausweg in eine nebulöse, nicht fassbare Welt versperrt, jegliches Gesetz, jegliches Handeln jegliche Entscheidung muss (müsste) auf menschliche Logik zurück geführt werden und letztlich auf eigener Verantwortung gründen. Freilich hat die Vergangenheit gezeigt, dass es auch für den Atheisten so etwas wie falschen Glauben gibt.

mfg

Hallo,

Welche Werte vertreten und vermitteln Atheisten? Einheitlich?

Atheisten vertreten oder vermitteln keine einheitlichen Werte. Genauso wenig, wie die durch Religionen vermittelten Werte einheitlich sind. Atheisten sind zunächst einmal nur (im modernen Verständnis) Menschen, die nicht an die Existenz eines Gottes oder eines göttlichen Prinzips glauben, sondern die Annahme, dass die Welt in und durch sich selbst existiert, für völlig hinreichend und das Postulieren eines hypothetischen Schöpfers für überflüssig halten.

Aus dieser Grundhaltung alleine lassen sich noch keine Werte ableiten. Genauso wenig übrigens wie aus dem Glauben an einen Schöpfergott.

Können sie Religionen je ersetzen? Oder ist Atheismus von vorn
herein zum Scheitern verurteilt?

Eine - mit Verlaub - recht dämliche unverständliche Formulierung. Vermutlich willst Du wissen, ob eine Religion eine notwendige Voraussetzung für die Schaffung eines Wertesystems ist oder ob auch aus einer atheistischen Grundhaltung heraus die Formulierung eines Wertesystems möglich ist.

Diese Frage ist auf die Begründung einer Ethik gerichtet - und sie ist einfach zu beantworten, weil uns die Geistesgeschichte eine Fülle von Beispielen liefert, in denen eine Ethik formuliert und begründet wird, ohne dabei auf göttliche Gebote zurückzugreifen. Ja, man braucht eindeutig keine Religion zur Begründung eines Wertesystems.

Während in Religionen idR ein göttlicher Gesetzgeber verkündet wird, dessen Gebote natürlich nicht hinterfragt werden dürfen und der das jeweils herrschende Wertesystem (das wenig überraschend das Wertesystem der Herrschenden ist) legitimieren soll, sind Atheisten auf eine rationale Begründung einer Ethik angewiesen. Solche rationalen Begründungen gibt es schon deutlich länger als z.B. das Christentum - recht beeindruckende Ansätze findet man schon bei Plato und insbesondere Aristoteles.

Rational (nicht religiös) begründete ethische Wertsysteme sind natürlich nicht „zum Scheitern verurteilt“, wie insbesondere die jüngere Geschichte zeigt. Umgekehrt wird ein Schuh draus - die Kirchen als Organisationen der christlichen Religion mussten sich wohl oder übel dazu bequemen, die Werte, die im Zuge der Aufklärung aus einer rational begründeten Ethik abgeleitet wurden, selbst zu übernehmen, nachdem sie bei ihrer Bekämpfung mehr und mehr auf verlorenen Posten gerieten. Die Rede ist hier natürlich vor allem von den Menschen- und Bürgerrechten - Ideen, die lange genug von den Kirchen erbittert bekämpft wurden, weil sie auf die Autonomie des Menschen, der den Mut hat, „sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“ (Kant) setzen und ihn damit der Bevormundung und Manipulation durch Interessengruppen wie z.B. Kirchen entziehen.

Die Zeiten, als Thron und Altar in unheiliger Allianz ihre Wertesysteme unter Berufung auf einen herbeihalluzinierten ‚Willen Gottes‘ den Menschen mit Feuer und Schwert aufzwingen konnten, sind zumindest in Europa für immer vorbei. Gescheitert ist das religiöse Wertesystem, das seine Akzeptanz nur da bewahren konnte, wo sich seine Werte mit denen einer rational begründeten Ethik überschnitten und wo im Widerspruchsfall (insbesondere betrifft dies die Meinungs- und Gewissensfreiheit) die Werte der aufklärerischen Ethik zumindest mit dem Mund übernommen wurden.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

sehr gut formulierte Antwort. * dafür.

Sollte vielleicht in eine FAQ verwurstet werden.

Gandalf

Welche Werte entspringen den Religionen?

Die Menschenrechte musste gegen die Kirchen blutig erkämpft werden.

Ich denke gerade mal an Tibet…

Mir ist nicht ganz klar welche Werte dir das Land Tibet vermittelt.

Religionsfreiheit - Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!

Und Atheisten? Du sollst keine Götter haben? Mit welchem Recht
diese Anmaßung?

Mit welchem Recht maßt du dir an zu sagen der bewusste Verzicht auf einen Glauben an einen Gott wäre eine Anmaßung?
Mit welchem Recht kannst du in aller Öffentlichkeit behaupten es gäbe einen Gott? Und vor Allem, wie kannst du es wagen den Glauben als Norm hinzustellen, sodass sich die Ungläubigen rechtzufertigen hätten?
Und überhaupt, was fällt dir als Christ ein nur an einen einzigen Gott zu glauben und die anderen zigtausend Götter abzulehnen?

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hof, Vieh, Weib und Sklaven (!!!).

Willst du dir nehmen, was du möchtest?

Das Thema Sklaven war seinerzeit schlicht „normal“.

Verstehst du wirklich nicht die abgrundtiefe Unmoral in diesem Gebot? Es ist verboten den Besitz der Anderen zu begehren. Und zum Besitz werden neben dem Vieh auch Frauen und Sklaven gezählt.
Sklaverei als etwas Gegebenes und Unverwerfliches darzustellen, macht doch das ganze Gebot vom Respekt vor fremdem Eigentum zunichte. Ich darf dir nicht dein Weib nehmen, aber ich darf dich zum Sklaven machen wodurch du alles Recht auf Eigentum verlierst?
Wenn du meinst, der Text wäre entsprechend der damaligen Kultur entstanden, dann kann das doch nur ein Beleg für Bibel als Werk von Menschen sein. Menschen vor 2000 Jahren haben in der Bibel ihre eigenen Wertevorstellungen niedergeschrieben nd behaupten es seien die Regeln eines allwissenden Gottes. Wären die 10 Gebote tatsächlich von einem Gott gesandt, dann könnten dort Dinge wie Sklaverei wohl kaum als nebensächlich und „normal“ aufgeführt sein.

Was soll daran moralisch sein, wenn Jemand nur die Regeln eines Gottes befolgt ohne darüber nachzudenken? Oder wenn man nur Gutes tut in der Hoffnung bessere Chancen auf einen Platz im Paradies zu haben?

Welche (besseren) Motivationen haben Atheisten?

Ich kann nich für die Atheisten sprechen, sondern nur über mich selbst:
Ich bin mitleidsfähig. Wenn ich sehe wie jemand auf der Strasse stolpert und hinfällt, dann tut er mir leid und ich möchte ihm aufhelfen. Und dann tut er mir nochmal leid wenn ich merke wie peinlich es ihm ist so ungeschickt hingefallen zu sein.
Ich habe einen Gerechtigkeitssinn. Ich will nicht, dass mir Jemand etwas wegnimmt das ich mir erarbeitet habe und das mit gehört. Und alles was ich nicht will, dass es mir geschieht, übertrage ich auf alle Anderen. Ich will niemandem etwas wegnehmen und ich will auch nicht, dass ein Anderer einem Anderen etwas wegnimmt.

Die Motivation ist in einer bestmöglichen Welt für Alle zu leben.

Ansonsten berufe ich mich auf die Menschenrechte und den Humanismus.

Und hör mir bitte auf mit dem „man muss die Bibel richtig verstehen“. Das ist doch gerade der Grund für die Unmoral der Religionen - der alleinige Anspruch auf die absolute Wahrheit. Da kommst du daher und meinst zu wissen wo genau und wie die Wahrheit in der Bibel geschrieben steht.
Wenn man sich an die historischen Fakten hält, kann man nicht leugnen wieviel unsägliches Leid die Religionen verursacht haben. Es hilft nichts ein paar angebliche Wohltäter seelig und heilig zu sprechen und sie als Aushängeschilder der Vorbildfunktion der Kirchen in Sachen Moral zu mißbrauchen, während die historisch belegten und aufgelisteten Verbrechen der Kirchen von den Kirchen selbst geleugnet oder relativiert werden.

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Christliche Werte vereinnahmen die Atheisten aber für sich?

Nochmal zum mitschreiben: Es gibt keine christlichen Werte die sich mit dem Grundgesetzt vereinbaren lassen ODER Werte die nicht schon vor dem Christentum vorhanden waren.

„Du sollst nicht töten“ ist keine Errungenschaft des Christentums. Jedem Menschen mit ein bischen Verstand sollte klar sein warum es schlecht ist andere Menschen zu töten.

Und Grundrechte wie Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, Gleichheit, Gleichberechtigung der Frau… sind das Gegenteil von dem was durch die Bibel vermittelt wird.

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Atheisten sind zunächst einmal nur (im
modernen Verständnis) Menschen, die nicht an die Existenz
eines Gottes oder eines göttlichen Prinzips glauben, sondern
die Annahme, dass die Welt in und durch sich selbst existiert,
für völlig hinreichend und das Postulieren eines
hypothetischen Schöpfers für überflüssig halten.

Oder: Atheisten sind Menschen, die nicht… glauben, sondern sich damit abfinden nicht alle Antworten zu kennen (oder sich damit abfinden, dass es nicht auf alle Fragen Antorten gibt).

Beispiel für christliche ‚Werte‘
http://www.strassenkinderreport.de/index.php?goto=381

Oder: Atheisten sind Menschen, die nicht… glauben, sondern
sich damit abfinden nicht alle Antworten zu kennen (oder sich
damit abfinden, dass es nicht auf alle Fragen Antorten gibt).

Der passende Begriff ist hier Agnostiker, nicht Atheist.

Moin,

Während in Religionen idR ein göttlicher Gesetzgeber verkündet
wird, dessen Gebote natürlich nicht hinterfragt werden dürfen
und der das jeweils herrschende Wertesystem (das wenig
überraschend das Wertesystem der Herrschenden ist)
legitimieren soll, sind Atheisten auf eine rationale
Begründung einer Ethik angewiesen.

Ich finde deine Meinung hier reichlich einseitig. Du stellst einem nicht hinterfragenden Gläubigen einen hinterfragenden Atheisten gegenüber. Warum? Es gibt mindestens genau so viele hinterfragende Gläubige und nicht hinterfragende Atheisten.

Die
Rede ist hier natürlich vor allem von den Menschen- und
Bürgerrechten - Ideen, die lange genug von den Kirchen
erbittert bekämpft wurden, weil sie auf die Autonomie des
Menschen, der den Mut hat, „sich seines Verstandes ohne
Leitung eines anderen zu bedienen“ (Kant) setzen und ihn damit
der Bevormundung und Manipulation durch Interessengruppen wie
z.B. Kirchen entziehen.

Wie erklärst du dir dann, dass in einem atheistischen Staat wie der DDR christliche Gruppen zur Sperspitze beim Einsatz für Menschen- und Bürgerrechte wurden und zwar häufig unter Inkaufnahme staatlicher Verfolgung und Benachteiligung? Ähnliche Bewegungen gibt es in Lateinamerika und asiatischen Ländern.

Die Zeiten, als Thron und Altar in unheiliger Allianz ihre
Wertesysteme unter Berufung auf einen herbeihalluzinierten
‚Willen Gottes‘ den Menschen mit Feuer und Schwert aufzwingen
konnten, sind zumindest in Europa für immer vorbei.

Stimmt. Heutzutage gilt es häufig religiös motivierte Werte gegen den Wert der egonamischen Wohlstandsoptimierung zu setzen, der Folge eines eben nicht hinterfragten Atheismus ist, der das Jenseits abgeschafft hat und nur auf Befriedigung hedonistischer Bedürfnisse im Diesseits setzt. „Ethische Werte“ sind dabei nur dann erwünscht, so lange sie die hedonistische Gier nicht stören (siehe Auswüchse der Globalisierung, Finanzwirtschaft, Tierhaltung etc.).

Gruß,
M.

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http://www.strassenkinderreport.de/index.php?goto=381

Auf welche christlichen Werte soll dieser Hexenwahn basieren?

Gruß,
M.

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Was hat Agnostik damit zu tun nicht alle Fragen beantworten zu können?
Weil ich nicht weiss wie das erste Leben oder das Universum entstanden ist, bin ich ein Agnostiker?

Du meinst wahrscheinlich, dass wenn ein „Atheist“ meint, er wisse nicht ob es einen Gott gibt, dann ist er kein Atheist sondern ein Agnostiker.

Ich bezeichne mich als Atheist obwohl ich nicht wissen kann ob es einen Gott gibt. Es gibt für mich keinen Grund anzunehmen, dass es einen Gott gibt, ausser dass es eben vielleicht möglich ist, dass es einen Gott gibt. Und trotzdem kann ich für mich sagen: es gibt keinen Gott. Wenn ich das gegenüber einem Gläubigen (oder sonstwem) behaupte, dann ist es eben eine Behauptung; und dann stehe ich vor dem Problem diese Behauptung nicht durch Beweise stützen zu können.

http://www.strassenkinderreport.de/index.php?goto=381

Auf welche christlichen Werte soll dieser Hexenwahn basieren?

Keine Ahnung. Ich weiss nur, dass diese Leute von Christen missionniert wurden. Ich geh ja nichtmal davon aus, dass es christliche Werte überhaupt gibt. Aber Andere behaupten das und meinen sogar die Menschenrechte würde es heute ohne das Christentum nicht geben. Das ist aber Unfug. Abgesehen davon, dass die Werte, die von der Bibel vermittelt werden größtenteils gegen die Menschenrechte sprechen, entstanden die Ideen für Menschenrechte im alten Griechenland, Jahrhunderte bevor es das Christentum überhaupt gab.

Den Link hab ich als Beispiel gepostet für HEUTIGE Grausamkeiten die direkt auf das Christentum zurückzuführen sind (weil immer wieder gemeint wird, die Kreuzzüge, Hexenverbrennung usw, seien Relikte aus einer fernen Vergangenheit und hätten mit dem heutigen Christentum nichts zu tun).

Hallo Tychiades,

besser hätte man es nicht formulieren können.
Auch ein * von mir.

Gruss
pue

Hallo

Was soll daran moralisch sein, wenn Jemand nur die Regeln
eines Gottes befolgt ohne darüber nachzudenken? Oder wenn man
nur Gutes tut in der Hoffnung bessere Chancen auf einen Platz
im Paradies zu haben?

Gutes Argument. Das wäre ein Betrug am Gläubigen selbst.
Gutes zu tun, ist nur dann wirklich gut, wenn es aus dem
Herzen kommt und nicht weil es ein Gott vorschreibt.

Gruss
pue
Atheistin

Moinmin,

Ich finde deine Meinung hier reichlich einseitig. Du stellst
einem nicht hinterfragenden Gläubigen einen hinterfragenden
Atheisten gegenüber. Warum? Es gibt mindestens genau so viele
hinterfragende Gläubige und nicht hinterfragende Atheisten.

der übliche und von Dir schon fast zu erwartende eristische Kunstgriff Nr. 1, die Erweiterung. Wenn Du Dir diesen Unfug nicht verkneifst, ist diese Diskussion schnell beendet. Dazu ist mir meine Zeit zu schade.

Es geht nicht darum, Gläubigen generell die Bereitschaft oder Fähigkeit zu Hinterfragen abzusprechen. Es geht um die Hinterfragbarkeit des Fundaments religiöser Begründung von Ethik - ihrer Gottgegebenheit - für Gläubige. Wie viele Christen kennst Du denn, die den göttlichen Ursprung des Dekalogs oder der Bergpredigt in Frage stellen?

Wie erklärst du dir dann, dass in einem atheistischen Staat
wie der DDR christliche Gruppen zur Sperspitze beim Einsatz
für Menschen- und Bürgerrechte wurden und zwar häufig unter
Inkaufnahme staatlicher Verfolgung und Benachteiligung?
Ähnliche Bewegungen gibt es in Lateinamerika und asiatischen
Ländern.

Zunächst einmal - die DDR war kein „atheistischer Staat“ sondern ein streng laizistischer. Dass die christlichen Kirchen dazu übergegangen waren, die Ideen der Menschen- und Bürgerrechte zu übernehmen , nachdem ihr zäher Widerstand gegen sie gescheitert war, hatte ich ja geschrieben. Besonders galt dies natürlich in Staaten, in denen diese Menschen- und Bürgerrechte nicht geachtet wurden und zu deren Machthabern die Kirche in Opposition stand, weil ihr dort nicht die gesellschaftspolitische Rolle zugestanden wurde, die ihr nach Überzeugung ihrer Funktionäre gebührt.

Hinzu kam - die SED ließ den Kirchen relativ viel Spielraum. Zum einen wegen der Vorteile, die das für die Überwachung bot und zum Anderen wegen der Ventilfunktion. Die Kirchen boten somit die einzige nennenswerte Möglichkeit, Gruppen außerhalb von staatlichen oder Parteinstitutionen zu organisieren. Mit einer (womöglich überlegenen) christlichen Ethik hatte das alles herzlich wenig zu tun.

Stimmt. Heutzutage gilt es häufig religiös motivierte Werte
gegen den Wert der egonamischen Wohlstandsoptimierung zu
setzen,

Ich vermag nicht wirklich zu sehen, inwiefern die Werte der Ökologiebewegung, der Friedensbewegung, von Attac, von Occupy usw. usf. „religiös motiviert“ sein sollen. Es gibt sicher in diesen sozialen Bewegungen auch religiöse Menschen so gut wie Atheisten oder Agnostiker - zu religiösen oder auch nur von religiösen Werten bestimmten Bewegungen macht sie das nicht.

der Folge eines eben nicht hinterfragten Atheismus
ist, der das Jenseits abgeschafft hat und nur auf Befriedigung
hedonistischer Bedürfnisse im Diesseits setzt.

Diese These scheint mir doch etwas kühn, wenn man sich die historischen Wurzeln der „egomanischen Wohlstandsoptimierung“ anschaut. Auch, wenn der Kapitalismus zweifellos eine durch und durch säkulare Form angenommen hat, so findet man an seinen Wurzeln wahrlich nicht der Atheismus. Max Webers „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ ist da noch immer eine erhellende Lektüre.

„Ethische
Werte“ sind dabei nur dann erwünscht, so lange sie die
hedonistische Gier nicht stören (siehe Auswüchse der
Globalisierung, Finanzwirtschaft, Tierhaltung etc.).

Sicher - aber was hat das mit den ethischen Werten der Aufklärung zu tun? Der moderne Kapitalismus steht mit seiner Herrschaftsmoral in genau demselben Gegensatz zu einer rational begründeten Ethik wie seinerzeit das Herrschaftsbündnis von Thron und Altar.

Es ist völlig unsinnig, hier (wie schon Franz) einen Gegensatz zwischen Atheismus (hat keine Werte) und Religion (bietet Werte) konstruieren zu wollen. Wie ich schon in meinem ersten Beitrag schrieb, lassen sich aus einer atheistischen Grundüberzeugung keine ethischen Werte ableiten, ebensowenig wie aus einer theistischen. Und so gibt es nun einmal ethisch verantwortlich handelnde Atheisten und Atheisten, die unethisch handeln. Genau wie bei Theisten. Ein frommer Jaina wie Anshuman Jain hat kein Problem damit, u.a. für die Vertreibung von 1,4 Millionen Familien in den USA aus ihren Häusern verantwortlich zu sein und damit Milliarden Gewinn zu machen - wofür er von der Deutschen Bank mit der Nachfolge Josef Ackermanns belohnt wird. Zwei Atheisten wie Bill Gates und Warren Buffett spenden über 60 Milliarden $ für karitative Zwecke. Kann es sein, dass beides weder mit Atheismus noch mit Theismus irgend etwas zu tun hat?

Freundliche Grüße,
Ralf

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Das Problem, das ich mit deiner Frage habe und weshalb ich in meinem ersten Post gereizt reagiert habe, ist, dass du davon ausgehst Religionen würden positive Werte stiften die unreligiöse Menschen zwangsweise nicht haben können (oder zumindest seien sie ohne Zugang zu diesen Werten).

Dieser Auffassung muss ich klar widerprechen.
Nenne mir Werte die aus Religionen hervorgehen die wirkliche Werte im Sinne der Menschenrechte sind oder die wirklich aus der entsprechenden Religion stammen und nicht schon existierten bevor es diese Religion gab.

Das Hauptproblem das ich mit den angeblichen Werten der Religionen habe, ist, dass diese Werte von einem Gott stammen müssten (10 Gebote, Sharia, Tora…). Und wenn dieser Gott allwissend ist, dann kann er sich mit diesen Werten nicht irren. Und dann steht der Mensch dem gegenüber und kann unmöglich diese Werte des allwissenden Gottes hinterfragen, weil er ja als Mensch nicht allwissend ist. Er muss diese Regeln befolgen egal ob er in ihnen einen Sinn sieht oder nicht.
Und wenn Religion/Gott Vorraussetzung für diese Werte ist (so wie du das ja implizierst wenn du nach den Werten von Ahteisten fragst) dann bedeutet das, dass die Menschen von alleine nicht diese Werte entwickeln hätten können.

Ein ganz einfaches Beispiel wie man das widerlegen kann:
Wenn Gott von dir verlangen würde dein eigenes Kind zu töten (so wie er es von Abraham verlangte), würdest du es dann tun? Wenn nein, wieso nicht? Weil du selbst weisst, dass es unmoralisch wäre das eigene Kind zu töten?
Bestimmt entgegnest du jetzt, dass Gott das niemals von dir verlangen würde und dass du von Gott selbst weisst, dass man nicht töten soll (6. Gebot). Aber brauchst du wirklich einen Gott, der dir sagst, dass du nicht töten sollst, um zu wissen, dass es umoralisch wäre die eigenen Kinder (oder sonstwen) zu töten?
Und falls du auf die Frage mit „ja, ich würde mein eigenes Kind töten wenn Gott es von mir verlangt“, dann wäre das ein Fall für das Jugendamt.

Tatsächlich gab es in den USA eine Frau die ihre fünf Kinder ermordet hat, weil sie davon überzeugt war sie würden dadurch ins Paradies kommen, denn wenn sie nicht das Erwachsenenalter erreichen, können sie auch keine Sünden begehen.
Und hier kommen wir zu einem weiteren Problem mit den Werten Gottes:
Wenn man garnicht verstehen kann/muss wieso diese Werte Werte sind, dann stellt sich die Frage nach dem Zweck dieser Werte. Geht es dann nur darum Gott zu gefallen indem man sich an diese Werte hält? Geht es wirklich nur darum Gott zu huldigen (was laut katholischer Kirche der Grund ist warum Gott den Menschen geschaffen hat), damit man dann nach dem diesseitigen Leben zu Gott in den Himmel kommt?

Hallo

Religionsfreiheit - Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!

Und Atheisten? Du sollst keine Götter haben? Mit welchem Recht
diese Anmaßung?

Warum, du sollst keine Götter haben. Ich, als Atheist schreibe
niemandem vor, ob er Götter haben soll. Nur für mich gibt es keine.

Ich sehe hier keine Anmahssung.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hof, Vieh, Weib und Sklaven (!!!).

Willst du dir nehmen, was du möchtest?

Was soll daran moralisch sein, wenn Jemand nur die Regeln eines Gottes befolgt ohne darüber nachzudenken? Oder wenn man nur Gutes tut in der Hoffnung bessere Chancen auf einen Platz im Paradies zu haben?

Welche (besseren) Motivationen haben Atheisten?

Lassen wir das „bessere“ mal beiseite.
Ich spreche für mich, ich handle uneigennützig, ohne einen
Gedanken an Gott,oder ein Paradies. Das ist freies Handeln.
Man hat die gleichen Werte wie ein Gläubiger, weil der
Menschenvertsand einem sagt, was richtig und was falsch ist.
dazu brauche ich keinen Gott.

Gruss
pue

http://www.strassenkinderreport.de/index.php?goto=381

Auf welche christlichen Werte soll dieser Hexenwahn basieren?

die Frage muss lauten: auf welchen christlichen Werten basiert die Verfolgung von Menschen als Hexen. Die Antwort ist einfach: auf denselben, auf denen schon die Hexenverfolgung im Europa der frühen Neuzeit basiert hat. Begründet sind diese Werte auf Aussagen der „heiligen Schrift“, z.B. 2. Mose.22,18, 3. Mose.20,6, 3. Mose.20,27, 5.Mose.18.10-12, Micha.05,12, Mal.03,05, Offbg.21,08 …

Gruß,
Ralf

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