Wie ist der Wertpapiermarkt durch den Ukraine Krieg im Moment einzuschätzen?
Macht es Sinn, bereits vorhandene Papiere mit Verlust abzustoßen oder ist es besser abzuwarten bzw. die Lage auszusitzen?
Kommt darauf an welche Art von Aktien Du hast (Branchen) und wie Deine Risikobereitschaft einzuschätzen ist.
Wie sind nachstehende Wertpapiere einzuschätzen? Risikobereitschaft nicht besonders ausgeprägt
DWS ESG Stift.
DWS TOP Dividende
AGIF-EUR.EQU.GRTH
CSIF2-CS(L)SEC.EQU
FLOSS.V.STO
AGIF-AL.DY.MU
DWS I.-ESG EQ.INC
P.-POST.WACHS
DWS I.-CON.OPPS
Und wie lang ist dein Anlagehorizont?
1 bis 2 Jahre
Warum steckt dann dein Geld in Aktienfonds?
Wenn du das Geld wirklich brauchst, wirst du verkaufen müssen.
Wenn du es 5-10 Jahre aussitzen kannst, würde ich eher das empfehlen.
Gruß,
Steve
Okay, danke für Deine Einschätzung, Gruß Tina
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern.“
„Dies sind die Zeiten der starken Hände.“
Das sind zwei Zitate, die mir gerade einfallen. Sie haben nichts zu sagen, sondern vielen mir nur gerade ein. Der Punkt ist: niemand weiß, wie es weitergeht. Niemand weiß, wie der Krieg ausgeht, wer noch hineingezogen wird und was das für Folgen hat. Niemand weiß, wie es mit den Preissteigerungen weitergeht und ob sie sich zu einer handfesten Inflation oder gar einer Lohn-Preis-Spirale entwickeln. Niemand weiß, was aus der Covid-19-Pandemie wird und was mit den Affenpocken noch auf uns zukommt. Niemand weiß, was mit den Gaslieferungen ist, wie wir eventuelle Ausfälle auffangen können, was das mit der Wirtschaft oder gar der politischen Stimmung macht. Niemand weiß, wie sich u.a. Frankreich und die USA in den nächsten zwei Jahren politisch entwickeln werden. Niemand weiß, wie sich die steigenden Zinsen auf die Wirtschaft und auf die Immobilienpreise und damit letztlich auf die Kreditinstitute auswirken werden.
Bei einem Anlagehorizont von 1-2 Jahren wäre ich aber auch sehr zurückhaltend. Ich glaube nicht, dass das Umfeld dazu geeignet ist, in dem Zeitfenster für substantiell steigende Kurse zu sorgen.
Angesichts der aktuellen Situation und Erwartungen (Inflation, Lieferketten, Zinsen) dürfte 2022 das Ende des Abwärtstrends im Aktienbereich bei weitem noch nicht erreicht sein. 2023 wird hoffentlich eine Stabiliesirungsphase einläuten.
Papiere im Depot, die bereits jetzt 20% und mehr Verlust aufweisen, würde ich sofort verkaufen (in den nächsten Jahren ist nicht zu erwarten, dass 25% zum Ausgangswert aufgeholt werden können). Sie werden weiter überproportional verlieren. Kleinverlustige Papiere mit 5% Verlust u.ä. würde ich halten, sie haben noch am meisten Aussicht auf Erholung in den nächsten zwei Jahren.
Gibt es für Deine Prophezeiungen irgendwelche Gründe oder sonstigen Anhaltspunkte, oder ist das alles nach Bauchgefühl dahergeplappert?
Guckst du, von heute…
Ah ja - also keine Gründe oder Anhaltspunkte, einfach bloß entlanggeschwätzt.
Hätte mich auch gewundert, wenn dahinter irgendwas an Substanz gewesen wäre…
Heute ca. 19.00 Uhr, nach Börsenschluss eben…
Aber jeder weiß, dass der Aufbau viel Geld kosten wird und dies, wie nach jedem größeren Krieg, für Wirtschaftswachstum sorgt.
Was für Anleger ein guter Grund sein kann in Aktien zu investieren anstatt mit negativen Realzinsen Geld zu verlieren.
Aber man hat gesehen wie die Börse darauf reagiert hat: Heftig, aber kurz.
Man könnte Ausfälle einfangen indem einfach die Strompreise so weit gesenkt werden dass Strom zur Substitution von Gas genutzt wird. Ein elektrischer Heizlüfter kostet rund 10 Euro und wenn der enorme Strompreis nicht wäre würden viele diesen statt ihrer Gasheizung nutzen. Damit hätte die Industrie genug Gas zur Verfügung. Aber die Politik verbreitet lieber Panik und hofft, dass die Bürger nicht merken, dass die Lösung ganz simpel wäre.
Die Nachfrage nach Wohnraum steigt aufgrund des Ukrainekrieges, dazu frißt die Inflation in Kombination mit Negativzinsen Sparguthaben auf - das spricht alles für konstante bzw. steigende Immobilienpreise. Nur weil derzeit in allen Zeitungen zu lesen ist dass die Immobilineblase platzen wird, verkaufen evtl. einige in Panik, was die Preise kurzfristig sinken läßt.
Wo er recht hat, hat er recht!
Natürlich kann man wilde Vermutungen aufstellen und daraus Anlageempfehlungen ableiten. Das ist zwar unseriös, aber man kann das so machen. Ein paar Punkte sind aber einer Erwiderung wert:
Dabei sollte man aber im Auge behalten, dass man derzeit an manchen Tagen mehr Verluste einfährt als die negativen Realzinsen im ganzen Jahr ausmachen.
Hm ja, die privaten Haushalte nahmen letztes Jahr in Deutschland 31% des Erdgases ab, die Industrie 37%. Mal ganz davon abgesehen, dass in Deutschland Strom z.T. mit Hilfe von Gas gewonnen wird (und das insbesondere bei Dunkelheit und in Spitzenzeiten), also mehr Heizlüfter auch mehr Strom aus Gas brauchen: Ich stelle es mir ausgesprochen schwierig vor, mittels Heizlüfter warmes Wasser zu erzeugen.
Selbst wenn man die Leute dazu brächte, aufs Duschen zu verzichten und stattdessen Wannenbäder zu nehmen, für die man das Wasser mit einem Tauchsieder oder auf dem Herd vorwärmen könnte, bräuchte man also nur - grob geschätzt - vier Heizlüfter und einen Tauchsieder pro Haushalt. In Summe wären das dann also 140 Mio. Heizlüfter und 35 Mio. Tauchsieder. Mag sich jeder selber überlegen, ob das wohl ein sinnvoller Weg ist.
Wieso die Nachfrage nach Wohnraum aufgrund des Krieges steigen sollte, erschließt sich mir nicht. Die Leute sind ja erst einmal untergebracht und nach allem, was man so hört, wollen die nach Ende des Krieges auch wieder zurück. Zum Teil wohl auch, weil denen das hier in manchen Bereichen etwas zu rückständig ist.
Die Sache mit den Negativzinsen dürfte sich bald erledigt haben. Was sich schon erledigt hat, sind die extrem niedrigen Zinsen für Immobilienfinanzierungen. Die haben sich - genauer gesagt - in den letzten sechs Monaten in etwa verdreifacht und befinden sich damit in etwa auf dem Niveau von 2010. Mit anderen Worten: für alle, die danach bauten, wird die Anschlussfinanzierung teurer. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien wird schon aus diesem Grunde nachlassen. Mal ganz davon abgesehen, dass das aktuelle Umfeld mit seiner extremen Unsicherheit keines ist, in dem tendenziell mehr Menschen eine Wohnimmobilie erwerben.
Im gewerblichen Bereich ist die Entwicklung noch extremer, wie ich das ja schon vor zwei Jahren prognostizierte. Während damals der Markt noch von der Hoffnung auf den nächstgrößeren Idioten getrieben war, d.h. Bauvorhaben oft mit der festen Absicht begonnen wurden, die Immobilie noch innerhalb der Bauphase mit erheblichem Gewinn abzustoßen und die Haltedauer eines solchen Projektes so um drei Jahre lag, sehen wir nun viele Kreditprolongationen, während der „größerer Idiot“-Markt völlig zum Erliegen gekommen ist.
Das liegt natürlich daran, dass aufgrund von Telearbeit und flexiblerer Nutzung immer weniger Büroflächen gebraucht werden und eine Spekulation auf steigende Preise vor dem Hintergrund völlig sinnfrei ist. In der nächsten Phase werden wir fallende Preise für Bestandsimmobilien sehen und in der Folge dann auch Kreditinstitute, die sich mit ihrem Kreditbestand nicht besonders wohl fühlen werden. Ob es zu einer handfesten Immobilien- und damit auch zu einer Bankenkrise kommen wird, ist noch nicht sich sicher abzusehen. In einem Jahr wissen wir mehr.
Dass wir in manchen Segmenten auf eine Immobilienblase zusteuern, war schon seit Jahren abzusehen und wurde auch oft genug thematisiert. Dass nun ein Immobilienportal davon berichtet, dass in sieben von 14 beobachteten Städten rückläufige Preise (und da reden wir von wenigen Prozent) zu beobachten sind, mag manchen Medien interessant genug für eine Meldung sein, ist aber letztlich für Menschen, die sich mit dem Thema ernsthaft (z.B. beruflich) befassen, allenfalls eine Randnotiz.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass ein Rückgang von 1% für Düsseldorf angesichts der Verdreifachung der Preise in den letzten 15 Jahren völlig uninteressant ist und die Angabe zudem auf dem beruht, was die Leute an Preisen bei ihren Anzeigen angeben. Das hat mit dem tatsächlich erzielten Kaufpreis mal eher gar nichts zu tun.
Mit einem großen Unterschied: Bei Aktien ändert sich der Kurs, sie fallen und meist steigen sie auch wieder. Wer nicht verkaufen muss realisiert diese Verluste nicht. Was macht es aus, wenn eine Aktie zwischenzeitlich mal nur für die Hälfte gehandelt wurde wenn sie danach wieder viel höher steht?
Ich glaube zwar, dass sich die Inflation des Euro in den nächsten Jahren abschwächt - aber sie wird sich nicht so schnell ins Gegenteil verkehren. Die rund 8 % die der Euro seit einem Jahr an Kaufkraft verloren hat wird er nie wieder hinzugewinnen.
Dass AKW und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden ist nicht in Stein gemeisselt. Wenn Du so gut mit Statistiken bist: Wie groß ist denn der Anteil der für die Warmwasserversorgung benötigt wird? Wahrscheinlich im Vergleich mit dem Erdgasbedarf für Heizungen eher gering (und jetzt komm nicht mit Haarspalterei weil Zentralheizungen ja auch durch erwärmtes Wasser betrieben werden). Ein Strompreisrabatt würde dafür sorgen, dass viel weniger Erdgas für Heizzwecke genutzt wird und kann relativ leicht realisiert werden da der Großteil des Strompreises sowieso aus Steuern, Abgaben und Umlagen besteht. Ein Heizlüfter ist nicht viel mehr als ein Heizdraht, die Massenherstellung davon dürfte nicht so schwierig sein, alternativ könnte man auch mit genügend Glühbirnen heizen.
Schau Dir die Flüchtlingsströme aus vorherigen Kriegen an: Einige sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, andere sind in ihrem Gastland geblieben. Anfangs wollen die meisten nach Kriegsende wieder zurück - aber das Leben geht weiter, Menschen finden Jobs, Freunde, Partner… und einige merken, wie praktisch so ein Sozialstaat sein kann. Menschen wollen nicht ewig in provisorischen Unterkünften bzw. viel zu kleinen Wohnungen bleiben und fragen Wohnraum nach. Dazu kommt, dass derzeit aufgrund der Unsicherheit weniger Neubauten geplant werden - was sich in ein paar Jahren in noch mehr Mangel an Wohnraum und steigenden Preisen zeigen wird.
Ich meinte natürlich negative Realzinsen. Oder denkst Du, die Anleger freuen sich über 2 % Verzinsung auf dem Sparbuch während die Kaufkraft des Geldes jährlich um 8 % abnimmt.
In den letzten Jahrzehnten sind die Mieten zwar gestiegen aber die Kaufpreise noch viel mehr - es lohnte sich also kaum noch in eine Immobilie zu investieren um diese dann mit einer Rendite von 1 - 2 % zu vermieten. Wenn weniger gebaut wird aber gleichzeitig durch Fluchtbewegungen mehr Menschen Wohnraum brauchen werden die Mieten wieder steigen, so dass es sich für Investoren auch wieder lohnt Immobilien zu kaufen. Hinzu kommt: Internationales Kapital muss irgendwo geparkt werden. Es werden sich nicht alle nur auf US-Staatsanleihen stürzen sondern es werden auch Aktien und Immobilien von Industrieländern im Portfolio sein.
Seit der Finanzkrise 2007 wird sich niemand mehr trauen Banken einfach pleite gehen zu lassen, die KI werden wieder einmal vom Steuerzahler gerettet werden - und wie ich die Politik einschätze dürfen sie im Anschluß so weitermachen wie davor.
Der Aktie macht das nichts aus, aber die Anleger sind nun einmal nicht die hartgesottenen Genies, die bei Tiefstkursen kaufen und bei Höchstkursen verkaufen. Das hier trifft es eher:
Die abgeschalteten AKW sind zum Teil schon im Rückbau begriffen und die Laufzeit der drei, die noch laufen, wird ganz sicher nicht verlängert. Sie sollten Ende 2022 vom Netz gehen und genau so wurden Wartungen geplant, Ersatzteile und Brennstäbe bestellt.
Wieso wahrscheinlich?
Mal abgesehen davon, dass sich die Beschaffung von Glühbirnen seit einigen Jahren etwas schwierig darstellt und vielleicht auch nicht jeder Lust hat, in jedem Zimmer ein paar zusätzliche Lampen anzudübeln, ist die ganze Idee mit den Heizstrahlern und Glühlampen schlichtweg dummes Zeug bzw. weltfremdes absurdes Gerede.
Nein, meintest Du nicht. Du schriebst:
Wenn Du die negativen Realzinsen gemeint hättest, hättest Du die Inflation nicht erwähnen brauchen.
Gut, belassen wir es dabei. Du weißt es wieder besser als die Leute, die sich damit auskennen. Wie immer also.
Wer genau beim Tiefststand kauft und beim Höchststand verkauft kann genauso Lotto spielen - er muss ein Glückspilz sein, denn mit Sachverstand alleine kommt man bei einer so komplexen Welt nicht weiter.
Wieso heizen Menschen in Deutschland mit Öl oder Gas während man in einigen nordischen Ländern mit Strom heizt? Genau, es liegt am Preis. Wenn sich dieser ändert, wird auch ein Teil der Verbraucher umsteigen.
Der Immobilienmarkt kann sich ja abkühlen - aber die Nachfrage ist nunmal da, deshalb wird er nicht so schnell crashen. Da die letzten Babyboomer bald in den Ruhestand gehen aber dennoch wohnen und konsumieren wollen, werden wir mehr Arbeitskräfte brauchen. Aufgrund der Demographie kommen diese vermutlich aus dem Ausland, was die Nachfrage nach Wohnraum zumindest nicht einbrechen läßt. Dazu kommt, dass durch die Übersterblichkeit der letzten Jahre für die Zeit nach der Pandemie eine unterdurchschnittliche Sterblichkeit zu erwarten ist.