ich glaube, dass das eine sehr kurzsichtige Interpretation dieser Diskussion ist.
Hi @kitty40
(Mal sehen ob du mich so findest)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es unter spahns komplizierter würde als jetzt. Der Ausweis hat exakt scheckkartenformat. Zum ausfüllen muss man seinen Namen, seine Adresse und sein Geburtsdatum kennen. Man kreuzt an, ob man alle, alle ausser bestimmter oder nur beSpenden stimmte Organe/Gewebe spenden möchte (die listet man auf). Wer nicht Spenden möchte, kreuzt ab, dass er der Entnahme von Organen oder gewesen widerspricht. Und die übrigen kreuzen an, bzw lassen ankreuzen, dass das jemand anderes entscheiden soll. Da fallen dann die drunter, die für die geschäftsznfähigkeit vorbeugen wollen, hier können die Eltern im Ausweis ihrer Kinder das Kreuz setzen usw. Darum, Unterschrift, fertig.
Bereits jetzt müssen ja nicht ganz so helle Köpfe viel schwerere Entscheidungen treffen: Bankkonto, sparen, umziehen, Auto fahren, …
Die Franzi
Sicherlich bekommt das nicht jeder „mündige Bürger“ selbst hin. Es gibt aber die Möglichkeit, sich beraten zu lassen. Für jeden Kram vom „Kindergeld“ bis zum „Asylanspruch“ gibt es NGOs, die bildungsfernere Schichten informieren. Warum nicht hier?
Das Problem mit dem Recht auf freie Selbstbestimmung sehe ich zwar auch ein wenig; es spricht jedoch mehr für eine Widerspruchslösung als dagegen. „Mündig“ wird der Bürger sowieso nicht mehr .
Gruß
rakete
Das stimmt teilweise schon („teilweise“, weils z.B. auch in Österreich größere Skandale gab, oder weil die Organknappheit global bestehen bleibt, oder weil überall, wo viel Geld zu verdienen ist, unweigerlich beschissen und getrickst wird), es berührt die politische Dimension der Widerspruchslösung aber nicht.
Ich zitiere mal den alten Prantl von der SZ, bekanntlich kein schlimmer Ideologe oder Dogmatiker, der meine persönliche Position sehr gut wiedergibt:
Die Widerspruchslösung tut so, als sei der menschliche Körper ab dem Tod ein legitimes Ersatzteillager. Das ist nicht so; das darf nicht so werden. Die Menschenwürde hört mit dem Hirntod nicht auf … Der Mensch hat seinen Körper nicht von einer Handelsgesellschaft geleast, er muss ihn nicht nach dem Ende der Laufzeit zurückgeben. Die Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist eine Kernfrage des Menschseins. Diese Kernfrage soll, diese Kernfrage darf nicht der Staat für den Menschen beantworten … Der Gesetzgeber könnte es sich leicht machen: Er könnte in die Kiste der juristischen Formeln greifen und den Spruch zitieren: Wer schweigt, wird so betrachtet, als hätte er zugestimmt. Das mag bei Kleinkram angehen; das mag auch angehen, wenn geschäftliche Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst werden. Aber es geht bei der Organentnahme nicht um Kleinkram.
Gruß
F.
So kann man es natürlich auch sehen
Ist halt nicht „meine“ politische Ideologie, es so zu sehen.
Wenn die CDU schon nicht mehr liberal sein will, dann werd ich auf meine alten Tage noch zum FDPler grusel
Gruß
F.
Hallo,
absolut sicher?
Wenn ich einen Hahn schlachte, zappelt der Körper noch minutenlang nachdem der Kopp ab ist. Da ist der Hahn garantiert mehr als Hirntot und es lebt trotzdem noch was.
Und wer definiert „Hirntot“? Hat derjenige ev. ein Interesse an Organspende? Diese Art der Spende ist ja durchaus ein Gschäftle. Da könnte ev. das finanzielle Interesse das Urteil beeinflussen.
Die Voraberlaubnis, der man widersprechen muss, finde ich moralisch nicht vertretbar. Es sollte reichen, wenn der Organspendewilige dies erklärt.
Herr Spahn hingengen sollte sich vordringlich mal um Medikamentensicherheit, Übertherapie und eine bessere Pflege sorgen - da gäbe es mehr als reichlich Sinnvolles und Dringendes zu tun.
Man könnte auf die Idee kommen, er möchte mit der Organspendediskussion nur von all den unerledigten Aufgaben ablenken.
Gruß,
Paran
Hi,
Hirntod wird durch den Arzt festgestellt. Hirntot ist das Ende des Lebens, die Ärzte können noch unter Umständen den Körper am funktionieren halten, aber die vermögen es nicht, das Gehirn zum funktionieren zu bringen.
Hähne rennen noch kopflos durch die Gegend, weil die entsprechenden Signale noch unterwegs waren. Die Quelle, die diese Signale abgesendet hat, ist durch einen Schnitt komplett vom Körper getrennt. Und der Hahn hört dann auch sehr schnell das Rennen auf, weil keine weiteren Befehle ankommen. Auch ohne großen blutverlust und selbst wenn er vorher noch viel gefressen hat.
Die Franzi
Eine Menge deiner Aussagen stimmen nicht. Z.B. dass es keinen Grund für eine Verweigerung gibt, der nicht eher metaphysisch wäre (aber auch vieles mehr, worauf ich jetzt aber nicht eingehen möchte).
Eine Frage an dich: Hast du schon einmal den Tod eines nahen Angehörigen miterlebt? Warst du dabei, um Abschied zu nehmen, während er erkaltet ist? Wenn ja, ist dir bewusst, dass das nicht möglich gewesen wäre, wenn er/sie Organspender/in gewesen wäre? Wenn nein, wie kannst du so lapidar behaupten, es wäre ethisch höchst fragwürdig, Wert darauf zu legen, in Frieden zu sterben und seine Angehörigen in Ruhe Abschied nehmen zu lassen? Eine Zeit, an die diese sich ihr Leben lang erinnern.
Was mir hier fehlt, ist die Sichtweise der Angehörigen. Diese können die Organspende positiv erleben, aber es kann auch sehr schlimm für sie sein.
https://gesundheitsberater.de/organspende-nie-wieder-organtransplantation-aus-der-sicht-einer-betroffenen/
Hallo,
wer sich das Dokument auch nur einmal angesehen hat der weiss:
der Organspendeausweis IST das Widerspruchsformular,
jedenfalls heute.
Niemand weiss ob es eine andere Loesung spaeter geben wird, doch wozu etwas Geeignetes veraendern, womoeglich gar noch auf Kosten der Steuerzahler oder der Krankenversicherten.
Gruss Helmut
Organspende-Ausweis, wie er heute schon besteht
Das ist ja mal ein interessantes Argument. die Kriminalität sinkt, weil es mehr Gelegenheit dazu gibt???
Im aktuellen Skandal geht es z.B. darum, dass Menschen Organe eingepflanzt wurden, die sie nicht brauchten, bzw, denen sie mehr Risiken als Chancen bringen.
Dass Krankenhäuser oft ein Interesse an „möglichst vielen Operationen“ haben, ist auch bekannt. Welche Veränderungen erwartest du, wenn es mehr Organe gäbt?
Und: So viele Organe, dass für jeden Bedürftigen SOFORT ein PASSEDNES Organ zur Verfügung steht, wird es wahrscheinlich nie geben. Es sei denn, wir finden andere Möglichkeiten als die Verwertung von Sterbenden.
Ja, natürlich sinkt die Kriminalität, wenn es mehr Gelegenheit gibt.
Für einen Kriminellen ist die kriminelle Handlung immer ein Abwägen zwischen Risiko und Gewinn. Was also geschieht wohl, wenn das Risiko gleich bleibt, der Gewinn aber massiv einbricht?
Im Umkerhschluss, wenn ich dann diesen Ausweis, in dem ich NEIN angekreuzt habe, nicht dabei habe- werde ich „ausgeschlachtet“? (formulieren wir es mal hart).
Ich will gar nicht Stellung zur Frage beziehen, sondern nur einige Links anfügen, die zumindest nachdenklich machen sollten.
unter anderem ein Herz
Und das ist für manchen altmodischen Menschen immer noch wichtiger als das Hirn.
Jemand, der den Mensch allein durch dessen Hirn definiert, wird das aber vermutlich nicht verstehen.