Widerstand Asow-Stahlwerk

Hallo,
ist der Widerstand der verbliebenen Ukrainer noch notwendig bzw. sinnvoll?
Würde sich Putin wagen, sie einfach zu töten, wenn sie sich unter dem Schutz der Weißen Fahne ergeben würden? Das Schicksal würde den 38 Verwundeten, wegen deren Austausch jetzt verhandelt wird, ja auch drohen.
Sicherlich würde es mindestens einen Schaupozess geben.

Gruß
Rakete

von Plauderei verschoben nach Militärpolitik
MOD Pierre

Ja.

Es gibt noch andere wenig erstrebenswerte Schicksale.

Was verstehst du am Wort „Austausch“ nicht?

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Diese Kämpfer sind zu einem Symbol geworden für den Widerstandgeist der Ukraine. Wenn sie kapitulieren, könnte das demoralisierend wirken. Ich vermute mal, die meisten von denen haben mit ihrem Leben abgeschlossen.
Gruß,
Eva

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Ein paar russische Truppen werden sie zwar auch noch binden; ein Vergleich mit Stalingrad drängt sich aber auf.

Das glaube ich eher weniger. Nach den Abwehrerfolgen der letzten Zeit wird der Verteidigungswillen nicht abnehmen.

Wenn sie bei einer Kapitulation tatsächlich ermordet würden, sicherlich.

Ich hatte das eher so gemeint:
Die Garde stirbt, aber sie ergiebt sich nicht (La garde meurt, mais se ne rends pas) soll in dem Getümmel der waterlooer Schlacht die Antwort des französischen Generals Cambronne gewesen sein, als die Briten ihn aufforderten, sich zu ergeben.“ https://de.wikisource.org/wiki/Die_Garde_stirbt,_aber_sie_ergiebt_sich_nicht
(Danke Aprilfisch für die Berichtigung meiner fehlerhaften Erinnerung!)
Gruß,
Eva
PS.: Die Rechtschreibfehler stehen so im Text :wink:

Also Heroismus.
Den sowjetischen Heldenkult betreiben auch die Ukrainer unter ihren Farben weiter.

Man weiß nicht wie stark der Gruppendruck unter den Eingeschlossenen ist, sicher gibt es auch einige, die sich eigene Gedanken übers Durchhalten machen.
Aber kein nachruhmsüchtiger Vorgesetzter kann 2000 Männer zwingen, gegen ihren Willen durchzuhalten.
Wie es oben schon anklang: es gibt Schlimmeres als den Tod.

Der Widerstand im Stahlwerk symbolisiert das, was diesen ganzen Krieg ausmacht: Die Ukrainer haben kaum eine Chance zu gewinnen (wie auch immer man das definieren mag) - aber sie sollen sich sinnlos abschlachten lassen um den Krieg für Putin länger und damit teurer zu machen.

Hallo,
es gäbe darauf sicher viele und auch passende „Antworten“, allerdings, dieses Thema im „Plauderbrett“, das passt meiner Meinung nach gar nicht
Gruss
Czauderna

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Und Du symbolisierst hier nur eines: Deine Aufgabe siehst Du darin, den Krieg für Putin durch verkürzen billiger zu machen.

Wenn man von einem Thema keine Ahnung hat, aber trotzdem irgendwie mitreden möchte, bleibt halt nur das Plauderbrett. :man_shrugging:

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Jedes autoritäre Regime verordnet das ja quasi.

Hier wird mal ein Diktator unangenehm von Heroismus überrascht, wo er ihn nicht vermutet hat.

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Ich habe kein Problem damit, wenn der Thread verschoben wird.

Militärischer Zweck, Gruppendruck und Erwartungshaltung von Politikern und Bevölkerung sind natürlich maßgebend für die Beurteilung, ob eine oktruierte Selbstaufopferungsbegeisterung ala Stalingrad oder altmodisches echtes Heldentum vorliegt.

Woher willst du das wissen? Gerade im Augenblick haben die Russen zahlreiche Niederlagen eingefahren. Nur einen „totalen Krieg“, d. h. mit Kernwaffen könnten sie sicher gewinnen. Mit entsprechenden Risiken und Konsequenzen.

Bitte mit Begründung.

Die Frage ist, ob die Russen „Weiße Fahne“ und „Austausch“ verstehen. Was hindert sie daran, Parlamentäre bzw. aus der Deckung kommende Kämpfer zu ermorden? Würde dich das überraschen?

Mich würde das überraschen. Es ist doch viel komfortabler sie einfach erstmal vor laufenden Kameras gefangen zu nehmen und gut zu versorgen (im Rahmen von Kriegsgefangenschaft) und wenn dann keine laufenden Kameras mehr zu befürchten sind, kann man sie quälen, malträtieren und auch umbringen, so wie man halt will.

So würde ich das wenigstens erwarten, wenn ich einer der Eingeschlossenen wäre.

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In einem Fachbrett gerne. Für das Plauderbrett ist mir meine Zeit zu schade.

Weil sich Russland bisher zumindest bemüht hat, einen Hauch von plausibler Abstreitbarkeit zu bewahren. Das klappt bisher ganz gut, wie man ja hier im Forum sehen kann, wo jedes noch so widerliche Verbrechen relativiert wird, da es ja ‚Zweifel‘ gäbe.

Außerdem wurden bereits Gefangene ausgetauscht und mir fällt beim besten Willen keinen einzigen Grund ein, wieso Russland hier so erratisch handeln sollte.

Der militärische Sinn ist überschaubar, aber die Leute wollen wohl noch ein bisschen weiterleben. Darüber, was mit ihnen passiert, wenn sie sich ergeben, machen sie sich keine Illusionen. Schon mit der Zivilbevölkerung sind die russischen Soldaten ja wenig sanft umgegangen. Dass die Soldaten aus dem Stahlwerkbunker mit Sicherheit sterben werden, wenn sie in russische Hände fallen, ist eigentlich Konsens.

Häh? Putin hat für die ganze Welt sichtbar ein Land überfallen, ohne dass es außerhalb seiner Phantasie einen konkreten Grund gab, lässt die Zivilbevölkerung misshandeln und ermorden, ukrainische Museen und Privathäuser plündern, lässt Millionen Tonnen ukrainisches Getreide stehlen und im Ausland verhökern, ukrainische Städte einebnen und so weiter und so fort. Dass es ihn nicht kümmert, was die Welt von ihm hält, ist offensichtlich. Auf ein paar mehr tote Soldaten mehr oder weniger kommt es nicht an. Zumal es ja mit Sicherheit so kommen wird, dass die russische Führung sehr gute Gründe darlegen wird, warum die Soldaten eines plötzlichen, unerwarteten Todes starben.

Interessante Einschätzung. Interessant deshalb, weil sich Militärstrategen und Geheimdienste weitgehend einig sind, dass Russland den Krieg nicht mehr gewinnen kann, sondern allenfalls seine Ziele so weit herunterdefinieren kann, dass man die Operation der Öffentlichkeit noch als Erfolg verkaufen kann. Daran, dass die Ukraine die Besatzer zum Großteil auf das schon am 24.2.2022 besetzte Gebiet zurückdrängen können wird, gibt es eigentlich kaum Zweifel. Die Frage ist eher, ob sich die Ukraine darauf beschränkt oder gleich den ganzen Osten und die Krim mit zurückerobert.

Zum Einen ist es gerade die Verteidigung bzw. das Halten des Stahlwerks (das heute im Grunde eine riesige, quasi uneinnehmbare Bunkeranlage ist), dass sie davor bewahren wird, abgeschlachtet zu werden. Zum Anderen sind es von Anfang an die russischen Streitkräfte, die schwere Verluste hinnehmen müssen. Natürlich sind die Verluste unter der ukrainischen Zivilbevölkerung erheblich, aber das liegt ja nicht an der Verteidigung, sondern am Angriff.

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Verständnisfrage: Lt. deutscher Nachrichten gibt es Probleme, das Getreide in solchen Mengen aus dem Land zu bekommen, weil die Häfen gesperrt / vermint sind.

Auf welchem Weg lässt Putin das Getreide ins Ausland schaffen?