Es geht nicht ums Zählen, sondern um das Bewußtsein. Erst wenn man weiß, was man so ißt, kann man erkennen, wo die überschüssigen Pfunde herkommen und was man an seiner Ernährung ändern muß, damit die verschwinden und vor allem nicht wiederkommen, was ja wohl im allgemeinen auch das übergeordnete Ziel der Veranstaltung ist. Dafür reicht es nun einmal nicht, ein halbes Jahr lang wie ein Berserker im Fitnessstudio herumzuturnen und von Pizza und Chips zu Salat und Reiscracker zu wechseln und anschließend (d.h. nach Erreichen des willkürlich vorgegebenen Zieles) in die alten Gewohnheiten zurückzufallen.
Wie ich an anderer Stelle schrieb, sind es nur wenige kcal pro Tag, die normalerweise den Unterschied zwischen konstantem Gewicht und konstanter Gewichtszunahme ausmachen und die muß man erst einmal finden. Dafür ist es aber unerläßlich, sich mit seiner Ernährung und seinen Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen. Das Problem liegt in der Regel nämlich nicht darin, daß sich jemand durchgängig von Pommes Frites und Milchshakes ernährt, sondern daß irgendwo im Tages-, Wochen- oder Jahresverlauf eine Unwucht ist, die gar nicht bewußt wahrgenommen wird, aber zur Gewichtszunahme führt.
Bei vielen ist es das unbewußte Naschen vor dem Fernseher oder PC, bei manchen ist es der Schuß Sahne (statt z.B. fettarmer Milch) im Kaffee, bei manchen ist es die Schale Süßkram auf dem Schreibtisch oder in der Schublade, die bei jeder Streßsituation konsultiert wird, und wieder bei anderen ist es das Schokocroissant auf dem Weg zur Arbeit oder das Eis auf dem Heimweg in den Sommermonaten.
Wie viel diese Kleinigkeiten ausmachen, bekommt man aber erst heraus, wenn man sich damit beschäftigt, was in einer Kugel Eis oder in einem Schokocroissant steckt (eine Erkenntnis, zu der auch Andrea Kiewel Mitte der 90er in einem ihrer Weight Watchers-Projekte mal kommen mußte, wie der staunende Zuschauer seinerzeit miterleben durfte).
Die zehn Kilo Zucker, die man sich löffelweise übers Jahr in den Kaffee kippt, durch Biorohrohrzucker zu ersetzen, bringt aber kalorientechnisch mal so gar nichts. Schlimmer noch: es gibt genug Leute, die glauben, Bio- oder ähnliche Produkte seien gesünder und damit problemlos in größeren Mengen zu verzehren. Bio bzw. vermeintlich gesund führt bei diesen dann gerne mal auch noch in die gewichtstechnisch gesehen falsche Richtung.
Die Ursache lag dann wohl in der falschen Vorgehensweise, nämlich anscheinend darin, in zu kurzer Zeit mit zu wenig Brennwert am Tag möglichst viel abnehmen zu wollen. So funktioniert das aber in aller Regel nicht.
Mich interessiert nur der Rest, aber um mich geht’s ja hier nicht.