Wie bringt man sein Kind dazu zu lernen?

Hallo zusammen,

ich brauche mal euren Rat. Es handelt sich hier um einen 14jährigen Schüler aus meinem Bekanntenkreis (8. Klasse Gymnasium, NRW). Er ist eigentlich ein intelligenter Bursche, nur leider stinkfaul. Vor einem halben Jahr hatte er bereits jeweils eine 4- in Latein und Englisch, beteuerte stets, sich diesmal anzustrengen und sich wirklich zu verbessern. Was passierte? Nichts… schrieb er mal eine halbwegs gute Note (3 oder 4), zeigte er sie zu Hause, die restlichen Arbeiten (hier und da eine 5 bzw. 6 durch Arbeitsverweigerung, da er bei einer Arbeit ein leeres Blatt abgab) verschwieg er.

Arbeiten, die schlechter als 3 sind, müssen von den Eltern unterschrieben werden, doch diese Unterschrift hat es nie gegeben oder wurde gefälscht. Die Lehrer haben nie das Gespräch mit dem Vater gesucht, erst heute, als erneut ein leeres Blatt in einer Lateinarbeit abgegeben wurde, wurde er telefonisch darüber informiert.

Aufgrund schlechter Noten und weil er zu faul ist (Arbeitsverweigerung), soll er nun die Schule verlassen. Er darf nicht wiederholen. Darüber wurde der Vater allerdings erst heute in Kenntnis gesetzt. Vor vier Wochen bat der Vater um einen Termin mit dem Lateinlehrer, doch dieser bekam es nicht hin, einen Termin auszumachen. Angeblich habe der Lehrer 3-4 Mal beim Vater angerufen, allerdings war nur 1 mal seine Nummer zu sehen (Anruf in Abwesenheit). Der anschließende Rückruf blieb unbeantwortet. Mobbing durch die Lehrer?

Wie kann man den Jungen dazu bringen, dass er etwas für die Schule tut? Bestrafen kann man ihn nicht: nimmt man ihm den Computer, sein Handy, seine Musikinstrumente weg, sitzt er halt einfach nur rum. Das stört ihn nicht. Das sitzt er aus, auch vier, fünf, sechs Wochen lang. Ihm ist auch egal, wenn er schlechte Noten hat.

Welche Möglichkeiten gibt es noch, dass er doch wiederholen darf? Meiner Meinung nach hätten die Lehrer den Vater sofort informieren müssen, nicht erst, wenn es zu spät ist und sich vorher zusammen eine Lösung überlegen. Alles über Zettel und Unterschriften laufen zu lassen, die natürlich auch gefälscht sein können, finde ich unverantwortlich, wenn es sich um einen 14jährigen handelt, der die Konsequenzen nicht abschätzen kann.

Vielen Dank für eure Antworten und schöne Grüße
Steffie

Hallo Steffie,

hat bereits jemand versucht herauszufinden, warum der Schüler die Arbeit verweigert?

Ohne die Ursache des Problems zu kennen ist imho dafür auch keine Lösung zu finden.

Grüße

=^…^=

Genau das hab ich auch gedacht!

Vielleicht will er von der Schule weg…

Hallo

Und diese Frage:

Welche Möglichkeiten gibt es noch, dass er doch wiederholen darf?

solltest du im Brett ‚Universität & Schule‘ stellen. Da tummeln sich die kenntnisreichen Lehrer.

Viele Grüße

Hallo,

würde er zum ersten mal in der Mittelstufe wiederholen?
Ich kann es mir kaum vorstellen, dass wenn keine Wiederholung in der Mittelstufe vorliegt, der Schüler zum Abgang gezwungen werden kann. Laut Schugesetz darf er an der Schule wiederholen.

Eine deartige Leistungsverweigerung kann kaum in einem Forum geklärt werden. Da kann so vieles sein,…

Spreche mit deinem Sohn, mit den Lehrern, vielleicht auch externe Hilfe suche. Vielleicht ist es auch nur die Pubertät,…

Euch viel Erfolg

Hallo,

ich sehe hier zwei Probleme: den Jungen, der sich strickt weigert zu lernen und die Lehrer an dieser Schule, die nicht auf unterschriebene Klassenarbeiten bestehen (dass kenne ich von der Schule meines Sohnes genauso, es kümmert sich keiner drum) und die sich anscheinend nicht hinreichend um eine Kommunikation mit den Eltern kümmern.

Ich würde einen Schulwechsel vorschlagen und zusätzlich ev. den Versuch mit einer guten Nachhilfeeinrichtung (nicht einfach einen Abiturienten).
Lernen muss auch Spaß machen und das erreicht eine gute Nachhilfe in kleinen Gruppen eher, als eine Schule mit 30 oder mehr Schülern pro Klasse.
Ich habe damit jedenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.

Frage wäre auch: kifft der Junge? Das kann sehr letargisch machen.

Gruß, Paran

Hallo…,

im Normalfall sollte wenn ein Lehrer Interesse an seinen Schülern hat ein Gespräch stattfinden, wen ein Schüler versetzungsgefährdet ist.
Im Normalfall gibt es zumindest einmal im Jahr einen Elternabend.
Da müsste doch so etwas angesprochen werden.
Wenn ein Schüler so wenig Lust hat zum lernen, kann es natürlich viel sein angefangen von Mobbing bis hin zur Unterforderung.

Wenn der Schüler Musikinstrument e hat, könnte sein Interesse aber auch eher in Richtung Musik gehen. Teenys in dem Alter haben schon einmal so eine gewisse Krise - wo ihnen alles und jeder egal ist. Wenn die erste Freundin evtl. …
Da könnte es viele Gründe geben warum und weswegen.

Da wird es Zeit einmal Nägel mit Köpfen zu machen und einmal ein klärendes Gespräch zu führen mit ALLEN Beteiligten.
Wie schon beschrieben würde ich einmal im Brett Uni.-Schule versuchen abzuklären welche Möglichkeiten es in der verfahrenen Kiste noch gibt.

Neben Nachhilfe, Schulwechsel damit es wieder bergauf geht. Denn die letzten Schuljahre verfliegen ziemlich schnell, vor allem wenn das Abi nun ein Jahr kürzer ist.

VG Joe

http://www.eltern.de/

Hallo,

mir fällt dazu nur eins ein.
Wir der arme Kerl auch mal gelobt? Er sieht das er keine Erwartungen
erfüllt flüchtet sich in Ablenkung oder resigniert.Mit 14 ist ein schwieriges Alter.Ich würde versuchen ihm erstmal zu zeigen wir stehen
hinter dir.Verbote würde ich nicht aussprechen das bewirkt nur das er sich noch schlechter fühlt.Wichtig wäre das du Vorschläge von ihm verlangst wie könnten WIR !! das besser machen.Zeigt ihm das wegen schlechter Noten die Welt nicht untergeht.

Lob und Anerkennung beflügeln.

Grüßle die Andi65

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Hi,

das ist eine sehr verworrene Geschichte aus dritter Hand (erste hand: Schüler und Lehrer, zweite Hand die Eltern, ritte Du), in der viel fehlt.
Erstmal Thema Mobbing durch die lehrer: selbstverständlich mache ich das sehr gerne, ich überlege mir in meiner Freizeit immer, wen ich jetzt als nächstes nerve. Ich unterbreche das grade nur, um Dir zu antwortn.
Makabren Scherz beiseite: enn ich Schüler / Eltern zurückrufe, dann tue ich das nicht nur aus der Schule, sondern auch von zu Hause oder manchmal vom Mobiltelefon. 3 verschiedene Nummern. Eine davo ist unterdrückt (meine private Nummer geht keinen was an).

Ansonsten…

Aufgrund schlechter Noten und weil er zu faul ist (Arbeitsverweigerung), soll er nun die Schule verlassen.

Das ist kein Grund, die Schule zu verlassen. Also nicht so direkt.
In Bayern ist es die schärfste Erziehungsmaßnahme, einen Schüler der Schule zu verweisen. Solange der Schüler schulpflichtig ist, bedeuet das, dass dieser Schüler dann eine andere Schule besuchen muss. Auf der Straße sitzt er deswegen nicht.
Diese Maßnahme ist wie gesagt die schärfste. Man ist zwar nicht an die Reihenfolge Hinweis - Verweis - verschärfter Verweis etc gebunden, aber nur einen richtigen Verbrecher würde man sofort der Schule verweisen. Nicht jemanden, der einfach nur Leistungen verweigert.Schlechte Leistungen werden mit schlechten Noten belohnt. An sich strafbar sind sie nicht. Auch wenn der Schüler „nur“ faul ist, dafür gibt es keinen Verweis.

Welche Möglichkeiten gibt es noch, dass er doch wiederholen darf?

Jetzt geht es plötzlich um ein Wiederholoungsverbot, das heißt, der Schüler ist schon einmal sitzengeblieben? Wenn es so wäre: wie kann es sein, dass die Eltern davon nichts wissen? Ich glaube nicht, dass ihnen das unbekannt it, sogar Du weißt es ja (ich gehe jetzt mal davon aus, er ist sitzengeblieben)… Das ist dann nicht mehr die Aufgabe des Lehrers, den Schüler jedes einzelne Mal daran zu erinnern, oder die Eltern… Wenn der Sohn einmal sitzengeblieben ist, das Haalbjahreszeugnis nicht auftauht und irgendwie wenig Noten vorgezeigt werden, kann man als Mama / Papa auch mal nachfragen, ohne dass einen der Lehrer auffordert. J, auch die chule ht einen Bildungs- und Erziehungsauftrag, aber die Hauptarbeit liegt bei den Eltern.
Als englischlehrer am Gymnasium hat man in sienen ca. 6 Klassen so 150 Schüler oder auch mehr, je nachdem - ist man nicht in der Kollegstufe, eher mehr. Ca. ein reichliches Drittel davon bewegt sich n einem Leistungbereich, der regelmäßig weniger als Note 3 abliefert, Fünferschüler hat man pro Klasse mind. 1 … pro Schuljahr und Klasse gibt es 4 Schulaufgaben und 2-4 Exen plus mind 2 mündliche Noten, dann die beiden Zeugnisse und die Maiwarnungen (Versetzungsgefährdung). Was meinst Du, wie lange das dauert, wenn ich nicht nur die Arbeiten mit heimgebe zum Unterschreiben, sondern dann auch noch jedem hinterhertelefonieren muss, ob auch wirklich Papa und nciht Sohnemann unterschrieben hat?

Abgshen von aledem frage ich mich aber bei der geschilderten Geschichte auch am meisten, woher diese Arbeitsverweigerung kommt. zu viel Druck von den Eltern? Vielleicht halten sie ihn auch nur für schlau, aber er ist nicht so schlau, wie man fürs Gymnasium sein muss? In der Pubertät ist man oft einfach mit ganz anderen Sachen beschäftigt, das ist Alarmzustand im Hormonhaushalt. Ganz wenige Jahre später sieht die Situation möglicherweise anders aus, aber man tut einem Kind oft keinen Gefallen, wennn man es auf die höhere Schue zwingt, nur weil man weiß / glaubt / hofft, dass mal „was besseres“ aus ihm wird. „Was besseres“ kann auch später noch draus werden - das ist der wunderbare Vorteil unseres mehrgliedrigen Schulsystems. und „was besseres“ ist oft auch eine Berufsausbildung. Bei uns auf dem zweiten bildungsweg kommen nur sehr sehr wenige Schüler mit sehr guten oder auch „nur“ guten Noten aus den zubringerschulen - die mit solchen Noten sind schn weg, die haben ihre Wunschausbildung bekommen.

die Franzi

Indem man es zwingt
Hallo,

für mich sieht das nach einem Klassiker aus: An sich intelligentes, aber faules Kind kriegt immer wieder zu hören, dass es könnte, wenn es nur wollte. Dass Intelligenz bestenfalls die halbe Miete ist, sagt ihm keiner. Kind wurschtelt sich ein Weilchen ganz gut durch und glaubt irgendwann selbst, dass es jederzeit seine Leistung verbessern könnte, wenn es nur wollte.

Irgendwann versucht es dann, zu wollen und muss überrascht feststellen, dass es mit dem Wollen leider nicht so funktioniert, wie es glaubte. Die Leistungen werden nicht besser, obwohl es wirklich will. Entsprechende Bekundungen den Eltern gegenüber sind durchaus ernst gemeint.

Das Problem ist aber, dass das Kind nie gelernt hat, sich anzustrengen und zu arbeiten. Nun ist der Stand erreicht, an dem das Grundlagenwissen der letzten Jahre gebraucht würde, das es aber versäumt hat, sich anzueignen. Das Durchwurschteln klappt nicht mehr. Gleichzeitig sind die Lücken bereits so groß, dass nur noch eine gewaltige Anstrengung unter einer kundigen Führung erreichen kann, diese wieder zu schließen. Allein ist das Kind damit hoffnungslos überfordert.

Der Schwarze Peter liegt hierbei bei den Eltern, die in all den Jahren vorher nicht darauf geachtet haben, dass das Kind sich eine ordentliche Arbeitshaltung zulegt. Sie haben sich selbst und Junior stattdessen damit beruhigt, dass das Kind ja könnte, wenn es denn wollte.

Die nun hinzukommende Pubertät erschwert sämtliche Rettungsversuche nun zusätzlich. Letzten Endes bleibt dem völlig überforderten Kind nichts anderes, als sich komplett zu verweigern, weil es sich so wenigstens sagen kann, dass es ja absichtlich seine schlechten Noten herbeigeführt hat. Das rettet ihm zumindest ein kleines Bisschen seines Selbstwertgefühls.

Meist lauert hinter dieser coolen Verweigerungshaltung ein ziemlich verzweifeltes Kind, das kein Land mehr sieht und dem ganzen Schulbetrieb am Liebsten bis zum Rest seines Lebens entkommen würde.

Am Erfolg versprechendsten habe ich in diesen Situationen den Wechsel in ein Internat erlebt. Dort besteht wenig Möglichkeit, sich der Notwendigkeit des Lernens zu entziehen, gleichzeitig können systematisch Lücken aufgearbeitet werden. Die kleineren Klassen machen zudem ein bessere Kontrolle mögliche.

Nachteil: Internate kosten Geld und das müssen Eltern erst mal haben, um es in die Bildung ihres Kindes investieren zu können.

Eine kleine Chance würde ich auch in einer gebundenen Ganztagsschule sehen. Allerdings gibt es gerade ab der 8. Klasse nur wenige Schulen, die diese noch anbieten. Ein Schulwechsel in eine niedrigere Schulart bringt leider selten den gewünschten Erfolg. Das Kind kann ja immer noch nicht arbeiten, glaubt aber, dass sein gymnasiales Wissen den Aufenthalt auf Real- oder Haupt/Mittelschule zu einem Spaziergang mache. Das Ergebnis sind nicht selten Schüler, die schließlich kaum noch den Quali schaffen.

Schöne Grüße
Jule

Hi KKK,

hat bereits jemand versucht herauszufinden, warum der Schüler
die Arbeit verweigert?

er rückt nicht mit der Sprache raus, aber wir sind dabei… Auf alle Fragen gibt’s nur ein „weiß ich nicht“ als Antwort, er ist einfach lustlos, lässt sich gehen, interessiert sich im Moment nur für Computerspiele und Musik. Bis jetzt verneint er, sagt, dass nichts wäre, aber vielleicht rückt er ja in einem ruhigen Moment mal raus mit der Sprache. Was kann man sonst tun, wenn er ständig sagt, dass alles ok ist und er auch nicht weiß, warum er nicht lernen will?

Danke schon mal,
Steffie

Hallo Jule,

danke für deine Einschätzung. Er hat es tatsächlich versäumt, zu lernen, wie man lernt. Das war auch schon vor dem Umzug so.

Heute fand ein Gespräch mit dem Klassenlehrer statt. Es ist nicht ganz so schlimm, wie gestern noch befürchtet: Er darf die Klasse wohl doch wiederholen (er war vorher noch nie sitzengeblieben), eventuell steht eine Nachprüfung nach den Sommerferien an. Theoretisch könnte er dann bei Bestehen doch in die 9. Klasse kommen, allerdings stellt sich da natürlich die Frage, ob das überhaupt Sinn macht und er nicht lieber wiederholen sollte. Er selbst möchte lieber wiederholen (vielleicht doch Problem mit den Mitschülern, Lehrern?), auch wenn er dann nach nur einem Jahr auf der Schule schon wieder neue Freunde kennenlernen muss.

Ein Internat ist leider zu teuer, vielleicht ist die Ganztagesschule wirklich eine Alternative, das werde ich mal ansprechen.

Was kann man sonst tun? Nachhilfelehrer engagieren, strikte Kontrolle (Hausaufgabenheft führen und vom Lehrer unterschreiben lassen, Lehrer nach Klausurterminen fragen zB.), zusammen mit ihm Hausaufgaben machen und vor Klassenarbeiten üben, …?

Vielen Dank und schöne Grüße
Steffie

Hi,

Wir der arme Kerl auch mal gelobt? Er sieht das er keine
Erwartungen
erfüllt flüchtet sich in Ablenkung oder resigniert.

ja, er wird regelmäßig gelobt und hat dadurch ein starkes Selbstbewusstsein aufbauen können. Dass er resigniert hat, weil er zu wenig gelobt wird, kann ich mir bei ihm eigentlich nicht vorstellen.

Verbote würde ich nicht aussprechen das bewirkt nur
das er sich noch schlechter fühlt.

Aber seine schlechten Noten und Lügen müssen doch Konsequenzen haben.

Wichtig wäre das du
Vorschläge von ihm verlangst wie könnten WIR !! das besser
machen.

Standardantwort: „Weiß ich nicht“.

Danke und Gruß
Steffie

Hallo,

ich würde dafür plädieren, die Nachprüfung anzustreben, auch wenn die Wahrscheinlichkeit des Bestehens nicht hoch ist. Grund: Der Junge wäre gezwungen, bereits jetzt intensiv am fehlenden Stoff zu arbeiten. Diese Arbeit wird ihn allerdings einen Teil der Sommerferien kosten, und darauf wird er wenig Lust haben.

Deswegen sollte die Alternative nicht 6 Wochen Chillen sein, sondern eine gute Mischung aus Arbeiten (bestimmte Jobs gehen auch ab 14) und Freizeit bilden. Entscheidet man sich für die Nachprüfungsvariante, sollten die letzten beiden Wochen der Ferien frei sein.

Was kann man sonst tun? Nachhilfelehrer engagieren, strikte Kontrolle (Hausaufgabenheft führen und vom Lehre :unterschreiben lassen, Lehrer nach Klausurterminen fragen zB.), zusammen mit ihm Hausaufgaben machen und vor Klassenarbeiten üben, …?

Ja, so in etwa. Ohne konsequente Führung und Kontrolle wird das Ganze mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren. Der Knabe wird immer wieder versuchen, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Wie man trickst, hat er ja schon gut geübt. Was man dabei einkalkulieren muss ist, dass es für die Eltern eine Anstrengung bedeuten wird, die der ihres Sohnes in nichts nachstehen wird. Ständige Auseinandersetzungen werden für eine Weile zum Leben gehören. Unterm Strich müssen die Eltern entscheiden, ob sie von der Leistungsfähigkeit ihres Sohnes ausreichend überzeugt sind, um sich diesem Kraftakt zu stellen. Wenn er es in die zehnte Klasse schafft, ist das Ganze vermutlich erfolgreich ausgestanden.

Nicht ohne Grund ist die Zahl der Abbrecher im Gymnasium zwischen der 7. und 9. Klasse sehr hoch. Anstrengungsbereitschaft und Pubertät passen nicht gut zusammen - vor allem dann nicht, wenn nicht rechtzeitig geübt wurde, wie man arbeitet.

Ganz wichtig: Es muss einen positiven Ausgleich für den Jungen geben. Eine Sportart, die ihm gefällt, Freunde treffen und auch immer wieder mal chillen dürfe, beispielsweise. Sonst ist das Ganze nicht durchzuhalten und wird nur zu einer Quälerei. Vor allen Dingen sollten Misserfolge nicht durch das Streichen von Vergünstigungen bestraft werden, solange der Junge nachweislich ordentlich gearbeitet hat. Hierbei sollte man sich aber nicht auf seine Beteuerungen verlassen :smile:.

Schöne Grüße
Jule

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Hallo Steffi,

habe lange überlegt ob ich meinen „Senf“ dazu geben soll.
Nun,so soll es sein.

Bequemlichkeit ist keine Faulheit.
Faulheit ist keine Dummheit.
Dummheit ist ein Ausleben der Bequemlichkeit und Faulheit allemal.

Leider werden die Probleme der Schüler zum größten Teil den Pädagogen
angelastet.Das ist zweifelslos einfacher als erst einmal im Elternhaus nach den Ursachen zu forschen.Funktioniert es dort nicht und man geht den geringsten Weg des Widerstandes,werden die Probleme
nur delegiert und nicht selber gelöst.

Den Kindern nur „Honig um´s Maul schmieren“ mag für gewisse Zeit
Ruhe in den eigenen Wänden vermitteln,löst die Probleme aber nicht.

Es wird in diesem Forum keiner in der Lage sein ein Rezept zu erstellen um die Lerneinstellung eines 14jährigen zu verbessern,wenn
nicht schon vom Elternhaus alle Wege und Möglichkeiten dazu unternommen wurden.

Den Satz:

„Ihr lernt nicht für uns,sondern für euer späters Leben.“

hat wohl jeder schon einmal gehört.Da es der heutigen Generation
meiner Meinung nach zu leicht gemacht wird,hat sich der Satz leider überholt.

Es gibt nun einmal Kinder die nicht dumm sondern faul und clever genug sind,die Gestaltung der eigenen Zukunft den Eltern,Verwandten
oder Pädagogen zu überlassen.

LG Bollfried

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Moin! Moin!
Was fällt mir als verkrachter Schüler dazu ein?
-Für das Sebstbewustsein reichte es mir, wenn ich überall hörte: „Du könntest doch, wenn Du nur wolltest!“
-Frei nach Valentin: „Erziehung ist föllig zwecklos, die Kinder machen den Erwachsenen ja doch alles nach!“ Mir hätte es geholfen, wenn ich erkannt hätte, dass Eltern oder Nachbarn auch noch dazu lernen! Da wäre evtl. der PC-Kurs für den Vater, Sprachkurs für die Mutter und und und… In meinem Umfeld war das Lernen nur für Kinder!
-Ich wußte nur, was ich nicht wollte, nämlich zur Schule gehen. Es hilft vielleicht, wenn man das mal durchspielt: „Du willst also von der Schule abgehen? Lehrstelle bekommst Du mit abgebrochener Schulausbildung natürlich nicht in Deinem Wunschberuf. Du könntest natürlich jetzt zum Oktober bei Fa. xy lernen. Mach doch in den Sommerferien dort ein Praktikum…“
Natürlich muß man abschätzen, ob der Schüler diesen Druck aushält!
…und natürlich auch zeigen, wie sehr man sein Kind liebt!
Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hi Jule,

ich würde dafür plädieren, die Nachprüfung anzustreben, auch
wenn die Wahrscheinlichkeit des Bestehens nicht hoch ist.

würdest du ihn versetzen, falls er die Nachprüfung wirklich bestehen sollte? Ich kann so eine Nachprüfung nicht einschätzen. Wird da quasi der ganze Stoff der 8. Klasse abgefragt und er kann genug für die 9., wenn er den Test wirklich besteht?

Im Moment ist der Stand, dass er wiederholt, ohne diese Nachprüfung zu schreiben. Ich hatte vorgeschlagen, dass er den Test wenigstens mitschreibt, einfach um zu gucken, wo er steht und damit er ein Ziel hat, denn dass er in den Ferien lernen sollte, fand ich auch. Allerdings soll das wohl ziemlich viel Arbeit für die Lehrer sein, so eine Nachprüfung zu stellen…? Bis Dienstag hätte er Zeit, diese Nachprüfung zu beantragen.

Grund: Der Junge wäre gezwungen, bereits jetzt intensiv am
fehlenden Stoff zu arbeiten. Diese Arbeit wird ihn allerdings
einen Teil der Sommerferien kosten, und darauf wird er wenig
Lust haben.

Er kriegt ab sofort 2 Nachhilfelehrer in den beiden schlechtesten Fächern. Ansonsten stehen noch keine Änderungen an. Der Vater möchte ihm eigentlich weiterhin viel Freiraum lassen, so wie bisher. Zwar nachfragen, ihn aber nicht kontrollieren wollen. Er befürchtet, dass er dann nicht selbständig wird. Ich hab davor gewarnt und riet ihm, dass er ihn wenigstens ein Halbjahr lang an der kurzen Leine halten soll und wenn es dann gut funktioniert, vielleicht etwas loser (wobei, wenn’s gut läuft…). Es ist schließlich seine letzte Chance, die er jetzt kriegt.

Vielen Dank und schöne Grüße
Steffie

Erziehung ist Sache der Eltern
Hallo Steffie,

würdest du ihn versetzen, falls er die Nachprüfung wirklich bestehen sollte?

Ja. Die Nachprüfung ist kein Spaziergang und keinesfalls zu schaffen, indem man sie unvorbereitet „einfach so“ mitschreibt. Das wäre nicht nur sinnlos sondern auch unfair gegenüber den Lehrkräften für die eine solche Prüfung tatsächlich eine Menge zusätzliche Arbeit bedeutet.

Er kriegt ab sofort 2 Nachhilfelehrer in den beiden schlechtesten Fächern.

Bei diesen sollte man darauf achten, erfahrene Leute anzuheuern, die die Schliche und Tricks der Kinder kennen und damit umgehen können. Schüler können das in keinem Fall und auch Studenten eher selten. In jedem Fall sollte der Vater hier gute Kontrollhebel ansetzen und die Nachhilfelehrer darum bitten, keine Ausreden gelten zu lassen und ständige Lernkontrollen durchzuführen. Auch wäre es sinnvoll, wenn die beiden Lehrer untereinander Kontakt hielten.

Kinder, die sich ums Arbeiten drücken wollen, können unglaublich findig werden, was Ausflüchte und Ausweichmanöver betrifft. Bevor ein unbedarfter Nachhilfelehrer begreift, dass er ausgetrickst wird, ist nicht selten ein halbes Jahr vergangen, ohne dass echte Fortschritte erreicht wären.

Selbstständiges Lernen funktioniert in diesem Alter selbst bei Kindern, die gelernt haben, zuverlässig zu arbeiten, nicht immer gut. Selbst da müssen Eltern noch ein gewisses Maß an Kontrolle behalten, um ein Abrutschen zu vermeiden. Die Zahl der Kinder, die wirklich selbstständig UND erfolgreich durch diese Zeit kommen, ist relativ gering.

In meinen Augen hat er durch seine Betrügereien auch den Bonus der Freiheit verspielt. Nun müsste eine Zeit folgen, in der er sich erst bewähren muss, um wieder uneingeschränktes Vertrauen genießen zu dürfen. Es mag sein, dass der Vater das vermeidet, weil er die Auseinandersetzung scheut. Sich über die Bezahlung von Nachhilfe von der eigenen Verantwortung freizukaufen, wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren. Es kann gut sein, dass sich die finanzielle Investition als Fehlinvestition herausstellt, wenn weitere erzieherische Maßnahmen ausbleiben.

Schöne Grüße,
Jule

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Hi Jule,

Das wäre nicht nur sinnlos sondern auch unfair
gegenüber den Lehrkräften für die eine solche Prüfung
tatsächlich eine Menge zusätzliche Arbeit bedeutet.

nee klar, deswegen soll er die ja auch nicht schreiben, sondern wiederholt einfach.

Bei diesen sollte man darauf achten, erfahrene Leute
anzuheuern, die die Schliche und Tricks der Kinder kennen und
damit umgehen können. Schüler können das in keinem Fall und
auch Studenten eher selten. In jedem Fall sollte der Vater
hier gute Kontrollhebel ansetzen und die Nachhilfelehrer darum
bitten, keine Ausreden gelten zu lassen und ständige
Lernkontrollen durchzuführen. Auch wäre es sinnvoll, wenn die
beiden Lehrer untereinander Kontakt hielten.

Das sind gute Tipps, danke.

Vielen Dank für deine Meinung, Jule!

Gruß
Steffie

Hi,

Leider werden die Probleme der Schüler zum größten Teil den
Pädagogen
angelastet.Das ist zweifelslos einfacher als erst einmal im
Elternhaus nach den Ursachen zu forschen.Funktioniert es dort
nicht und man geht den geringsten Weg des Widerstandes,werden
die Probleme
nur delegiert und nicht selber gelöst.

natürlich sind die Lehrer nicht Schuld daran. Aber es würde sehr helfen, wenn sie unter die vom Kind zusammengefassten Hausaufgaben ihr Kürzel setzen würden oder dem Vater die Termine für Tests und Klassenarbeiten durchgeben. Dazu sind die Lehrer an dieser Schule jedoch nicht bereit.

Was soll man denn machen, wenn der Sohn von alleine nichts erzählt, auf Nachfrage lügt und nicht zu bestrafen ist, da ihm alles egal ist?
Regelmäßig beim Lehrer anrufen und nachfragen? Das ist sicher auch keine Lösung.

Gruß
Steffie