Hey,
mein Problem ist folgendes:ich kenne kaum Leute in meiner Stadt, obwohl ich schon ewig hier lebe.
Angefangen hat alles damit, dass ich während meiner Schulzeit ziemlich gemobbt wurde, da ich schwul bin. Habe den ganzen verbalen Mist über mir ergehen lassen, in der Hoffnung, dass es irgendwann aufhört. Natürlich wurde es nicht weniger, sondern ich zog mich immer mehr zurück, bis ich absolut keinen mehr in der Klasse auf meiner Seite hatte. Natürlich war „Klappe halten“ der falsche Weg, aber damals erschien es mir als logische konsequenz. Zudem war es mir sehr unangenehm darüber zu sprechen, denn so hätte ich mich outen müssen, was ich auch nicht wollte. Dummerweise absolvierte später auch noch ein ehemaliger Mitschüler dieselbe Ausbildung wie ich, weshalb der Spaß nun auch in der Berufsschule weiterging. All diese Eindrücke haben mich natürlich geprägt und mein Selbstbewusstsein war quasi kaum mehr vorhanden.
Mittlerweile habe ich meine Abi nachgeholt und befinde ich mich in einer zweiten Ausbildung, die mir sehr viel Spaß bereitet. Meine ganze Hoffnung waren die neuen Kollegen, aber bisher hat sich nach der Arbeit nichts ergeben. Ab und an frage ich ob man sich mal nach Arbeit trifft, was auch alle toll finden, nur ergeben hat sich bisher nichts.
Umso mehr tut es weh, wenn ich jetzt durch Parkanlagen gehe, wo sich am WE so ziemlich jeder mit seinen Freunden trifft, nur ich eben allein durch die Gegend stiefel. Irgendwie habe ich Angst, dass sich an der Situation auch nichts mehr ändert. Dabei bin ich sehr gern unter Leuten und lache total gern.
Seit März habe ich nun auch einen Freund, dessen Freunde ich nun fast alle kenne und er nun meine Freunde kennenlernen möchte. Was nun? Soll ich sagen, dass ich keine Freunde habe? Seine Reaktion kann ich mir schon gut vorstellen.
Ich weiß nicht, was ich noch machen kann, um paar vernünftige Leute kennenzulernen. Vielleicht kennt einer eine ähnliche Situation oder kann mir sonst paar ernstgemeinte Tipps geben.
Danke im Voraus,
Paul
Hallo Paul,
Seit März habe ich nun auch einen Freund, dessen Freunde ich
nun fast alle kenne und er nun meine Freunde kennenlernen
möchte. Was nun? Soll ich sagen, dass ich keine Freunde habe?
Seine Reaktion kann ich mir schon gut vorstellen.
Nicht so pessimistisch. Ich denke, Du kannst ihm schon in etwa das erzählen, was Du uns hier erzählt hat. Wenn er ein wahrer Freund ist, wird er das auch verstehen. Wenn nicht, dann war es eh bloß eine ziemlich oberflächliche Freundschaft, die diesen Namen kaum verdient hat.
Nimm dir einen ruhigen und passenden Momenten (zwischen Tür und Angel geht das natürlich nicht) und rede mit ihm.
Wenn es doch schief geht, hier gab es schon mal paar Tipps:
/t/keine-freunde-was-tun/6487561
die gelten auch jetzt noch, bis auf das „Kinder- und Jugendtelefon“, aus dem Alter bist Du wahrscheinlich raus.
Und zum Schluß: Such nicht zu krampfhaft nach Freunden, sowas muß sich meist langsam ergeben und auch erst wachsen.
Viele Grüße
Marvin
Melde dich doch in Internetportalen wie Facebook oder Studivz an und schreibe so ein paar Leute an oder guck bei http://www.gayromeo.com/, ob du dort ein paar Freundschaften knüpfen kannst. Falls das alles nichts hilft, weil dich schon alle in der Stadt kennen, könntest du einen Neuanang in einer anderen Stadt wagen?
böde Idee
Hallo,
generell finde ich deine Idee okay … aber nicht in diesem Zusammenhang, sorry
Der Poster schreibt, er habe seit kurzem einen neuen Freund.
Wie würde das wohl auf den neuen Freund wirken, wenn er gerade jetzt sich auf eine gay portal anmelden würde …
oder guck bei
http://www.gayromeo.com/, ob du dort ein paar Freundschaften
knüpfen kannst.
Auch egal ob gay oder nicht.
Aber wenn jemand gerade einen neuen Partner gefunden hat, ist es mit Abstand die dümnmste Idee genau dann sich einen neuen Account in einer Singlebörse zu erstellen - um „neue Freunde“ zu finden.
Da würden bei faste jedem alle Alarmglocken angehen …
Ich denke die Idee, dem Freund die Wahrheit zu erklären, ist immer noch die beste Variante.
LG Jasmin
Hallo,
nicht den Kopf in den Sand stecken.
Freundschaften entwickeln sich am leichtesten dann, wenn man auf Interessen trifft, die einen verbinden. Zum Beispiel im Sportverein, in der Volkshochschule beim Malkurs oder wo auch immer.
Desweiteren habe ich auch gute Erfahrungen gemacht auf Städteforen oder aber auch in Facebookgruppen „Neu in Stadtname“. Da wird sich manchmal auf ein Bier oder zum Bowlingabend verabredet. Ist ganz nett und man merkt ziemlich schnell ob man auf einer Wellenlänge schwimmt.
Ich würde generell berufliches vom privaten so gut wie möglich trennen.
Man findet am leichtesten Freunde, wenn man sich wie ein Freund verhält.Begrüße Deine Mitmenschen freundlich (es kostet ja echt nichts), höre ihnen wirklich zu und bitte Hilfe an wenn Du merkst dass jemand Hilfe brauchen könnte.Jammer so wenig wie möglich und erzähle nicht jedem und erst Recht nicht sofort Deine ganze Lebensgeschichte an. Mag altbacken rüber kommen, es schadet aber gewiss nicht es zu versuchen.
Überlege manchmal welche Menschen Dir am liebsten sind und warum, man kann viel daraus lernen.
Und ein letzter Tipp, schränke Dich nicht ein auf der Suche nach neuen Freunden, Alter, Geschlecht und/oder sozialer Status sollten für Dich von keiner Bedeutung sein wenn Du auf der Suche nach echten Freundschaften bist.
Ah ja, sag Deinem Freund die Wahrheit - mag sein dass es ihn schockieren wird, aber er kann Dir ja vielleicht helfen…schließlich wird er Dich zumindest wegen der Homosexualität verstehen können.
Viel Glück und Freundschaften!
hey paul,
mit dem Beitritt in einem Forum machst du doch schonmal einen guten Schritt! Aufjedenfall ist es immer ratsam, auf Leute zu zu gehen!! Ich zum Beispiel lerne aber auch mega viele Leute durch meinen Nebenjob kennen! Suche dir doch vielleciht auch einen Nebenjob, bei dem du unter Leuten bist und eventuell nach der Arbeit mit deinen Kollegen noch auf einen Drink weg gehst?! Oder eine tolles neues Hobby, wie Fussi oder ähnliches. Da kannst du dann auch einer Manschaft beitreten und auch dort noch Leute kennenlernen! 
Viel Glück und halt dich nciht zurück!
Hallo Paul,
also ich kenne das auch - obwohl ich glaube, dass Frauen vielleicht andere Wege finden, um Freunde zu finden.
Die Frage ist, welche Hobbies Du hast und was Du so den ganzen Tag machst. Man ist ja nicht immer alleine. Ich würde es immer über interessante Themen die Dich interessieren, Sport oder Politik, oder andere Hobbies versuchen. Da hat man etwas, worüber man sich unterhalten kann.
Man kann eigentlich sogar in der Straßenbahn jemanden auf sein T-Shirt ansprechen oder auf die Musik, die er gerade hört.
Ich war auch schon auf Festivals (bin schon 49 Jahre und auch nicht mehr so hipp) und komme einfach so ins Gespräch über die Musik oder die Veranstaltung.
Trotzdem ist es auch Glückssache.
Ich würde Deinem Freund die Wahrheit sagen - und zwar, wenn ihr alleine seit und nicht gerade mit seinen Freunden zusammen.
Beziehungen können auseinander gehen. Interessen können sich ändern. Was ist eigentlich so schlimm daran, zu sagen, dass es eben nur Bekannte gibt.
Gerade Homosexualität wird oft gemobbt. Ich würde das so erklären.
Ich hoffe, es hilft Dir weiter…
Alles Gute
elisa