Hi Jule,
du hast die Punkte erhalten, weil du erklärst, was bekannt ist und damit ein paar gelernte Schemen wiederholst.
Ich verlasse bewusst dieses „Schemen“ weil Hes. 13 damit nicht vernünftig ist, sondern Rassenhass und Vorurteile schürt.
Luther-Übersetzung, wenn das die ist, die Du vor Dir hast.
Es hilft ungemein, den Zusammenhang zu beachten: Wer spricht
zu wem in welcher Situation?
Zur Zeitgeschichte (Exil) hast Du ja schon Hinweise bekommen.
Dann lies mal in 13,1+2 nach, da hast Du die Einleitung zur
direkten Rede, dann nochmal in V. 17.
Wer sagt dir, dass „Herr“ richtig übersetzt ist?
An dieser Stelle steht in der hebräischen Bibel JHWH.
Das heißt nicht Herr.
Also: Hesekiel spricht in Gottes Auftrag zu Propheten und
Prophetinnen, die nicht in Gottes Auftrag auftreten, sondern
(so jedenfalls die Unterstellung) nur aus sich selbst
schöpfen. Die sollen weder Falsches predigen noch weissagen.
Es stimmt genau. Diesen Eindruck vermittelt der deutsche Text!
Die vernünftige Überlegung der Deutschen setzt aber da an:
„Was ist denn Gottes Wort?“. Da kommt der vernünftige Widerspruch im Vers 9: Es gibt doch ein Wahrsagen, das man Vision nennt, etwas Machbares. Also der Rückschluss ist nicht logisch, benutzt man die Lehre verschiedener Philosophen, deren Logik durchaus einleuchtet, was der Bibeltext jedoch nicht tut.
Auch Vers 15 widerspricht der Logik der kirchlichen Lehre, die einen barmherzigen Gott predigt und nicht einen, der seinen Grimm vollendet.
Vers 17 widerspricht der Logik der Psychologie, die längst weiß, dass Ahnungen, genau wie Liebe zur Reihe des „Outputs“ zählen. Es sind Reaktionen.
Und Gott kündigt (durch Hesekiel) an, sein Volk (das Volk
Israel, hier: der Teil, der im Exil ist) zu retten.
Als ich die Bibeltexte mit Auslegung las, war mein großes Staunen, dass da kein „Exil“ war, sondern ein Zulauf wegen Wohlstand. Ich habe einen kleinen Teil über Hesekiel beim heutigen Abschnitt „Theaterstück“ *verraten. Schau mal vorbei, und sage mir, was du ehrlich über den Sinn der Hesekieltexte empfinden kannst.
Es ist direkte Rede. Nur ohne Anführungszeichen. Und nicht
unmittelbar an uns heutige Leser/-innen gerichtet. Wenn Du
natürlich erwartest, dass in Texten, die vor grob 2500 Jahren
geschrieben sind, freundlicherweise genau unsere heutigen
Sprachgewohnheiten angewandt wurden, wirst Du enttäuscht.
Natürlich stimme ich absolut mit dir überein, was den Eindruck der Texte angeht, die bisher vorgesetzt wurde. Jawohl, direkte Rede, vor 2.500 Jahren, nicht relevant für heute. Enttäuschung über die Bibel, das unnötigen Balast enthält, wo doch Jesus …
Was davon Du als Quatsch abtust, nur weil Du es nicht auf
Anhieb verstehst, weiß ich nicht und möchte es auch lieber
nicht wissen. Mir ist die Bibel heilig, was mich nicht daran
hindert, zu fragen, wie und warum die Texte entstanden sind.
Ich tue als „Quatsch“ ab, dass durch die Eindrücke des Bibeltextes etwas entsteht, was hässliche Gefühle und Streit provoziert. Während die Auflösung der Texte in Hebräisch doch genau das Gegenteil hervorriefen - nämlich die Auflösung der Konflikte, die durch Übung mit den Texten ds Denken in eine andere Perspektive bringen.
Wünsche ein Gutes Neues Jahr und viele Gemeinsamkeiten in der Freude an der Bibel
LG
Mykene
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