Wie geht man damit um?

Hesekiel 13.23 Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Voraus ging ein Wehe über Propheten, und der Zorn Gottes, der deshalb kommt.
Zorn hätte man über anderes.

Das Merkwürdige ist die Predigt an Israel, das doch erst nach dem 2. Weltkrieg gegründet wurde.

Der Text ist schwierig einzuordnen. Ist er religös, prophetisch, oder zu einem anderen Zweck? Die Literatur um das Hesekielbuch war mir nicht schlüssig genug.

Ich bitte um Auskunft.

Hallo!

Das Merkwürdige ist die Predigt an Israel, das doch erst nach
dem 2. Weltkrieg gegründet wurde.

Das heutige Staatsgebilde Israel war ganz sicher nicht gemeint. Ging eher um das Volk Israel.

Gruß
Wolfgang

Propheten-Zoff
Hi.

Hesekiel 13.23 Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre
predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren
Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Ezechiel gehörte zu den Israeliten aus der Oberschicht Judas, die Anfang des 6. Jh. v.u.Z. von den Babyloniern nach Babylon deportiert wurde, um dort ein relativ angenehmes Dasein zu führen (keinesfalls Sklaverei, wie es irreführend im AT heißt). Er war ein Priester, der in der Tradition vorausgegangener „Propheten“ einen strikten Monotheismus vertrat und den Untergang der Reiche Israel und Juda als „Strafe Gottes“ am israelischen Volk für dessen vermeintlichen Irrglauben (Polytheismus) interpretierte. Die „falschen Propheten“, gegen die er predigte, vertraten die (angeblich von „Gott“ eingegebene) Auffassung, dass Jerusalem nicht zerstört werden und die Exilanten bald zurückkehren würden. Ezechiel sah das ganz anders. 586 wurde Jerusalem dann auch tatsächlich zerstört.

Natürlich gibt es keine historisch zuverlässige Quelle, die belegt, dass E. seine Prognosen faktisch vor 586 predigte. Die Überlieferung im AT kann sehr wohl auch eine nachträgliche Konstruktion sein, um das Standing der exilischen Propheten aufzupeppen.

Das Merkwürdige ist die Predigt an Israel, das doch erst nach
dem 2. Weltkrieg gegründet wurde.

„Israel“ kann im AT bedeuten: das Volk Israel (wie unten schon einer schreibt), das Königreich Israel (vor seiner Teilung) und das Nordreich Israel (nach der Teilung des Königreichs Israel in Nordreich und Südreich Juda). Hier ist gewiss das Volk Israel gemeint.

Chan

Frage zur Herkunft des israelischen Volkes
Hallo Wolfgang,

Das heutige Staatsgebilde Israel war ganz sicher nicht
gemeint. Ging eher um das Volk Israel.

So viel ich aus Geo weiß, lebten in dem Landstrich Phönizier.
Bedingt durch die geographische Lage am Mittelmeer, mit seinen Handelsstraßen, sicher auch sehr unterschiedliche Gruppen.

Gruß
Mykene

Hallo Ch’an,

Hesekiel 13.23 Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre
predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren
Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Ezechiel gehörte zu den Israeliten aus der Oberschicht Judas,
die Anfang des 6. Jh. v.u.Z. von den Babyloniern nach Babylon
deportiert wurde, um dort ein relativ angenehmes Dasein zu
führen (keinesfalls Sklaverei, wie es irreführend im AT
heißt). Er war ein Priester, der in der Tradition
vorausgegangener „Propheten“ einen strikten Monotheismus
vertrat

Wenn es so wäre, hätten seine Schriften eine ganz andere Argumentationsweise.

Die Texte Hesekiels sind je Kapitel zu unterschiedlich, als dass sie einer Person entspringen. Handelt es sich um eine Sammlung?
Das Wort „Bibel“ (biblia, Sammlung von Büchern)lässt mich zu diesem Schluss kommen.

Gruß
Mykene

Hi

Dort lebten noch ganz viele andere Völker, die Phönizier waren nur zeitweise dort vertreten, aber da es unendlich viele Bücher über die Völker des vorderen Orient gibt würde das hier den Rahmen sprengen.

Da du aber nur über Geo-Halbwissen verfügst, würde ich dir empfehlen, dir mit folgenden Links vorsichtig Grundwissen anzulesen und dann mit den Literaturempfehlungen (hier bekommst du bestimmt noch einige) weiterzulesen. Das lege ich dir zumindest nahe, denn deine Ausgangsfrage hat sicher nicht nur mich zum Schmunzeln gebracht (andererseits bringt sie mich angesichts der Schulbildung zum Weinen…)

http://de.wikipedia.org/wiki/Israeliten
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Israel
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordreich_Israel
http://de.wikipedia.org/wiki/Kanaan

lg
Kate

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Isreal und Juda

Da du aber nur über Geo-Halbwissen verfügst

Eben. Bei „Seit 20 Jahren interessiert an Religionswissenschaft“ laut ViKa erzeugte die ganze Ursprungsfrage eh schon Erstaunen.

Gruß
Metapher

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Ezechiel
Hi,

Die Texte Hesekiels sind je Kapitel zu unterschiedlich

Natürlich. Aber selbst zur Textstruktur findest du auf einfachstem Wege eine kleine Einführung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ezechiel

Andere Links zu elementarsten Grundlagen hat dir Kate ja gepostet.

Keine Ahnung, was du eigentlich zu deinem Zitat 13.23 wissen wolltest. Auch wenn es eine kuriose und schiefe Übersetzung ist.

Gruß
Metapher

Übersetzung
Hallo Metapher,

die Übersetzung ist Luther, allerdings vor der Revision von 1984.

Aber die Frage habe ich genausowenig verstanden.

Viele Grüße,

Jule

Hi,

die Übersetzung ist Luther, allerdings vor der Revision von
1984.

Sie stammt aus der Lutherbibel von 1545, aber egal, der Text und das Verständnis dazu ist in allen Bibelübersetzungen gleich.

Aber die Frage habe ich genausowenig verstanden.

Ist das so schwer?
Hesekiel 13.23 Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Es stecken ein paar einfache Komponenten drin:
a) Keine unnützen Lehren predigen
b) Ein Widerspruch - warum soll man nicht weissagen?
c) Und ein paar Fragen, die logisch nicht zu beantworten sind, wer Gottes Volk sei, z.B.

Mal abgesehen davon, wie ein Gläubiger damit umgeht, wenn der HERR so einen Quatsch bei seinen Propheten hervorbringt. Das nicht mal richtig, mit direkter Rede.

Sicher, man kann aus der Kirche austreten und das Geld wer-weiß-wem geben. Mich würde aber doch interessieren, was es mit den merkwürdigen Bibeltexten auf sich hat.

Hi,

Da du aber nur über Geo-Halbwissen verfügst,

Meinst Du, diese Zeitschrift mit den wunderschönen Bildern sei verkehrt. Oder passt was sie schrieben nicht in die Schublade der Religionswissenschaft hinein?

empfehlen, dir mit folgenden Links vorsichtig Grundwissen
anzulesen und dann mit den Literaturempfehlungen (hier
bekommst du bestimmt noch einige) weiterzulesen.

Nun, das Problem ist, das lese ich seit über 20 Jahren so …
und das ganze Schulwissen, das du da zu bieten hast, hat noch nie die Unwissenheit aufgeräumt, sondern nur die Schultaschen schwerer gemacht und die Bücherregale überfüllt.

…deine Ausgangsfrage hat sicher nicht
nur mich zum Schmunzeln gebracht (andererseits bringt sie mich
angesichts der Schulbildung zum Weinen…)

http://de.wikipedia.org/wiki/Israeliten
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Israel
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordreich_Israel
http://de.wikipedia.org/wiki/Kanaan

Ich weiß nicht, was sich die „Herren Lehrer“ dabei denken. Fragt man Juden nach ihrer Herkunft, sagen sie einem, einheitlich allesamt: Ephraim. Manche meinen auch David. Was die wohl damit meinen?

Ich kann nur etwas den Kopf schütteln über den Bericht in

http://de.wikipedia.org/wiki/Israeliten

Es gab kein Reich Salomos, das in ein Nord- und Südreich zerfiel. Der Thron Davids, der in der Bibel malerisch im Detail beschrieben wird, steht im Museum in Kairo. Er gehörte einem Pharao.

Lg
Mykene

Hi

Tut mir Leid, aber du schreibst völligen Unsinn.
Geo ist eine schöne Zeitschrift für Interessierte, aber nicht für Gebildete.
Ich bezweifle allerdings, dass du den Blödsinn, denn du hier von dir gibst, von dort hast.

David und Ephraim sind menschliche Namen für Personen und Stämme und keine Toponyme (schlag das Wort nach, wenn du es nicht kennst). Die einzigen Toponyme gibt es in den USA und dort kommen die Juden bestimmt nicht her, auch wenn sie dort heute zahlreich vertreten sind.

Wenn du auf dem esoterischen Trip bist und meinst, dass wissenschaftliche Forschungen nonsense seien und dir die Wahrheit von einem Lichtwesen ins Ohr geflüstert werden müsse, bist du im falschen Brett.

Ehrlich gesagt ärgert es mich sehr, wie du hier mit der Herkunft und dem Erbe einer ganzen Kultur umspringst, das ist furchtbar respektlos. Das Judentum ist nicht deshalb entstanden damit irgendwelche Leute ihre spirituellen Minderwertigkeitskomplexe daran abarbeiten können.

lg
Kate

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Hi

Hast du es schonmal mit „Die Bibel komplett lesen“ versucht? Soll das würde einiges erhellen.

lg
Kate

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‚Übersetzung‘ - tztztz

Ist das so schwer?

Nein. Aber wenn man schon über Null Grundlagenkenntnisse verfügt, sollte man manchmal etwas bescheidener auftreten (und lieber Fragen stellen), als derartig lächerlich polemisch erscheinen wollend aufzutreten.

Hesekiel 13.23 Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Z.B. sollte man wissen, daß Luther in seine Hebräisch-Übersetzung äußerst - diplomatisch gesagt - „phantasievoll“ vorging. Von „unnütze Lehre“ steht da ebensowenig, wie von „predigen“, und nicht von „weissagen“ sondern von „wahrsagen“. Hebr. „schaw“ heißt „arglistige Täuschung“, „sinnlose, wertlose Visionen“ (und nicht „Lehre“), und „chazah“ heißt „sehen“ (und nicht „predigen“). Und „qesem qasam“ heißt Orakel praktizieren (und nicht „weissagen“).

c) Und ein paar Fragen, die logisch nicht zu beantworten sind, wer Gottes Volk sei, z.B.

Wenn du nach den Hinweisen von Kate immer noch nicht begriffen hast, wer die Israeliten waren, und da´die hier Gemeinten ein Teil von ihnen, nämlich die aus Jerusalem (im damaligen Land Juda) ins Exil geführte Oberschicht der Judäer, wer soll dir dann noch helfen?

Mal abgesehen davon, wie ein Gläubiger damit umgeht, wenn der HERR so einen Quatsch bei seinen Propheten hervorbringt. Das nicht mal richtig, mit direkter Rede.

Wenn du aus so einer simplen Textpassage nur Quatsch verstehst, liegt das sicher weder an Ezechiel, noch am „HERRN“ (was ebenfalls nur eine traditionsgebundene Lesart des Tetragramms ist.

Metapher

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Hi,

Tut mir Leid, aber du schreibst völligen Unsinn.
Geo ist eine schöne Zeitschrift für Interessierte, aber nicht
für Gebildete.

Ich glaube kaum, dass die Leitung der Zeitschrift ungebildete Leute als Redakteure eingestellt hat. Meine Vermutung geht eher dahin - ich berücksichte auch deine Äußerung mit - dass Gebildete es nicht schaffen ihr Wissen schlicht und einfach auf einen allgemeinen Level zu bringen.

Ich bezweifle allerdings, dass du den Blödsinn, denn du hier
von dir gibst, von dort hast.

Du brauchst nicht zweifeln oder glauben, ein Merken des Titelblatts hätte genügt. Die geben sich solche Mühe Allgemeinwissen zu vermitteln. Das ist nicht für Besserwisser, die ein Schubladendenken und kein Allgemeinwissen haben.

David und Ephraim sind menschliche Namen für Personen und
Stämme und keine Toponyme (schlag das Wort nach, wenn du es
nicht kennst). Die einzigen Toponyme gibt es in den USA und
dort kommen die Juden bestimmt nicht her, auch wenn sie dort
heute zahlreich vertreten sind.

Aha, aber die -Methode- so zu denken, die kommt doch irgendwo her?

Wenn du auf dem esoterischen Trip bist und meinst, dass
wissenschaftliche Forschungen nonsense seien und dir die
Wahrheit von einem Lichtwesen ins Ohr geflüstert werden müsse,
bist du im falschen Brett.

Ich habe eine Frage in Brett ReligionsWISSENSCHAFT gestellt und hatte leider keine Ahnung, dass die Betonung bei BRETT vor dem Kopf ist.

Ehrlich gesagt ärgert es mich sehr, wie du hier mit der
Herkunft und dem Erbe einer ganzen Kultur umspringst, das ist
furchtbar respektlos.

Welche Kultur bitte - die in Deiner Schubladen-Vorstellung?
Die ist wohl grundverschieden von der des Judentums, der Überlieferung von Nationen und auch ziemlich fern jeder Aufbereitung von wissenschaftlicher Arbeit, damit sie hier Grund reinbringen kann.

LG
Mykene

lg
Kate

Hallo,

ich versuch es nochmal, trotz allem. Und ich bleibe bei der Luther-Übersetzung, wenn das die ist, die Du vor Dir hast.

Ist das so schwer?
Hesekiel 13.23 Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre
predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren
Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Es hilft ungemein, den Zusammenhang zu beachten: Wer spricht zu wem in welcher Situation?
Zur Zeitgeschichte (Exil) hast Du ja schon Hinweise bekommen. Dann lies mal in 13,1+2 nach, da hast Du die Einleitung zur direkten Rede, dann nochmal in V. 17.

Also: Hesekiel spricht in Gottes Auftrag zu Propheten und Prophetinnen, die nicht in Gottes Auftrag auftreten, sondern (so jedenfalls die Unterstellung) nur aus sich selbst schöpfen.

Die sollen weder Falsches predigen noch weissagen.

Und Gott kündigt (durch Hesekiel) an, sein Volk (das Volk Israel, hier: der Teil, der im Exil ist) zu retten.

Mal abgesehen davon, wie ein Gläubiger damit umgeht, wenn der
HERR so einen Quatsch bei seinen Propheten hervorbringt. Das
nicht mal richtig, mit direkter Rede.

Es ist direkte Rede. Nur ohne Anführungszeichen. Und nicht unmittelbar an uns heutige Leser/-innen gerichtet. Wenn Du natürlich erwartest, dass in Texten, die vor grob 2500 Jahren geschrieben sind, freundlicherweise genau unsere heutigen Sprachgewohnheiten angewandt wurden, wirst Du enttäuscht.

Was davon Du als Quatsch abtust, nur weil Du es nicht auf Anhieb verstehst, weiß ich nicht und möchte es auch lieber nicht wissen. Mir ist die Bibel heilig, was mich nicht daran hindert, zu fragen, wie und warum die Texte entstanden sind.

Viele Grüße,

Jule

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Bibellese

Hast du es schonmal mit „Die Bibel komplett lesen“ versucht?
Soll das würde einiges erhellen.

Hi, hi, hi,

ja. Seither weiß ich, dass die Söhne Gottes vor dem eingeborenen Erstgeborenen Jesus gezeugt wurden, dass der liebe Gott die Erde vernichtet hat und seinen Sohn umbrachte, damit die Leute von der Erbsünde gerettet werden, die Christen etwa um 400 n.Chr. als wichtigen Glauben für die Seligkeit eingeführt haben.

LG
Mykene

lg
Kate

Hi,

Aber wenn man schon über Null Grundlagenkenntnisse
verfügt, sollte man manchmal etwas bescheidener auftreten (und
lieber Fragen stellen), als derartig lächerlich polemisch
erscheinen wollend aufzutreten.
Z.B. sollte man wissen, daß Luther in seine
Hebräisch-Übersetzung
äußerst - diplomatisch gesagt -
„phantasievoll“ vorging.

Luther übersetzte die lateinische Bibel!

Von „unnütze Lehre“ steht da
ebensowenig, wie von „predigen“, und nicht von „weissagen“
sondern von „wahrsagen“. Hebr. „schaw“ heißt „arglistige
Täuschung“, „sinnlose, wertlose Visionen“ (und nicht „Lehre“),
und „chazah“ heißt „sehen“ (und nicht „predigen“). Und „qesem
qasam“ heißt Orakel praktizieren (und nicht „weissagen“).

Hes. 13.23 habe ich aus der Lutherbibel von 1545.
Die unrev. Elberfelder von 1905 / bzw. die Ausgabe von 1977 sagt: Nicht mehr Eitles schauen. Inwieweit du „arglistig“ in das Wort schav bringst, weiß ich nicht. Das Wertlos, Nichts, muss nicht gleich falsch / arglistig sein. Ähnlich zweideutig ist auch das nächste Wort. Wer sagt dir, das [kasam] nicht auch verzaubern (entzücken) heißt?

Womit wir mitten drin wären im Problem, bzw. im Reiz, den die hebräischen Schriften zum Unterschied zur deutschen Übersetzung bringen.

Was in Hebräisch als Unterschied jedoch überhaupt nicht auffällt, weil nie herauskommt, ob einer nun absolut genau das verstanden hat, oder einen Schritt in die andere Richtung denken will - bringt in Deutsch jedoch eindeutig hervor - hat man es verstanden - kann einer das verstehen…

Ich bemängle daher das Fehlen einer Methode - um die Texte vernünftig werden zu lassen. Die deutsche Denkweise bedingt ein logisches Überdenken! Man hatte bisher keine Werkzeuge dazu.

Wenn du nach den Hinweisen von Kate immer noch nicht begriffen
hast, wer die Israeliten waren, und da´die hier Gemeinten ein
Teil von ihnen, nämlich die aus Jerusalem (im damaligen Land
Juda) ins Exil geführte Oberschicht der Judäer, wer soll dir
dann noch helfen?

Die Tatsache, dass Juden in ihren Synagogen keine Ahnenverehrung praktizieren, sondern Schriften lesen. (Meist stehen die Söhne Jakobs als Schriftzeichen oder Symbole an den Wänden)

Wenn du aus so einer simplen Textpassage nur Quatsch
verstehst, liegt das sicher weder an Ezechiel, noch am „HERRN“
(was ebenfalls nur eine traditionsgebundene Lesart des
Tetragramms ist.

Ich verstehe in Hes. 13 nicht „Quatsch“ - sondern in der Zusammenfassung bei dem Vers 23 dieses Ziel:
*Keine unnützen Sichtweisen, lieber Bezauberndes in in Erfahrung bringen. Ewig retten mit Kraft, dann weiß man wie es sein soll.

Es geht so ein vielschichtiger Text schwierig zu zeigen, weil eben gleichzeitig die andere Sicht (nicht verkehrtes prophezeien) auch die Täuschungen anrührt. Es sollten noch zahlreiche weitere Seiten aufschlüsselt werden. Das Ganze ist keineswegs leicht sprachlich darzustellen. Wenn einige der wichtigsten Teile fehlen, kommt ein „Quatsch“ heraus, das heißt das logische Denken wird blockiert und durch Glauben ausgeklebt. Das kann ziemlich schiefe Eindrücke generieren, die zum eigentlich Stamm nicht mehr zusammenpassen.

LG
Mykene

Metapher

Mitdenker
Werte Mitdenkerin,

Z.B. sollte man wissen, daß Luther in seine Hebräisch-Übersetzung äußerst - diplomatisch gesagt - „phantasievoll“ vorging.

Luther übersetzte die lateinische Bibel!

Luther übersetzet aus dem Hebräischen. Im protestierenden Unterschied zu den vorgängigen Bibelübersetzungen, die die Vulgata zur Vorlage nahmen.

Metapher

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Hi Jule,

du hast die Punkte erhalten, weil du erklärst, was bekannt ist und damit ein paar gelernte Schemen wiederholst.

Ich verlasse bewusst dieses „Schemen“ weil Hes. 13 damit nicht vernünftig ist, sondern Rassenhass und Vorurteile schürt.

Luther-Übersetzung, wenn das die ist, die Du vor Dir hast.
Es hilft ungemein, den Zusammenhang zu beachten: Wer spricht
zu wem in welcher Situation?
Zur Zeitgeschichte (Exil) hast Du ja schon Hinweise bekommen.
Dann lies mal in 13,1+2 nach, da hast Du die Einleitung zur
direkten Rede, dann nochmal in V. 17.

Wer sagt dir, dass „Herr“ richtig übersetzt ist?
An dieser Stelle steht in der hebräischen Bibel JHWH.
Das heißt nicht Herr.

Also: Hesekiel spricht in Gottes Auftrag zu Propheten und
Prophetinnen, die nicht in Gottes Auftrag auftreten, sondern
(so jedenfalls die Unterstellung) nur aus sich selbst
schöpfen. Die sollen weder Falsches predigen noch weissagen.

Es stimmt genau. Diesen Eindruck vermittelt der deutsche Text!
Die vernünftige Überlegung der Deutschen setzt aber da an:
„Was ist denn Gottes Wort?“. Da kommt der vernünftige Widerspruch im Vers 9: Es gibt doch ein Wahrsagen, das man Vision nennt, etwas Machbares. Also der Rückschluss ist nicht logisch, benutzt man die Lehre verschiedener Philosophen, deren Logik durchaus einleuchtet, was der Bibeltext jedoch nicht tut.

Auch Vers 15 widerspricht der Logik der kirchlichen Lehre, die einen barmherzigen Gott predigt und nicht einen, der seinen Grimm vollendet.

Vers 17 widerspricht der Logik der Psychologie, die längst weiß, dass Ahnungen, genau wie Liebe zur Reihe des „Outputs“ zählen. Es sind Reaktionen.

Und Gott kündigt (durch Hesekiel) an, sein Volk (das Volk
Israel, hier: der Teil, der im Exil ist) zu retten.

Als ich die Bibeltexte mit Auslegung las, war mein großes Staunen, dass da kein „Exil“ war, sondern ein Zulauf wegen Wohlstand. Ich habe einen kleinen Teil über Hesekiel beim heutigen Abschnitt „Theaterstück“ *verraten. Schau mal vorbei, und sage mir, was du ehrlich über den Sinn der Hesekieltexte empfinden kannst.

Es ist direkte Rede. Nur ohne Anführungszeichen. Und nicht
unmittelbar an uns heutige Leser/-innen gerichtet. Wenn Du
natürlich erwartest, dass in Texten, die vor grob 2500 Jahren
geschrieben sind, freundlicherweise genau unsere heutigen
Sprachgewohnheiten angewandt wurden, wirst Du enttäuscht.

Natürlich stimme ich absolut mit dir überein, was den Eindruck der Texte angeht, die bisher vorgesetzt wurde. Jawohl, direkte Rede, vor 2.500 Jahren, nicht relevant für heute. Enttäuschung über die Bibel, das unnötigen Balast enthält, wo doch Jesus …

Was davon Du als Quatsch abtust, nur weil Du es nicht auf
Anhieb verstehst, weiß ich nicht und möchte es auch lieber
nicht wissen. Mir ist die Bibel heilig, was mich nicht daran
hindert, zu fragen, wie und warum die Texte entstanden sind.

Ich tue als „Quatsch“ ab, dass durch die Eindrücke des Bibeltextes etwas entsteht, was hässliche Gefühle und Streit provoziert. Während die Auflösung der Texte in Hebräisch doch genau das Gegenteil hervorriefen - nämlich die Auflösung der Konflikte, die durch Übung mit den Texten ds Denken in eine andere Perspektive bringen.

Wünsche ein Gutes Neues Jahr und viele Gemeinsamkeiten in der Freude an der Bibel

LG
Mykene
e