Man kann sich ja für „Familiennachzug aus humanitären Gründen“ aussprechen.
Aber dann soll man nich so eine Nebelgranate wie "dient der Integration" werfen…
Aber das gilt doch genauso für die Menschen, die es noch nicht geschafft haben, einen der Söhne nach Deutschland vorzuschicken.
Sollte man denn dann ausgerechnet die nach Deutschland nachholen, die einen Deal mit den Schleppern eingegangen sind? Wäre das nicht ein falsches Signal?
Ausserdem stelle ich auch hier wieder fest, dass das Argument "Familiennachzug dient der Integration" nicht gestützt wird.
Du hast schon mitbekommen, dass das eine Antwort auf einen anderen Beitrag war?
Und welchen Teil von
hast du eigentlich nicht verstanden?
Abgesehen davon, dass du oben bereits in Sachen Antwort gekniffen hast, scheinst auch du zu denen zu gehören, die Flüchtlinge völlig normale menschliche Emotionen und Reaktionen absprechen.
Wer einsam und alleine in einem fremden Land ist und sich zudem beständig Sorgen um seine Familie macht, wird sich weniger leicht integrieren als jemand, der zufrieden ist und sich auf die hier im Alltag anstehenden Aufgaben konzentrieren kann - das liegt doch auf der Hand!
Das liegt daran, dass ich zum einen funktionelle Analphabeten (solche, die nur eine andere Schrift gelernt haben) unterrichte - das sind Menschen, die keinen Kontakt mit Englisch o.ä. hatten und daher von vorneherein nicht zu den besser gebildeten Menschen gehören, zum anderen richtige Analphabeten, d.h. auch solche, die keinerlei Schrift beherrschen, d.h. ebenfalls nicht (schul)gebildet sind. Die stellen in unserer Schule die Minderheit und da ich mit Alphabetisierungsklassen die meiste Erfahrung habe, bekomme ich diese Klassen zugeteilt. Damit ist keinerlei Aussage verbunden, dass Geflüchtete in der Mehrheit nur Hilfsarbeiten verrichten können. Auch der junge Mann, von dessen Test ich berichtet habe, wäre durchaus in der Lage, bessere, fachmännischere Arbeit zu verrichten.
Ich möchte nicht, dass man meine Aussagen aus dem Zusammenhang reißt, um damit irgendwas zu behaupten, was ich nicht ausdrücken wollte.
Grüße
Siboniwe
also der Punkt mit dem Sprachkurs wurde an anderer Stelle ja schonmal kritisch kommentiert. Familie ist nämlich alles andere als eine Garantie für einen erfolgreichen Sprachkurs.
Auch Leute, die sich Sorgen machen, können Leistung bringen, vllt -um dir entgegen zu kommen- nur 90, statt 100%.
Sorry, das ist sicher nicht meine Art, bitte stell mir die Frage nochmal ganz konkret.
Tu ich nicht. Dass Familiiennachzug dem Wohlfühlfaktor dient, bezweifele ich gar nicht. Auch, dass es hier Argumente geben, die dafür sprechen, räume ich gern ein. ich finde nur, dass der Punkt "dient der Integration" einfach Volksverdummung ist.
Und genau dafür suche ich hier konkrete Beispiele! Und ich greife ins Leere.
Für Dich mag es auf der Hand liegen. Einer kritischen Nachfrage hält dieses Argument aber ganz offensichtlich nicht stand. Komm doch mal aus der Deckung.
Was genau ist an folgender Frage nicht konkret genug?
Das dürfte für jeden auf der Hand liegen, der Familienmitglieder hat, die er liebt.
Hast du Kinder?
Noch etwas:
Dazu gibt es eine Studie, die du mit kurzem Googeln hättest finden können.
Auf Seite 90 ff. findest du die Sache mit dem Familiennachzug.
sie müssen es.
in italien beispielsweise als ernte"helfer".
oder strandläufer.
in deutschland ist die beschäftigungsquote in gut bezahlten industriejobs nahezu null.
weshalb bist du so vorsichtig?
sorge vor unüberlegten ressentiments?
was möchtest du ausdrücken aus deinen erfahrungen?
alles gut?
pasquino
Ich möchte die Deutungshoheit über meine Aussagen erhalten.
Etliche von den Flüchtlingen, die ich vor knapp drei Jahren kennenlernte, sind inzwischen in Ausbildung oder in sie versuchen, sich für ihre angestammten Berufe fitzumachen (z.B. ein Medizintechniker). Die Schüler, die ich jetzt in der Hauptsache unterrichte, werden auch in vielen Jahren mangels Schulbildung und Sprachkenntnissen nicht über Hilfsarbeiten hinauskommen.
Damit habe ich aber nichts statistisch Relevantes gesagt, sondern nur über diejenigen berichtet, dich ich kennengelernt habe.
Das sich die deutsche Industrie mehr anstrengen könnte, ist unbestritten. Dennoch sehe ich hier viele Ansätze von örtlichen Industriebetrieben, die auf eine bessere Beschäftigung abzielen. Aber nach zwei bis drei Jahren sind die Sprachkenntnisse bei vielen jetzt erst in dem Bereich, wo eine Ausbildung oder angelernte Beschäftigung Sinn macht.
Grüße
Siboniwe
Ich würde jedenfalls mein Bestes geben. Und das dürfte die Gesellschaft, die mir Schutz bietet auch erwarten.
Denn selbst wenn der Familiennachzug grundsätzlich zugelassen wird, kann es doch sein, dass er reglementiert wird, also „meine Familie“ vielleicht erst in 8 oder 15 Monaten dran kommt.
Nach Deiner Argumentation kann sich unter diesen Umständen niemand auf den Sprachkurs oder die Arbeit konzentrieren?
Zudem:
Für eine Flucht über mehrere Grenzen hat die Konzentration aber ausgereicht?
Da ist die Argumentation doch nicht mehr ganz stichhaltig.
Nein, denn es gibt ja durchaus einige Leute, die der These "Familiennachzug erleichtert die Integration" kritisch gegenüberstehen. Bin ich in diesem Kreis der Einzige, der kinderlos ist? Wohl kaum…
Nein
Aber im Gegensatz zu Dir glaube ich, dass das mit der Sache auch nichts zu tun hat.
Dann sei doch so nett, und kopiere ein paar relvante Punkte hier rein, damit wir einen zusammenhängende Diskussion haben.
Im Übrigen hab ich mich an der von Dir genannten Stelle tatsächlich eingelesen.
(oT: Und ich fand es interessant, wie deutlich doch wird, dass es nicht bloß darum geht, dem Krieg zu entkommen, sondern dass auch wirtschaftliche Überlegungen eine große Rolle spielen. und ja, persönlich würde ich die gleichen Überlegungen anstellen, aber es ist nun einmal nicht der Sinn unseres Asylsystems!?)
Da steht, warum Familien darunter leiden, getrennt zu sein, und das kann ich natürlich nachvollziehen. Aber auch dort fehlen mir die konkreten Beispiele, inwieweit Integration im Familienkreis leichter gelingen soll?!