Ich komme aus Russland, wohne aber schon seit über zehn Jahren in Deutschland. Ich spreche fliesend deutsch, trotzdem hört man bei mir einen akzent
zum Beispiel bei „r“. Kann ich diesen Akzent wegtrainieren?
Danke im voraus.
Ich komme aus Russland, wohne aber schon seit über zehn Jahren
in Deutschland. Ich spreche fliesend deutsch, trotzdem hört
man bei mir einen akzent
zum Beispiel bei „r“. Kann ich diesen Akzent wegtrainieren?
Danke im voraus.
Hallo,sonnenblume_113,
ich komme aus Bayern, wohne aber schon seit mehr als dreißig Jahren im Rheinland. Ich spreche fließend deutsch und ich denke nicht daran, mir mein rollendes „r“ weg zu trainieren. Genausowenig will ich mir das im Rheinland weitverbreitete „sch“ anstatt „r“ aneignen.
(Kirsche anstatt Kirche)
Spreche Du Dein „R“ weiter, genau so wie ich
und lieben Gruß
Nastaly
Hallo,
Kann ich diesen Akzent wegtrainieren?
es gibt einige wenige, die das hinkriegen.
Ein früherer Kollege war Pole und sprach Deutsch auf muttersprachlichem Niveau. Seine Sprachmelodie (um es mal so zu nennen) kriegte er aber nie ganz weg.
Mir hört man auch sehr schnell an, aus welcher Ecke dieser Republik ich stamme, obwohl meine Eltern sich bemühten, mich in Hochdeutsch zu erziehen. Wenn ich außerhalb des Rheinlandes spreche, kriege ich schnell die Frage zu hören, ob ich aus Köln komme.
Steh dazu.
Als einzige Möglichkeit sehe ich professionellen Sprechunterricht, aber das ist keine kleinpreisige Sache.
Gandalf
Hallo,
auch ich glaube nicht, daß man einen Akzent komplett „wegtrainieren“ kann.
Aber es gibt eine subjektive Beobachtung von mir.
Wieviel Deutsch sprichst Du täglich? Und wieviel russisch? Wir hatten eine Auszubildende, die zu Hause russisch sprach und am Arbeitsplatz deutsch. Nach drei Jahren hatte ich den Eindruck, daß ihr Akzent deutlich nachgelassen hat.
Gruß
Jörg Zabel
Hallo sonnenblume_113
Ich komme aus Russland, wohne aber schon seit über zehn Jahren
in Deutschland. Ich spreche fliesend deutsch, trotzdem hört
man bei mir einen akzent
zum Beispiel bei „r“. Kann ich diesen Akzent wegtrainieren?
Im Gegensatz zu meinen Vorrednern:
ja, denn wie sollten sonst die Nachrichtensprecher oder Schauspieler in Deutschland „Bühnendeutsch“ sprechen gelernt haben? Keiner von den Damen und Herren begann mit akzentfreiem Deutsch.
Alle haben an Schauspielschulen oder von entsprechenden Sprech-Lehrern das nötige Training erhalten.
Benütze eine Suchmaschine mit dem Stichwort „Sprecherziehung“. Dort findest Du die entsprechenden Angebote.
Aber! Du brauchst tatsächlich ein Gegenüber, das Deine Aussprache während der Übungen ständig korrigiert. Der Mann/die Frau muss Dich hören!
Nur so funktioniert es.
Zweites Aber: einige Vorposter haben bereits geschreiben, dass man z.B. einem Deutschen aus dem Süden auch noch nach 20 Jahren im Rheinland seine Herkunft anhört und umgekehrt.
Das liegt u.a. daran, dass nahezu jede Region in Deutschland eine eigene Sprachmelodie hat - wie Du ja auch. Es sind weniger die Konsonanten, als der Rhythmus der Sprache.
Das kriegen selbst geschulte Schauspieler in den seltensten Fällen komplett weg.
Wie alle die Dir vor mir geantwortet haben, bin ich der Meinung, dass das kein Fehler ist. Ich finde es eher sympathisch.
viele grüße
Geli
ja, denn wie sollten sonst die Nachrichtensprecher oder
Schauspieler in Deutschland „Bühnendeutsch“ sprechen gelernt
haben? Keiner von den Damen und Herren begann mit akzentfreiem
Deutsch.
Alle haben an Schauspielschulen oder von entsprechenden
Sprech-Lehrern das nötige Training erhalten.
Hallo Geli,
ich stimme Dir voll zu und möchte noch etwas ergänzen: Beim Gesangsunterricht muss man auch die einzelnen Laute lernen und man muss lernen, in welcher Stellung Zunge, Lippen etc. genau stehen müssen.
Gesangsunterricht könnte hier eine gute Ergänzung sein, einzelne Laute genau unter die geistige Lupe zu nehmen.
Gruss
PW
Hallo,
Im Gegensatz zu meinen Vorrednern:
ja, denn wie sollten sonst die Nachrichtensprecher oder
Schauspieler in Deutschland „Bühnendeutsch“ sprechen gelernt
haben?
Es ist ein großer Unterschied, ob man in seiner Muttersprache einen Akzent wegtrainiert oder in einer Fremdsprache, die man später als das erste Lebensjahrzehnt gelernt hat.
Gruß
Elke
Hallo,
ich kenne einen Türken, der ist mit 21 Jahren nach Deutschland gekommen. Er hat zwar vorher in der Türkei ein deutsches Gymnasium besucht, aber er hatte einen deutlich heraushörbaren Akzent.
Nachdem er ca. 5 Jahre mit einer deutschen Frau liiert war, konnte man nur im persönlichen Gespräch erkennen (weil er halt anders aussieht), dass er nicht aus Deutschland stammt. Am Telefon hat man nichts bemerkt.
Soweit ich weiß, hat seine Partnerin ihn permanent korrigiert. Bei Artikelfehlern und bei der Aussprache. Er hat die Korrektur augenblichklich nachgesprochen.
Ähnlich habe ich es mit einer jungen Germanistikstudentin aus Samara gemacht. Sie sprach gut Deutsch, aber halt mit gewaltigem Akzent. Der Akzent wurde ihr praktisch schon von den dortigen russischen Lehrern eingeübt. Die Lehrer waren alles keine deutschen Muttersprachler.
Ich lebte 5 Monate in Samara. Sie hat mir ihre Stadt gezeigt und ich habe das Sprechen korrigiert (neue Wörter gelehrt usw.). Wir haben sie dann öfters mal nach Deutschland eingeladen. Wieder das gleiche Spiel: ich habe korrigiert und sie hat sofort nachgesprochen. Wenn es nicht geklappt hat, habe ich wieder korrigiert. So konnten wir durchaus längere Zeit mit einem einzigsten Wort üben.
Bei ihrem letzten Besuch im vergangenen Frühjahr hier in Deutschland besuchten wir wieder meine Schwester. Meine Schwester kannte sie schon von früheren Besuchen. Die erste Reaktion meiner Schwester: Katja, Du sprichst ja perfekt Deutsch wie eine Deutsche.
Als größtes Problem bei Katja habe ich eigentlich nicht das R empfunden. Ich (als „echte“ Deutsche) rolle das R ganz gewaltig. Bei ihr waren die Wörter häufig falsch. Beispiel: das Wort Mutter hat sie nicht mit kurzem U und hartem T ausgesprochen, sondern eher als Muuter.
Versuche einen/eine Deutschen(n) zu finden, der nicht gerade gewaltigen Dialekt spricht, und bitte diese Person Dich grundsätzlich und immer zu korrigieren, wenn etwas „falsch“ ausgesprochen wird. Häufig mit diesem Lernpartner sprechen und wenn es am Telefon oder über Skype ist.
Übrigens Katja arbeitet jetzt bei einer deutschsprachigen Botschaft in Russland am Telefon.
Gruß
Ingrid
Hi!
Sorry, aber ich halte es für völlig unmöglich, dass man jemals als Nicht-Muttersprachler deutsch absolut perfekt und akzentfrei spricht. Ich kenne Leute, die seit ihrem 3. Lebensjahr in Deutschland leben, auch bei denen hört man es noch, wenn man genau drauf achtet. Dass jemand es schafft, der schon 21 Jahre alt ist, glaube ich nie und nimmer.
LG
Hallo,
Im Gegensatz zu meinen Vorrednern:
ja, denn wie sollten sonst die Nachrichtensprecher oder
Schauspieler in Deutschland „Bühnendeutsch“ sprechen gelernt
haben?Es ist ein großer Unterschied, ob man in seiner Muttersprache
einen Akzent wegtrainiert oder in einer Fremdsprache, die man
später als das erste Lebensjahrzehnt gelernt hat.
Servus Elke,
diese Fundstelle zu diesem Thema finde ich ganz interessant
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Sie ist ein Beitrag aus einer ganzen Menge von Hinweisen, die man mit dieser Suchanfrage auslösen kann:
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Gruß!
Kai Müller
Hallo,
doch das geht. Es muss aber wirklich effektiv und dauerhaft trainiert und geübt werden. An jedem Wort und seiner Aussprache wurde „gefeilt“, bis es sitzt.
Wenn jemand seit seinem 3. Lebensjahr in Deutschland ist, wird meist in der Familie die Muttersprache gesprochen. Auch das Deutsche wird durch die Eltern mit Akzent „gelehrt“.
Mir ist eine gemischtnationale Familie (Mutter ist aus der Ukraine) bekannt. Sie spricht schon sehr gut Deutsch, aber halt mit Akzent. Die Kinder haben - bis sie in den Kindergarten kamen - den gleichen Akzent gehabt wie die Mutter. Erst im Laufe der Kindergartenzeit hat sich bei den beiden jüngeren Kindern der Akzent verflüchtigt. Das ältere Kind hat den Akzent erst in der Schule verloren.
Dies, obwohl der Vater Deutscher ist. Aber hier wurde nicht „trainiert“, sondern die Kinder haben dann im überwiegend deutschsprachigen Kindergarten ihr Sprachvermögen „geschärft“.
Gruß
Ingrid
Hallo,:
diese Fundstelle zu diesem Thema finde ich ganz interessant
Ich hab’s mir mal abgespeichert, damit ich es in einer ruhigen halben Stunde lesen kann.
Sieht interessant aus. Danke.
Gruß
Elke
Guten Tag, Elke,
noch ein guter Tipp,wenn es dieses Buch noch gibt:
Dieter Zimmer
„So kommt der Mensch zur Sprache“
über Spracherwerb, Sprachentstehung, Sprache &. Denken
Gruß
Nastaly