Hallo Auchfalls,
Nicht zwingend. An CO2 herrscht kein Mangel. Überhaupt ist die
Methanisierung nur ein Zwischenschritt mit dem im Moment
wichtigen Vorzug vorhandener Erdgas-Infrastruktur und
vorhandener Verbraucher.
Wenn CO2 reichlich vorhanden ist bedeutet das doch nicht dass
es auch leicht nutzbar ist. Für eine Methanisierung müsste
dieses Gas in einem weiteren Netz bereitgestellt und durch
„Clean-Up“ von Industrie und Haushaltsabgasen gewonnen werden,
inklusive den Speicherkavernen. Das sind enorme Investitionen
für einen Prozess, der eigentlich nur dadurch verlockend
erscheint (die Verlockung besteht darin, dass angeblich kein
nennenswerter Mehraufwand besteht. das ist nicht so) weil
bestehende Netze genutzt werden können. Für mich ist das
Augenwischerei.
Dem gegenüber steht aber der Aufwand, komplett neue Netze aufzubauen.
Allerdings muss man noch zwischen mobiler und stationärer Nutzung unterscheiden.
Was nutzt es, wenn man das Ziel mit dem Fahrzeug zwar erreicht, aber nicht Nachladen kann um wieder nach Hause zu kommen?
Gas und elektrisch betriebene Fahrzeuge gibt es schon seit den 50er Jahren, allerdings immer nur im stationären Betrieb (ÖV-Buse, regionaler Lieferdienst, Gabelstapler usw.). Auch heute noch ist ein Problem, wie man ein Gas- oder Elektro-Auto wieder auftanken kann, weil das Tankstellennetz fehlt.
Es gab auch früher Dampfloks mit stationärer Dampferzeugung, allerdings nur als Werksloks.
Bei stationärem Energieverbrauch sieht es anders aus. Da kann man mit Insellösungen anfangen. Ob jetzt ÖL, Gas, verflüssigte Kohle oder sonst was in den Tank im Keller gefüllt wird ist eigentlich egal, hier sind nur die Kosten wichtig.
Bei neuen Energieformen beisst sich aber die Katze selber in den Schwanz.
Neue Technologien sind Anfangs teuer, bis sie sich verbreitet haben und entsprechende Stückzahlen verwendet werden. Da sie Teuer sind, kommt man aber nie auf die nötigen Stückzahlen.
Es ist keine Augenwischerei, sondern eine Übergangslösung!
Durch die Verwendung des bestehenden Gasnetzes kann man, ohne zusätzliche Investitionen, auf eine breite Kundschaft zugreifen. Bei entsprechender Wirtschaftlichkeit, wobei hier auch die Politik mitspielt, kann man den Kundenkreis sogar vergrössern, wenn die Leute von Öl auf Gas umsteigen, und das Netz entsprechend ausbauen.
Mit dem nötigen Ausbau, kann man dann auch gleich mit der Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff anfangen, dabei sind dann die Investitionen nicht so riesig.
Die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff wird wohl nicht so einfach sein, wie diejenige von Stadt/Leucht- auf Erdgas. Damals mussten nur die Düsen getauscht werden.
Beim Farbfernsehen musste man damals auch eine Lösung entwickeln, welche kompatibel zur S/W-Norm war. Eine komplett neue Norm, welche alle alten Fernseher ausgeschlossen hätte, wäre damals nicht durchsetzbar gewesen, dazu waren Fernseher damals auch einfach zu teuer.
Aktuell erleben wir gerade die Umstellung beim Fernsehen von analog auf digital und beim Telefon von analog auf VoIP. Beides betrifft grosse Infrastrukturen. Gerade beim Fernsehen gibt es aber eine Menge Proteste, weil das, technisch veraltete Röhrengerät, mit zudem höheren Energieverbrauch, nicht mehr brauchbar, bzw. nur noch mit einem zusätzlichen Converter benutzbar ist …
Beim Handy war es relativ einfach. Das wollte jeder und es gab praktisch keine bestehende Infrastruktur. Da gab es dann die Proteste, weil es nicht gleich in der hintersten Ecke verfügbar war.
Bei DSL hat man auch den Trick benutzt und hat huckepack eine bestehende Infrastruktur benutzt, das Telefonnetz. Technisch hätte man natürlich lieber ein neues Netz mit Glasfasern bis in die Wohnung aufgebaut, aber dies wäre nicht bezahlbar gewesen. Zudem hätte es Proteste gehagelt, schon nur weil man sich durch Rosenbeete hätte buddeln müssen …
MfG Peter(TOO)