Wie kann man 65 % konventionelle Energie durch regenerative Energien ersetzten?

Ich denke, du haust hier zwei Dinge durcheinander die nur auf
den ersten Blick miteinander zu tun haben:

Wärme und Klimaerwärmung.

Nein, in diesem Punkt liegt er richtig. Wenn der Atmosphäre mehr Wärme zugeführt wird, dann muss sie ihre Temperatur erhöhen um sie loszuwerden. Das hat schon heute einen erheblichen Anteil an der Klimaerwärmung:

Die Klimaerwärmung führt zu einer Verringerung der Eisbedeckung, wodurch sich die Albedo verringert. Dadurch absorbiert die Oberfläche mehr Wärme, die die Atmosphäre zusätzlich aufheizt.

Dasselbe würde übrigens passieren, wenn man die Sahara großflächig mit Solarzellen pflastert. Weil Solarzellen eine geringere Albedo haben als Sand, würde die Sahara dann mehr Sonnenstrahlung absorbieren. Und weil nur ein kleiner Teil der absorbierten Strahlung in Elektroenergie umgewandelt wird, heizt sich dadurch auch die Sahara auf. In diesem Punkt irrt Peter(TOO) also.

Der derzeitige Klimawandel beruht ja nicht darauf, dass wir
mehr Wärme produzieren, sondern darauf, dass wir weniger Wärme
abstrahlen.

Die Klimaerwärmung beruht darauf, dass für die Abstrahlung der Wärme eine höhere Oberflächentemperatur notwendig ist. Das gilt sowohl für die Erwärmung durch den Treibhauseffekt, als auch durch den zusätzlichen Wärmeeintrag.

Anders gesagt: Mehr Wärme führt nicht automatisch zu mehr
Erderwärmung.

Mehr Treibhausgase auch nicht.

warum genau sollten durch fracking ausgelöste erdbeben irgendein größeres
erdbeben verhindern?

Ich habe nie geschrieben, dass man damit größere Erdbeben verhindert. Man löst nur Erdbeben aus, die potentiell eh schon vorhanden sind.

Ein Erdbeben ist sozusagen eine Entladung einer vorhandenen Gebirgsspannung in Bewegungsenergie. Wenn so ein „kleiner Schubs“, wie es ihn beim Fracking gibt, reicht um die Spannung zu entladen, war die Spannung bereits so groß, dass sie sich mit Sicherheit in naher Zukunft auch einfach so entladen hätte.

Wobei "nahe zukunft"in diesem Zusammenhang durchaus Jahrhunderte meinen kann.

Hallo,

Dasselbe würde übrigens passieren, wenn man die Sahara
großflächig mit Solarzellen pflastert. Weil Solarzellen eine
geringere Albedo haben als Sand, würde die Sahara dann mehr
Sonnenstrahlung absorbieren. Und weil nur ein kleiner Teil der
absorbierten Strahlung in Elektroenergie umgewandelt wird,
heizt sich dadurch auch die Sahara auf. In diesem Punkt irrt
Peter(TOO) also.

Naja, ich ging von einem besseren Wirkungsgrad aus, als heute üblich. Es würde ja noch ein paar Jährchen dauern, bis wir so grössenwahnsinnig werden.

MfG Peter(TOO)

Wirkmechanismen
Hallo,

Folglich enden alle Träume von unbegrenzter Energie, welche
nicht direkt aus Sonnenenergie gewonnen wird, in einer
Klimaerwärmung.

Natürlich stimmt diese Aussage grundsätzlich.

Allerdings ist die Gesamteinstrahlung der Sonne auf die Erde ca. 5000 mal höher als das gesamte Energieaufkommen der Erdbevölkerung.
Selbst wenn dieses noch um ein vielfaches erhöht wird, kann das die mittlere Temp. nur unwesentlich erhöhen.

Die Einflüsse durch die Veränderung der Absorbtionseigenschaften der Atmosphäre (Treibhausgase, CO2) wirken sich dagegen wohl ganz deutlich stärker aus, auch wenn es dabei nur mal um wenige % Veränderung geht.
Gruß Uwi

Allerdings ist die Gesamteinstrahlung der Sonne auf die Erde
ca. 5000 mal höher als das gesamte Energieaufkommen der
Erdbevölkerung.

Das wird sich ändern. Auf der durch Carl Sagan modifizierten Kardaschow-Skala ist die Menscheit im vergangenen Jahrhundert annähernd linear von Stufe 0,58 auf 0,72 geklettert (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kardaschow-Skala). Wenn sich diese Entwicklung nicht grundlegend ändert, dann werden wir in nur zweihundert Jahren die Stufe 1 erreichen. Dann entspricht unser Energieverbrauch der gesamten auf der Erde eingestrahlten Solarenergie. Wenn der Großteil dieser Energie auf der Erde verbraucht wird (Da die Raumfahrt ein sehr enges Nadelöhr ist, muss man das wohl annehmen), dann wird sich die resultierende Abwärme zum dominierenden Klimafaktor entwickeln.

Ich habe nie geschrieben, dass man damit größere Erdbeben
verhindert. Man löst nur Erdbeben aus, die potentiell eh schon
vorhanden sind.

deine behauptung war:
" Fakt ist, jedes künstlich erzeugte Erdbeben baut einen Spannungszustand ab, der vorher bereits vorhanden war, löst also ein Erdbeben aus, dass ohnehin früher oder später passiert wäre."
nochmal: wie kommst darauf?

Ein Erdbeben ist sozusagen eine Entladung einer vorhandenen
Gebirgsspannung in Bewegungsenergie. Wenn so ein „kleiner
Schubs“, wie es ihn beim Fracking gibt, reicht um die Spannung
zu entladen, war die Spannung bereits so groß, dass sie sich
mit Sicherheit in naher Zukunft auch einfach so entladen
hätte.

und? reicht der schubs nun? hat er mal irgendwann irgendwo gereicht? nachweislich?

" Fakt ist, jedes künstlich erzeugte Erdbeben baut einen
Spannungszustand ab, der vorher bereits vorhanden war, löst
also ein Erdbeben aus, dass ohnehin früher oder später
passiert wäre."
nochmal: wie kommst darauf?

Das ist geologisches Grundwissen. Das Wissen, was einem die Grundvorlesungen in Strukturgeologie vermitteln reicht dazu eigentlich bereits aus.

Ein Erdbeben ist sozusagen eine Entladung einer vorhandenen
Gebirgsspannung in Bewegungsenergie. Wenn so ein „kleiner
Schubs“, wie es ihn beim Fracking gibt, reicht um die Spannung
zu entladen, war die Spannung bereits so groß, dass sie sich
mit Sicherheit in naher Zukunft auch einfach so entladen
hätte.

und? reicht der schubs nun? hat er mal irgendwann irgendwo
gereicht? nachweislich?

Natürlich. Basel ist so ein Beispiel. Basel liegt in einer tektonisch aktiven Zone bei der ständig Spannung aufgebaut wird und sich auch regelmäßig in Erdbeben entspannt. Beim Fracking für das Deep Heat Mining Program, wurde dann so ein Erdbeben ausgelöst.

Hier ist mal übersichtsmäßg die Wikipediaseite dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Heat_Mining_Basel

Hallo Beisammen,

Da liegt eben der Haken!
Je günstiger Energie ist, umso mehr wird verbraucht!

Als man sich um den Energieverbrauch anfangs der 70er keine Gedanken machen musste, hat kaum einer daran gedacht ein Haus zu isolieren, das hätte ja was gekostet und die Isolation wäre teurer gewesen als die Heizkosteneinsparung.

Selbiges bei den Glühlampen.

Weltweit wird auch eine ganze Menge Energie für den Datenverkehr benötigt (Internet, Handy). Genaue Zahlen gibt es nicht, geschätzt wird, dass man 25 Atomkraftwerke weltweit benötigen würde. Das wird alles in Wärme umgesetzt.
Wenn dann auch noch alle Kaffeemaschinen und Staubsauger am Internet hängen, wird es garantiert nicht weniger.

Die Robotertechnik trägt auch ihren Teil dazu bei. Ein Robi kommt billiger als die Lohnkosten für einen Mitarbeiter.

Die ganze Automatisierungstechnik steckt noch in den Kinderschuhen.
Der Miniaturisierung vieler Geräte stand bis anhin der Menschliche Finger im Weg. Bedienbare Tasten benötigen nun mal eine minimale Grösse. Durch Spracheingabe kann diese grenze unterschritten werden.
Also jede Menge zukünftige Anwendungen, welche Strom verbrauchen werden.

Auch wenn wir freie Energie in unbegrenzten Mengen mit suspekten Maschinen und absolut umweltneutral gewinnen könnten, wird diese in Wärme umgesetzt und wir verlagern das Umweltproblem von der Energieerzeugung zur Energieentsorgung.

MfG Peter(TOO)

und? reicht der schubs nun? hat er mal irgendwann irgendwo
gereicht? nachweislich?

Natürlich. Basel ist so ein Beispiel.

Es geht auch schlimmer:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/erdbeben-in…

Und neu ist das auch nicht. Beispielsweise wurde bei Caviaga bereits 1951 durch Einpressen von Flüssigkeiten in einem Ölfeld ein Beben der Magnitude 5,4 ausgelöst.

Die 25% bezogen sich auf den Haushalt,

Steht wo?

Bezogen auf den Gesamtverbrauch sind es dann noch 6.75%.

Und selbst dieser Anteil ist zwangsläufig übertrieben, wie ich darlegte. Außerdem ist eine Einsparung bei Geräten, deren ureigenste Funktion es ist, im Standby-Betrieb zu verharren (Router, Anrufbeantworter), eine rein rechnerische Veranstaltung. Mal ganz davon abgesehen, daß der Stromverbrauch nicht sinkt, wenn man ein Gerät betreibt anstatt ihm beim Stromverbrauch zuzusehen. Wenn man sich also über den Stromverbrauch Gedanken macht, dann nicht über die 20 Stunden, die Röhrenfernseher nach den Studien im Standby-Betrieb verharrt, sondern über die vier Stunden, die die Kiste läuft.

Gruß
C.

Wenn wir endlich Fracking erlauben und sich die Hysterie in
der Bevölkerung legt,

Klar:
In wenigen Jahren stellen wir dann fest, daß entgegen allen Annahmen/ Expertenprognosen das Grundwasser verseucht ist.
Fracking ist ebenso sicher wie „Asse“.

Hier ist mal ein angenehm neutral gehaltenes Video von der ARD zu dem Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=eCUyUqr54Xw

Deutschland ist ein Industriestaat mit Stahlherstellung, verarbeitung und und - also sehr energielastige Verfahren… … Automobilherstellung, und zich andere Groß-Firmen. Konkret – wie wollen wir 65 % dieser schmutzigen Energie durch regenerative Energien ersetzten?

Danke für die fülle der infos

Moin josmoo,

ich gebe zu: es ist nicht die Antwort die gehört will werden. Dennoch: wenn bei alle, alle Apparaten den „stand by“ abgeschaltet würde, kann man bereits 25% Strom sparen.

Aber das ist „anstrengend“ und wird somit (mit viele Ausreden) verweigert.

Gruss: Gerrit

Tach,

wenn bei alle, alle Apparaten den „stand by“
abgeschaltet würde, kann man bereits 25% Strom sparen.

hast Du da ein bischen Zahlenmaterial dazu?
Oder ist das eine Aussage aus den 70ern des letzten Jahrhunderts?

Selbst die Stiftung Warentest vergibt mittlerweile grottige Urteile, wenn der Stand By-Verbrauch zu hoch ist.

Gandalf

Stand by in den 1970ern?
Hallo Gandalf,

Oder ist das eine Aussage aus den 70ern des letzten Jahrhunderts?

das geht wohl in zu frühe Zeiten: In den 1970er Jahren wurde noch allenthalben elektromechanisch geschaltet zwischen „Ein“ und „Aus“ lag mehr oder weniger Luft, und Transistoren und Thyristoren waren hochmodern; Mitte der 1970er Jahre fingen die Stadtbahnwagen der ÜStra als erste an, zu heulen - aber ein „normales E-Geräusch“ war noch das Knallen der Schütze, mit denen die Anfahrwiderstände („Luftheizung“) stufenweise weggeschaltet wurden.

Und die Radiogeräte kannten keine Bereitschaft: Die noch vorhandenen Röhrenmodelle mit dem leckeren Klang und dem geheimnisvollen grünen „magischen Auge“ fingen erst beim Einschalten an, ihre Röhren zu heizen, und vor Betriebstemperatur gab es keine Nachrichten; auch die moderneren Transistorenmodelle merkten sich insgesamt einen Sender, nämlich den zuletzt eingestellten. Das ging ganz stromlos, weil auch der Drehkondensator elektromechanisch funktionierte.

Ein Haufen „Stand by“-Strom im weiteren Sinn wurde allerdings für das Vorhalten von heißem Wasser in den riesigen Boilern verbraten, bevor die üblichen Stromanschlüsse in Haushalten für Durchlauferhitzer reichten, aber ich schätze, das waren viel harmlosere Größenordnungen als in den 1990ern.

Schöne Grüße

MM

Technisch ist das Speicherproblem gelöst. Per

Elektrolyse wird Wasserstoff hergestellt. Mit anschließender
Methanisierung kann ins vorhandene Erdgasnetz eingespeist
werden. Google liefert zum Stichwort Methanisierung einige
Zehntausend Treffer, z. B.
http://www.erneuerbareenergien.de/lieber-methan-als-…

Um Wasserstoff zu „methanisieren“ braucht man ein viertel des Wasserstoffvolumens als Kohlendioxyd Zugabe. Und der soll nach deiner Quelle aus Biogas stammen. Das ist doch ein Witz. Willst du das ganze Land mit diesen elenden Gärtürmen zupflastern? Mal abgesehen davon, dass die Methanisierung exotherm ist und den Wert des Primärenergieträgers „Wasserstoff“ mindert.

Und „Compressed Natural Gas“ ist ganz gewöhnliches verdichtetes Erdgas. Das ist eine Verballhornung von „Natur“ und ein werbetechnischer Verarschertrick

Hallo Fragewurm,

Die 25% bleiben sind allerdings schon von der Größenordnung
her völlig daneben, weil der Anteil des Stromverbrauchs der
privaten Haushalte in Deutschland gerade mal bei 25% liegt und
nach meinen Erfahrungen sind Standby-Schaltungen z.B. in der
Industrie (Anteil 47%) eher selten.

Die 25% bezogen sich auf den Haushalt,
Bezogen auf den Gesamtverbrauch sind es dann noch 6.75%.

Wie ist das mit den Argumenten?
Die grössere Zahl gilt.

Mittlerweile ist aber des Standby-Verbrauch um die Grössenordnung Faktor 10 gesunken.
Bei gleicher Gerätezahl und neuen Geräten, würden also jetzt schon etwa 6% von den 6.75% eingespart.
Praktisch hat sich natürlich die Zahl der Geräte erhöht.
Allerdings benötigt z.B. ein LCD-TV wesentlich weniger Strom im Betrieb als ein Röhrengerät oder ein Plasmabildschirm.

Und in der Industrie gibt es schon jede Menge Standby-Schaltungen. Das hat rein konstruktive Gründe. Allerdings läuft die Fabrikation meistens 24/7, Standby macht da nur einen ganz kleinen zeitlichen Anteil im Jahr aus.

Im typischen Haushalt, sind PC, Radio, TV meist nur ein paar Stunden am Tag in Betrieb, die restliche Zeit ist Standby. Beim Handy-Ladegerät ist es noch extremer, ausser man hat ein aktuelles iPhone …

MfG Peter(TOO)

Hm. Nein so einfach ist das nicht.

Das man in Laufen den Anhydrit übersah ist wahr, aber dürfte die absolute Ausnahme sein, bei der viele, viele Menschen, die es hätten besser wissen müssen versagt haben. Gleichzeitig und auch noch heute gibt es buchstäblich hunderte vergleichbare Projekte die erfolgreich und folgenlos abgewickelt werden. Denn Laufen war flache Geothermie für die Wärmegewinnung.

Wovon wir hier erstmal reden, ist tiefe Geothermie für die Wärme- und Stromproduktion. Es wird heißes Wasser (~120° und mehr) gefördert, Strom/Wärme produziert und das Wasser dabei abgekühlt, und anschließend das Wasser wieder nach unten gebracht. Dies ist in Deutschland nur in Südbayern, dem nordostdeutschen Becken und im Oberrheingraben möglich, Weil es nur dort entsprechende wasserführende Schichten gibt. Das Gesamtpotential ist also begrenzt.

Hier kommt dann eine andere Technologie ins Spiel. Die petrothermale Geothermie oder Hot-Dry-Rock. Dabei wird im Wesentlichen einfach nur Wasser durch heisses Gestein gepumpt und anschließend verstromt. Diese Technologie kann langfristig einen erheblichen Beitrag zur Energiewende beitragen - benötigt aber das Fracking als Technologie. Deswegen ist der derzeitige Ansatz mit „kein Fracking oberhalb 3000 m“ eigentlich ganz nett, denn die petrothermale Geothermie findet auf jeden Fall tiefer statt.

Aber deswegen nervt mich die derzeitige Fracking-Debatte, weil kein Mensch das ordentlich differenziert. Fracking ist nur eine Methode um Gestein permeabler zu machen. Man verwendet das sowohl für Wasserbrunnen, als auch für die petrothermale Geothermie, als auch konventionelle Öl-/Gas-förderung - aber die öffentliche Debatte sieht nur unkonventionelle KW.