Wie kann man einem 15Jährigen das Fahrradfahren MIT Helm schmackhaft machen?

Mein ältester Enkel, 15, fährt mit dem Rad (ohne Helm) zur Schule, obwohl er ein Abo hat.
Er fährt durch das Zentrum, die Stadt ist nicht gerade Fahrrad-freundlich , enge Straßen, viel Verkehr, nicht überall sind Fahrradwege. Seine Eltern und ich haben schon alles versucht, um ihn davon zu überzeugen, dass es besser sei,
MIT Helm zu fahren. Logischen Argumenten ist er nicht zugänglich, wir sind mit unserem Latein am Ende.
Er findet es „uncool“ mit Helm zu fahren, seine Klassenkameraden würden alle ohne Helm fahren, sagt er. Womöglich schämt er sich mit Helm zu fahren, möchte nicht „uncool“ sein.
Was kann man da als Eltern und Oma tun, um den Lausebengel eines besseren zu belehren?
Danke für jeden guten Tipp oder Trick.

Gruß
eline

Hi,

einen „coolen“ Helm kaufen bzw. mit ihm ausuchen. Siehe manche Brillenträger-/innen, die gar keine Brille benötigen und einfach nur „intellektuell“ aussehen möchten.

Und der Helm hat einen GoProKamera: https://www.camforpro.com/gopro-nvg-mount/?gclid=CMrEsqCC2sYCFWXJtAodzLEPSQ. So kann er alles was er so erlebt, online stellen. Im Live Stream wären die Eltern gleich mit dabei. :smile:

Ciao,
Romana

Das ist alles schön und gut. Kann man probieren. Gleichzeitig sollte man darüber nachdenken, warum es keine Helmpflicht gibt. Eben weil Fahrrad ein Fahrrad ist und die Verletzungsgefahr zwar gegeben, aber nicht in dem Maße wie z. B. bei Motorradgeschwindigkeiten.
Also etwas mehr Vertrauen in die Welt und den Enkel und darauf, dass nichts gravierendes passiert. Der Junge ist 15 und damit durchaus entscheidungsfähig. Das mag dem ein oder anderen aus Beschützerinstikt heraus nicht gefallen, aber es ist Zeit, loszulassen.
Ich bin 40 Jahre mit Ski und Rad unterwegs ohne Helm. Ich kenne die Gefahren, Risiken, nehme sie bewußt wahr und in Kauf. Viele gleich große oder größere Risiken nehmen wir nicht wahr und haben so gar keine Angst.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass der Junge sich seine eigene Ansicht reserviert und nicht gedankenlos tut, was wohlmeinende Leute ihm einreden wollen.

pp

Ab wann man eine vorbeugende Sicherheitsmaßnahme wahrnehmen möchte ist vom individuellen Sicherheitsbedürfnis abhängig. Darüber kann man lang diskutieren. Aber den Spruch von Herrn Strotmann finde ich entsetzlich gehaltlos und daher kontraproduktiv sogar im intendierten Sinn. Der kann nur aus dem niederen Werbemilieu, wahrscheinlich für Sportartikel, stammen.
Zum Thema Skifahren habe ich eine begründete abweichende Meinung. Nach meinen Informationen betreffen defensiv geschätzt 1 von 10 000 Skiunfällen den Kopf, 1.100 000 davon schwere Verletzungen, von denen bei weitem nicht alle durch Helm zu verhindern sind (siehe Michael Schuhmacher). Dagegen ereignen sich 1 von 3 Skiunfällen unter Alkoholeinfluss.
Helmpflicht oder Alkoholverbot auf Hütten? Welche logische Schlussfolgerung zieht ein mittelmäßig intelligenter Mensch? Kein Alkohol auf der Piste, ergo auf den Hütten.
Welche logische Schlussfolgerung zieht ein wirtschaftlich denkender Mensch? 10 000 Helme á 100 € macht schon mal 1 000 000 € Umsatzplus der Sportläden. Ein Alkoholverbot macht ein desaströses Umsatzminus in den Skigebieten.

Hallo Dafy,
ist das Ironie? Ich fürchte ein junger Mann von 15 Jahren wird sich von solchem Werbehohlsprech eher in seiner Ansicht bestärkt fühlen. Sicherheit, Identity und Charity sowie Imagepotentiale… kennst du einen einzigen Mensch auf dieser Welt, dem das wirklich wichtige Lebenskennzeichen sind?

pp

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Dann zeigt er Fotos von Autorennen und fragt warum die Eltern beim Autofahren keinen Helm tragen, wenn die Profis das doch auch tun. :wink:

Die Kopfverletzungsgefahr ist beim Profisport (uebrigens auch bei Kindern) tatsaechlich hoeher. Fuer Erwachsene im normalen Radverkehr ist sie nicht so gravierend, deshalb gibt es z.B. auch keine Helmpflicht.
Ich denke mit 15 kann er schon selbst entscheiden, ob er einen Helm tragen will.

lg
bexqueen

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Hi,

zwingen könnt ihr ihn nicht - der Fahrradhelm ist nicht vorgeschrieben.
Was hat er denn für einen Helm? Nicht alle Fahrradhelme sehen so bescheiden aus wie die Teile mit ‚Kühlrippen‘. Ich habe mir auch erst kürzlich einen Helm zugelegt, so ein Teil im Skaterstil. Da gibt es so abgefahrene Modelle, das sogar ich als langjährige Helmverweigerin fündig wurde :wink:

Gruss,
Little.

Hallo,

Nur so nebenbei gefragt: Fahren denn eltern und Oma mit Helm? Oder nicht?

Gruß
Jörg Zabel

Seid froh, dass er Rad fährt. Die positiven Wirkungen der regelmäßigen und selbständigen Bewegung an der frischen Luft überwiegen die Gefährdung durch das fahren ohne Helm. Rad fahren ist kein Hochrisiko-sport.
Vermiest es ihm nicht.

Ich selbst fahre zu über 90% mit Helm, investierte auch Geld in ein gut sitzendes Modell und argumentiere gegenüber meiner Familie pro Helm.
Aber gegen Helmpflicht, aus vielerlei Gründen.
Mehr kann man nicht tun.

Krötengrüße

…auch wenn es offtopic ist, aber mehr als einen Artikel lese oder beantworte ich nicht mehr. Das Forum ist auf Übersichtsniveau unter allem, was man kennt, gesunken. Man ist total blind.

Eine Art Justin-Bieber-Frisur aus Styropor wäre sicher was tragbares:-)

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Hallo chatairliner,
du hast sowas von recht. Ich hatte jetzt die Benachrichtung, dass du da was geschrieben hättest - ich klick das an und lande IRGENDWO im Thread. Runterscrollen, raufscrollen, ich wollte schon aufgeben.
Auch das war jetzt off topic. Aber irgendwo muss man seinen Unmut ja rauslassen.

Mach’s gut, falls wir uns nicht mehr wiederfinden werden!

Siboniwe

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Noch wichtiger

Als ein Helm ist das Verhalten als Radfahrer: selbstbewusst, aber defensiv. Und das sollte man ihm einbläuen, durch Vorbild zeigen und immer wieder drauf bestehen.

Den größten Einfluss auf die Sicherheit eines jeden Verkehrsmittels hat immer noch das Verhalten des Fahrers. Wenn einem der Himmel auf den Kopf fällt, hilft auch kein Fahrradhelm…:wink:

http://www.weltrad.de/yakkay-fahrradhelme.html

find die ziemlich cool

Na da sind wir doch einer Meinung. Hast Du schön geschrieben. Irgendwann wird aus einem Kind ein Mensch mit eigenem Weltbild, wir sollten uns drüber freuen.

Bei uns kursieren diese Sprüche:
„Wer Hirn hat, der schützt es!“ und daraus folgend: „Wer kein Hirn hat, braucht es wirklich nicht zu schützen.“
Sie sind vielleicht nicht soooo cool, regen allerdings zum Denken an!
Wie wäre es, einen coolen Trend zu setzen - „ICH fahre mit Helm, weil ich Hirn habe und gewöhne mich so dran, dass ich auch später bei Roller/Moped/Motorrad weiß, was ich daran habe!“
Übrigens:
Thomas Strotmann, Geschäftsführer der pars pro toto GmbH und Projektpartner, meint:
"Ich trage den Stadthelm…
… weil der Helm neben Sicherheit, Identität und Charity auch als stylischer Firmenhelm ungeahnte Imagepotentiale bietet.“
in http://www.stadthelm.at/web/at/Projekt/Statements-von-den-Stadthelm-Traegern

Also: Gruppenidentität schaffen durch entsprechende Helme - coole Sache!

Viel Erfolg und vor allem einen einsichtigen jungen Mann, der einen Toptrend setzen will und wird!

dafy

Hallo joghurtpalme,

Markenlebels bei Kleidung - auch das ist nichts anderes als Zugehörigkeitsgefühl (Identity) anleiern!
Und wehe, die jungen Leute tragen Nonames…

Übrigens: In Österreich herrscht Radhelmpflicht bis zum Alter von 12.
So ganz hirnlos wird der Gesetzgeber da ja nicht gehandelt haben, sondern in der Hoffnung, dass dann auch weiterhin Helm getragen wird.

Hier der entsprechende Text für Ältere:
Helmpflicht
Sturzhelmpflicht besteht für Lenkerinnen/Lenker sowie für die beförderte Person folgender Kraftfahrzeuge (Kfz):

Moped, Motorrad (mit zwei oder drei Rädern, mit oder ohne Doppelrad)
Ein als Kraftwagen genehmigtes Fahrzeug mit drei Rädern und einem Eigengewicht von mehr als 400 kg
Quad (Ein vierrädriges Kfz mit einer Bauartgeschwindigkeit von mehr als 25 km/h, das die Charakterzüge eines Kraftrades aufweist, insbesondere durch Lenkstange, Bedienungs- und Anzeigeelemente und Sitzbank)

https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/6/Seite.063600.html

Daraus müsste dann wohl die logische Folgerung von chronischen Helmverweigerern lauten: Ich fahre immer nur mit dem Fahrrad, weil ich keinen Helm tragen will, also werde ich auch später Mopeds oder Motorräder nur ansehen, weil ein Beifahrer ja auch Helmtragepflicht hat. (zumindest in Österreich)

Übrigens müssen Kinder und Jugendliche (bis 15) beim Schifahren in den meisten Bundesländern Helm tragen - gilt natürlich auch nur für Österreich…

Keine Ironie, sondern eine logische Folgerung!

dafy

Hallo,

unser 11 jähriger wollte auch nie einen Helm aufsetzen.

Jetzt hatten Sie eine Klassenfahrt mit dem Rad und durfte ohne Helm nicht mitfahren.

Er hat sich dann einen coolen Helm aussuchen dürfen und fährt seitdem obwohl die Klassenfahrt zuende ist, jetzt
auch jeden Tag mit Helm in die Schule.

Zwingen kann man jedoch keinen. Man sollte generell sonst Vorbild sein und sich auch einen anschaffen, wenn es darum geht das er alleine
einen tragen muß und alle anderen nicht.

Asonsten würde ich einfach mit dem Thema Sicherheit in der Stadt versuchen mit ihm zu reden.

Wir sind auf dem Lande. Dort ist der Verkehr noch nicht ganz so dramatisch. Aber in einer Großstadt würde ich darauf bestehen einen Helm zu tragen.

Gruß
Lars44

Hallo @eline,

zeigt ihm das Video, vielleicht hilft euch das den Junior zur Einsicht zu bringen.

UDV Crashtest: Fahrradunfall mit und ohne Fahrradhelm
GDV Unfallforschung Berlin

Grüße Selina

Hi,

so noch nicht vorgeschlagen, es gäbe auch die Möglichkeit jemanden oder ein paar Leute ausfindig zu machen, die ohne Helm gefahren sind und bleibende Schäden davon getragen haben, die bereit sind, anderen dieses Leid zu ersparen, indem sie ihre Geschichte erzählen oder zeigen. Teils sind es ja starke Kopfverletzungen, die zu gewissen Defiziten führen können, körperlicher oder geistiger Natur.

Aberwitzig: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/fahrradhelm-pflicht-in-deutschland-braechte-mehr-schaden-als-nutzen-a-961657.html Das A und O ist für mich erstmal die Haltung der Eltern und Großeltern. Wenn Ihr Euch stets und ständig sorgt, wirkt sich das auf den Jungen aus, und zwar wohl negativ. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Dh. entweder Ihr sorgt Euch jahrelang umsonst. Man kann kein Unheil vorausnehmen, wenn es denn eintreffen sollte und im Vorfeld schon sich ängstigen und trauern. Oder mit der Angsthaltung könntet Ihr unbewußt auch ihn verunsichern, wodurch er unkonzentriert radeln und verunfallen könnte. Glaubt einfach auch, dass er heil immer wieder heim kommt.

Abgsehen davon, niemand weiß, wieviel Lebenszeit für einen Menschen bestimmt ist. Manche Menschen lieben und leben das Risiko und werden alt. Andere leben gesund und „brav“ und sterben dennoch jung.

Natürlich verstehe ich Eure Angst. Und ich finde auch, dass Ihr Wege finden solltet, ohne Druck aufzubauen, dass er sich einen Helm aufsetzt. Doch ich denke ebenso, dass Ihr auch an Eurer ängstlichen Haltung arbeiten solltet, und lernen solltet mehr zu vertrauen, ihm, dem Universum oder wem auch immer.

Ciao,
Romana

Der „Lausebengel“ hat scheinbar keine Lust auf Panik. Fahrradhelme sind ein Symptom unserer „Sicherheitsgesellschaft“ in der gefühlte Sicherheit das wichtigste ist.

Sinnvoll wäre es, ihn über Gefahren und Wahrscheinlichkeiten zu informieren und ihn selbst eine Entscheidung treffen zu lassen anstatt eigene Glaubenssätze zu predigen.

Gruß,
Steve