Hi,
jetzt habe ich mir alle teilthreads durchgelesen, bin schließlich hier unten gelandet.
Ich sehe das ganze sehr skeptisch. Gleich vorneweg: Solange der Ton gawahrt wird, kannst du so oft mit der Lehrerin sprechen, wie du magst, und dich auch mit Eltern unterhalten.
Meine Sicht der Situation: Ich bin auf Kreszentias Seite. Das Verhalten der Lehrkraft schein, soweit wir es hier lesen konnten, im Rahmen zu sein. Sie ist sicher nicht die aus Deiner Sicht ideale Lehrkraft für Dein Kind zu sein, und das vermittelst Du Deinem Kind auch (wenn es weint, tröstest du es und gibst ihm recht, wenn es sachen erzählt, hinterfragst du nicht, sondern gibst ihm Recht), und Du unterstützt Dein Kind, indem du es in die andere Klasse versetzen willst, und das weiß es auch. Es hat also keinen Bedarf, sich mit der Lehrerin auseinanderzusetzen, es kommt ja eh gleich in eine andere Klasse (Kinder sehen das wirklich so einfach. Was Eltern sagen, machen sie nämlich auch. Kinder sind nicht komplexer, und können es auch nicht sein. „Mal sehen, ob meine Mutti das hinkriegt. Falls nicht, versuch ich derweil, mal besser mit der Lehrerin zurechtzukommen“ kriegen Kinder nicht auf die Reihe. Das lernen sie erst später.)In späteren Schuljahren, genauer gesagt, nach der Grundschule, wird Dein Kind für so ziemlich jedes Fach eine andere Lehrkraft haben. Da sind garantiert welche dabei, die es nicht leiden kann. DA hilft aber versetzen nicht mehr. Wie soll es aber dann mit dieser Situation umgehen, wenn es heute nicht lernt, mit einem relativ kleinen, eben altersgemäßen Problem umzugehen? Der Mensch wächst mit seinen aufgaben,sagt ein Sprichwort.
Dein Kind muss unter anderem auch lernen, mit Versagen umzugehen („Versagen“ ist auch, nicht ruhig zu sein, wenn man soll, und dann angeschrien zu werden, weil es das 5. Mal in dieser Stunde ist). Jetzt wird es dafür ermahnt, oder mus den Ball halten, oder wird angeschrien. Ab der 3. Klasse (oder so) gibt es für Nichtlernen Note 5 oder 6, bei der Bewerbung wird man nicht genommen, wen die Unterlagen nicht stimmen, und wenn man auf Arbeit die Anforderungen nicht erfüllt, wird man gefeuert. Und wenn man sich mit dem Lebensgefährten nicht versteht, … ja, wenn man Konfliktlösung früher gelernt hätte…
Und ja, es ist schwierig, mit 18 Schülern umzugehen, das ist nervenaufreibend, und da ändert auch die beste ausbildung kombiniert mit dem größten Talent und dem längsten Geduldsfaden, alles kombiniert in einer Person - absolut rein überhaupt ganz und gar nichts. Du hast doch bestimmt schon erlebt, als erfahrene Mutter, wie anstrengend es ist, auf 2 Sechsjährige achtzugeben…
Aber das ist gar nicht der Punkt. Der Punkt ist der, ob die Lehrerin Deines Kindes in der Lage sein sollte, 18 Kinder zu jeder Minute individuell und typgerecht behandeln zu können. Isse nicht, kannse nich, das wusste auch schon Goethe: Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die keiner kann.
die Franz