Wie komm ich da nur raus?

@Ichhaltsnichtaus

Hallo Larissa.

Ich denke an Dich. Du bist nicht allein.
Was Du beschreibst, sagt mir, daß es sich nicht nur um ein depressiver Zustand geht, womit Du konfrontiert bist. Du bräuchtest unverzügliche Fach-Hilfe, und zwar direkt, dort wo Du wohnst, nicht nur über das Netz.

Falls Du magst, kannst Du mir per PN mitteilen, wo Du bist, und ich suche zusammen mit Dir nach einer geeigneten Adresse. Ansonsten lege ich Dir nah, schon heute am Sonntag eine Ambulanz aufzusuchen oder spätestens morgen, am Montag also, einen Facharzt.

abifiz

Hallo.
Ich glaube das ich unter Depressionen leide.
Es geht mir garnicht gut. Ich habe große Lust mir die arme wieder aufzukratzen. Ich komme einfach nicht klar.
Es fängt schon morgens an, ixh schaff es nur schwer aus dem Bett, kann nie durchschlafen,mein Schlaf wird immer unterbrochen, jede Nacht, entweder von meiner Katze, meinen Kindern oder den nachbarn.ich habe schon viele Jahre nicht mehr durch geschlafen. Ich bin immer müde, antriebslos,ziehe mich völlig in mich zurück. Ich kann nicht über meine Gefühle reden. Ich weiß das ich das brauchen würde aber ixh kann es nicht. Ich habe das Gefühl es verdient zu haben das es mir so geht. Niemand soll das sehen das ixh leide. Mir ist völlig egal was mit mir ist.
Normalerweise bin ich Viel wortgewandter,aber bei diesem thema,ixh kann es nicht mal ausdrücken !

Ich weiß garnicht warum ich das alles schreibe. …

Umso schlimmer für dich, denn du lebst permanent über deiner Belastungsgrenze. Und: Auch das erfolgreiche Verbergen des Zustandes ist typisch für viele von Depression Betroffene.

Für mich stellt sich die Frage, was du erhoffst. Ein „Geheimrezept“ zur Besserung deines Zustandes gibt es nicht. Helfen kann dir einzig eine Therapie. Wenn du bevorzugst, deine Energie darauf zu verwenden, dir Gründe zu suchen, warum du die einzig sinnvolle Hilfe nicht willst, kommst du auch nicht aus deiner Not raus.

Jule

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Das hat mit „Dummsein“ nichts zu tun. Es ist Bestandteil des Krankheitsbildes, dass es so ist, wie es ist. Deine Probleme, dich zu entscheiden gehören ebenso dazu, wie Antriebslosigkeit, Versagensgefühle und Ängste.

Aus diesem Grund lässt du alles, wie es ist, denn hier gelingt es dir - bislang zumindest - deinen Zustand irgendwie zu managen.

Das kann noch eine ganze Weile funktionieren, bevor der endgültige Zusammenbruch kommt.

Wie glaubst du, geht es deinen Kindern, wenn sie mit einer depressiven Mutter leben müssen? Was du ihnen hier - ohne das zu wollen und vermutlich im Glauben, du könntest das von ihnen fern halten - zumutest, ist viel schlimmer für sie, als ein paar Wochen ohne dich jemals sein könnten.

Insofern ist dein Entschluss, nicht auf sie verzichten zu wollen („können“) eine sehr egoistische Geschichte, denn damit hältst du deine Krankheit aufrecht und verhinderst, dass deine Kinder eine unbelastete Kindheit mit einer gesunden Mutter haben können.

Auch das gehört zum Bild der Depression, die bei dir anscheinend depressive und manische Phasen enthält, in denen du dich subjektiv für eine Weile besser fühlst.

Das mag sein. Was spielt es aber denn für eine Rolle, ein paar Monate auf einen Termin zu warten, wenn die Alternative ist, gar nichts zu tun? Ein Psychologe ist übrigens auch nicht der richtige Ansprechpartner. Du brauchst einen (psychologischen oder medizinischen) Psychotherapeuten oder einen Psychiater.

Du musst nur diese eine Entscheidung treffen: Einen Termin für ein Erstgespräch machen und zu diesem auch hingehen.

Alles weitere wird sich finden. Und deine Kinder werden es dir danken, denn das Leben mit einer psychisch kranken Mutter ist für Kinder die Hölle.

Jule

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Guten Morgen!
Es geht nicht darum, dass Du an den Pranger gestellt werden sollst, weil Du Deine Kinder nicht gut behandeln würdest.
Es geht darum, dir klar zu machen, um wieviel besser Du als Mutter (und Ehefrau) handeln könntest, wenn Du Dir Hilfe holst.
Was im übrigen nur eine Finte (oder zusätzliche Motivation) ist, um bei Dir einen Ansatzpunkt zu finden, damit Du Dich auf den richtigen Weg machst. Eigentlich geht es ja um Dich und darum, dass Du es sehr wohl wert bist, dass es Dir besser geht.

Die Situation ist wirklich paradox, dass ausgerechnet Menschen, die aufgrund ihrer Krankheit keinen Antrieb haben, nur mit so großem Aufwand Hilfe bekommen. Nutze das Angebot von @abifiz . Den Termin dann zu nutzen ist wahrscheinlich gar nicht so schwer.

Versuche, Dich Deinem Mann mitzuteilen, ich empfehle Copy & paste, direkt hier aus dem Strang… Ich kenne ja Eure Beziehung nicht, aber wenn er Dich liebt und verantwortungsvoll ist, kann er Deine größte Stütze und Begleitung in einer schweren Zeit sein.

Du hast hier viele gute Antworten bekommen, von Menschen, die genau zu wissen scheinen, von was sie reden. Ich möchte jede einzelne nochmal unterstreichen.

Und Dir alles Gute wünschen!
Bufo

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Hallo,

dann schreib! Du hast es hier aufschreiben können, und hier haben eine ganze Menge Leute verstanden, dass es Dir wirklich schlecht geht. Schreib es auf und gib es Deinem Mann zu lesen.

Ich habe gerade gestern mit einer Frau gesprochen, deren Mann es nicht gut geht und der sich ganz vor seiner Frau verschließt. Sie wünscht sich sehr, dass er mit ihr darüber redet und nicht alles von ihr weghält. Ich musste an Dich denken. Vielleicht geht es Deinem Mann genauso.

Was einen eventuellen Klinikaufenthalt angeht: Es gibt die Möglichkeit, von der Krankenkasse eine Familienhelferin (? weiß nicht, ob das der richtige Begriff ist), bezahlt zu bekommen, die während Deiner Abwesenheit kommt und für Haushalt und Kinder da ist. Es muss also nicht alles bei Deinem Mann landen.
Aber das kannst Du klären, wenn Du einen Arzt oder Psychotherapeuten hast. Ich möchte nur, dass Du von der Möglichkeit weißt.

Für den Psychotherapeutentermin hat ja schon jemand geschrieben, dass die Kasse ggf. auch eine Therapeuten ohne Kassenzulassung zahlt, wenn sonst keine Termine zu bekommen sind. Schreib Dir auf, wen Du angerufen hast. Ich glaube, dafür muss man 10 Absagen dokumentieren.

Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, die Wartezeit bis zu einem freien Therapieplatz bei einer Psychologischen Beratungsstelle zu überbrücken. Dort sind die Wartezeiten meist kürzer.

Du siehst: Möglichkeiten gibt es. Ich wünsch Dir sehr, dass Du es hinkriegst, sie zu nutzen!

Alles Gute!

Jule

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Das kann man jahrelang machen. Anrufen. Nicht auf die Warteliste setzen lassen, weil der Wartezeitraum zu lang erscheint und es eh hoffnungslos aussieht…
Das klingt für einen Außenstehenden (auch für einen selbst später rückblickend) wirklich nicht besonders sinnvoll :confounded:
Wenn ich so darüber nachdenke weiß man das sogar auch selbst in dem Moment. :grimacing:
Kann aber nicht anders…

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Hallo,

ich weiß…! Das wesentliche ist, dass Du irgendwo anfängst. Naja, ein bisschen hast Du das mit Deinem Posting hier schon getan.

Du brauchst irgendwo einen Zipfel, den Du zu fassen bekommst.
Wenn Du es hinkriegst, Deinem Mann zu sagen oder aufzuschreiben, dass es Dir schlecht geht und dass Du seine Hilfe brauchst, ist ein Anfang gemacht.
Dann kann vielleicht er Dir helfen, Hilfe zu bekommen.

Oder andersrum: Wenn Du, z.B. mit der Hilfe, die abifiz Dir angeboten hat, an einen Termin kommst, dann kannst Du von da aus anfangen.

Ja, das ist eine Riesenüberwindung, wenn es einem so dreckig geht wie Dir gerade. Aber es ist der Weg dazu, dass es Dir besser gehen wird. Deswegen ist es wichtig.

Wenn Du magst, dann erzähl hier, wie Du vorgehst. Du merkst, Du liegst uns am Herzen!

Viele Grüße,

Jule

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Kurz was zum Thema Arzt. Wenn die Kassenärzte keine Termine haben, hilft auch die gesetzliche Krankenkasse bei Privatärzten.
Man muss sich bescheinigen lassen, dass die Kassenärzte voll sind und bei der Krankenkasse beantragen, dass die Privatrechnung übernommen wird. Die Ärzte helfen dir auch dabei.

Mein dringender Rat: Es nützt dir nichts, wenn du der Meinung bist, ohne dich gehts nicht. Es geht immer irgendwie. Wenn du zusammenbrichst, muss deine Familie auch sehen, wie sie ohne dich zurecht kommt. Und wie Jule schon schrieb, deinen Kindern hilfst du auch nicht als depressive Mutter.

Zieh die Reißleine und denke an dich!

Gesine

Das was ihr hier tut hilft schon den Hintern hoch zu bekommen. Das habe ich mir erhofft. Da ich ja nicht drüber reden kann, dachte ich ich schreib drüber! Ich wollt mich garnicht raus reden , musste mich nur verteidigen! Ich will nicht das jemand denkt ich würde meine Kinder schlecht behandeln!

Danke auch dir für den tritt in den Hintern!

Guts nächtle

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Dann kämpf für deine Kinder. Zum einen kriegen die mehr mit, als du denkst. Mit Sicherheit aber mehr als dein Mann.

Und zum anderen wird die Zeit, die du ohne sie sein musst, richtig lang, wenn du bis zum Zusammenbruch (der unweigerlich kommen wird, auch wenn du das jetzt noch nicht wahrhaben willst) wartest.

Jule

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Guten Tag.

Es geht. Es kann gehen. Es wäre wichtig, daß Du die am unwahrscheinlichsten als Substanz der Depression in Betracht zu ziehenden nicht in ihre Teile zerlegst, aber trotzdem mal für 10 min - am besten vor der Mahlzeit, die auf die Zeit folgt, in der es am schlimmsten ist, schließt (in einem Einschluß verkapselst) und als nicht abschließbar ehrlich erkennst. Du schaffst es, das zu machen, was ich gerade schilderte. Was Du gemacht hast, zu machen, nämlich DEPRESSIONEN überhaupt in den Mund zu nehmen, ist nämlich schon ein Schritt, den Du ja gepackt hast.

Dann gehe per Zufallsprinzip damit um. Oder sehe ein, daß ein Analysieren von der Wurzel, die möglicherweise dern Depressionen zugrunde liegt, her zweifelhaft ist in dem Sinne, daß immer fraglich ist, ob Depressivsein in Deinem speziellen Fall eine Wurzel HAT. Mache es eventuell spielerisch. Gehe eben nach dem Zufallsprinzip damit um. Schon bald werden Dir dann (erfolgversprechende) Schritte klar. Am Rande: fast bei allen Betroffenen sind Neurologe und Psychoanalytiker zwei dieser Schritte.

Ich wünsche Dir gute Besserung.

urheberreste

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Du schreibst dass alles, weil du weisst - tief in dir selbst - dass du Hilfe brauchst. Was du beschreibst, ist eine Krankheit. Die Antwort ist: Auf zum Arzt! Ich weiss, ich habe es selber erlebt.

Hallo,

nein, nein, das ist einfach sein Schreib- und wahrscheinlich auch Denkstil. Lass Dich davon nicht irritieren.

Lieben Gruß,

Jule

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In diesem Fall ist es glaube ich am besten professionelle Hilfe aufzusuchen,
sprich einen Psychiater. Falls möglich auch mit dem Ehepartner darüber reden
und den Kindern verständlich machen, dass man Ruhe braucht. Notfalls auch die
Tür schließen, damit die Katze nicht hineinkommt.

Zitat:

„einleuchtender ironisch sei.ich glaub du willst das ich mich schlecht fühle weil ich nicht versteh was deine hochkomplexen Gedanken mir mitteilen wollen. …du meinst ich soll mal versuchen herauszufinden was dazu führt das ich mich so schlecht fühle. …das ist ganz unterschiedlich.manchmal wegen eines Versagens, manchmal einfach nur so. Wenn es so einfach wäre es an irgendwas fest zu machen, ich würde es an die Wand nageln. Würde es zum beispiel“ Dazu sag ich mal nichts.

Die überwindet alle Hürden. …die kommt dann übers Dachfenster einfach zum Schlafzimmer Fenster. …wenn mein Schlaf fest wäre würde ich es vllt nicht mal merken, mein Mann hört nichts aber ixh bin bei den kleinsten Anzeichen eines Geräusches wach uns kann oft auch nixht mehr einschlafen. Mittlerweile trinke ixh ab und zu heimlich Alkohol in der Hoffnung tiefer schlafen zu können. Es klappt nicht.

Ich bin nicht dumm .ich weiß das ich professionelle Hilfe aufsuchen sollte. Aber ich bringe die Kraft dafür nicht auf. Ixh schaff es ja nicht mal wegen normalen gesundheitlichen Problemen zu einem Arzt zu gehen. Die Vorstellung das mein mann dann mitbekommt was mit mir los ist oder andre die mich kennen, das ertrage ich nicht. Oder in eine Klinik zu müssen und nixht bei meinen Kindern sein zu können das ist unerträglich. Allein die Vorstellung treibt mir gerade wieder die Tränen in die Augen. Und wenn dann alle wissen das icj krank bin dann werde ixh anders behandelt und man erwartet Besserung und das überfordert mich Alles völlig. Wenn ich manchmal schon planlos durch meine Wohnung lauf und überhaupt nicht weiß wo ich anfangen soll, wenn mir bei einem Streit zwischen meinen Kindern manchmal keine Worte einfallen und ich nicht weiß was ich tun soll, wenn ich vor jeder Entscheidung davonlaufe, wie soll ich dann bitte bei diesem Problem das richtige tun? Ich hab schon mal bei einem Psychologen einen Termin machen wollen aber die sind voll und die Frau am Telefon sagte das es bei den andren Psychologen im Umkreis nicht besser wäre. …ich habe ihr nicht gesagt wie schlecht es mir da wirklich ging, dass kann ixh ja nicht,niemandem kann ich das sagen. Es ist als würde es fest stecken. Daher bleibt mit wohl nix anderes übrig als einfach so weiter zu machen wie bisher. Eine gute sache hat die Krankheit ja, es kommen auch wieder gute Phasen , da kann ich dann einfach wieder icj selbst sein. …oder auch nicht. …da bin ich manchmal übertrieben gut gelaunt und habe einen Riesen Tatendrang und wenn ich mich dann nur etwas langweile oder einsam fühle komm ich wieder in ein tief. …ok hat doch nix gutes die Krankheit, wenn es überhaupt eine ist. …

Danke das du dich anbietest aber ich habe schon versucht einen Termin zu machen, der Arzt war voll und sie sagte bei den andren Ärzten im Umkreis wäre es nicht besser. …

Und dann hast du keinen anderen Arzt aufgesucht? Nur aufgegeben? Das heisst ja, dass du noch länger warten musst!