„Alter“? Echt jetzt?
Nun, ich bin wirklich keine 25 mehr.
Außerdem und u.a. auch wegen ebendieser Gnade der frühen Geburt bin ich nicht ganz unbeleckt in Sachen Akkutechnologie, insbes. was Li-Akkus in ihren verschiedenen Formen betrifft. Ich war bereits bei den Anfängen der Entwicklung und später bei der Automatisierung der Produktionsstraßen dabei, außerdem habe ich einen in Europa ansässigen (und nach wie vor erfolgreichen) Hersteller für Li-Ion-Akkus für sehr viel speziellere Anwendungen als das in einem PKW der Fall ist, mit gegründet.
Daher weiß ich auch, dass und wie solche Akkus altern.
Das Thema Ökobilanz unter Betrachtung „well to wheel“ wurde ja bereits in zahlreichen Studien behandelt. Diejenigen, welche Ergebnisse abliefern mussten, die konform zu den bis vor Kurzem in Europa noch vorherrschenden, selbsternannten „progressiven“ Regierungen lagen, haben gerne die Themen Lebensdauer und Recycling außer Acht gelassen. Ein Verbrenner, in Deutschland im Schnitt 10 Jahre alt, lässt sich vom Druchschnittsfahrer mit geringem finanziellen Aufwand 15 Jahre / 250.000 Km lang nutzen.
Bei einem PKW mit Li-Ion-Akku ist das rein physikalisch nicht drin. Die Nutzung mag vereinzelt noch möglich sein, aber eben nicht mehr mit den wahren 200-300 Km Reichweite im Winter z.B. eines Porsche Taycan Turbo S, sondern eben mit 50-100 Km. Das reicht jedoch den meisten Fahrern nicht aus, weshalb der Fahrzeugakku ja sogar nach Tesla-Garantiebedingungen nicht erst bei Erreichen von z.B. 20% Akkukapazität, sondern eben schon bei 70% als defekt und Garantiefall gilt.
Wenn das alles kein Problem wäre, weshalb geben die Fahrzeughersteller dann nicht 15 Jahre Garantie, um dieses großartige, margenstarke Produklte Elektro-PKW im Markt voranzubringen?
Weil schon die 8 Jahre bei Tesla ausgesprochen ambitioniert und am Ende eine teure Marketingmaßnahme sind.
Was die Herstellung der aktuell üblichen Akkus betrifft, sind die Umweltschäden immens. Litium- und Kobaltabbau sind ökologische und bei Kobalt zudem humanitäre Katastrophen.
Die moderne Ölförderung ist dagegen harmlos, wobei man natürlich die Schwienereien der 50er - 70er Jahre nicht unter den Teppich kehren darf. Nigerdelta z.B.
Was die Ökobilanz über die gesamte Nutzungsdauer betrifft, liegt ein Benziner vorne, weil seine Herstellung, sein Transport angesichts der aktuellen Produktionsstätten der schwersten und wichtigsten Komponente Akku in China und sein Recycling das Elektroauto selbst bei reiner Ökostromnutzung, die in Deutschland sowieso noch auf mindestens 30 Jahre völlig utopisch sein wird, zurückwerfen.
Ein in Europa für Europa hergestellter Benziner hingegen benötigt hauptsächlich leichte Komponenten aus China wie Steuergeräte, Kabelbäume usw. (wobei da auch viel aus der Türkei kommt) und das sind zudem solche, die ein BEV ebenfalls benötigt.
Das Recycling der Autoakkus ist des Weiteren noch nicht geklärt. In Europa z.B. gibt es noch kein einziges Uternehmen, welches das in industrieller Größtenordnung anbieten kann.
Die alten Autoakkus als Puffersepicher für PV- oder WIndkraftanlagen in Gebäuden zu verwenden, ist keineswegs einfach und allein schon die Sicherheitsfragen sind ungeklärt. Auch hier: keinerlei markttaugliche Lösungen in Sicht.
Was das Thema Zulieferer für Verbrenner betrifft: hier wirkt nicht das BEV als bessere Lösung, sondern die katastrophale deutsche und EU-WIrtschaftspolitik. In China baut z.B. Bosch auch das Thema Verbrenner und v.a. Hybrid-Verbrenner weiter aus.
Die Hersteller und auch die Zulieferer haben den Verbrenner keineswegs aufgegeben, sondern beobachten Nachfrage und politische Regulierung, während sie zweigleisig fahren und die durchgeführten EInsparmaßnahmen bequem der grünen Bundesregierung in die Schuhe schioeben können.
Dass diese natürlich in der Tat hauptverantwortlich ist dafür, dass KMUs sowie Konzerne in Deutschland Produktionskapazitäten ab- und in Süd-, Osteuropa, Nordafrika und v.a. Asien aufbauen, ist ja klar. Nur ist selbst der einfältige Bundeswirtschaftsminister nicht an allem schuld. Die quartalszahlenhörigen Konzernsöldner tragen da schon auch ihren Anteil und dass Bosch, ein Unternehmen das für seine vernünftige Personalpolitik berühmt war, dieses Spiel nun auch mitspielt, sollte eigentlich bei allen irgendwie von Deutschlands Wirtschaft finanziell Abhängigen die Allarmglocken so laut schrillen lassen, dass selbst ein Kevin Kühnert das nicht mehr überhören kann.
Aber stattdessen befasst man sich mit ökostalinistischem Partikularaktivismus ohne Sinn und Verstand, glaubt durch den Abbau der deutschen Industrie das Weltklima nicht nur beeinflussen, sondern sogar retten zu können, wovon auch immer, und treibt die Verlagerung von Produktionskapazitäten in Länder wie China, Vietnam, Türkei oder Marokko voran, die niedrigere Umwelt-, Arbeitsschutz- und Lohnstandards haben. Dies wiederum meint man in Berlin und Brüssel über ein „Lieferkettengesetz“ beheben zu können, das genauso „funktionieren“ wird, wie die DIN EN ISO 9001-Zertifizierungen vor 20 Jahren. Wer wirklich im internationalen Wirtschaftstreiben aktiv war oder ist weiß, dass man, nicht nur, in China für alles sofort die hübschesten Zertifikate bekommt, die man dann brav in einem deutschen Aktenordner ablegen kann, aber trotzdem wieder ein paar Euro mehr an Steuern für ein paar tausend mehr überflüssige Bürokraten ausgeben muss, die diese wertlosen Zettel dann lesen und abhaken.
Würde man den ganzen Ökowahn auf die Standards von vor 20 Jahren zurückführen, als man die Euro 4 Abgasnorm für PKW eingeführt und ansonsten noch einigermaßen vernünftig bauen und produzieren durfte, wäre viel gewonnen.
Dann noch 15, 20 und 25% Steuern mit flacher Progression einführen und die Grenzen Deutschlands und der EU nach kanadischem Modell bewirtschaften - schon wären die meisten unserer aktuellen probleme gelöst und man könnte sich langsam mal an eine Lösung der wahren Probleme, Altersversorgung und Krankenversicherung, machen.
So aber geht der linkswoke Bessermensch auf in seinem belehrenden Öko- und Genderwahn, lässt sich über Nebenschauplätze wie freie Geschlechterwahl und Klimaschutz ablenken und merkt überhaupt nicht, wie ihm sein Wohlstand zwischen den Fingern zerrinnt.
Gerne feiert er dann auch noch die Narrative des Staatsfunks und demonstriert „gegen Rechts“ (aber eigentlich nur gegen sich, seinen Wohlstand und die wirtschaftliche Zukunft seiner Kinder), streikt den rest der Wirtschaft noch zusammen anstatt für niedrigere Steuern vor dem Reichstag zu demonstrieren und glaubt, einer erwachten, schlaueren Mehrheit anzugehören. Dabei ist er nur einem riesigen Hoax aufgesessen.
Arbeitet Euch an den BEVs ab. Fein. Aber wundert Euch dann nicht, wenn Ihr in 10 Jahren dasteht und Euch einreden müsst, dass ein privater PKW ja gar nicht so wichtig ist, schließlich fährt ja ab und zu eine Bahn, weil Ihr Euch den eigenen Wagen einfach nicht mehr leisten könnt.
Wie Euer Klaus Schwab ja sagte: „Im Jahr 2030 werden Sie nichts besitzen und glücklich sein.“ (Zitat Ende).
Nun, ich bin da raus. In 2030 werde ich in einem kapitalfreundlichen Land am Mittelmeer leben und mit dem (Verbrenner-)Motorrad an den Strand fahren.