Wie lernt ein Kind englische Rechtschreibung ?

Die Übung ist gut, wird beim Kind angewandt und macht Sinn.
Eltern koennen teilweise froh sein, die groessere Autoritaet bei Kindern zu haben. Diese Erfahrung kann sogar positiv benutzt werden im Sinne der Schule!

Hallo!

Im Deutschen würde ich erwarten, dass ein Zweitklässler Harry
Potter schafft.

Gegen Ende der 1. Klasse sollte das auf Deutsch tatsächlich kein Problem sein.

Im Englischen sollte ein Fünftklässler keine
Probleme haben.

Ich weiß ja nicht, an was du dich noch erinnerst von deiner Schulzeit, aber die 5. Klasse in Englisch ist: Hello, my name is Robert Croft. I’m eleven years old. I’m from Nottingham. Damit wird angefangen, und am Ende der 5. Klasse lernen die Kinder gerade mal das simple past. Der Beginn ist nur als Wiederholung des Grundschulstoffs gedacht und sollte daher in knapp 10 Stunden, also 2 Wochen, abgehandelt sein, aber danach kommt dann erst mal present progressive usw. usf. In den letzten Jahren war das übrigens nicht mehr, sondern weniger, im G9 kam das simple past erst zu Beginn der 6. Klasse. Ein Fünftklässler hätte das nie im Leben hinbekommen, ich habe Harry Potter auf Englisch in der 8. Klasse angefangen, und ich kannte erstens lang nicht alle Wörter und 2. lang nicht die komplette Grammatik. Für Fünftklässler auf normalen deutschen Gymnasien ist das definitiv nicht zu schaffen. Wars aber vor 10 Jahren wohl erst recht nicht.

LG, Sarah

Oder ist das Bildungsniveau in den letzten 10 Jahren derart in
den Keller gegangen?

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Hi,

die Schülerin ist in der 5. Klasse, hat also seit ca. 4 Wochen englischunterricht.

die Franzi

Hallo,
ja, Kampfgeist - der muss hier wirklich vorhanden sein. Die Übung sehe ich eher bei denen, die es drauf haben und sich im Unterricht langweilen:smile:

Viele Grüße

Hallo,
die Methode des Laufdiktates finde ich super.

Ich wollte nur noch etwas zu Deinem ersten Absatz loswerden: wir wissen zwar nicht wie lange das Kind schon Englischunterricht hat. Wenn es aber eine „normale“ Schule ist, dann wohl seit zwei Jahren für wenige Stunden mit einem Lehrer, der kein Muttersprachler ist und Mitschüler, die ebenfalls nicht diese Sprache sprechen. Das sind erstmal ganz miese Bedingungen eine Sprache zu lernen. Ich will jetzt nicht das ganze Schulsystem madig machen, aber ich kann solche Kinder, wie hier beschrieben durchaus verstehen.

Eine Sprache lernt man durch sprechen und nicht durch schreiben. Sehr gute Hilfen (für Zuhause) sind erstmal die englische Sprache zu HÖREN. Die meisten DVDs gibts in verschiedenen Sprachen - dann einfach mal den Lieblingsfilm in Englisch gucken, englischen Radiosender hören und Bücher in Englisch lesen (am besten erstmal Bücher, die entweder sehr einfach sind oder Bücher, die man bereits in deutsch gelesen hat. Scrabble spielen und dabei ruhig mal ein Wörterbuch zu Hilfe nehmen.

Fazit: es muss Spaß machen!

Viele Grüße

Hi,

Wenn es aber eine „normale“ Schule ist, dann wohl seit zwei Jahren für wenige Stunden

Hö? Sie hat gerade die 5. Klasse begonnen, hat also seit wenigen Wochen Unterricht. Sie wird auch an keiner der Grundschulen gewesen sein, an denen man Englisch anbietet, sonst hätten wir das irgendwo hier im Thread gelesen. Also nix seit zwei Jahren - seit wenigen Wochen. Wenige Stunden? Da wissen wir nix, in Bayern am Gymnasium beginnt man mit 5 Stunden, das ist eine ansehnliche Menge, wenn man bedenkt, dass es noch andere Fächer gibt.

mit einem Lehrer, der kein Muttersprachler ist und Mitschüler, die ebenfalls nicht diese Sprache sprechen. Das sind erstmal ganz miese Bedingungen eine Sprache zu lernen. Ich will jetzt nicht das ganze Schulsystem madig machen,

Du machst es aber madig. Wenn überall im Ausland nur Muttersprachler Englisch unterichten würden, dann wäre die gesamte Bevölkerung Englands und der Usa, die im erwerbsfähigen Alter ist, irgendwo im In- oder Ausland mit Sprache lehren beschäftigt. Du wirst mir doch sicher nicht erklären wollen, dass man einen Mutersprachler braucht, um „My name is Lisa. I am twelve years old.“ beizubringen. Selbst für ne ganze Menge mehr braucht man das nicht. Und Übersetzung Englisch - Deutsch wird auch bei Dolmethscern und Übersetzern immer ein Deutschmuttersprachler unterrichten und beruflich ausführen. Ich wurde in Russisch an der Uni von einer Russin (Dolmetscherin, war vorher bei der UNO) unterrichtet. Sie hat uns alles Russische richtig vorgemacht - aber sie konnte nie Vergleiche zum Deutschen ziehen, und oft braucht man eine Analogie, um Sprache zu verstehen. Das mussten wir selbst herausfinden. Und natürlich spreche ich mit deuschem Akzent. Ich höre es oft selbst, und es war auch meiner Dozentin bekannt - alle ihre Studenten sprechen mit deutschem Akzent, so wie sie selbst Deutsch fließend, aber mit russischem Akzent spricht. Das stört keinen. Und so sind die Engländer auch zufrieden mit jemandem der halbwegs fließend Englisch spricht, nicht allzu viele Fehler macht („nicht allzu viel“ und „halbwegs“ sind für den Engländer übrigens noch viel mehr Fehler, als für den großzügigsten deutschen Lehrer). Ab einem bestimten Alter lernt man eh nicht mehr akzentfrei, so ca. ab 10. Das ist vor der 5. Klasse. Da gibt es auch Ausnahmen, aber die Mehrheit spricht danach mit Akzent.
Die übergroße Mehrheit der Sprachlerner wird nie in eine Situation kommen, in der sie akzentfrei sprechen müssen (wer wird schon eine Karriere als Geheimagent beginnen) oder ansatzweise akzentfrei. Auch der Bedarf an Dolmetschern und Übersetzern ist begrenzt, Deutschmuttersprachler übersetzen und dolmetschen wie gesagt ins Deutsche, da ist der Akzent auch wurscht. Und die nötigen Fachkenntnisse bekommt man dann in der Ausbildung, und dahin schaffen es dann die besten. Ich bin herausgefordert, wenn es darum geht, ein Synonym für „to factor in“ zu finden. Die meisten Schüler kommen nicht mal in Situationen, wo ihnen das Wort begegnet, denn es ist doch ein recht seltenes und technisches. Wer sich allerdings unterfordert fühlt, wenn er den Unterschied zwischen „to factor in“ und „to include“ erläutern soll, der wäre natürlich berechtigt, die Lernbedingungen an einer deutschen Schule als mies zu bezeichnen. Dann sollte er aber schon mal anfangen, den but-Laut zu üben und den ersten Laut in water bzw vase korrekt auszusprechen.

aber ich kann solche Kinder, wie hier beschrieben durchaus verstehen.

O Gott! Sie müssen etwas neues lernen! Wie furchtbar. /ironie off

Der eine lernt schreiben schneller, der andere langsamer, so ist dsa, wie mit allen dingen: wir sind verschieden.

Eine Sprache lernt man durch sprechen und nicht durch schreiben. Sehr gute Hilfen (für Zuhause) sind erstmal die englische Sprache zu HÖREN.

Auch da sind wir alle verschieden. Nur durch hören lernen nur kleine Kinder, die noch nicht schreiben können. Je älter wir werden, um so mehr Sinne werden für das Lernen benötigt, wir lernen langsamer als als kleines Kind. Wir wollen, je älter wir werden, um so mehr Gründe erfahren, warum etwas ist und nicht anders. Das bekommen wir niciht antrainiert, das geschieht von selbst. Man kann schon einem Jugendlichen nicht sagen „Das ist so!“ und erwarten, dass er es akzeptiert.
Wir haben auch schreiben gelernt und erwarten, dass man auch eine andere Sprache schreibt. Wir wissen bereits, das man bestimte Dinge in bestimten Situationen nicht sagt, wir wissen, dass man anderen Leuten nicht einfach ein Wort vor den Kopf knallt, in der Hoffnung, man wird verstanden („Mama, Topf!“ bei einem kleinen Kind).
Die meisten von uns entwickeln sich so - die beschriebenen Veränderungen sind, bis auf dsa Schreiben, entwicklungsbedingt. Es wäre Wahnsinn, das zu ignorieren. Natürlich gibt es Begabte, die nur hören müssen und dann nachplappern. Ich hatte einige Tausend Schüler bisher, es war keiner dabei. Aber es gibt solche, die unbedingt schreiben / Lesen / sehen müssen und andere, die besser lernen durch Hören und Sprechen. Aber ich hatte noch keinen, der einzig mit Hören auskommt. Ich jedenfalls wäre in einem solchen Unterricht / Selbststudium hoffnungslos verloren. Die Aufgabe für einen guten Lehrer ist, die richtige Mischung zu finden und auch anzubieten, den Schülern dabei zu helfen, herauszufinden, wie er selbst am besten lernt.

Keiner ist wie du, und die anderen unterscheiden sich ebenfalls voneinander.

die Franzi

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Hi,

Hö? Sie hat gerade die 5. Klasse begonnen, hat also seit
wenigen Wochen Unterricht. Sie wird auch an keiner der
Grundschulen gewesen sein, an denen man Englisch anbietet,
sonst hätten wir das irgendwo hier im Thread gelesen. Also nix
seit zwei Jahren - seit wenigen Wochen. Wenige Stunden? Da
wissen wir nix, in Bayern am Gymnasium beginnt man mit 5
Stunden, das ist eine ansehnliche Menge, wenn man bedenkt,
dass es noch andere Fächer gibt.

Wo steht, dass sie seit der 5. Klasse englisch hat? Sie ist in der 5. Klasse, aber es spricht nichts dagegen, dass sie z.B. bereits seit der 3. Klasse (wie in Berlin üblich) mit der ersten Fremdsprache beginnen.

Den Rest Deines Postings habe ich gelesen, möchte ihn aber nicht kommentieren, denn ich finde es durchaus legitim unterschiedlicher Meinung zu sein.

Viele Grüße

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Hi,

die Fragestellerin schreibt, dass das Mädchen Probleme mit der Rechtschreibung hat und die Lehrerin nur Rechtschreibung korrigiert. Weiterhin schreibt sie, dass das Mädchen die Wörter in ihrer Bedeutung kennt. Wenn das Mädchen irgendwas anderes können müßte, hätten wir von der UP davon gehört (Aussprache, TExte lesen / verstehen, Gespräche führen, Grammatikkenntnisse). Wenn das Mädchen das können müsste / würde, hätte die UP das sicher entweder lobend hervorgehoben oder auch da um Hilfe gebeten.

Was das Anderer-Meinung-Sein angeht: ich habe lediglich den aktuellen Stand der Forschung / Wissenschaft dargestellt. Das hat nichts mit Meinung zu tun. Wenn Du allerdings andere fundierte und belegbare Erkenntnisse hast, wäre das durchaus die Chance, einen Doktortitel zu erwerben, und viel Geld in der Wirtschaft zu machen.
Nichtsdestotrotz steht dir frei, für dich selbst zu wissen, dass Du über hören besser lernst. Diesen Freiraum habe ich auch gelassern - bzw. ist es kein FREIRAUM, den ich GELASSEN habe, sondern etwas, das in der von mir geschilderten Lehre enthalten ist.
Genauso wie das Faktum, dass ich eine Sprache durch nur Hören nicht lernen kann. Ich empfinde sogar das Ansehen eines Films, indem ich vergleichsweise viel nicht verstehe, als frustrierend. Dazu kannst du einfach keine Meinung haben, das musst Du so akzeptieren. Tust Du aber, glaube ich, auch.

die Franzi

Lang…

Hi,

die Fragestellerin schreibt, dass das Mädchen Probleme mit der
Rechtschreibung hat und die Lehrerin nur Rechtschreibung
korrigiert. Weiterhin schreibt sie, dass das Mädchen die
Wörter in ihrer Bedeutung kennt. Wenn das Mädchen irgendwas
anderes können müßte, hätten wir von der UP davon gehört
(Aussprache, TExte lesen / verstehen, Gespräche führen,
Grammatikkenntnisse). Wenn das Mädchen das können müsste /
würde, hätte die UP das sicher entweder lobend hervorgehoben
oder auch da um Hilfe gebeten.

Ich wundere mich jetzt wirklich - wer nach drei Wochen Sprachunterricht den Zeigefinger auf die Rechtschreibung legt, macht etwas falsch. Das geht nicht. Es kann nur die Ursprungsposterin hier Aufklärung schaffen, aber ich fresse einen Besen, wenn sie erst seit drei Wochen Englischunterricht hat.

Was das Anderer-Meinung-Sein angeht: ich habe lediglich den
aktuellen Stand der Forschung / Wissenschaft dargestellt. Das
hat nichts mit Meinung zu tun. Wenn Du allerdings andere
fundierte und belegbare Erkenntnisse hast, wäre das durchaus
die Chance, einen Doktortitel zu erwerben, und viel Geld in
der Wirtschaft zu machen.
Nichtsdestotrotz steht dir frei, für dich selbst zu wissen,
dass Du über hören besser lernst. Diesen Freiraum habe ich
auch gelassern - bzw. ist es kein FREIRAUM, den ich GELASSEN
habe, sondern etwas, das in der von mir geschilderten Lehre
enthalten ist.
Genauso wie das Faktum, dass ich eine Sprache durch nur Hören
nicht lernen kann. Ich empfinde sogar das Ansehen eines Films,
indem ich vergleichsweise viel nicht verstehe, als
frustrierend. Dazu kannst du einfach keine Meinung haben, das
musst Du so akzeptieren. Tust Du aber, glaube ich, auch.

Ich sage nicht dass das was Du schreibst falsch ist. Ich bin aber auch kritisch mit „neuen Erkenntnissen aus der Forschung und Wissenschaft“ - dazu brauche ich sowohl Quellen als auch einen langfristigen sichtbaren Erfolg. Wenn ich mir bei den derzeitigen Bewerbern in einer Branche, die als Zweithauptsprache Englisch hat (Veranstaltungskaufmann/frau), dann rollen sich bei mir die Fussnägel hoch! Englisch kann nur jemand sprechen, der die Sprache auch wirklich spricht (Auslandserfahrung, Freunde oder Lehrer, die Muttersprachler sind). Gehen wir mal von der Muttersprache aus: das Kind lernt die Sprache durch das Hören. Da wird auch niemand widersprechen, denn das Baby kann ja noch nicht schreiben. Nur: warum sollte das später anders sein? Eine Sprache wird erstmal gesprochen, daher auch die Wortherkunft. Menschen, die Analphabeten sind, können auch sprechen.
Ich bringe jetzt mal ganz unwissenschaftlich ein Paar persönliche Beispiele:
Ich konnte, nachdem ich mehrere Jahre eng mit einem Belgier zusammenarbeitete mich ziemlich gut auf flämisch verständigen, quasi Akzentfrei - schreiben konnte ich die Sprache nicht, weil ich es nicht brauchte, aber die (gesprochene) Sprache hätte mir, wenn ich es gewollt (oder gemusst) hätte in eine einfachere Position gebracht, als wenn ich sie erst schreiben lernen müsste.

Ein noch krasseres Beispiel ist Arabisch. Ich saß (freiwillig) zwei Semester in einem Kurs mit einem deutschen Lehrer, der die Sprache über das Schreiben lehrte. Für mich (und auch für die anderen) bedeutete das nicht abzuschreiben, was auf der Tafel stand, sondern abmalen. Nichts ergab einen Sinn. Erst in Gesprächen bekam ich ein Gefühl für die Sprache und dadurch auch zur Schrift.

Und jetzt wieder zurück zum Englischen: unser Sohn lernte innerhalb eines halben Jahres fließend Englsch sprechen, als im Kindergarten ein netter Erzieher eingestellt wurde, der aus Australien kam und kein Deutsch konnte. Jetzt ist er in der ersten Klasse und lernt Englisch schreiben - das lernt er weil er die gesprochenen Wörter schon kennt - er muss sich keine Sorgen mehr über dessen Bedeutung machen und hat quasi den Kopf für’s Schreiben frei.

Und zum Schluss noch einen Rundumschlag zur Musiktheorie: Die Lehrmethode von Shinichi Suzuki basiert auf das Spielen der gehörten Musik auf der Geige. Es ist schon anstrengend genug die Geige und den Bogen richtig zu halten, das Lesen von Noten würde eine weitere Beeinträchtigung darstellen. Der Text kommt später - erst kommt die wohltuende Erfahrung spielen zu können.

Analog dazu steht die Theorie und die Praxis - ob nun erst die Theorie oder dann die Erfahrung kommt oder umgekehrt ist keine Erkenntnis, die abschließend als „wahr“ zu nehmen ist - die Wissenschaftstheorie kennt da viele Ansätze und keins davon stellt ein Naturgesetz dar, was unerschütterlich als wahr genommen werden darf.

Im Unterricht geht es in erster Linie um das Lehren, das Motivieren und um den Spaß dabei - alles andere ist eine Qual.

Früher hat man den Kindern der ersten Klasse das Lesen beigebracht, heute erlernen die Kinder das Lesen durch das Schreiben.
Daraus folgt, dass die Reihenfolge Sprechen, Schreiben, Lesen vorsieht.

In dem genannten Fall wurde (wenn es stimmt, dass das Kind tatsächlich erst seit drei Wochen Englischunterricht hat) die erste Position ausgelasssen und das ist nicht nur nach meiner Erkenntnis, sondern auch aus pädagogischer Sicht schlicht und einfach nicht der optimalste Weg.

Viele Grüße

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Abwarten hilft auch manchmal
Hallo,

du bisher gegebenen Tipps sind alle super, ich möchte lediglich hinzufügen, dass man sich in der 5. Klasse (je nachdem wie ausgeprägt das Rechtschreibproblem ist) auch noch nicht sooooo viele Gedanken machen sollte. Ich selbst hatte in der 5.Klasse (kein Englisch in der Grundschule) auch richtig Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung. Konnte mir zum Beispiel einfach nicht merken, dass man „year“, „you“, usw. nicht mit „j“ sondern mit „y“ schreibt. Ich habe halt immer weiter fleißig Vokabeln gelernt und irgendwann ging das dann auch (und jetzt bin ich Englischlehrerin).

Ich möchte nochmal betonen: Das ist kein generelles Plädoyer für „Abwarten und Tee trinken“, aber manche Probleme lösen sich (je nach Ausmaß) tatsächlich von selbst. Also nicht verrückt machen lassen!

MfG

Hi,

tut mir leid für die späte Antwort, aber mein Computer ist gestorben.

Zu Deiner persönlichen Art und Weise zu lernen: Ich glaube Dir, dass Du genau so lernst, wie du lernst, und damit auch sehr erfolgreich bist. Das habe ich dir nicht abgesprochen. Es gibt einige Menschen, die Sprache ausschließlich über Zuhören und nachahmen lernen. Kein Trick. Aber nicht jeder Mensch ist wie Du - wären wir alle gleich, wäre so manches im Leben einfacher. Der Misserfolg im Arabischunterricht kann viele Ursachen haben: der Lehrer hat das Alfabet nicht genug durchgenommen, dir selbst fällt Lesen so schwer wie dir Hören leichtfällt, der Lehrer machte tatsächlich schlechten Unterricht (nur Lesen, nur Tafel, kaum Sprechen oder Sprechen lassen z.B. - er sollte alle Kanäle bedienen, damit du und ich im gleichen unterricht sitzen und im Idealfall gleich viel lernen).

Warum ich glaube, dass der Erwerb einer Sprache ab einem gewissen Alter anders abläuft? Weil ich es im Studium so gelernt habe und in der Praxis so sehe. Literatur dazu gibt es massenweise. Schlagwörter (ich hoffe, Du kennst den Unterschied zwischen Stichwort und Schlagwort) sind: Spracherwerb, Spracherwerbstheorie, Zweitspracherwerb (soviel als Hilfe: Eine Zweitsprache ist jede Sprache, die du nach deiner Muttersprache lernst - auch wenn es sich chronologisch betrachtet um die 15. handelt).

die Franzi

ot
Hallo,

tut mir leid für die späte Antwort, aber mein Computer ist
gestorben.

Mein Beileid.
Musste er lange leiden?

Gruß, anteilnehmend
Elke

Hi,

danke. Nein er leidet nicht sehr. er darf jetzt lange ruhen und wird dann eingeschläfert.

die franzi

Hallo,
das ist genauso wie mit der deutschen Rechtschreibung. Das muss einem erstmal völlig egal sein, die lautgetreue Schreibung motiviert das heranwachsende Kind zunächst in Schrift und Sprache aktiv zu werden. Motivation und erste Erfolgselebnisse haben schließlich Vorrang vor irgendwie gearteter Maltretierung in nicht kindgerechter Paukerei in Form von stetiger Wiederholung. Das schadet nachweislich dem Kind. Und vor allem den Eltern.
Lassen Sie der Kreativität des Kindes freien Lauf. Eventuelle Fehler werden sich schon „auswachsen“, da sich Wortbilder nicht einprägen.
Auch Vokabelnlernen überfordert das heutige Kind. Lassen Sie stattdessen passende deutsche Wörter einfließen, die bei Bedarf erklärt werden sollten.
Viel wichtiger sind andere Aktivitäten: Kontakt zu Freunden, Sport, Musikunterricht, Ballett…
Ach, habe ich ja vergessen. Durch den Nachmittagsunterricht fällt das ja alles aus. Jedenfalls wird ja keine Zeit mehr für Hausaufgaben verschwendet; und auch das Lernen der Rechtschreibung außerhalb des Unterrichts ist nicht mehr zulässig.

Also: Lass mal laufen…

Gruß,
Aragorn

Hallo Aragorn,

tut mir leid, aber ich muss Dir doch in einigem widersprechen:

das ist genauso wie mit der deutschen Rechtschreibung. Das
muss einem erstmal völlig egal sein, die lautgetreue Schreibung motiviert […]

Das klingt mir doch sehr nach den Argumenten des Herrn Reichen für sein „Lesen durch Schreiben“, was ja sehr kontrovers diskutiert wird. Auch hier im Forum geschah dies bereits (/t/lesen-durch-schreiben/1277245

Spaß am Schreiben ohne Rechtschreibkompetenz und -sicherheit ist Käse und produziert (bei schwachen Schülern) Unkenntnis der Rechtschreibung.

Und überhaupt

die lautgetreue Schreibung

– hast Du jemals einen Schüler gesehen, der innerhalb der ersten, sagen wir, drei Jahre die Laut-Buchstaben-Zuordnung des Englischen begriffen hat? Ich kenne selbst Studenten, die neu gelernte Wörter immer noch nach deutschen Regeln schreiben. (Experiment: Erzähle einmal einigen Personen, die es noch nicht weiß, dass „Hefe“ auf englisch „yeast“ heißt. Zähle dann den Anteil derer, die es mit „j“ am Anfang schreiben. Wahrscheinlich ist er höher als der Anteil der Schreibungen mit „y“, und die vollkommen kreativen Schreibungen sind etwa genauso groß. Dabei ist dieses Anfangs-„y“ jedem aus dem Wort „yellow“ bekannt!)
Andersherum klappt das auch: unbekannte Wörtern mit selten gesehenen Buchstabenkombinationen (dawdle, shavvy, launch) werden auch des öfteren nicht regulär ausgesprochen.

Mein Fazit hierzu: Ich würde es durchaus begrüßen, wenn Schüler die englische Laut-Buchstaben-Zuordnung besser kennenlernten; meinetwegen dürfen sie dann auch eine „phonetischere“ Schreibweise erfinden. Aber nicht ins Deutsche abweichen! (Also meinetwegen „nite“ oder „niet“ statt „night“; aber doch nicht „nait“!)

Eventuelle Fehler werden sich schon „auswachsen“, da sich Wortbilder nicht einprägen.

Nicht? Da habe ich was anderes gelesen, gehört und erlebt. Sonst würde erstens einmal dies hier nicht funktionieren; zweitens läsen wir alle viel langsamer besonders in Sprachen, bei denen die Laut-Buchstaben-Zuordnung nicht offensichtlich ist (z.B. Englisch oder Chinesisch), die Buchstaben seltsam angeordnet sind (z.B. Koreanisch: ㅎㅏㅜㄱㅜㄱㅇㅓ schreibt man 한국어) oder wichtige Laute ausgelassen werden (z.B. im Hebräischen oder Arabischen die Vokale); und drittens läsen wir dann in fremden, aber uns vertrauten Alphabeten ebenso schnell wie in dem, an welches wir gewohnt sind. Αμπερ τουστ ντου ντας βιρκλιχ? Одер феллт эс дир филлайхт аӯф Кириллиш лайхтер? 코레아니시 해떠 이흐 아우흐 노흐 임 안게붙.

Auch Vokabelnlernen überfordert das heutige Kind.

Das „heutige Kind“ zeichnet sich wodurch aus? Warum ist es vom Vokabellernen überfordert, aber rechnen soll es können? Oder ist es einfach durch jegliche Aktivitäten außer Computerspielen überfordert?

Viel wichtiger sind andere Aktivitäten: Kontakt zu Freunden,
Sport, Musikunterricht, Ballett…

Dem stimme ich zu. (Man kann ja gar nicht so verschiedener Meinung sein, dass man nicht doch noch einen gemeinsamen Nenner findet!)

Jedenfalls wird ja keine Zeit mehr für
Hausaufgaben verschwendet

Hausaufgaben sind verschwendete Zeit?! Das lass mal keinen Didaktiker hören! Wir hatten sogar mal einen Artikel in der (Mathe-Physik-)Fachschaftszeitung darüber, warum die Erledigung von Hausaufgaben auch für diejenigen Schüler, welche schon immer alles können, von großer Bedeutung sei. (Ich habe die Argumentation leider vergessen, weil ich sie für mich, der ich in der Schule in Mathe immer alles konnte, nicht zutreffend fand.)

und auch das Lernen der
Rechtschreibung außerhalb des Unterrichts ist nicht mehr
zulässig.

Lernen außerhalb des Unterrichts ist nicht zulässig? Also, jetzt wird’s wirklich komisch!

Liebe Grüße
Immo

Hallo!

Entschuldigung, ich komme gerade aus dem Lachen nicht mehr heraus.
Hatte wohl vergessen „Ironie“ bzw. Geschichte aus dem Leben eines Grundschülers" drüberzuschreiben. Mein Sohn ist jetzt leider Zwangsmitglied der zweifelhaften Einrichtung Grundschule und hat in den ersten vier Wochen leider GAR NICHTS Neues gelernt.
Und mein Beitrag kam eher aus Frust auf.
Nichts für Ungut, natürlich muss man durch reichlich Wiederholungen, auch zu Hause, das Kurzzeitgedächtnis zum Überlaufen bringen.

Wie sagt man? Ohne Arme keine Kekse. Oder: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ist immer was Wahres dran.

Liebe Grüße,
Aragorn
Der Lesen durch Schreiben komplett ablehnt.