Ist die Bundesregierung auch Kunde von Axel Springer:
Die Bundesregierung hat aus diesem Anlass extreme Formen des Klimaprotests als „nicht zielführend“ kritisiert. Die Grenze des legitimen Protests sei dann erreicht, wenn die Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen werde, erklärte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag.
Natürlich kann man irgendeine schwachsinnige und völlig übertriebene Behauptung
Das ist genauso eine Behauptung wie 1+1 = 2.
… und so tun, der andere hätte sie so formuliert,
Womit soll ich denn angedeutet haben, ein anderer hätte das so formuliert ?
Ich wollte damit weder sagen, dass ich diese Maßnahmen für angemessen halte, noch dass sie ein anderer gefordert hätte, sondern das es zwischen sofortigem Verbot aller schädlichen Emissionen und nichts tun, wohl viele unterschiedliche Meinungen gibt, was unbedingt erforderlich und angemessen ist.
Was ist also „das Richtige“ und wer soll das entscheiden?
Du oder eine Minderheit von Klimaaktivisten, wobei die sich bei den Maßnahmen wohl kaum alle einig sind?
Für schwachsinnig halte ich es, sich für die Einführung eines 9€-Tickets und Tempo 100 festzukleben und Kunstwerke zu besudeln, zumal behauptet wird, es sei bisher zum Schutze des Klimas nichts geschehen.
Wenn dein Haus brennt, aber die Feuerwehrleute, die davor stehen, nicht löschen,
Wenn schon so ein Vergleich angestellt wird, dann wäre die Analogie:
Laien wollen Feuerwehrleuten vorschreiben, welchen Schlauch und welches Löschmittel sie einzusetzen haben.
Aber klar: Du hast es natürlich nicht so gemeint, dass meine Aussagen implizierten, dass Politik so einfach sei, nur weil ich Scheel zitierte.
Das Richtige ist das, was man seit den 90ern eigentlich ganz dringend tun will, nämlich die Treibhausemissionen reduzieren und so den Klimawandel verlangsamen bzw. idealerweise zu stoppen und zurückzudrehen.
Natürlich wird es auch Menschen geben, die angesichts einer herannahenden Flutwelle erst einmal verhandeln oder ganz genau darüber nachdenken wollen, was denn genau zu tun sei, und darauf beharren, dass man alle Interessen gegeneinander abwägen und dann Einigkeit bei allen betroffenen und interessierten Gruppen herbeiführen muss.
Ist halt genauso blöd wie beim Klimawandel und nur ein bisschen schneller tödlich.
Fachleute wissen und erklären seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, welche Maßnahmen erforderlich und wirksam sind.
Die Laien fordern lediglich, endlich den Arsch hochzukriegen und die von Fachleuten hinlänglich oft benannten Maßnahmen umzusetzen.
Das Richtige ist das, was man seit den 90ern eigentlich ganz dringend tun will, nämlich die Treibhausemissionen reduzieren
Und das wurde auch ohne Festkleber getan, denn die Treibhausgas-Emissionen sind gem. Umweltbundesamt zwischen 1990 und 2021 um 38,7% gesunken (ohne Kohlendioxid-Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft), während im gleichen Zeitraum gem. den Zahlen des statistischen Bundesamtes das BIP um ca. 176% gestiegen ist.
Ja, ich hörte davon, dass das manche für eine sehr gute Nachricht halten. Das Problem ist leider nur, dass nicht nur das CO2 noch da ist, dass wir bis 1990 in die Atmosphäre entlassen haben, sondern auch das was wir seither hinzugefügt haben. Also seit 1990 ungefähr das 20-25-fache dessen, was wir 1990 emittierten. Und jedes Jahr kommt wieder etwas dazu.
Wir sind nicht auf der Gewinnerstraße, wir verlieren nur langsamer.
Ich verstehe auch nicht ganz, was diese beiden Maßnahmen konkret zur Klimarettung beitragen sollen. (Immerhin wollen die Klebis bei Erfüllung dieser Forderungen die Bundesrepublik aus der Geiselhaft freilassen)
Gibt es Zahlen? Würde da mehr Klimarettung erreicht als erzwungenermaßen durch den Lockdown?
Neulich versuchte es ein Kleberadikaler mit Zweikomponentenklebstoff. Da blieb tatsächlich Haut auf der Straße zurück. Naja, Narrenhände beschmieren offenbar nicht nur Tisch und Wände, sondern auch Fahrwege und Kunstobjekte.
Zwar wurden jetzt mal keine Rettungswege blockiert, jedoch dürfte der Staat jetzt verschnupfter reagieren als bei Straßenblockaden. Schön wäre es gewesen, wenn die Aktion in Neu-Dehli, Peking oder Moskau stattgefunden hätte.
Und die „man darf seine Meinung in Deutschland nicht mehr laut sagen“-Fraktion hat immer noch nicht verstanden, warum derartige Aktionen in diesen Städten nicht stattfinden.
Eine Gefährdung des Flugverkehrs fällt strafrechtlich sicherlich stärker ins Gewicht.
Pardon. Regierung.
Eigentlich nicht:
Ohne Indien ist der Kampf gegen die Klimakrise aussichtslos. In wenigen Jahren wird das Land China überholen und das bevölkerungsreichste Land der Welt sein. Es werden mehr Autos verkauft und Häuser und Fabriken errichtet. Die Wirtschaft wächst rapide und damit auch die CO2-Emissionen.
Fangen wir mit einem Blick in die Zukunft an. Kann Indien irgendwann einmal reich und zugleich klimaneutral sein?
Somanathan: Ja.Das wird dauern, aber ich habe keine Zweifel, dass es in zwei oder drei Jahrzehnten machbar ist. Das größte Problem sind der Strom- und Transportsektor. Das sind aber gerade die Sektoren, wo saubere Technologien jetzt schon billiger oder zumindest fast billiger sind als fossile.
20 Jahre erscheint mir reichlich lang angesichts der Bevölkerungsexplosion, die sich Indien leistet.
Ich fürchte nur, dass die Aktionen die Politiker, die etwas ändern könnten, immer noch nicht genügend beeindruckt, als das irgendwas passiert - außer der Verschärfung der Gesetze nach dem Vorbild des bayrischen Polizeiaufgabengesetzes, das Verhaftungen und Gefängnis „nach Lust und Laune“ zulässt, wie es eigentlich Merkmal einer Diktatur ist.
Aber irgendwer muss mal anfangen, etwas handfestes zu tun. Wenn niemand den ersten Schritt macht und andere nachzieht, kommt man nicht voran.
Glaubst Du, wir hätten das Verbot von FCKW erlebt, wenn jeder gesagt hätte, alle anderen müssen zuerst aussteigen?
Als gutes Beispiel kann man das Verbot von verbleiten Kraftstoffen anführen. Das haben zuerst große Wirtschaftsnationen wie Japan (1980), Deutschland (1996), USA, China und Indien durchgesetzt. In den 2010ern gab es verbleites Benzin nur noch in einer Handvoll Staaten und mit Algerien ist 2021 auch das letzte Land aus dem Verbleien ausgestiegen.
Ich sehe also keinen Grund, warum Deutschland hier nicht vorangehen sollte. Wobei „Vorangehen“ bei den bisherigen Maßnahmen auch eine sehr zynische Wortwahl ist. Derzeit ist China führend bei der Nutzung der Windkraft. (Quelle)
Und so wie wir in den letzten Jahrzehnten unsere Solar- und Windkraftindustrie unterstützt haben (gar nicht) werden vermutlich die Chinesen der große finanzielle Gewinner beim Umbau der Energieversorgung auf der Welt sein.