Wie mische ich einen Drainagenmörtel im Betonmischer selber an

Hallo zusammen, würde gerne meine Natursteinplatten (90x45x3cm) auf einen Drainagenmörtel verlegen.
Wie das geht ist mir soweit klar. Jedoch möchte ich den Drainagenmörtel (Einkornmörtel) aus Kostengründen selber im Betonmischer mischen.
Fragen:
Welche Bestanteile brauche ich? (Spilt, Sand, Zement, Wasser, …???)
Welches Mischverhältnis ist optimal?
Welche Zusatzstoffe benötige ich?

Danke schon mal für eure Hilfe!!!
Gruß
Daniel

siehe Rezept auf den von dir gekauften Mörtel

Ich möchte ihn selber mischen?

ach komplett selber machen, ob das Kostengünstiger ist ?


hoffe der Link hilft dir da weiter

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Vermutlich findet er dort:
„Diese einzelnen Bestandteile müssen nach einem genauen
Mischungsverhältnis unter hohen Temperaturen hergestellt werden. Dadurch
ist es nicht möglich, den Trasszement einfach selbst aus Zement und
Trass zu mischen.“

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1m³ „Drainagebeton“ beinhaltet:

ca. 1500kg Rundkorn (Monokorn) 16/32 oder 8/16 oder 4/8
100kg Zement
60l Wasser

„Drainagebeton“ ist in deinem Fall aber eher nicht die richtige Lösung.

Du benötigst einen sogenannten „Splittbeton“
dieser beinhaltet bei 1m³

ca. 1350kg Kantkorn 4-8mm
250kg Zement
60l Wasser

diesen würde ich dir empfehlen. ist quasi wie ein Drainagebeton (also wasserdurchlässig), beinhaltet aber den Kantkorn (anstatt Rundkorn) 4/8mm wodurch du die Platten besser verlegen kannst, da sich die Platten im Splittbeet „verkeilen“.

je nach Fassungsvermögen deines Zwangsmischers brichst du die oben genannten Zutaten einfach runter.

grob gesagt (und für deine Zwecke ausreichend), nimmst du bei jeder Füllung 3/4 Splitt 4-8mm, und den Rest überwiegend Zement, und einen kleinen Teil Wasser.

Dieser beschriebene „Trasszement“ wird bei „heiklen Steinen“ verwendet.
Kurz zur Beschreibung:
Trasszement verhindert die Kalkausblühungen (vom Zement). Diese Kalkausblühungen werden von gewissen Steinsorten aufgenommen/aufgesaugt - wodurch der Stein Flecken bekommt.
Hier müsstest du den Produzenten der Steine fragen, ob du einen Trasszement benötigst oder nicht. Ansonsten reicht ein stinknormaler Zement (CEMII A-M, 42,5N) wie man ihn für die normale Betonproduktion verwendet.

Also:

  1. Splitt/Kantkron 4-8mm besorgen (NICHT Rundkorn!!!)

  2. Zement besorgen (ob Trasszement oder Normaler bitte mit Steinmetz klären)

  3. Wasser

  4. Viel Spaß beim mischen :smile:

Ps.: diesen besagten „Splittbeton“ haben eigentlich alle Betonwerke im Sortiment. je nach Menge kannst bei einem Transportbetonhersteller in deiner Nähe anfragen, was dir die Lieferung kosten würde.
WICHTIG: falls du einen von einem Mischwerk bestellst - den Splittbeton unbedingt VERZÖGERN lassen (am Besten gleich 8Std), da er sich sonst zu schnell verfestigt. Besonders bei diesen heißen Temperaturen ist das gerade sehr problematisch.

Solltest noch Fragen haben - einfach schreiben :wink:

Gruß,

Baumi

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Hallo Baumi, genau das habe ich gemeint.
Super vielen Dank!!! :sunglasses:

Das mit dem Steinmetz kläre ich noch.
Werde selbst mischen :weary: da ich immer nur ein paar Meter machen werde. Aber danke für den Tipp.

Jetzt noch ein paar fragen :flushed: :

  1. Im Moment ist der Aufbau ca. 30cm Frostschutz verdichtet dann 5cm Splitt (lose) auf dem Splitt liegt jetzt ein 8cm dickes Pflaster Ausgefugt mit Sand.
    Das Pflaster würde ich Entfernen.

Sollte ich den Splitt auch entfernen oder kann ich den „Splittbeton“ auf das Splittbett ziehen?

Gibt es einen max. höhe für so einen „Splittbeton“?
Da ich höher rauf muss werden es ca. 9cm auf den Splitt sein, wenn der raus muss natürlich dann 14cm.

Ist das deiner Meinung nach ein Problem?

Vielen Dank!
Gruß
Daniel

Danke!

jetzt kommen wir in die - wie ich sie nenne - „Philosophie der Plattenleger“.
Frag 10 verschieden Plattenleger - du wirst 10 verschiedene Antworten bekommen :wink:

So viel ich weiß, gibt es für diese Arbeiten keinen Regelaufbau bzw. eine NORM.

Meine persönliche Einschätzung (und ich bin KEIN Plattenleger) :smile:

Ich würde das alte Splittbett entfernen.
A. kann das alte Splittbett (mit Erde) verunreinigt sein und dadurch weniger Wasser durchlassen -> Frostgefahr -> Plattenhebung.
B. würde es sich um reinen Splitt (ohne Zement) handeln, glaube ich habe ich eine Stärke von 5-8cm gehört… GLAUBE ICH… irgendwas dämmert da im Hinterkopf… wenn du sie aber in Splittbeton legst, denke ich mir weniger dabei, da der Zement, zusätzlich zum Kantkorn selbst, die Stabilisierung übernimmt. Sofern also keine PKW darüber fahren bzw. höheren Belastungen ausgesetzt ist, würde ich es auch mit einem Aufbau von 14cm Splittbeton riskieren wollen.

aber wie gesagt, das ist meine persönliche Einschätzung.
Am Besten mal bei einem Steinmetz/Plattenleger anrufen, was deren Erfahrungen sind - die haben ein besseres knowhow und sind praxisbezogener.

Gruß,

Baumi

Danke nochmal!

ja bitte gerne :wink:

das ist eine kleine Wissenschaft für sich. Wenn du also schon Probleme mit dem Mischen hast?

Auf jeden Fall Trasszement (das lohnt nicht, sich mit Zement zu versuchen und später werden die Fugen weiß, weil eben doch irgendwo etwas Wasser raus will) oder (natürlich besser) ein Bindemittel des Kleberherstellers mit dem du ja dann ohnehin weiter machen willst.
Je nach dem ob die Platten maßhaltig sind, kann man auch einen schnell abbindenden Zement nehmen und am nächsten Tag die Platten verlegen.

Ardex gibt für den A14 125 kg Zuschlagstoffe pro 25 kg Bindemittel an.
Das läuft so auf 1:4 (jeweils Schaufeln) raus.

Du kannst ohne Probleme für die Verlegung auf 2-8 mm Korngröße runter gehen. Es geht nur darum, dass das Wasser abfließen kann, der muss nicht hoch Wasserdurchlässig werden. Kies, also Rundkorn, ist natürlich ok.
Bei der losen Verlegung ist Splitt etwas im Vorteil. Rundkorn klopft sich besser, wenn du frisch in frisch legen willst.

Darunter kann als Tragschicht auch eine ‚Platte‘ mit gröberem Korn. Wenn du nur Stückweise auf losem Grund legst, bekommst du ja ohnehin keinen guten Verbund der Fläche untereinander hin.

Auf keinen Fall aber zu nass einbauen, das ist bei Drainagemörtel der tot.
Das Höchste der Gefühle wäre als Beigabe eine Haftemulsion, Verflüssiger (was letztlich die meisten Zusatzmittelchen sind) dürften hier kontraproduktiv wirken, Wasser könnte sich beim einklopfen absetzen.

grüße
lipi

Hallo @Baumi1276

entschuldige, dass ich den alten Beitrag nochmal ausgegraben habe, allerdings hätte ich noch einige Fragen zu deiner Aussage:

Ich benötige etwa 1m³ Drainagebeton / Drän-Beton als Grundlage für Tartan / Gummigranulat. Bei Trasszement (z.B. toom .de/p/trasszement-25-kg/3103826 ) steht eigentlich immer, dass man Sand hinzufügen muss. Oder ist der Sand beim Drainagebeton durch die Rundkörner ersetzt?

Die erwähnten Rundkörner sind identisch zu Rollkies 8/16 nach der Liste baustoffe-irmscher .de/download/preisliste-schuettgut%200421.pdf ?

Nur um sicher zu sein. Stimmt das Verhältniss so wie angegeben für Drainagebeton?
Tresszement:Rollkies 8/16 = 1:15
d.h. Auf 10kg Tresszement kommen 150kg Roliez 8/16 und 6l Wasser

Danke für die Unterstützung und viele Grüße
sowiso

kein Problem, zu dem ist diese Plattform ja da :wink:

Das man hier Sand hinzugeben muss hätte ich jetzt niergendwo gelesen…?

Grundsätzlich:
Drainagebeton hat KEINEN Sand, da ansonsten der Drainageeffekt gehemmt wird. Dein Ziel ist es, mit diesem Beton a) Wasser hindurchfließen zu lassen b) standhaft zu sein.

Wenn du TRASSzement verwendest, stelle ich mir die Frage: für was genau benötigst du diesen Drainagebeton? „Tartan/Gummigranulat“ - was ist das genau?

Trasszement verwendest du eigentlich nur bei der Verlegung von Steinen in Beton, damit du Ausblühungen vermeidest (sprich, der Stein saugt sich mit dem Zementgemisch an und bekommt Flecken…)

Die Formel die ich dir gegeben habe stimmt und deine Berechnungen stimmen auch :wink:

bist du dir ganz sicher, dass eine 1:15 Mischung einen tragfähigen Untergrund für ein Gummigranulat ergibt?

Das ist sehr sehr Mager und wird zwar fest, ist aber imo eher zum setzen von Randsteinen geeignet.

grüße
lipi

wie viel Tragfähigkeit der Drainagebeton für das Gummigranulat haben muss, steht wahrscheinlich im Datenblatt von dem Gummigranulat?
Hier wäre eventuell eine ausführlichere Beschreibung der Nutzung vom Vorteil für mich, dann kann ich das besser einschätzen. (Aufbau Untergrund, Nutzung, usw…)

Drainagebeton mit 100kg Zement (CEM II, 42,5N Zement ) hat eine Druckfestigkeit von 1-3 N/mm2
mit 150kg Zement = ca. 3-5 N/mm2
mit 200kg Zement = ca. 5-7 N/mm2

daraus kann man sich die Mischung ableiten.

Drainagefähig (wasserableitend) ist er OHNE SAND (Feinanteile) mit 200kg auf alle Fälle auch noch.

Wenns um die Stabilität selbst geht, würde ich Kantkorn anstatt Rundkorn empfehlen - das hält besser zusammen, da das Kantkorn 1. sich selbst ineinander besser verkeilt, und 2. das gebrochene Korn eine größere Oberflächenstrukutr aufweist als das Rundkorn und der Zement somit mehr Angriffsfläche zum Verbinden der Körner hat.

Pflastersplittbeton (Pflasterdrainbeton) mit der Körnung 4-8mm hat bspw. sogar 250kg Zement drin, und ist immer noch sehr gut wasserdurchlässig.

Die o.a. Angaben beziehen sich immer auf 1m3

LG

Hallo @Baumi1276,

danke für deine schnelle Antwort. Ich beschreibe einmal kurz das Projekt und gehe dann noch auf die offenen Punkte ein.

Ich möchte um die Tischtennisplatte (das ist aktuell nur noch klebriger Lehmboden, da die Platte fast täglich benutzt wird und der Rasen keine Chance hat wieder zu wachsen) eine Tartanfläche bauen. Bekannt ist Tartan aus Stadien für die Laufbahn ( siehe www.berleburger .com/fileadmin/slider-images/stadion-fretter.jpg ). Dazu würde ich als Grundlage einen 20cm Frostschutz legen (oder wäre Schotter besser?). Darauf 3-5cm dick Drainagebeton nach der Anleitung. Und darauf mit entsprechender Grundierung (für die Haftung) und Binder das Gummigranulat. Das sind 8mm und 10kg/m². Die Anmischung mit 100kg Zement sollte das halten auch mit Personen darauf. Das Gummigranulat ist wasserdurchlässig. Wenn es der Beton auch ist läuft es in den Frostschutz und dann in die Erde. Damit steht kein Wasser auf dem Tartan und im Winter wird bei Frost der Tartan / Beton nicht gespengt/beschädigt.

Kein Sand ist schonmal gut :slight_smile:

Ich hatte gedacht, dass der Trasszement gegen die Verfärbung des Rollkieses ist. Aber dann genügt mir auch normaler Zement, da ich keine Platten verlegen muss und das Gummigranulat nichts aus dem Zement zieht.

Die Skepsis von @littlepinguin zum Gemisch hatte ich auch. Aber wenn du sagst das passt wird das hinkommen :wink:

morgen @sowiso

sorry für die verspätete Meldung, war etwas eingeteilt übers WE :wink:

Folgende Punkte würde ich beachten:

  1. bei einem Lehmboden werden 20cm als Frostkoffer wahrscheinlich nicht ausreichen. Ich empfehle hier auf mind. -50cm zu gehen. Frostkoffer ist in der Regel ein Kantiges Korngemisch von 0-63mm.
    Also: Lehm abziehen und entsorgen, auf ca.- 56cm (50cm Frostkoffer, 5cm Drainagebeton, 1cm Gummigranulat).
    Bei wenn du nach 20cm schon den Lehmboden hast, dann kann es sein, dass das Wasser nicht tief genug ins Erdreich versickert (Lehmboden ist eher wasserundurchlässig). Wenns dann noch gefriert… - du weißt was ich meine. Ich nehme zwar an, dass diese Frosteinwirkung bei dem Gummigranulat nicht so fatale Folgen wie beim Beton oder Asphalt haben wird (wird sicher elastischer sein das Gummigranulat), aber nichts desto trotz - lieber 1x ordentlich machen und Ruhe haben.
    Wenn du den Frostkoffer (KK 0/63) einbaust, unbedingt mit einer Rüttelplatte oder Walze verdichten! Dabei darauf achten, dass du nicht mehr als 3x mit der Vibartion über die gleiche Stelle fährst, da du sonst das Korngemisch „zerstörst/zerrüttelst“ . Statisch (ohne Vibra) kannst so oft drüber fahren wie du magst.
    Wenn du vor hast, den Frostschutz mit Rundkorn 16/32 zu machen (ebenfalls möglich, aber bei mehr als 20cm nicht empfehlenswert), dann bedenke, dass du oben drüber ein kleineres Korngemisch mit Drainagebeton legst - worduch der Drainagebeton in den 16/32er reinrutschen wird. Was mich zu Pkt. 2 bringt.

Wenn du den Drainagebeton mit 3-5cm Stärke anlegst (quasi die Auflage für das Gummigranulat) dann empfehle ich dir dringend den Kantkorn 4-8mm. Größere Körnungen sind bei dieser Stärke sehr schwer bis gar nicht gleichmäßig aufzubringen. Du brauchst für das Granulat eine kleine Körnung, damit du eine ebene Fläche zusammenbringst. Würdest du das mit Drainagebeotn RK16/32 machen geht das nicht.
Dein Rezept lautet also: Drainagebeton = Kantkorn 4-8mm mit 200-250kg. Zement/m³.
Mach ggf. eine Testfläche, dann siehst du wie sich das Gemisch verhält. Ich denke aber, dass du hier ziemlich gut dabei liegen wirst für dein Vorhaben.
3.
Trasszement ist ziemlich teuer und benötigst du wirklich nur bei „heiklen“ Steinen / Platten die das Zement/Wassergemisch in sich aufsaugen und dadurch Flecken bekommen. Das hast du bei deinem Gummigranulat nicht - womit ein „normaler“ Zement auf alle Fälle ausreicht(CEMII A-M (oder B-M) 42,5N). Lass dich da in deinem Baumarkt wo du den Zement kaufst beraten. Die kennen sich i.d.R. aus. Trasszement ist wie gesagt nicht nötig.

naja, welche Farbe der Kies unterhalb des Drainagebeton hast kann dir ja schlussendlich egal sein. Siehst ja sowieso nicht :wink:

Die Standhaftigkeit beim Drainagebeton ist auf ebenen Flächen absolut kein Thema. Dafür muss aber der Untergrund (unterhalb des Drainagebetons) ordentlich aufgebaut und stabil sein --> deswegen meine Empfehlung von Kankorn 0-63mm. Mit dem baust du Straßen.
Natürlich, unter der Bodenplatte eines Hauses hast du auch 20cm. Rollierung (RK 16/32), aber darauf knallst du eine Betonbodenplatte. Das macht den Unterschied.
Wenn du über den RK 16/32 „nur“ eine 3-5cm starke Drainagebetonschicht hast, ist dies wahrscheinlich bei einer punktuellen Belastung zu instabil. Dies Hängt halt auch vom Lehm ab, wie der beschaffen ist. Mit Kantkorn 0/63 bist auf alle Fälle safe (der ist stabil und wasserdurchlässig).

Also nochmals zusammengefasst:
Boden auf -56cm abziehen
50cm. Frostkoffer in Form von Kantkorn 0-63mm lagenweise einbauen und verdichten
3-5cm. Drainagebeton mit Kantkorn 4-8mm und 200-250kg. Zement
Gummigranulat.

Such dir einen Erdbauer der das Feld für dich mittels Bagger abzieht und dir den Frostkoffer einbaut. Der hat idealerweise auch einen Laser zum Nivellieren, sowie eine Rüttelplatte oder eine Walze.

Wennst noch Fragen hast - einfach melden!

LG

hi,

naja, 200-250 kg Bindemittel je m³ und Split oder 100 kg und Kies ist schon ein ganz gewaltiger Unterschied. Da hab ich auch nix mehr zu meckern :wink:

Das Gummigranulat wird kaum Lastverteilend wirken. Es wäre recht fatal, wenn sich der Aufbau darunter ablösen würde.
Da ist letztlich auf die paar Sack Zement gesch… Ich weiß gar nicht, warum da immer alle so sparen wollen.

Nachbehandeln nicht vergessen. Bringt auch reichlich Punkte.

grüße
lipi

wennst mir jetzt erklärst, wie man Drainagebeton „nachbehandelt“ würde ich wieder etwas dazulerenen :slight_smile:

ja? und? so ist das Leben, so ist halt die Physik ^^
Bei einem Kantkorn hast du mehr Oberflächenstrukutr und benötigst deswegen halt mehr Zement als bei einem Rundkorn. Dafür haftet er besser :wink: