Wie mit überbehütender Mutter umgehen?

Ich ja auch :slight_smile: Will sagen: wenn der mit 12 „nichts“ darf, dann wird der natürlich vom Baum fallen - und ggf. auch schlimmeres. Nur: wenn die Mutter so ist, wie ich sie mir aus Deiner Schilderung vorstelle, dann KANN die nicht anders als das zu tun was sie tut.

Hat der arme Kerl denn irgendwelche Hobbys oder Interessen? Denn eventuell könnte ihn ein „zeitintensiver“ Verein auf Spur bringen? Das kann von Fussball über Feuerwehr, Rotes Kreuz bis zu Umweltschutz oder christliche Jugendgruppe ziemlich alles sein. Einfach ein Verein, wo er regelmäßig hingeht, damit von der Mama weg ist und dort auch die ihm ja situationsbedingt fehlenden männlichen Rollenbilder findet. Denn bei allem besten Willen: ich glaub als die „fremden“ Eltern seines einzigen Freundes könnt Ihr vergleichsweise wenig ausrichten. Dennoch Hut ab vor Deiner reflektierten Betrachtung und Deinem Mut zum Hingucken!

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Ich dachte aus dem Gesamteindruck, weil meistens den „Erstmüttern“ nachgesagt wird, sie seien übervorsichtig usw.

Hi,

Ich finde das Verhalten der Mutter sehr schlimm. Was für ein Erwachsener soll aus ihm werden?

Das einzige, was er lernt, ist, dass er nichts wert ist. Warum? Weil er ja nichts selber machen oder probieren oder- Gott bewahre - riskieren darf. Und er wird lernen, dass er anders ist als die anderen er vergleicht sich mit seinen altersgemäßen. Und all Das, was die machen, darf er nicht.
Wie soll er ein selbständiges Leben führen, Freunde und eine Partnerin finden?
Und was macht er, wenn seine Mutter, seine Welt, sein Anfang und Ende, stirbt?

Die Franzi

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Vielleicht sollte man mit einer Frage beginnen, vielleicht eine Frage nach ihrem Erziehungskonzept, und lässt es sich erstmal erklären? Das kann allerdings dauern, so wie du sie schilderst …
Vielleicht ergäbe sich dann eine Gelegenheit, von diesen Erfahrungen zu berichten, und einfach ehrlich zu sagen, dass ihr euch Sorgen um den Sohn macht?

Mir fällt übrigens gerade der Parsifal von Wagner ein, der ja auch von seiner Mutter von allem ferngehalten wurde, was evtl. mit Kampf und Krieg zu tun haben könnte, und der bei der ersten Gelegenheit den Rittern hinterher und seiner Mutter davongelaufen ist. Das ist zwar nur Dichtung, aber doch dem Leben abgeschaut, und zeigt einfach, dass diese Behüterei keinen Zweck hat.

Ohne jetzt die vielen Zitate aus deinem UP und deinen diversen Antworten im Einzelnen anzuführen, die Essenz, die sehr auffällig ist beim Lesen von oben nach unten:

Es besteht offensichtlich ein großes Problem mit dem besten Freund und Kompensation dessen. Das haben weder du noch dein Sohn im Griff.

Du checkst sehr genau ab, inwieweit sich die deine (erfolgreichen) Behütungsmaßnahmen (irgendwo stand gar was von Versicherungsschutz) von denen der Mutter unterscheiden.

Und genau darauf kommt es für dich an. Und für die Mutter. Du regelst nach deiner Facon, sie nach ihrer. In Sachen Behütungsmaßnahmen steht ihr euch in nichts nach. Ihr traut euren eigenen Kids keinen selbständigen Umgang mit anderen zu.

Du und die Mutter, ihr beide blockiert die Jungs wo es nur geht!

Ehrlich gesagt:

  1. Ein gemeinsames „Lassen wir die Jungs einfach mal machen und wir uns keine großen Gedanken.“ wäre extrem hilfreich.

  2. Wenn die beiden zu heiraten beabsichtigen, dann ist immer noch Zeit, sich mit den „Auffälligkeiten“ des potentiellen Schwiegersohns zu beschäftigen.

Franz

Ich glaub, du solltest die Beiträge - besonders die vom Fragesteller - noch mal genau durchlesen.

Viele Grüße

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Hallo,

jetzt wird’s OT - aber: Erstmütter bzw. Mütter von Einzelkindern ist schon ein Unterschied. Meine Schwestern sind 11 und 13 Jahre älter als ich. Technisch gesehen bin ich kein Einzelkind, in der Praxis war ich das aber schon, hab es auch immer so empfunden. Im Scherz hab ich oft gesagt: ich bin ein Einzelkind, das mit drei Müttern großgeworden ist - und zumindest für meine ältere Schwester gilt das noch heute. Als sie sich verlobte, war ich 6 und sie muss mich als verzogenes Gör angesehen haben und fand meine Eltern mit mir überfordert. Sie übernahm dann einen Teil der Erziehung, versuchte es zumindest. Mir wurde spät klar, wenn ich mit anderen über deren Probleme mit ihren Müttern redete, dass ich genau diese Probleme mit meiner Schwester durchlebt habe.

Deshalb würde ich den Freund deiner Tochter durchaus als Einzelkind (mit Einschränkungen) sehen.

Grüße
Siboniwe

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Hallo Wiz,
Anregungungen gab es ja bereits reichlich.
Aber letztendlich weiss ja niemand, worauf die Überbehütung beruht! Man mutmasst nur!
Ich vermute, dass die Mutter von mindestens einer Seite ( Kindesvater? Eigene Mutter? Jugendamt?) massiven Druck erfährt; berechtigt oder auch nicht, und richtig Angst hat, dass ihr ein "Fehler "( das Kind wurde in schmuddeliger Kleidung gesehen, hat sich verletzt ) unterlaufen könnte!!!
Was die Klassenfahrt betrifft, da ist das Lehrerteam in der Betreuungspflicht. Nicht nur gegenüber benannten Kindes, sondern gegenüber allen teilnehmenden Schülern. Und das wünscht Du Dir ja gewiss auch für Euren Sohn :wink:
Vielleicht wäre das mal ein Aufhänger, die Mama mit Kind zum Grillen einzuladen, und da ein Gespräch drauf aufzubauen…
LG, Mao

Hallo,

wenn mich ein Bekannter (kein Freund!) nach meinem Erziehungskonzept fragen würde und dann auch noch käme, dass derjenige sich Sorgen um meinen Sohn macht - dann würde ich zuschnappen, wie eine Auster.

Grüße
Siboniwe

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Oh nein! :flushed:
Das wäre dann wohl ein Fettnäpfchen …

Ich hätte mir allerdings nicht vorgestellt, dass man sie auffordert, mal bitte ihr Erziehungskonzept zu erläutern, sondern wenn es sich so ergibt, freundlich interessiert fragt, wie sie das machen will, wenn er älter oder gar mal erwachsen wird.
Und, falls es sich weiter ergibt, hätte ich mir vorgestellt zu erzählen, dass man einige sehr gut behütete Kinder erlebt hat, und dass es auf die Dauer nicht so gut war, usw.

Also das mit den Erziehungsauftrag an euren Sohn würde ich im Gespräch klären und erklären, warum das nicht in Frage kommt.
Ich wundere mich ja, wie sie auf diese Idee kommt? Er ist ja auch ein Kind, auch nicht älter oder vernünftiger (aus Muttersicht). Was sollte ihn also befähigen und autorisieren, anderen Kindern Anweisungen zu erteilen?
Das finde ich echt schräg.
Sich umeinander kümmern, altersgerecht, also keinen allein zurücklassen, trösten, unterstützen, das ist eine ganz andere Nummer und sicher selbstverständlich. Und beruht vor allem auf Gegenseitigkeit

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Also die erste Grenze ist jetzt definitiv beim Thema Klassenfahrt erreicht, wie ich ja schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe. Da müssen wir jetzt eine klare Position beziehen, damit unser Sohn die Reise auch genießen und nutzen kann, weitere Freundschaften in der Klasse zu festigen und aufzubauen. Nach dem Weggang seines besten Kumpels hat er da eine eigene Baustelle zu bearbeiten, die Priorität hat.

Ansonsten bin ich auch noch nie in die Verlegenheit gekommen, mich in fremder Leute Erziehungsstil einmischen zu müssen oder zu wollen, und halte davon so rein gar nichts. Die Bandbreite möglicher geeigneter Erziehungsformen ist riesig, muss zu den Eltern und Kindern im Einzelfall passen, und da sollten sich Dritte raus halten, so lange es nicht für das Kind gefährlich wird (was hier aber der Fall ist), und die Sache nicht in die eigene Familie ausstrahlt (was hier ebenfalls der Fall ist).

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Siehst Du, und genau das ist der Grund, warum ich hier ausnahmsweise mal meine, doch aktiv werden zu müssen. Es ist in der Tat schräg, und - sicher nicht bewusst und so gemeint - aber eben übergriffig, und bringt unseren Sohn und uns damit - vollkommen abgesehen von dem Schaden, den sie bei ihrem eigenen Sohn anrichtet - in eine Position zwischen allen Stühlen, in der wir alle nur verlieren können, wenn wir jetzt nicht klare Kante zeigen.

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Vielleicht kannst du sie bei der Gelegenheit ja mal fragen, was dein Sohn kann und ihrer nicht um die gewünschte Rollenverteilung zu begründen? Wäre ein Aufhänger für ein erstes"nachdenken"

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Lesen und verstehen! Das einzige, was ich zum Versicherungsschutz geschrieben habe war, dass mir das Problem bewusst, aber gerade mal egal ist! D.h. es geht genau in die Gegenrichtung von dem, was Du Dir da zusammen reimst,

Und es geht bei uns ganz sicher nicht um „Behütungsmaßnahmen“, sondern darum Kinder gerade dahingehend zu erziehen, dass sie ihre eigenen, Fähigkeiten altersgerecht von uns gefördert bekommen, um diese dann, soweit es geht frei und nach eigenem Gusto und in angemessener eigener Verantwortung zu nutzen. Und andererseits, sie eben zu nichts zu zwingen, was nicht zwingend sein muss.

Kinder die sich schon im fortgeschrittenen Grundschulalter beliebig im Wald/am Graben einsauen, sich frei im Dorf, Nachbardorf und Stadt bewegen durften, dem Umgang mit jedem sie interessierenden Werkzeug in Werkstatt und Küche erklärt bekamen, und daher auch damit sicher umgehen können, diese Fähigkeiten auch jederzeit auf diversen Baustellen im Haus einsetzen (k.A. wieviel 11-jährige schon Wände einreißen durften, mit einem Schnellbauschrauber und einer Kappsäge sicher umgehen können), als überbehütet zu bezeichnen, finde ich einfach nur kurios. Aber Du magst deine Gründe haben.

Was den Druck angeht, so dürftest Du falsch liegen. Der Vater ist „nicht existent“, man lebt in sicheren und guten wirtschaftlichen und geordneten sozialen Verhältnissen, und Oma scheint nach bisherigen Berichten von Sohnemann lockerer als die Mutter drauf zu sein.

Ich muss mal sehen, wie ich das mit dem Grillen hinbekomme. Das machen wir dann zusammen mit ein zwei anderen Kumpels und deren Müttern/Eltern, und dann soll unser Sohnemann mal den Grill übernehmen. Da werden die anderen Kumpels dann sicher einsteigen wollen, und dann wird die Mama sehen, dass das Kinder in dem Alter problemlos hin bekommen, wenn man sie etwas anleitet und ansonsten machen lässt. Unser Sohnemann grillt zumindest Steaks von denen sich manch gelernter Koch eine Scheibe abschneiden kann.

Nur schade, dass wir das nicht mehr vor der Klassenfahrt hin bekommen werden. Da habe ich aber heute schon mal den Frühstückstisch für eine interne Ansage genutzt, dass wir von unserem Sohn „erwarten“, dass er sich gut amüsiert, und sich wegen benanntem Freund nicht zurücknehmen, und auf den auch nicht aufpassen soll.

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Wie schon geschrieben, ist aktuell aufgrund der Thematik Klassenfahrt ein Punkt erreicht, bei dem es uns auch direkt betrifft. Da gab es heute schon die passende Ansage an Sohnemann, dass er sich von dem Thema nichts annehmen soll, und die Mutter wird dazu auch noch ein paar nette, aber bestimmte Worte zu hören bekommen.

Was die Filme angeht, sind wir uns völlig einig. Aber der Punkt ist hier halt der, dass es eben symptomatisch ist, dass hier dann statt eines vernünftigen, begründeten Kompromisses (nicht gerade dieser Film, aber ein anderer mit Freigaben ab 6/12) dann gleich wieder auf die Baby-Variante (natürlich jetzt absichtlich etwas spitz formuliert) hinauslief. Da fehlt einfach das Verständnis, wie so etwas im Umfeld des Sohnes dann gesehen werden würde.

Ich habe noch selten die Notwendigkeit gesehen / Lust verspürt, mich in anderer Leute Erziehung einzumischen. Es gibt einfach zu viel individuell richtige und passende oder zumindest nicht schädliche Varianten einer Erziehung. Da es hier jetzt aber auch in unsere Familie herein spielt, und das Verhalten der Mutter pathologische Züge trägt, und ich ein paar hässliche Erinnerungen aus meinem eigenen Umfeld in dem Alter hoch kommen sehe, die ich ungerne noch mal erleben möchte, will und werde ich auch nicht wegsehen.

Eine direkte Kritik/direktes Ansprechen schwebte mir ohnehin nicht vor - auch wenn das jetzt bzgl. Klassenfahrt sein muss. Wenn jetzt die Klassenfahrt nicht so enttäuschend für die Mutter in Bezug auf uns/unseren Sohn ausgeht, dass sich das Thema dann ohnehin erledigt hat, werden wir zunächst mal den gemeinsamen Grillabend mit anderen Kumpels und Eltern organisieren, bei dem die Kinder dann an passender Stelle angemessen Verantwortung übernehmen, im üblichen Rahmen spielen werden, … Vielleicht geht ihr dann mal ein Licht auf. Ich denke auch wirklich, dass ihr offenbar geeignete Vergleiche fehlen, weil Sohnemann eben kaum gleichaltrige Kontakte hat.

Nun, es ist relativ einfach.

Über Jahre hast du hier von AuPairs und Nannys, deine verlängerten Arme, hier geschrieben. Oder über Hilfsbereitschaft und Engagement. Wie sie richtig gemacht wird. Oder hier jetzt zuletzt heute in der Antwort auf Maoming (mittlerer Absatz), wie der Plan ist (zur Not wirst du die „Kumpels“ persönlich animieren, dass der Plan auch aufgeht).

Du bist ein Kontrollfreak.

Ich bewerte das nicht. Aber wenn ich an die Mutter denke, mit völlig anderen Lebensumständen und - Erfahrungen, dann hat sie selbstverständlich auch ein anderes Kontrollbedürfnis. IMHO ein ebenso großes und gleichberechtigtes wie du. Nur anders. Es ist schließlich ihr Kind.

Das wollte ich in meiner Antwort zum Ausdruck bringen. Und aus meiner Sicht dahingehend raten, einen Kompromiss zu suchen. Zwischen den Erwachsenen.

Aber die Kids und die Kumpels würde ich da komplett außen vor lassen.

Franz

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Lass mich, als ausreichende und nicht weiter zu kommentierende Antwort, dich aus deiner direkten Antwort auf das UP ungekürzt zitieren:

Ich denke eher, dass ihre Ängstlichkeit oder Kontrollsucht die Ursache für das alles ist.
Oder meinst du, es sei verständlich, dass sie den Sohn nun unbedingt festhalten will, da ihr schon der Mann davongelaufen ist? - Verständlich ist ihr Verhalten bestimmt für irgendwen, aber das spielt doch irgendwie keine Rolle.

Ist die Frau denn überhaupt ansprechbar? Hört sie zu, wenn man ihr was sagt? Oder kommt dann direkt das defensive Verhalten? - Wenn letzteres der Fall ist, hat es nicht allzu viel Sinn, mit ihr zu sprechen, befürchte ich.

Franz

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Woran machst du diese einleitende Feststellung der Überbehütung fest?

Franz