Wie mit Verachtung umgehen?

Hallo,

ich möchte mal fragen, wie man mit dem Ärger umgeht, den andere Menschen einem bringen können, wenn sie „verachtend“ mit einem umgehen?

Ich spreche hier von einer Kollegin, die bei Fehlern diese mit spitzen Bemerkungen, Augenverdrehen „beantwortet“.
„Wie kann man DAS nicht verstehen?“ mit einem Lachen, welches für jeden unmissverständlich als „bist du blöd“ verstanden wird.

Kollegen sind davon getroffen und verletzt- ich selber hab normalerweise kein Problem damit gemachte Fehler zuzugeben oder auch nicht als „wie schlimm“ einzuordnen- trotzdem „erreicht“ mich diese Art der Verachtung!

In einem Gespräch,was ich mit dieser Kollegin hatte sagte sie eindeutig, daß sie alle verachtet und das auch jedem zeigen will-- es ist also nicht nur meine Interpretation, sondern wird von ihr ja sogar ganz bewusst eingesetzt.

Was ich gerne wüsste ist- warum „erreicht“ mich diese Art von Verhalten?
Ich kann mit sonstig „blödem Gerede“ gut umgehen- da ist mir klar, daß es nicht direkt um mich geht sondern nur allgemein ausgeteilt werden soll-- beziehe ich damit auch gar nicht tiefer auf mich, aber das…geht nun eben doch näher- und warum?

Vor allem- wie kann man sich innerlich davor schützen?
Diese Person will verletzen, will schaden…(ihre eigenen Worte) und sie macht es ja mit vielen so.

Wie kann ich mich innerlich davor schützen?

kitty

Mein Standardspruch

ich möchte mal fragen, wie man mit dem Ärger umgeht, den
andere Menschen einem bringen können, wenn sie „verachtend“
mit einem umgehen?

„Ich habe auch meine kulturellen Lücken, aber ich kenne Hugh Featherstone Blyth.“ (den gibt’s wirklich)

Diese Person will verletzen, will schaden…(ihre eigenen
Worte) und sie macht es ja mit vielen so.

Männer haben es etwas einfacher.
Sie haben eine natürliche Ignoranz.

Fazit:
Durch Emotionslosigkeit einfach Aussitzen.
Klappt auch in Bonn und Berlin.

Gruß

Stefan

Hallo,

gut- aber wie bekommt man diese Emotionslosigkeit?

Ich bin kein Mann :wink: und mich wundert ja selber an mir, daß mir andere Spitzen nichts anhaben können, aber mich das durchaus erreicht und ärgert.

Ich wüsste gerne warum sowas einen so antickt- und damit kann man vielleicht auch eher da „aussteigen“.

Letztlich möchte man ja auch nicht, daß solche vorsätzlichen Angriffe- tatsächlich ankommen können (was sie ja noch tun!!).

kitty

Hallo,

dann werde Dir klar, ob sie ein Problem hat oder Du, oder beide.
Deines kannst Du selbst lösen, dann erreichen Dich ihre Spitzen nicht mehr. Und wenn sie es wieder macht, dann spiegel ihr das. Sie hat Probleme und ist im Unfrieden mit sich selbst. Was für ein langweiliges Leben muß man haben, wenn man ständig mit der Fehlersuche bei anderen beschäftigt ist.

Gruß

Kerstin

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Hallo,

Ich spreche hier von einer Kollegin, die bei Fehlern diese mit
spitzen Bemerkungen, Augenverdrehen „beantwortet“.

Ich würde sie einmal sehr scharf anranzen, ob sie sich nicht mal zusammennehmen könnte. So was hilft meistens eine Zeit lang.

Gruß
Plappa

Hallo,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass so eine Reaktion genau das Gegenteil hervorruft. Denn genau das ist es ja, was diese Kollegen möchten: eine Reaktion hervorrufen. Und sie haben ihr Ziel damit erreicht. Je mehr man anranzt, desto mehr zeigt man, wie sehr man „getroffen“ wurde.

Deshalb würde auch ich eher zur Gelassenheit tendieren, auch wenn es schwer ist.

Mir wird nachgesagt, dass ich ziemlich impulsiv sei und manchmal muss ich mich echt zusammen reißen, nicht das zu sagen, was ich gerade denke. Denn für mich sind die schlimmsten Kollegen genau die, wie hier beschrieben (neben denen, die einfach platt lügen): die, die von oben herab verachtend mit anderen umgehen.

Ich bin irgendwann dazu übergegangen, mir einfach so Gedanken zu machen, wie diese:

  • ach Gott, der arme Kerl, wenn er so viel Verachtung zeigt, muss er ja wirklich irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe haben, die er kompensieren will

  • jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Soll er machen, ich weiß, dass er nicht im Recht ist.

  • man trifft sich immer 2x im Leben: irgendwann kann ich mich auf meiner Ebene damit auseinandersetzen und mich daran erinnern, wie er jetzt gerade gehandelt hat.

Mir persönlich hat das geholfen, gelassener mit solchen Dingen umzugehen. Obwohl ich den Satz von Stefan Dewald auf jeden Fall auch mal ausprobieren werde!

Gruß

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Moin

ich möchte mal fragen, wie man mit dem Ärger umgeht, den
andere Menschen einem bringen können, wenn sie „verachtend“
mit einem umgehen?

Ich kann nur von mir sprechen. Ich reagierte genauso wie Stefan das in seiner Antwort schon beschrieben hat. Meine Meinung war:" Was macht eine deutsche Eiche, wenn sie von einem kleinen Hund angepisst wird?" Ja nix.

Ich spreche hier von einer Kollegin, die bei Fehlern diese mit
spitzen Bemerkungen, Augenverdrehen „beantwortet“.
„Wie kann man DAS nicht verstehen?“ mit einem Lachen, welches
für jeden unmissverständlich als „bist du blöd“ verstanden
wird.

Ja, ja.Und dann schnüffeln sie wie ein Trüffelschwein hinter Dir her, um eventuelle Fehler aufzudecken.

Kollegen sind davon getroffen und verletzt- ich selber hab
normalerweise kein Problem damit gemachte Fehler zuzugeben
oder auch nicht als „wie schlimm“ einzuordnen- trotzdem
„erreicht“ mich diese Art der Verachtung!

Verstehe ich sehr gut. Aber ich habe damit kein Problem gehabt, weil:s.o.

In einem Gespräch,was ich mit dieser Kollegin hatte sagte sie
eindeutig, daß sie alle verachtet und das auch jedem zeigen
will-- es ist also nicht nur meine Interpretation, sondern
wird von ihr ja sogar ganz bewusst eingesetzt.

Schon klar. Diese Sorte von Menschen haben ja keine eigene Meinung, sondern schlabbern immer hinter der „Obrigkeit“ hinterher. „auflutsch“

Was ich gerne wüsste ist- warum „erreicht“ mich diese Art von
Verhalten?

Weil Du normal bist.

Ich kann mit sonstig „blödem Gerede“ gut umgehen- da ist mir
klar, daß es nicht direkt um mich geht sondern nur allgemein
ausgeteilt werden soll-- beziehe ich damit auch gar nicht
tiefer auf mich, aber das…geht nun eben doch näher- und
warum?

Sensibilitaet ist keine Schande.

Vor allem- wie kann man sich innerlich davor schützen?
Diese Person will verletzen, will schaden…(ihre eigenen
Worte) und sie macht es ja mit vielen so.

Du bist eine deutsche Eiche.

kitty

MfG
Chatta

P.s. Nach einer länger bedingten Auszeit (Blasenkrebs), war ich aussen vor und durfte gehen. Der Kollege hatte diese Zeit natürlich genutzt um seine „Meinung“ durchzusetzen. Meine Meinung heute: Wehret den Anfängen.

Hallo,

mir scheint, du hast als Gegenüber eine ziemlich unglückliche Person, deren Kommunikationsmöglichkeiten sich auf Angstbeißen reduziert haben.

Indem sie andere verletzt, schafft sie sich eine (Pseudo-)Stärke, die ihr das Gefühl einer gewissen Sicherheit gegenüber der Gefahr, selbst verletzt zu werden, gibt.

Das ist ihr vordergründig recht dienlich, ist aber letzten Endes in meinen Augen nur Ausdruck einer großen Verzweiflung. Nun ist es kaum die Aufgabe von Kollegen, die psychischen Probleme ihrer Kollegin zu lösen, dennoch muss jeder seine persönliche Strategie finden, um damit umzugehen. Aus diesem Grund wäre u.U. der Weg über den Personalrat (so vorhanden) und/oder der Firmenleitung überlegenswert. Wenn jemand nachhaltig den Firmenfrieden stört, kann das durchaus ein Kündigungsgrund sein.

Es scheint nicht in deinem Naturell zu liegen, verbal aufzutrumpfen und ihr mit scharfen Erwiderungen zu begegnen. Wenn das so ist, dann solltest du es nach meiner Überzeugung auch nicht versuchen. Wenn die Authentizität fehlt, verpuffen die besten Sprüche.

Interessant zu wissen wäre, wie eure Rangbeziehung ist. Seid ihr in der Firmenhierarchie gleichwertig oder ist einer von euch beiden der anderen vorgesetzt? Das spielt durchaus eine Rolle bei der Vorgehensweise.

Was helfen kann: Die Kollegin als Übungsfeld betrachten. Versuche einzuschätzen, wann sie im Umgang mit Kollegen und dir wieder eine Spitze loslassen wird. Und mach’ dir eine (innere oder tatsächliche) Strichliste, wann du richtig lagst. Das hilft auf zweierlei Weise:

Du betrachtest das Ganze von einer Art Metaebene aus, quasi als außenstehende Beobachterin, was dabei hilft, eine innere Distanz zu ihrem Verhalten zu entwickeln. Zum anderern machst du dir ihre Kommunikationsmechanismen bewusst. Ihr Verhalten wird berechenbar und damit für dein Seelenheil möglicherweise weniger bedrohlich.

Schöne Grüße,
Jule

Zeig Du Ihr wo bei Dir die Grenzen liegen.
Hallo kitty,

das, was Du schreibst ist noch weit ab von dem, was es im vollen Ausmaß bedeuten kann (siehe 1933). „Verachtung“ beginnt damit, wenn einem das letzte Fitzelchen menschlicher Würde aberkannt wird. Das setzt jedenfalls voraus, moralisch abgewertet zu sein. Das bist aber weder Du noch die Kollegin.

Denn Euch verbindet eine berufliche Ebene, auf der Ihre miteinander klarkommen müsst. Oder eine von Euch ist es, die von selbst geht.

Es ist eine Art Kollegenschelte, was die Kollegin betreibt. Sie mobbt. Vielleicht mehr. Sie hat so lange Erfolg damit, so lange ihr niemand in die Parade fährt. Zeig Du Ihr wo bei Dir die Grenzen liegen. Die Grenzen bestimmst vor allem erst einmal nur Du. Entfalte dich. Zeig Deinen Ego. „Halt mal (einmal? oder überhaupt?!) Deine Klappe“, soll Wunder wirken und manchen ´lieben´ Kollegen die eigenen Grenzen aufgezeigt haben. Damit klar kommen muss wiederum die Kollegin, wenn sie nicht gehen will. Freiwillig selbstverständlich. Aber von da ab dann in einem gemäßigterem Ton.

Grüße mki

Liebe Jule,

so schön treffend wieder formuliert. Ein Sternchen von mir! :wink:

Viele Grüße
sgw

Hallo Kitty,

ich kann folgendes dazu sagen:

Ich habe Ähnliches erlebt: Als Anfängerin wurde ich von meiner Kollegin fast gemobbt. Ich sagte irgendwann laut zu ihr, dass ich sie respektvoll behandle, und sie das gefälligst mit mir genau so halten soll. Hat gewirkt. Ich glaube, dass einige Menschen zutiefst unglücklich sind und durch ihr Verhalten von ihren eigenen Schwächen ablenken wollen.

In einem Gespräch,was ich mit dieser Kollegin hatte sagte sie
eindeutig, daß sie alle verachtet und das auch jedem zeigen
will-- es ist also nicht nur meine Interpretation, sondern
wird von ihr ja sogar ganz bewusst eingesetzt.

Das beurteile ich ähnlich wie Jule: Das ist ein Verhalten, das das Betriebsklima nachhaltig schädigt. Auch ich würde mich da an den Betriebsrat o.ä. wenden. Schließlich hat nicht jeder die Kraft, sich gegen solche Anfeindungen zur Wehr zu setzen. Ähnlich wird das auch bei Wiki beschrieben:

"Mobbing am Arbeitsplatz unterliegt einer besonderen gesetzlichen Kontrolle. Arbeitgeber stehen in der Pflicht, ihre Arbeitnehmer vor psychischer Belastung zu bewahren. Dies ergibt sich aus Art. 1 und Art. 2 des deutschen Grundgesetzes. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das Persönlichkeitsrecht, die Gesundheit und die Ehre des Arbeitnehmers zu schützen. Anders als in Frankreich und Schweden gibt es in Deutschland zwar kein spezielles Mobbing-Schutzgesetz, aber aus den vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen, wie dem Arbeitsschutzgesetz, ergeben sich einige Schutz- und Handlungsmöglichkeiten."
Quelle:

Was ich gerne wüsste ist- warum „erreicht“ mich diese Art von
Verhalten?

Vermutlich, weil wir alle nicht frei von Schwächen sind. Wir alle haben Angst, dass uns Schwächen oder Fehler auf die Füße fallen. Solche Leute sehen wir deshalb als „Bedrohung“ für unsere eigene Integrität. Oder: Weil wir alle auch ein bisschen geliebt und gemocht werden wollen, und solche Leute sich dem partout verweigern.

Vor allem- wie kann man sich innerlich davor schützen?

Hm, mir hat geholfen, mir bewusst zu werden, dass diese Menschen vielleicht sehr unglücklich über ihr Leben sind. Das entschuldigt zwar nicht das Verhalten, aber es lässt das Betroffensein ein bisschen abperlen.
Gelassenheit, ja, die braucht man. Wie man sie erreicht, ist unterschiedlich. Ich rufe mir gern ins Gedächtnis, was ich schon alles geschafft habe in meinem Leben. Das macht irgendwie zufrieden.

Seit einer Weile mache ich ab & zu Yoga in einem wirklich netten, kompetenten und „sektenfreien“ Yogazentrum. Das tut mir gut: Mir helfen die Erklärungen und die Übungen der Lehrerin, mich zu entspannen und alles mal aus einer anderen Sichtweise zu sehen. Nicht mit allen so hart ins Gericht gehen zu müssen und sich frei zu machen von den Anfeindungen anderer gleicht mich aus und ich fahre seitdem auch entspannter Auto :wink:

Viele Grüße
sgw

Hallo,

Je mehr man anranzt, desto mehr zeigt
man, wie sehr man „getroffen“ wurde.

Nö. Ich meinte gezieltes anranzen, nicht eine impulsive Äußerung.

Deshalb würde auch ich eher zur Gelassenheit tendieren, auch
wenn es schwer ist.

Das eine schließt das andere doch nicht aus! Man kann doch in aller Gelassenheit&/Überlegenheit jemanden in seine Schranken weisen. Und exakt DARUM geht es doch!

Mir wird nachgesagt, dass ich ziemlich impulsiv sei und
manchmal muss ich mich echt zusammen reißen, nicht das zu
sagen, was ich gerade denke.

DANN ist der oben erwähnte Rat natürlich nichts für dich, klar.

Gruß
Plappa

Spieß umdrehen - aber so, dass sie es nicht merkt
Moin,

in Anlehnung an die Antwort von „schwarzgrauweiß“ möchte ich auch empfehlen, die Person mit ihrem Verhalten zu konfrontieren, indem Du sog. Ich-Botschaften sendest; Also klar und deutlich, am besten unmittelbar in der Situation, zum Ausdruck bringst, wie es Dir damit geht, was Du fühlst.

Z. B.: mich verletzt Dein Verhalten, ich habe das Gefühl, mich für Dein Verhalten schämen zu müssen, mir kommt Dein Verhalten ziemlich aggressiv und unkollegial vor, ich empfinde Dein Verhalten als Mobbing . . . (dennoch ganz klar die Verursacherin ansprechen: Du, Dein Verhalten - nicht man/frau)

Wichtig dabei ist m. E. , dass Du „bei Dir“ bleibst, also ausdrückst, wie Du Dich fühlst, was in Dir vorgeht und keine Vorwürfe formulierst (Du hast, Du tust . . . usw.)

Du bringst mit der Ich-Botschaft die Verursacherin in „Erklärungsnot“ und damit in die Defensive und machst es Deinen Sympathisanten leichter, sich zu Dir zu bekennen (und damit gegen die Lästerin).

sei besonders freundlich zu ihr, auch wenn es schwer fällt.
und frage sie so oft wie es geht- was habe ich nicht verstanden, bitte erkläre es mir. lass dir jeden schei… ausführlich erklären und überprüfe ob das stimmt. wenn deine kollegin fehler macht, notiere dir diese ( tag, uhrzeit, sachverhalt). es wird der tag kommen, wo du diese beweise brauchst. denn auch sie macht fehler, nur- sie lenkt mit ihrer art davon ab. gruß kfm

Ich-Botschaften
Hallo,

… empfehlen, die Person mit ihrem Verhalten zu konfrontieren, indem Du sog. Ich-Botschaften sendest

Z. B.: mich verletzt Dein Verhalten

Das ist tatsächlich eine Ich-Botschaft.

ich habe das Gefühl, mich für Dein Verhalten schämen zu müssen

Dies ist bereits grenzwertig.

mir kommt Dein Verhalten ziemlich aggressiv und unkollegial vor, ich empfinde Dein Verhalten als Mobbing

Das sind definitiv keine Ich-Botschaften, sondern nur als solche verkleidet. In Wahrheit sind es einfach Anschuldigungen.

Merke: Nicht alles, was das Wort „Ich“ (gerne in Kombination mit „fühle“, „denke“, „finde“ …) enthält, ist eine Ich-Botschaft und erfüllt die (notwendige) Funktion der Selbstoffenbarung. Der Unterschied von „Du bist eine blöde Kuh“ zu „Ich finde, dass du eine blöde Kuh bist“ ist marginal.

Schöne Grüße,
Jule

3 Like

Danke! Danke! Danke!

Merke: Nicht alles, was das Wort „Ich“ (gerne in Kombination
mit „fühle“, „denke“, „finde“ …) enthält, ist eine
Ich-Botschaft und erfüllt die (notwendige) Funktion der
Selbstoffenbarung. Der Unterschied von „Du bist eine blöde
Kuh“ zu „Ich finde, dass du eine blöde Kuh bist“ ist marginal.

Mir hat es ja heute schon in den Fingern gezuckt, das gleiche zu antworten, aber … naja, du weißt: Leben ist das, was woanders passiert, während man bei www-Postings beantwortet.

Liebe Grüße,
Max

Hallo Kitty,

dass Ich-Botschaften etwas bringen,glaube ich nicht,denn deine Kollegin wird wahrscheinlich nicht in der Lage sein,die Verletztheit eines anderen mitfühlend zu empfinden.Selbstoffenbarungen dürften ihr Überlegenheitsgefühl eher verstärken.
Betriebsrat ist wahrscheinlich schwierig,da ihre verächtichen Aussagen vermutlich kaum dingfest zu machen sind.
Helfen kann dir zunächst die Klarheit darüber,dass es die Verachtung ist,die sie selbst erfahren hat,die sie weitergibt.
Für ihre psychischen Probleme bist du aber nicht zuständig.
Eine-nennen wir es ruhig perverse Kommunikationsform,die diese Person in Mimik,Gestik und Tonfall betreibt,zielt nicht auf die offen angesprochene Schwäche ab.Denn Fehler machen ist immer verzeihlich.
Sie zielt ab auf deine innere Unsicherheit über dein Können,einen Selbstwertknick,den genau zu treffen sie imstande ist,weil du ihr diese Unsicherheit signalisiert hast.Was sie also sehr gut kann, ist die Selbstunsicherheit,die inneren Inkongruenzen anderer aufspüren und für sich benutzen.Und genau da bist du verletzlich.
Erinnert mich an eine Szene auf unserem Reiterhof(auf Reiterhöfen findet man Frauen die sich in zweifelhafter Weise über andere erhöhen wollen leider relativ oft).Ich selbst gehöre wie viele Frauen meines Alters zu den Angsthäsinnen.Meine Bitte an das Biest,sie möge doch mein Pferd kurz halten,weil ich mir noch meinen Helm holen möchte.Ihre Bemerkung mit Augenrollen und betont müdem mitleidigem Lächeln „da braucht man doch keinen Helm“.Ich habe ihr humorvoll freundlich geantwortet,dass solche Nichtskönner wie ich eben Angst haben und dass so eine tolle Reiterin wie sie das natürlich nicht braucht.Dass ihr die Kinnlade heruntergefallen ist,hat mir dann schon gefallen.Du wirst dann richtig reagieren,wenn du keine Angst vor deinen eigenen Schwächen hast,und wenns sein muß,überhöhe ihren Triumpf auf ironisch freundliche Art.Damit kannst du ihren Angriff ad absurdum führen.

liebe Grüße
Heidi

**> Merke: Nicht alles, was das Wort „Ich“ (gerne in Kombination

mit „fühle“, „denke“, „finde“ …) enthält, ist eine
Ich-Botschaft und erfüllt die (notwendige) Funktion der
Selbstoffenbarung. Der Unterschied von „Du bist eine blöde
Kuh“ zu „Ich finde, dass du eine blöde Kuh bist“ ist marginal.**

****

Und gleich noch etwas in dem Zusammenhang: Nicht immer sind Ich-Botschaften das Allheilmittel, manche sollte man in manchen Situationen besser für sich behalten.

„Mich verletzt dein Verhalten“ gegenüber jemandem, der genau das bezweckt ist zunächst eine Erfolgsmeldung - fragt sich nur für wen.

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Guten Morgen,

also eigentlich habe ich nur meine Erfahrungswerte weiter gegeben.

DANN ist der oben erwähnte Rat natürlich nichts für dich, klar.:

Insofern:
„Ich habe auch meine kulturellen Lücken, aber ich kenne Hugh Featherstone Blyth.“

SCNR

Toll! Was soll man da noch mehr schreiben?

Angstbeissen - sehr schön.

Metaebene suchen und einen Schritt voraus sein. Irgendwie hätte ich sowas auch sagen wollen :smile: