Das Fußballspiel Serbien - Costa Rica leitete ein…natürlich kein Neger, das empfinde ich als abwertend. Aber was dann? Ein Schwarzer, Farbiger, Dunkelhäutiger? Afrikaner wäre noch eine Option, aber eigentlich nicht für meinen maximal pigmentierten Nachbarn aus Hamburg mit deutschen Pass, oder?
Gibt es eine politisch korrekte, unverkrampfte Bezeichnung?
Karl
Wie wär’s mit ‚Senegalese‘?
Schwarzer.
So einfach ist das.
Übrigens: „Maximal pigmentiert“ mag zwar witzig klingen, ist aber ebenfalls rassistischer Sprachgebrauch.
Viele Menschen, die „schwarz“ genannt werden (z.B. Barack Obama, Whitney Houston), sind faktisch braun, während andere, die eine fast schwarze Hautfarbe haben, z.B. viele Pakistani und Inder, nicht als Schwarze bezeichnet werden.
Der Ausdruck „Schwarze“ ist - bedenkt man, wie absurd er oft verwendet wird - im Moment zwar üblich, aber dennoch bedenklich.
Dazu ein Witzchen:
Sagt ein Weißer zu einem Schwarzen:
„Du schwarz!“
Sagt der Schwarze:
„Ich weiß!“
Hallo,
muss man tatsächlich einen Menschen nur anhand seiner Hautfarbe beschreiben (wenn man zum Beispiel eine Täterbeschreibung bei der Polizei abgeben muss) ist wohl „dunkelhäutig“ momentan aus meiner Sicht der einzig politisch korrekte Ausdruck. Man könnte in so einem Fall noch den Grad der Dunkelhäutigkeit mit Beispielen verdeutlichen.
Wenn aber die Hautfarbe nicht wichtig ist, warum sollte man sie benennen?!
Grüße
Pierre
Warum nicht? Gerade weil es am Ende gleich ist, darf doch der Unterschied auch genannt werden? Weil Unterschiede uns ausmachen.
Wir reden ja auch über Augenfarben, Haarfarben und alles mögliche andere Äussere.
Korrekt dürfte das sein, was die jeweiligen Menschen selber mögen und akzeptieren und benutzen. In diesem Falle ist das sehr wahrscheinlich tatsächlich „schwarz“. Konkret fiele mir da die blackpower-Bewegung ein, dabei sind die nicht einmal alle ganz schwarz gewesen, haben sich aber selber so genannt. Auch die mir bekannten Schwarzen bevorzugen diesen Ausdruck. („Farbig“ geht gar nicht!)
Mir fällt da wieder der Film „Schrei nach Freiheit“ ein, in dem Steve Biko von einem Richter gefragt wird, warum er sich denn als „schwarz“ bezeichne, aus seiner Sicht sei er doch eher braun. Darauf hin stellt Biko die Gegenfrage, warum sich der Richter als weiß bezeichne, aus Bikos Sicht, seien die europäischstämmigen Menschen eher rosa…
Als Berliner und Mitarbeiter im Einzelhandel habe ich mit Menschen aller möglichen Abstammungen, Ethnien, sexueller Ausrichtungen, geschlechtlicher Orientierungen und was weis ich noch für sprachliche Schubladen zu tun. Wenn man auch nur halbwegs intelligent ist, wird man irgendwann aufhören, die Schubladen zu benutzen, weil sie allesamt diskriminierend wirken. Zumindest aus meiner Sicht, wo ich in einigen Dingen eher zu Mehrheiten gehöre. Ich würde es nicht wollen, dass zwei Verkäufer über mich als „etwas übergewichtige, blasse Halbglatze“ reden. Es gibt doch genügend andere Merkmale, um einen Menschen gegenüber einem anderen zu beschreiben - und sei es letzten Endes „nur“ der Name …
Einer meine Bekannten ist etwas hellbraun, weil sein Vater aus Nigeria stammt, einer meiner Nachbarn hat etwa die selbe Hautfarbe, sein Ursprung liegt in Marokko. Zumindest der erste würde es mir sehr übel nehmen, wenn ich ihn als „schwarz“ bezeichnen würde. „Schwarz“ ist so gar keine Farbe. Schwarz ist die Abwesenheit von Farbe und Licht. Nur sehr wenige Menschen sind so dunkelhäutig, dass aus meiner Sicht „schwarz“ eine korrekte Beschreibung wäre.
Aber vielleicht hängt das auch mit meiner Eigenart zusammen, Begriffe sehr genau zu nehmen und Dinge möglichst korrekt zu beschreiben. Aus dem Grunde ist für mich die Bezeichnung „farbiger“ auch irreführend. Der, der andere Menschen so abgrenzt, müsste komplett farblos sein, also eine völlige Abwesenheit von Pigmenten aufweisen.
Grüße
Pierre
Der Mann hat doch sicher einen Namen. Das genügt. Warum müssen hier Äußerlichkeiten thematisiert werden?
Gruß T
Hallo,
aber kämst du auf die Idee zu sagen: Die Partie wurde von einem Blonden gepfiffen? Oder der Schiedsrichter war weiß? (Kaukasier, rosa, hellhäutig - egal)
Grüße
Siboniwe
??
Ich kenne zwar etliche sehr dunkelhäutige Inder (keine Pakistanen), aber schwarz war dabei nie einer.
Grüße
Siboniwe
Ich käme gar nicht in die Verlegenheit, über Fußball irgendetwas zu äussern, aber ja, du hast Recht.
In der Musik bin ich eher zu Hause, da erwähnen wir schon immer mal wieder, ob einer schwarz ist oder weiss. Wobei schwarz im Zweifel noch etwas toller ist, als weiss…
Wenn dann die Hautfarbe für die konkrete Bescheibung einer Situation eine Rolle spielt, kann man sie - finde ich - schon benennen. Bei Fußballspielen handelt es sich um Mannschaften, die üblicherweise nach den Staaten bezeichnet werden, die da gegeneinander spielen. Warum da eine solche Unterscheidung notwendig sein sollte, erschließt sich mir nicht. Genauso gut oder schlecht könntes Du da nach Schuhgröße, Pickeln im Gesicht oder Haarlänge sortieren.
LG
Amokoma1
Meine Schwester ist mit einem Kenianer zusammen. Der ist allerdings wesentlich weißer als meine Familie und britischer Abstammung. Nationalität charakterisiert das Aussehen nicht mehr wirklich.
Meinst du?
Es gibt z.B. das Soweto String Quartett
https://duckduckgo.com/?q=soweto+string+quartet&t=h_&ia=web
Bei denen sagt eigentlich schon der Name etwas über die Herkunft und das ist für die Musik durchaus relevant. Und die finde ich westentlich toller als viele europäische oder asiatische Interpreten von klassischer Musik. Aber extra erwähnen, welche Hautfarbe sie haben, muss man nicht, oder? Gerade in der Musik kann die Herkunft durchaus wichtig sein (weil sie einen großen Einfluss auf das künstlerische Schaffen hat), aber heutzutage hat Herkunft doch oft genug gar nichts mit der Hautfarbe zu tun.
Grüße
Siboniwe
Sorry, das sollte natürlich Pakistaner oder Pakistani heißen. Oder besser: Menschenaus Pakistan.
Grüße
Siboniwe
Richtig. Nationalität ist nicht eindeutig mit Aussehen verknüpft.
Ebensowenig ist die Eignung als Schiedsrichter ans Aussehen gebunden. Ich muss ihn nicht mal nach Hautfarbe beschreiben, um ihn von anderen auf dem Feld zu unterscheiden: er ist der mit der Pfeife im Mund.
Und wenn dann alle Schiedsrichter, die bei der WM dabei sind, in einer Reihe stehen und ich will über ihn reden:
will ich dann über ihn reden, weil er das Spiel Serbien-Costa Rica gepfiffen hat, dann erwähne ich das
oder weil er vielleicht der erste senegalesische Schiedsrichter bei einer WM ist (ich rate hier nur, ich habe keine Ahnung, es ist nur ein Beispiel), dann sage ich Senegalese
oder weil sonstwie aufgefallen ist, dann erwähne ich das.
Ist er mir nur wegen seiner Hautfarbe aufgefallen, dann muss ich damit leben, dass meine Wahrnehmung sich auf Äußerlichkeiten vor anderen Attributen fixiert und ich kann überlegen, was das über mich aussagt.
Grüße
Siboniwe
Vielen Dank für die Antworten. Ja, die Hautfarbe sollte nicht wichtig sein, stimmt. Aber Antworten wie “Nenne ihn doch beim Namen“ sind Ausreden! Ich darf nämlich über das Äußere von Menschen reden, ich darf erwähnen, dass ein Schiedsrichter beleibt ist, große Ohren hat oder eben ein Schwarzer ist. Auch wenn das spieltaktisch ohne Belang ist.
Schade. Du hast mein Posting offensichtlich nicht verstanden…
Ich hab mir mal Bilder angesehen: du hast als einziges Merkmal seine Hautfarbe genannt. Auf den Bildern ist aber auch zu sehen, dass er kahl ist, ziemlich groß und eher hager ist.
Einen weißen Schiedsrichter hättest du wie charakterisiert?
Grüße
Siboniwe
Mohr, denn Mohr ist immer noch ein Achtungsvolle Bezeichnung für einen äh Neger(?) So hat der Mohr es geschaft in einigen Lebensmitteln zu erscheinen z.B. Mohr im Hemd (ja die Brachten neue Gewürze und Rezepte mit.
Da diese auch andere Heilkunst kannten gibt es einige Mohrenapotehken, In Stadtwappen ist er ebenso zu Finden wie Kirchen die den Mohr geweiht sind „Moritzkirchen“