Wie nennt man Neger korrekt?

Hallo,

„Mohr“ ist genauso eine stereotype Bezeichnung wie „Neger“ und sollte daher genau so unterlassen werden.

Dass der „Mohr“ Eingang in diverse Namen und Produktlogos gefunden hat, liegt am historischen Zusammenhang. Es gab eine Zeit, da es hipp war, einen „Mohren“ als Hausangestellten zu haben. Der „Mohr“ war einfach eine Zeit lang etwas exklusives, etwas interessantes, weil unbekanntes in Deutschland. Einige Zeit lang wurden „Mohren“ sogar in Zoos ausgestellt.

Aus meiner Sicht sollte man niemanden mehr als „Mohr“ bezeichnen, es sei denn, er heißt so mit Nachnamen.

Grüße
Pierre

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Nein bestimmt nicht, der Mohr war und ist recht angesehen, und das nicht nur der Mohr von Venedig (Otelo) sondern auch ganz allgemein. Z.B. war der heilige St. Mortiz der Einzige Farbige heilige der schon im Mittelalter verehrt wurde. Auch macht man sicherlich kein „Hippen“ hausangestellten zum Schutzpatron seiner Stadt, bzw als Bestandteile seines Stadtwappens, oder benennt Straßen nach diesen.

Man kann es aber tun und bei all dem spielt vor allem eine Rolle in welcher Haltung über irgendwen gesprochen wird.
Warum sollten wir da befangen sein?
Unterschiede sind doch genau das, was das Leben bereichert.

Wenn ich über schwarze Musik spreche, geschieht das in tiefstem Respekt und vor allem in dem Wissen, dass ich die Musik, die ich liebe, Schwarzen zu verdanken habe. (So wie einiges andere auch, das ich noch mehr liebe)

Das hat es fast immer und das werden wir aber nicht ausdiskutieren. (Wegen zu lang)

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Du verwendest die Gegenwartsform - wo in Deutschland wurde, sagen wir mal in den letzten 50 Jahren Strädte, Stadtteile oder Straßen mit einem „Mohr“ benannt?

Dass der Begriff „Mohr“ mal eine durchaus positive Bedeutung hatte, heißt nicht automatisch, dass heute dunkelhäutige Menschen noch mit dieser stereotypen Bezeichnung beschrieben werden wollen.

aha, warum darf man keine Einteilung machen? diese werden doch immer irgendwie erstellt und gegen eine neutrale Gruppierung ist doch wirklich ncihts einzuwenden.

Afrikaner. Das kann in Südafrika (Rainbow Nation) jede Farbschattierung abdecken. Ich werde einem Menschen, der seine Vorfahren bis ins 17. Jahrhundert auf dem Kontinent zurückverfolgen kann und trotzdem blond, blauäugig und hellhäutig ist, nicht das Attribut Afrikaner absprechen (nicht absprechen können). Genauso gibt es Niederländer, die nicht hellhäutig sind. Oder Deutsche mit afrikanischen Vorfahren, die man ihnen ansieht, die sie aber kulturmäßig in keinster Weise geprägt haben (z.B. weil der Opa ein amerikanischer GI war). So blöd ich diese populärwissenschaftlichen Genuntersuchungen einerseits finde (20% Westeuropäer, 9% Deutscher, 18 % Wikinger…), immerhin zeigen sie, dass es „reinrassig“ (ein ohnehin absurder Begriff bei Menschen) nicht gibt.

Musik: Juluka / Savuka. Herkunft der Musiker: ein hellhäutige Südafrikaner mit - nach seinem Wissensstand - hauptsächlich britischen Vorfahren, der andere nach Apartheidsunterscheidungen Zulu (eine Bevölkerungsgruppen, die übrigens von sehr dunkel bis ocker eine ziemliche Bandbreite an Dchattierungen aufweist). Die Musik - vorwiegend auf Zulutraditionen basierend, besonders die frühen Stücke.

Welche Hautfarbe ordnet man der Bestimmung „britische“ generell zu? Und dann sollte man sich in Birmingham umsehen. Da gibt es übrigens ein schönes Denkmal, es heißt „Family“ (Muss nachsehen) und die Modelle sind bei einer Aktion gefunden worden, bei der die Menschen der Stadt Vorschläge machen sollten, wie man das Thema für unsere heutige Zeit typisch darstellen sollte. Die Skulptur zeigt 2 Schwestern, deren Vorfahren aus Indien kamen, eine davon schwanger, mit je einem Kind.

Grüße
Sivoniwe

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soll auch benatwortet werden, Wappen von Bevensen-Ebstorf zum 01.11.2011 Gegründete Gemeinde hat auch ein neues Wappen bekommen, mit den hl. Mauritius als Mohr.

Ja, ich bin sowieso mit dir und verstehe, was du schreibst.
Darum bei wirklich allem: Trotzdem offen bleiben und nicht gewiss sein.
Wenn ich aber die höre:


oder die:

oder den:

dann geht das nur in schwarz.
Das gibt es nicht in weiss. (Da kann der Eric noch so klappern und junge Virtouose wie Joe Bonamassa wirken kalt dagegen)
Auch wenn sie die Stile integrieren.
Ausnahmen vorbehalten, wie immer.
Ganz unabhängig davon, wo sie aufgewachsen sind. Bei Nummer 1 ist besonders interessant, dass unter anderem sie wieder nach Afrika gebracht haben, was in den USA weiter gewachsen war.

da gab es doch auch mal die GEZ Werbung, wo der Weiße zu einen Mohr sagete, ich sehe Schwarz und der Mohr/Neger/Schwarzer antwortete ich Weiß.

Nein, als Mohren bezeichnete Menschen waren nicht „angesehen“, sondern galten als exotisch - das ist etwas anderes. Damit verbunden waren aber stets stereotype Vorstellungen, beispielsweise eine bestimmte Kleidung und goldene Ohrringe (z.B. Sarotti-Mohr).

Auch vermeintlich positive rassistische Stereotype sind rassistische Stereotype.

Und der verlinkte Wikipedia-Artikel ist nicht der Weisheit letzter Schluss bzw. wird von dir falsch interpretiert. Der heilige Mauritius ist ein schwarzer Heiliger, aber er wurde und wird in der Regel nicht als stereotyper Mohr dargestellt; lediglich in der Heraldik wird er als Mohr bezeichnet.

:paw_prints:

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Aha, in deinen Augen ist also jede Einteilung etwas Rassistisches, diese Einstellung finde ich sehr rassistisch, oder besser Engstirnig.

Seltsam, das passt so garnicht in das Bild der vielen Postiven Beziehungen, wie zu Otelo, oder den Apotheken , bzw. gilt das Dessert in der Speisefolge als Krönung und gerade da gibt es den Mohr im Hemd.

Vermutlich widerspricht die der Wikipedia Artikel genauso dein Weltbild, wie bei mir die Beziehung Mohr = negativ.

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Ich finde die Frage von @Karl2 durchaus berechtigt und ohne rassistischen Hintergrund. Ich war selbst schon in ähnlicher Situation. Eine Nachbarin von mir hat mehrere weibliche Freundinnen, deren Namen mir unbekannt sind, von denen eine eine dunkle Hautfarbe hat. Irgendwann haben wir uns mal unterhalten, und sie fragte, welcher ihrer Freundinnen ich wegen einer Bemerkung meine. Ich weiß nicht mehr, was ich geantwortet habe,aber nach den Meinungen hier im Forum war es sicherlich unkorrekt.

Gruß Ev22853

Dass ein Sportreporter sagt: „Das Spiel wird angepfiffen vom schwarzhaarigen XY, im Tor steht der blauäugige und blondhaarige XU“ habe ich allerdings noch nie gehört.

Interessant wären auch die Kommentare, wenn der Reporter von einem „blauäugigen Schiedsrichter“ sprechen würde (setzen wir mal voraus, er habe wirlich blaue Augen).
An blauen Augen ist nichts Schlimmes, gell? Da wird man das doch erwähnen dürfen! Dennoch schwant mir, es könne an solchen Benennungen Kritik geben…

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Ich hingegen kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, in welchem nicht-rassistischen Zusammenhang die Hautfarbe des Schiedsrichters von Bedeutung sein sollte.

Natürlich lasse ich mich gern eines Besseren belehren…

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Nein, nicht jede Einteilung, sondern stereotype Zuschreibungungen bestimmter - negativer oder positiver - Eigenschaften aufgrund der Zugehörigigkeit zu einer bestimmten Ethnie oder Rasse.

Klassische Beispiele positiver rassistischer Stereotype: Schwarze haben den Rhythmus im Blut, Schwarze sind bessere Sportler als Weise, „Zigeuner“ sind musikalisch.

Lass mich raten: Du hast das Schauspiel von Shakespeare niemals gelesen bzw. gesehen? Darin wird u.a. Rassismus gegen den „Mohren“ thematisiert.

Das fällt in den Bereich Exotik, zumal diese Speisen in einer Zeit entstanden, in der es auch schick war, sich einen Mohren-Diener zu halten.

Nein, du hast schlicht und ergreifend den Artikel nicht verstanden bzw. übersehen, dass im Titel expressis verbis auf den Mohr in der Heraldik verwiesen wird.

Für den Mohr allgemein gibt es einen eigenen Wikipedia-Artikel, in dem du Folgendes findest:

Und auch das:

Seit etwa 1960 wurde auf eine Zwiespältigkeit des Wortes zwischen historischer Entwicklung und Verwendung als stereotype Bezeichnung, die eine bestimmte Vorstellung von einem Dunkelhäutigen wecke, hingewiesen, was zu Diskussionen um dessen diskriminierenden Charakter führte. […] Die Bezeichnung „Mohr“ für einen Menschen dunkler Hautfarbe wird heute nur noch historisch verwendet. Wie auch der Ausdruck „Neger“ kann „Mohr“ als ein rassistisch diskriminierender Ausdruck verstanden werden.

:paw_prints:

ich merke schon, aufgrund unserer legitimen verschiedenen Auffassung wird es in diesen Bereich nie zu einen Kontext kommen.

Aber warum soll die benutzung Mohr gleich eine

sein, wenn der Rest der Äußerung nicht bekannt ist?

Ich merke schon, dass du Probleme mit dem korrekten Gebrauch der deutschen Sprache, insbesondere der korrekten Bedeutung von Begriffen, hast.

Weil mit dem völlig veralteten Begriff „Mohr“ nun einmal stereotype Vorstellungen verbunden sind, die sich in bestimmten Darstellungen manifestieren.

Und nein, zu sagen, dass du diese stereotypen Vorstellungen nicht implizieren willst, gilt nicht, da sich die entsprechenden Bilder beim Hörer/Leser automatisch manifestieren.

Etwas ausführlicher: https://diepresse.com/home/panorama/integration/741984/Wie-rassistisch-der-Begriff-Mohr-wirklich-ist

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Lieber Karl,
dich nennt man ja auch nicht „Weißbrot“ oder Weißer oder sonst irgdw.

Das aussehen sollte nie eine Grundlage für die Bezeichnung eines Menschen sein, der Beruf, die Nationalität o.ä. kann man durchaus verwenden.

Ich gebe den anderen Recht, Senegalese bzw. Costa ricaner ^^

Es fällt doch immer ins Auge, was ungewöhnlich ist. Und in der Bundesliga habe ich nun mal noch keinen schwarzen Schiedsrichter gesehen, dagegen viele große hagere.

Und eine Schiedsrichterin haben wir seit dieser Saison! Ich weiß auch, wie sie heißt, sage ich aber nicht, weil schon dieses Wissen von mir wahrscheinlich frauendiskriminierend ist (Ironie-Modus aus). Finde ich alles großartig und natürlich vollkommen in Ordnung.

Dennoch darf ich darüber reden und ich habe auch das Recht, dass mir bestimmte Äußerlichkeiten ins Auge fallen!
Machen wir uns nichts vor, das Bezeichnen von Menschen mit dunkler Hautfarbe und afrikanischem (Migrations-)Hintergrund führt zu Unsicherheiten, aus eben den Gründen, warum diese Diskussion hier statt findet!

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Vorsichtig! Die Nennung des Berufes kann in manchen Situationen schnell diskriminierend sein, z. B. wenn ich betone, dass in einer Diskussion der „Universitätsprofessor Herr A“ dies und die „Reinigungskraft Frau B“ das gesagt hat!

Und mit der Nationalität ist das in Afrika ziemlich kompliziert. Viele Menschen haben dort kein oder nur wenig Nationalitätsgefühl im europäischen Sinne, fühlen sich als Teil einer Ethnie, Sprachgruppe, Großfamilie oder, ja, so leid es mir tut, als „Afrikaner“. Hängt natürlich mit der komplizierten, verworrenen und ziemlich unerfreulichen historischen Entwicklung Afrikas zusammen.