wo kann man eine gesicherte Angabe darüber finden? oft habe ich gelesen 20 mal aber was wird gepritzt und wie oft? Dringt das gift durch die Schale oder wirds abgewaschen beim ersten Regen?
wo kann man eine gesicherte Angabe darüber finden? oft habe
ich gelesen 20 mal aber was wird gepritzt und wie oft? Dringt
das gift durch die Schale oder wirds abgewaschen beim ersten
Regen?
Vielleicht findest Du hier Infos:
http://de.einkaufsnetz.org/ratgeber/16599.html
(Da gibt es einen Ratgeber als pdf-datei.)
Gruß, iceage
Servus,
das kommt drauf an.
Herbizide: Null bis vier Anwendungen bodennah, es wird allenfalls der untere Teil des Stammes mit benetzt.
Insektizide/Akarizide: Null bis drei Anwendungen, je nach Befallsdruck und Bekämpfungsmethoden.
Fungizide: Bei modernen systemischen Mitteln drei bis sechs Anwendungen, davon mindestens eine vor der Blüte. Bei klassischen Kontaktfungiziden vielleicht sechs bis acht Anwendungen.
Chemische Ausdünnung: Null bis eine Anwendung in der Blüte.
Blattdüngung: Null bis zwei Anwendungen.
Insektizide und Akarizide kann man nicht abwaschen, weil die heute noch zugelassenen Mittel zum Zeitpunkt der Ernte nicht mehr vorhanden sind. Systemische Fungizide kann man nicht abwaschen, weil sie unmittelbar nach der Anwendung von der Pflanze in den Saftstrom aufgenommen werden.
Schöne Grüße
MM
Hallo!
Bei uns im Garten sind mehrere Apfelbäume, da wurde noch niemals was gespritzt.
Das geht auch. Die Äpfel sehen zwar nicht so schön aus, wie die in der Kaufhalle,
schmecken aber genauso gut.
Gut, man muss die bischen aussortieren, weil die manchmal solche kleinen Narben haben, und vielleicht ein Viertel davon wegwerfen,
aber besser als die „Industrie-Äpfel“ für teuer Geld kaufen.
Bei uns im Garten wird überhaupt keine Chemie benutzt, was wächst, wird gegessen,
und wenn es mal nicht klappt, hat man halt Pech gehabt. Im nächsten Jahr hat man meist mehr Glück.
Grüße, Steffen!
Hallo Martin,
Insektizide und Akarizide kann man nicht abwaschen, weil die
heute noch zugelassenen Mittel zum Zeitpunkt der Ernte nicht
mehr vorhanden sind. Systemische Fungizide kann man nicht
abwaschen, weil sie unmittelbar nach der Anwendung von der
Pflanze in den Saftstrom aufgenommen werden.
dies ist leider all zu oft nur schnöde Theorie nach dem Motto: „Wenn die Pflanzenschutzmittel richtig angewendet werden dann gibt es auch keine Rückstände.“ Die Realität sieht leider anders aus nach dem Motto: „Wenn das Wörtchen ‚wenn‘ nicht wäre…“.
http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/a…
http://umweltinstitut.org/lebensmittel/pestizidrucks…
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=30559;ber…
http://ec.europa.eu/food/fvo/specialreports/pesticid…
http://www.food-monitor.de/2009/07/pestizidrueckstae…
Gruß
Grin
Servus,
nach den ersten beiden Links habe ich aufgehört zu lesen. Ich habe keine Übung mit Bildzeitung und dergleichen. Wenn Du magst, kannst Du vielleicht eigene Thesen formulieren, die sich dann diskutieren lassen.
Selbstverständlich hinterlässt der Kupferkalk (im „Bio“-Anbau zugelassenes Pestizid - dieser unsaubere Sammelbegriff wird außerhalb des anglophonen Raums ausschließlich verwendet, um eine Assoziation mit „Pest“ zu erzeugen), mit dem ich meine Tomaten im Garten behandle, Rückstände. Muss er ja auch - wenn er nicht so formuliert wäre, dass er einigermaßen an der Oberfläche von Blättern und Früchten haftet, wäre er wirkungslos. Allerdings Rückstände, die auf den Tomaten - wenn man sie ungewaschen und ungeschält verzehrt - ganz genauso ungiftig sind wie unmittelbar nach der Anwendung. Falls man kein Regenwurm ist.
Ach, und dann das schöne Wörtchen „illegal“ - ich erinnere mich an einen „Lebensmittelskandal“, als Obstbauern vom Bodensee genau das gleiche gemacht hatten wie ihre Kollegen in Südtirol, deren Äpfel neben den ihrigen im Selbstbedienungsregal liegen (ganz legal, BTW): Oh, wie böse und schlimm war das; und wie edel, hilfreich und gut waren die Aufdecker des Skandals, darunter beiläufig nicht wenige, die kleine paar Jährchen vorher beim dreizehnten Pils begeistert skandiert hatten „Legal - illegal - scheißegal…“.
Wenn wir über Gifte diskutieren wollen, können wir erstmal alle Fungizide und so gut wie alle Herbizide ausklammern - nämlich alle Pflanzenschutzmittel, die keine Gifte sind.
Und mit dem, was dann noch bleibt - Insektizide und Akarizide - die Diskussion weiter führen.
Obwohl ich beim Gedanken daran nicht grad in begeistertes Kreischen verfalle: Schon die naiv pauschalisierende Verwendung des Begriffes „Gift“ im Ausgangsposting hätte mich hellhörig machen können - wir sind schließlich Papst, Weltmeister und Nobelpreis: Da kommts auf sone paar belanglosen Details wohl nicht so an.
Schöne Grüße
MM
Guten Tag,
@iceage
vielen dank für den guten Tipp!
http://de.einkaufsnetz.org/ratgeber/16599.html
(Da gibt es einen Ratgeber als pdf-datei.)
hallo steffen georgi,
bei mir im garten auch nicht.
ich wollte nur genau wissen bevor ich infos weiter leite was sache ist mit dem Spritzen von Äpfel aus konventionnell Anbau.
danke dennoch für deine erfahrungen!
mfg paleco
hallo @grin.
danke für die sehr gute links!
wenn systemische Mitteln in den Saftstrom der Obstbäume gelangen dann prost mahlzeit!
dann ist ein behandelter Apfel eben eine Giftbombe!
hallo @ MM,
wieso sind Fungizide und Herbizide keine Gifte???
soll das ein Witz sein?
Auch einen Kupfer-Präparat dass für einen Regenwurm schädlich ist, wird für ein Mensch nicht bekömmlich oder?
ansonsten guten Apetit!
mfg paleco
Moin,
dann ist ein behandelter Apfel eben eine Giftbombe!
man lese, was man lesen will.
OK, dann frag aber nicht nach objetiven Informationen, wenn Du eh schon voreingenommen bist und nur gelten läßt, was Du hören willst.
Gandalf
Du hast die gelgentlich vorkommende Antibiotika-Behandlung vergessen.
Gruß, Niels
Hi,
wo kann man eine gesicherte Angabe darüber finden?
Das ist abhängig von Art und Umfang des Befalls, der Geldbörse des Bauern, und ggf. ob er es überhaupt bemerkt.
oft habe
ich gelesen 20 mal aber was wird gepritzt und wie oft?
Zählt düngen bei dir auch zum „spritzen“?
Dringt das gift durch die Schale oder wirds abgewaschen beim ersten
Regen?
Wie bereits geschrieben muss das Gift (das mitunter sehr spezifisch sein kann) eine gewisse Resistenz gegen mechanischen oder systemischen Abbau haben, sonst wäre es ja sinnlos. Trotzdem muss man sich vor Augen halten, dass auch eine Pflanze einen Stoffwechsel hat.
Grüße,
JPL
Huhu Paleco,
wieso sind Fungizide und Herbizide keine Gifte???
Die früheren Giftklassen bei Pflanzenschutzmitteln, die sehr leicht erkennen ließen, was ein Gift ist und was nicht, sind vor einigen Jahren durch die sog. R-Sätze zur Kennzeichung besonderer Gefahren ersetzt worden. Was früher „Gift“ hieß, trägt heute R-Sätze aus dem Bereich R20 - R49, R54 - R57, R69 - R 68.
Das Totenkopfsymbol zur Kennzeichnung „giftig“ und „sehr giftig“ ist allerdings gleich geblieben. Und jetzt darfst Du mal zum Raiffeisen-Markt rübergehen und danach suchen.
soll das ein Witz sein?
Ja. Der bittere Ernst dazu ist: Mit dem Fungizid, das ich gegen Mehltau einsetze, habe ich schon ganze Kaffeetafeln vergiftet. Es handelt sich um ein Gemisch aus Natriumhydrogencarbonat und Dinatriumdihydrogendiphosphat.
Auch einen Kupfer-Präparat dass für einen Regenwurm schädlich
ist, wird für ein Mensch nicht bekömmlich oder?
Man sagt „das Präparat“, Paleco. Neutrum. Sowohl Kupfer-, als auch Schwefelpräparate (CU und S sind die Wirkstoffe der meisten Kontaktfungizide) bekommt man in Drogerien, Reformhäusern und Apotheken als Nahrungsergänzungsmittel. Man sieht, dass die böse Pharmaindustrie zu einer Weltverschwörung angesetzt hat, um die Menschheit zu vergiften.
Und damit entwickelt sich die Diskussion genau in die prognostizierte Richtung.
Schöne Grüße
MM
Hallo Martin,
in Deiner überaus einseitigen Bewertung der Pestizidbelastung von Obst verhälst Du Dich nicht anders als Greenpeace. Deshalb habe ich diese Links vorangestellt. Es ist sicherlich genauso falsch zu behaupten ‚Pestizide sind grundsätzlich harmlos und Rückstände gibt es nicht‘ wie die Behauptung ‚alle konventionellen Bauern wollen uns vergiften‘.
Schauen wir uns mal folgende Studie von 2004 des ‚Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit‘ (BVL) zur Belastung von Äpfeln an: [http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_746758/DE/01__Lebe…](http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_746758/DE/01 Lebensmittel/03 UnerwStoffeUndOrganismen/00 Was Ist Drin/07 Obst/01 obst artikel/aepfel.html)
Von den dort als Pestizidrückstände gefundenen Substanzen haben Dithiocarbamate (http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?clinitox/tox…), Pirimicarb (http://www.toxcenter.de/stoff-infos/p/pirimicarb.pdf) und Diphenylamin (http://www.hedinger.de/uploads/media/Diphenylamin_v0…eine) hohe akute Toxizität oder sind mit anderen Worten giftig. Bei den Dithiocarbamate und Diphenylamin handelt es sich interessanter Weise um Fungizide, die ja Deiner Ansicht nach immer völlig harmlos sind. Diphenylamin wird allerding nicht gespritzt sondern bei der Lagerhaltung eingesetzt. Tolylfluanid, ebenfalls ein Fungizid, ist zwar selbst relativ harmlos bildet aber gefährliche Abbauprodukte und wurde deshalb 2007 vom Markt genommen, inzwischen wieder zugelassen und als giftig deklariert (https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/DatenBlatt.jsp?ke…).
Klar ist, durch die dort gefundenen Rückstände wurde niemand akut gefährdet, denn wie es so schön heist ‚die Dosis macht das Gift‘. Davon abgesehen stellen Langzeitbelastungen durch Pestizidrückstände ein Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für Kinder und sind deshalb nicht zu verharmlosen wie Du das hier tust.
Gruß
Grin
Servus,
‚Pestizide sind grundsätzlich harmlos und
Rückstände gibt es nicht‘
habe ich nicht gesagt. Schon allein deswegen nicht, weil ich aus bereits erläutertem Grund den Begriff Pestizide nicht benutze. Was in meinem ersten Beitrag bei unvollständigem Lesen verstanden werden könnte als „Rückstände gibt es nicht“, stellt sich bei vollständigem Lesen als etwas anderes heraus, nämlich:
„Insektizide und Akarizide kann man nicht abwaschen, weil die heute noch zugelassenen Mittel zum Zeitpunkt der Ernte nicht mehr vorhanden sind.“ - Diese Feststellung ist gedacht als ein Hinweis auf die Problematik der Metaboliten, die in den Zulassungsverfahren unzureichend berücksichtigt wird. Sie war eine Einladung dazu, eine Diskussion über Sachverhalte und deren Wertung zu führen.
Dass Pflanzenschutzmittel grundsätzlich harmlos sind, stimmt so sicherlich nicht, wenngleich die heute zugelassenen Mittel im Vergleich zu dem einzigen in den 1920er-1930er Jahren angewendeten Insektizid relativ völlig harmlos sind: Ein Knecht, der Nikotin gespritzt hatte, bekam im Anschluss zwei Tage frei, bis er wieder halbwegs lebendig war…
- Wir haben seinerzeit beide noch DDT erlebt, und wir waren beide dabei, als im Stuttgarter Trinkwasser Atrazin gefunden wurde, dessen Quelle dann nach langer Spurensuche in den oberschwäbischen Maisäckern geortet wurde. Harmlos ist anders.
Was mich stört, ist der Einstieg in die Diskussion, der von vornherein ein aufmerksames Betrachten der Sachverhalte nicht grade nahelegt, und die schlechthin billige Propaganda, die Du zuallererst zum Thema präsentierst. Schau Dir grade mal die Überschrift an, die immer noch steht: Wenn ein Apfelbaum z.B. eine Fe- oder Ca-Blattdüngung kriegt, wird er zweifellos gespritzt, odr?
Und Rückstände von dieser Düngung befinden sich zweifellos in den Äpfeln, die dieser Baum trägt: Man kann dem Kalzium und dem Eisen schlecht verbieten, in die Frucht eingelagert zu werden.
Jo, und da wird so ein eifriger Jung, der schon wieder den pösen Pauern mit der Giftspritze ertappt hat, beliebig lange und oft waschen können - die Rückstände gehen halt nicht weg.
Ich habe einiges bewusst ziemlich pointiert formuliert. Eine Kleinigkeit noch als Zugabe, die ich immer mal wieder gerne anbringe, allein um in derlei Diskussionen vom bierseligen Bramarbassieren ein wenig weg zu kommen: Ich kenne einen Winzer, der einige Jahre unter „Ecovin“-Siegel produziert hat, und unter anderem deswegen wieder davon abgekommen ist, weil er die Kupferbelastung des Bodens aus dem „Bio“-Pflanzenschutz für bedenklich erachtet. Die geht nämlich im Weinbauklima, wo es nicht grad achthundert Millimeter regnet, nicht wieder bachab, sondern bleibt für viele Generationen, wo sie ist.
Wenn wir uns auf irgendeine diskussionswürdige These einigen können, gerne mehr. Mein Vorschlag:
„Welche der zugelassenen Pflanzenschutzmittel im Obstbau sind bei sachgerechter Anwendung mit Gesundheitsrisiken für den Verbraucher verbunden, und welche Möglichkeiten gibt es für Erzeuger und Verbraucher, diese Risiken zu verringern?“
Oder, audiatur et altera pars, z.B.:
„Wie sind die Auswirkungen des Einsatzes von Kupferpräparaten in der Produktion von Lebensmitteln unter Bio-Siegel im Blick auf die Ökologie der jeweiligen Standorte einzuschätzen?“
Schöne Grüße
MM
hallo allerseits,
hier versuche ich eine Zusammenfassung zum thema Apfel gespritzt!
die konventionellen Äpfel werden 20 mal gespritzt pro Jahr.
- mehr als 10 mal mit systemischen Fungizide (gegen Pilzbefall)in Abstände von ca. 4 Wochen
- etwa 4 mal mit Kupfer (Fungizide) als Kontaktmittel
- 2 mal mind. mit Herbizide (gegen Pflanzen/Unkräuter)
- 6 mal mit Pestizide gegen Schädlinge/Tiere.
- sonstiges Antibiotika-Spritzungen, radioaktive Behandlung für längere Lagerung (wie bei konventionelle Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln), Düngung mit mineralischer Nitrat oder Phosphat.
ist das der naturwissenschaftliche Konsens?
Guten Tag,
ein Apfel hängt am Baum und ist soweit ich weiss an den Saftstrom des Baumes angeschlossen oder?
wenn ein systemischen Fungizide angewendet wird dann geht der Fungizide im Saftstrom durch den Apfel auch oder? Äpfel bestehen aus 90% Wasser und sind insofern teil des Stoffwechsel der Apfelbäume!
nun ist der Wirkzeit ein systemischen Fungizide etwa 3-4 Wochen, also trägt der Apfel diesen Mittel einen Monat lang mit sich herum! oder?
wenn allein für Mehltau etwa 6 mal gespritzt wird dann kann man sich vorstellen wieviel Fungizide im Apfel sich ansammelt, denn Früchte sind ja „Lagerorgane“ der Pflanzen.
dies ist nur eine kurze Betrachtung über die Folge der Fungizide Spritzungen.
Wie sieht es aus mit den Pestizide Spritzungen? Wo lagert sich der lebenstötenden Gift? In der Pflanze oder?
insofern habe ich von Giftbombe gesprochen, ist es jetzt besser verständlich?
unvoreingenommen bin ich nicht, bis vor eine Woche wusste ich nicht was eine systemische Spritzung ist, aber man lernt schnell! die Informationen sind da! dank diesen Forum habe ich einen Einblick in dieses Thema gewonnen, Danke
Servus,
die konventionellen Äpfel werden 20 mal gespritzt pro Jahr.
Wo hast Du diese Zahl denn her? Und vor allem: Landwirtschaft wird üblicherweise betrieben, um Gewinn zu erzielen, und nicht, um mit möglichst hohen Kosten zu produzieren.
Die Zahl der Behandlungen hängt ganz vom Standort, Infektionsdruck und Produktionsverfahren ab. Ich denke, man kann sagen „in der Regel zwischen vier und sieben Mal“:
- mehr als 10 mal mit systemischen Fungizide (gegen
Pilzbefall)in Abstände von ca. 4 Wochen
Das wären vierzig Wochen. Von März bis September sinds aber bloß sieben Monate. Etwa drei bis vier Fungizidanwendungen dürften üblich sein.
- etwa 4 mal mit Kupfer (Fungizide) als Kontaktmittel
Nein, das gäbe keinen Sinn. Entweder systemisch oder altmodisch, beides zusammen kostet bloß, aber bringt nichts. Kupferkalk und Netzschwefel sind typisch für Bio-Anbau, nicht für konventionelle Produktion.
- 2 mal mind. mit Herbizide (gegen Pflanzen/Unkräuter)
Null bis zwei Mal, Null ist häufiger als Zwei. Bei mechanischer Beikrautregulierung und Mulchen kann man den Streifen, in dem die Bäume stehen, leicht ohne Herbizide frei halten, und seit das wohlfeile Atrazin nicht mehr zugelassen ist, ist mechanische Beikrautregulierung und Mulchen die wirtschaftlichere Alternative. Herbizidanwendungen nur bei einigen Arten, die man mit Hacken und Mulchen nicht wegkriegt.
- 6 mal mit Pestizide gegen Schädlinge/Tiere.
Etwa Null bis vier Mal, je nach Befallsdruck.
- sonstiges Antibiotika-Spritzungen,
bei Feuerbrand-Infektionen, sonst nicht.
außerdem Blattdüngung mit Ca und Fe, bei Bedarf.
radioaktive Behandlung
für längere Lagerung
In Deutschland nicht.
(wie bei konventionelle Zwiebeln,
Knoblauch, Kartoffeln),
In Deutschland nicht.
Düngung mit mineralischer Nitrat oder
Phosphat.
Vorratsdüngung im Herbst mit P und K bei Bedarf und in der Wachstumsperiode mit Ammonium-N (Kalkammonsalpeter).
Zusammenfassend ist ein Hinweis wichtig: Kein Landwirt spritzt, wenn dazu kein Anlass besteht - sonst könnte er gleich Insolvenz anmelden. Man kann im Obstbau nicht wie bei der Produktion eines PKWs Prozesse festlegen, sondern muss sich nach dem Infektions- und Befallsdruck richten.
Schöne Grüße
MM
Servus,
wenn allein für Mehltau etwa 6 mal gespritzt wird dann kann
man sich vorstellen wieviel Fungizide im Apfel sich ansammelt,
denn Früchte sind ja „Lagerorgane“ der Pflanzen.
Gegenfrage zum Thema Stoffwechsel: Wenn Du Rotwein trinkst, pinkelst Du dann Rotwein? Oder umgekehrt: Muss ein Apfelbaum mit Zuckerwasser gegossen werden, damit seine Äpfel süß werden? Der einfache Grund dafür, dass Fungizide in Abständen wiederholt gespritzt werden, ist, dass sie nicht länger wirken. Und nicht länger wirken tun sie, weil sie nicht länger in der erforderlichen Form in der erforderlichen Konzentration da sind.
Wie sieht es aus mit den Pestizidspritzungen? Wo lagert sich
das lebenstötende Gift? In der Pflanze oder?
Lass Dir den Propagandabegriff nochmal erklären: „pesticide“ ist ein amerikanischer Sammelbegriff für alle Pflanzenschutzmittel. Wie ich bereits mehrfach erklärt habe, sind die allermeisten Pflanzenschutzmittel keine Gifte.
„Lebenstötend“ sind dagegen alle Pflanzenschutzmittel: Insektizide töten Insekten, Akarizide töten Spinnen, Herbizide töten Pflanzen, Fungizide töten Pilze.
Wo welche Insektizide und ggf. deren Rückstände zu finden sind, ist ganz unterschiedlich. Die Rückstände von Leimringen, die man gegen den Frostspanner einsetzt, hängen z.B. an den Stämmen. Und die Rückstände von Pheromonfallen, die gegen den Apfelwickler eingesetzt werden, hängen noch im Winter in den Kulturen, wenn man sie vergisst.
Bonus Track: Ein grünes Detail zum biologischen Pflanzenschutz - ein sehr wichtiges Insektizid in der Bio-Produktion ist das Toxin, das von bacillus thuringiensis gebildet wird - macht den größten Teil des Marktes für Bio-Pflanzenschutzmittel aus. Wird wegen seiner minimalen Folgeschäden und Nebenwirkungen u.a. auch am Oberrhein für die Stechmückenbekämpfung eingesetzt.
Tschä, und da ist es einigen Leuten gelungen, den Code, der den bacillus thuringiensis genetisch in die Lage versetzt, das Bio-Insektizid zu machen, ins Erbgut von einigen Kulturpflanzen einzusetzen, die auf diese Weise ihr Bio-Insektizid selber machen und nicht mehr gegen Insekten gespritzt werden müssen.
Frage: Gute Gentechnik? Böse Gentechnik? Bio-Gentechnik?
Schöne Grüße
MM