Hallo ihr Lieben, ich hätte nie gedacht, dass ich mal in diese Situation komme. Und es tut weh, das hier zu schreiben. Aber ich weiß nicht weiter. Meine Ehe ist am Ende. Ich habe lange die Glut versucht zu erhalten, aber nun ist da nichts mehr. Wir sind seit fast 15 Jahren zusammen, die 1. große Liebe. Häuschen, 2 tolle Kinder. Eigentlich perfekt. Und das denken sicher auch alle Anderen von uns. Aber ich langweile mich zu tode. Mein Mann war früher ein Rocker, nun ist er der Langweiler in Person. Er ist der beste Papa der Welt, arbeitet fleißig, hilft im Haushalt. Aber wir haben uns in verschiedene Richtungen entwickelt. Ich bin Anfang 30 (er auch), ich will was erleben, weggehen, feiern. Er kommt mit, sitzt da und starrt in die Ferne. Keine Stimmung mehr mit ihm. Und so ist es auch im Bett. Schema F, was sicher nicht schlecht ist. Aber ich kenne jede seiner Bewegungen, keine Überraschungen mehr. Ich habe alles versucht auch hier mal was zu ändern. Aber es interessiert ihn nicht wirklich. Manchmal wünsche ich mir, dass er eine Andere hätte, dann bin ich nicht allein die Böse. Aber (O-Ton meiner besten Freundin), dafür ist er zu treudoof. Ich bin ihm auch so dankbar für alles. Ich habe Angst, dass er abstürzt. Den Kredit alleine stemmen kann er nicht, weil er ja gesetzlich Unterhalt zahlen muss. Das tut mir so leid. Ich will ihn doch nicht ausnehmen. Er ahnt irgendwie nichts. Ich weiß nicht, warum er nicht merkt, dass ich mich entferne. Er würde es auch nie ansprechen. Aus unserer Ehe wurde Freundschaft. Jeder Funke ist weg. Und das ist richtig hart. Für unsere Kinder und Familien wäre es der Hammer. Aber kann ich immer nur an Andere denken? Ich bin noch jung, vielleicht kann ich nochmal von Vorne anfangen, genauso er. Es ist schwer, seit wir umgezogen sind, habe ich keine Arbeit mehr. Ich langweile mich zu Hause zu tode. Aber hier auf dem Land, keine Chance. Wir waren kürzlich alleine ein Wochenende weg- Urlaub zu zweit. Aber auch da habe ich gemerkt, dass wir uns auseinander gelebt haben. Wie soll ich nur mit ihm reden? Aber es muss doch was passieren, so will ich nicht weiter leben. Haben Sie einen Rat für mich?
Vielen Dank
Schneewittchen
Früher war ich ein Biker
Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach. Egal wo ich hinkam, sie war schon da.
Das ist nun etliche Jahre her.
Damals war ich Vollblutbiker, trug Lederklamotten und ausgelatsche Boots und ich hatte lange Haare.
Natürlich hatte ich zu feierlichen Anlässen eine schwarze Hose im Schrank, mit einem mehr oder weniger weißen Hemd und dazu gehörte natürlich auch eine Krawatte. Die im Lauf der Jahre durch diversen Sabber und Schnodder faktisch unsichtbar wirkte. Kurzum, ich war bereit für das Leben, ich war ein Biker, ich war verwegen und frei, und ich hatte lange Haare !!
Hausarbeit war mir ein natürliches Übel, der ich so oft ich konnte aus dem Weg ging. So mochte ich mich, ich war mit mir und meinem Leben zufrieden. So lernte sie mich kennen.
"Du bist mein Traummann !! Du bist so männlich, so verwegen und frei !!” Mit diesem Spruch kochte sie mich langsam weich.
Mit der Freiheit war es dann alsbald vorbei, als sie eines Tages sagte: "Lass uns heiraten !! Na gut, ich hatte im Moment nichts besseres vor, also habe ich ja gesagt. Immerhin war ich ein Biker, verwegen, fast frei, und ich hatte lange Haare.
Allerdings nur bis kurz vor der Hochzeit. Da meinte sie ganz nebensächlich: "Schatz, in diesem Aufzug willst Du doch nicht mit mir in die Kirche gehen. Geh doch bitte vorher zum Frisör, was sollen denn meine Eltern von Dir denken.”
Stunden, nein, Tage später und um viele Tränen erleichtert machte ich mich also auf zum Frisör, und ließ mir eine klassische Kurzhaarfrisur verpassen. Was soll’s, ich liebte sie ja so sehr !! Ich bin ein Biker, nicht mehr verwegen, fast frei, und es zieht an meinem Kopp. Und ich war ja soo lieb !!
"Schatz, ich liebe Dich so, wie Du bist !” hauchte sie mir ins Ohr. Mein Leben war in Ordnung, obwohl es fortan etwas kühl an meiner Birne ist.
Nach einigen harmonischen Wochen kam meine Frau eines Abends mit einer Tüte unter dem Arm vom Shoppen nach Hause, in der sie ein weißes Hemd, einen grau karierten Pullunder (bei dem Wort läuft es mir immer noch eiskalt den Rücken herrunter …) und eine graue Stoffhose mit schwarzen Schuhen hatte.
Nach einigen Wochen mit vielen Tränen und unzähliger vollgerotzter Taschentücher, gab ich schließlich nach, und laufe nun seitdem wie der letzte Spießer vor dem Herren mit Hemd, Pullunder (Ärrgh !!) und Stoffhose durch die Gegend. Was soll’s, ich bin ein Weichei, es zwickt im Schritt, und mir ist kalt am Kopf.
Dann begann der größte Kampf; nämlich der Kampf um mein Moped.
Was soll ich sagen, ausser dass es sich in unbequemen Klamotten und drückenden Schuhen schlecht kämpfen lässt. Nach einigen Wochen verkaufte ich mein Moped und seitdem gehe ich jeden Samstag brav mit meiner Frau spazieren. Ich bin ja soo lieb, nicht mehr verwegen, aber immerhin noch das, was früher einmal ein Biker war.
Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor. Ich kochte, kaufte ein, machte den Abwasch, und ging jeden Samstag brav mit meiner Frau spazieren. Ich war einmal ein Biker, ich bin gefangen, ich fühle mich scheiße, und es zieht immer noch an meinem Schädel.
Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte: "Ich verlasse Dich !!”
Völlig entgeistert fragte ich sie nach dem Grund, und sie sagte nur: „Ich liebe Dich nicht mehr. Du hast Dich so zum Nachteil verändert und bist nicht mehr der Mann, den ich damals kennen gelernt habe !!“ Sprach’s aus, und ging.
Vor einigen Wochen traf ich sie zufällig mit ihrem NEUEN in der Stadt. Ein Typ mit langen Haaren, versifften Lederklamotten ein Biker eben.
Ich glaube, ich werde ihm eine Mütze schenken !! Die arme Sau !!!
Tach!
Das typische Gewarfe der gelangweilten Ehefrau sehe ich hier.
Was würde er dazu sagen?
Vielleicht: "früher war alles cool. Ich setze mich aufs Bike und machte Party mit den Jungs. Dann kam sie. Am Anfang war es sehr schön. Sie trieb mich an, beruflich mehr zu tun und häuslich zu werden. Plötzlich hatte ich nicht mehr nur 2, sondern 4 Paar Hosen und ein Hemd ohne Karos…
Wir bekamen unsere Kinder, bauten ein Haus auf dem Land nahe ihrer Familie, so wie sie es wollte.
Allerdings wurde alles auch immer langweiliger. Wenn ich mit den Jungs losziehen wollte, meckerte sie herum. Mit ihr schön ausgehen war nie drin, sie wollte immer nur „zum Italiener“ oder ins Kino, irgendwelche Frauenfilme ansehen.
Im Bett will sie erst mal 2h kuscheln und meist darf ich dann auch nicht „ran“.
Ich bezahle brav den Kredit ab und merke, dass sie sich daheim langweilt. Aber einen Job sucht sie sich auch nicht. Eine Ausrede gibt´s immer.
Jetzt sitze ich hier und merke, dass ihr das auch keinen Spass mehr macht. Meine Freundin kenne ich jetzt schon bald ein Jahr und sie will mehr. Die Kinder will ich nicht verlassen und meine Frau habe ich noch sehr gerne. Aber so geht´s nicht weiter."
Warum erzählst Du Deinem Mann nicht, was Du uns Wildfremden hier schreibst?
Vielleicht geht es ihm ja genauso und Ihr findet einen neuen Start.
Was relativ sicher ist:
1.) man nimmt sein Päckchen immer mit.
2.) Je älter man wird, umso weniger wharscheinlich wird es, dass etwas Besseres nachkommt.
3.) Eine Trennung mit zwei kleinen Kindern ist für die meisten ein finanzielles Desaster.
4.) Heute muss der Mann nach einer Scheidung nicht mehr mit Gewalt in 2 Jobs arbeiten und in einem WG-Zimmer leben, während die Frau das Haus behält, welches er noch weiter abbezahlt.
Je nach Qualität des Anwaltes und der Härte der Einstellung des Ex-Mannes kann das für die Damen heute ganz fix sehr unbequem werden. Vielleicht schickt er Dich zur Arbeit und kümmert sich um die Kinder…
Viel Glück!
M.
Was sagt Tucholsky dazu?!
Der andre Mann
Du lernst ihn in einer Gesellschaft kennen.
Er plaudert. Er ist zu dir nett.
Er kann dir alle Tenniscracks nennen.
Er sieht gut aus. Ohne Fett.
Er tanzt ausgezeichnet. Du siehst ihn dir an …
Dann tritt zu euch beiden dein Mann.
Und du vergleichst sie in deinem Gemüte.
Dein Mann kommt nicht gut dabei weg.
Wie er schon dasteht – du liebe Güte!
Und hinten am Hals der Speck!
Und du denkst bei dir so: „Eigentlich …
Der da wäre ein Mann für mich.“
Ach, gnädige Frau! Hör auf einen wahren
und guten alten Papa!
Hättst du den Neuen: in ein, zwei Jahren
ständest du ebenso da!
Dann kennst du seine Nuancen beim Kosen;
dann kennst du ihn in Unterhosen;
dann wird er satt in deinem Besitze;
dann kennst du alle seine Witze.
Dann siehst du ihn in Freude und Zorn,
von oben und unten, von hinten und vorn …
Glaub mir: wenn man uns näher kennt,
gibt sich das mit dem happy end.
Wir sind manchmal reizend, auf einer Feier …
und den Rest des Tages ganz wie Herr Meyer.
Beurteil uns nie nach den besten Stunden.
Und hast du einen Kerl gefunden,
mit dem man einigermaßen auskommen kann:
dann bleib bei dem eigenen Mann!
(Kurt Tucholsky, Zwischen gestern und morgen)
Wir sind seit fast 15 Jahren zusammen, die 1. große Liebe.
Häuschen, 2 tolle Kinder.
Und ich nehme an, seine ersten Worte waren als Ihr Euch damals kennenlerntet „laß uns heiraten, Kinder bekommen und ein Haus bauen“.
Wie war das denn damals als Ihr Euch überlegtet, spießig zu werden? Seine Idee, Deine Idee, eine gemeinschaftliche Idee? Und wie war es als das erste Kind da war? Er weiter auf dem Moped unterwegs, Du allein mit dem Kind zu Hause und alle beiden mit der Gesamtsituation zufrieden?
Will sagen: die Veränderungen sind ja höchstwahrscheinlich nicht seinem Verstand entsprungen und es ist halt echt schwierig, Arbeit, Pendelei und wenigstens ansatzweise gleichberechtigte Mitarbeit im Haushalt und bei der Erziehung mit Freiheit, Abenteuer und Bikerdasein unter einen Hut zu bekommen.
Ich will nicht sagen, daß Du das aus ihm gemacht hast, was er geworden ist, aber Ihr habt zumindest beide Anteil daran. Insofern wäre mal ein Schritt zum Erkenntnisgewinn, daß nicht er sich verändert hat, sondern Euer Leben Euch beide.
Zweitens: wenn Du Dich langweilst, dann unternimm etwas dagegen. Geh arbeiten, mach einen Kurs in Seidenmalerei, Makramee oder Zweiradmechanikerei oder beschäftige Dich sonstwie. Dein Mann muß weiter arbeiten, um Haus, Kinder und - nicht zuletzt - auch Deinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Es wird also nicht funktionieren, daß er wieder einen auf Outlaw macht und ansonsten alles unverändert bleibt.
Wenn er weniger arbeiten geht und Du das durch ein eigenes Einkommen ausgleichst oder Ihr Euren Lebensstandard einschränkt und, habt Ihr natürlich wieder Zeit für gemeinschaftliche Ausflüge und andere Aktivitäten.
Langweiler in Person. Er ist der beste Papa der Welt, arbeitet
fleißig, hilft im Haushalt. Aber wir haben uns in verschiedene
Richtungen entwickelt. Ich bin Anfang 30 (er auch), ich will
was erleben, weggehen, feiern.
Wollte er vielleicht auch mal, wurde dann aber zum weltbesten Papa, fleißigen Haushaltshelfer und verantwortungsbewußten/-geplagten Alleinernährer der Familie. Ich kann es nicht recht beurteilen, aber ich glaube nicht, daß man Jahre der Gehirnwäsche (ob nun selbst verpaßt oder aufgedrängt) einfach für ein paar Stunden abschütteln kann.
Wohlgemerkt: ich versuche gerade nur, für etwas Verständnis zu werben. Das Problem lösen müßt Ihr beide zusammen. Aber im Augenblick scheint es mir so, daß Du ihm allein die Schuld für Eure Probleme zu geben scheinst. Nur kommen seine Verhaltensänderungen ganz sicher nicht aus der Luft, sondern resultieren aus dem Leben, das Ihr beide gewählt habt.
Daß Du ihn nun wegwerfen willst, weil er sich aus Deiner Sicht nach der nun abgeschlossenen gröbsten Phase der Familienwerdung „ungünstig“ entwickelt habt, erscheint mir etwas unfair. Ich könnte mir vorstellen, daß Du auch nicht allzu begeistert wärest, wenn er Dir vorwerfen würde, daß Dein Körper auch nicht mehr der einer 20 Jahre jungen Frau ist, die keine Kinder zur Welt gebracht hat. Bei ihm haben sich die Veränderungen nur woanders abgespielt, waren aber vielleicht genauso zwangsläufig wie bei Dir.
Freundschaft. Jeder Funke ist weg. Und das ist richtig hart.
Für unsere Kinder und Familien wäre es der Hammer. Aber kann
ich immer nur an Andere denken? Ich bin noch jung, vielleicht
kann ich nochmal von Vorne anfangen, genauso er.
Wenn er weg ist, hast Du mit ziemlicher Sicherheit zwei Kinder im Haushalt, um die Du Dich allein kümmern kannst. Er wird ein-, zweimal die Woche und ab und an am Wochende Spaßpapa sein und mit den Kindern irgendwelche Ausflüge machen, ihnen erlauben, bis in die Puppen aufzubleiben, ungesundes Zeug zu essen und zu trinken und es Dir ansonsten überlassen, zu erziehen und Grenzen zu setzen.
Ich glaube jedenfalls nicht, daß Du nach der Trennung das Paradies auf Erden inkl. völliger Selbstverwirklichung erleben wirst. Es dürfte eher alles ein bißchen anstrengender und schwieriger werden - mal ganz davon abgesehen, daß das Geld nicht mehr wird, nur weil man sich zwei Haushalte gönnt. Besser wäre es insofern, Ihr sprächet mal über das, was Du als Probleme wahrnimmst und sucht nach Lösungen. Vielleicht erfährst Du ja auch ganz interessante Dinge darüber, wie er sein und Euer Leben empfindet und was er besser finden würde.
Gruß
C.
Hallo,
fassen wir das mal etwas (böse) zusammen. Der arme Kerl buckelt sich rund, muss arbeiten fürs Haus und das du als Hausfrau zu Hause bleiben kannst und selbst im haushalt muss er noch helfen, weil du vor langweile den tag über nicht alles erledigst.
wenn wir mal davon ausgehen, das er wenigstens 10 stunden am tag außer haus ist, dann noch eine Stunde im haushalt hilft kann ich mir gut vorstellen, wieso er einfach nur seine ruhe haben will.
Da gibts eine relativ einfache Lösung für, such dir eine Arbeit, erledige den haushalt mal alleine und wenn du immer noch der Meinung bist, das die Langweilig ist, freu dich auf die Scheidung, dann gibts dann Stress mit den Kindern und Unterhalt für dein Nichtstun wird der auch nur 3 jahre zahlen. Aber ich versprech dir, langweilig wird dir nicht mehr sein und du wirst mit sicherheit dann auch verstehen, wieso man Samstagsabends einfach mal seine Ruhe haben will
hth
Er hat seine Art verloren, seine Leichtigkeit.
Was mitunter daran liegen kann, dass er jetzt die Verantwortung für 2 Kinder, dich und das Haus hat.
Da kann als Alleinverdiener schnell mal die Leichtigkeit verloren gehen.
Hallo Schneewittchen,
gehe ich recht in der Annahme, dass Du jemand anderen (kennengelernt) hast …?
Ansonsten: Trennung muss nicht zwangsläufig Scheidung heißen. Wenn ihr wirklich gute Freunde seid (wie Du schreibst), könnte es gelingen, einen für ALLE Beteiligten annehmbaren Weg zu finden - dabei müssen allerdings beide Seiten kompromiss bereit sein.
Hast Du Mal das Thema Eheberatung, Mediation angesprochen.
Engagierst Du Dich im ländlichen Umfeld ehrenamtlich, hast Du Hobbies, machst Du Sport . . .?
An DEINER Langeweile ist nicht Dein Mann Schuld.
in guten und in schlechten
Er hat seine Art verloren, seine Leichtigkeit.
Was mitunter daran liegen kann, dass er jetzt die
Verantwortung für 2 Kinder, dich und das Haus hat.Da kann als Alleinverdiener schnell mal die Leichtigkeit
verloren gehen.
BÄM! Da sind sie! Die schlechten Zeiten, in denen man zueinander hält, den andern aufbaut, wenn’s dem schlecht geht.
Aber du wirst das wohl auf dich beziehen, dir geht’s schlecht wegen deiner Langeweile und dein Mann steht nicht zu dir, weil er dir nicht die Langeweile vertreibt. Oder so ähnlich.
Luxusprobleme, die vermutlich bald eine ganze Familie in ein Chaos stürzen können, aus dem traumarisierte Kinder zurückbleiben…
Oder: Der Anstoß, deine eigene Kreativität rauszulassen. Überrasche deinen Mann, mit tollem Essen, mit einem Wellness-Wochenende im eigenen Heim, whatever.
Du jammerst hier rum, dass es eine Schande ist. Denn deine Probleme kannst du selbst lösen, und zwar nur du. Und dazu bedarf es nur deiner eigenen Ideen.
Wenn du allerdings mal echte Probleme kennenlernen möchtest, dann trenne dich. Sei aber gewahr, dass es dann kaum ein Zurück gibt.
Alles Gute!
Fo
Hallo,
wie kommst Du darauf, dass es keine seriöse Heimarbeit am PC geben würde? Natürlich findet man die nicht in den bekannten Anzeigen einschlägiger Blätter, … Aber nur weil man da auch keinen seriösen Kredit bekommt, heißt das doch nicht, dass es nicht seriöse Banken, … gibt, bei denen man sehr wohl einen Kredit zu anständigen Konditionen bekäme.
Als ReNo, und ich spreche da mal als RA (weiß also, wovon ich rede), kann man wunderbar von zuhause aus arbeiten, wenn man Internet-Anschluss hat. Nicht jeder Kollege kann/will sich Vollzeitpersonal leisten. Auch braucht man gelegentlich mal eine zusätzliche Kraft, um Belastungsspitzen abzudecken, Krankheits- und Urlaubssituationen zu überbrücken. Und das schönste daran ist, dass dies längst nicht nur RA betrifft, sondern sich bei StB und vielen anderen Freiberuflern, sonstigen Selbständigen, Kleinunternehmen, … nicht anders darstellt.
Man investiere in eine kleine Telefonanlage mit ein paar zusätzlichen Rufnummern (geht mit VoIP besonders einfach), und schon kann man sich von seinen Auftraggebern eine interne Nummer so weiterschalten lassen, dass Du erkennst, für wen jemand anruft. Damit kannst Du wunderbar die telefonische Erreichbarkeit für Leute sicherstellen, die nicht den ganzen Tag dafür eine Vollzeitkraft beschäftigen wollen. Dank digitaler Diktiersysteme kannst Du Dir Diktate per Mail zusenden lassen, und Schriftsätze tippen. Auch da muss man ggf. dann ein paar Euro für die gängigen Software-Lösungen ausgeben. Per VPN-Verbindung kannst Du als externer Arbeitsplatz voll in eine Kanzlei/beim Kunden, … in dessen Branchenlösung, Storage, … integriert werden, und z.B. den Schriftsatz direkt auf einen Drucker in der Kanzlei/beim Kunden schicken (habe ich selbst monatelang von München aus gemacht, als ich mich wieder IT-Projekten zuwandte, und meine Frau mit kleinem Kind alleine in Hannover die Kanzlei noch nicht ganz wuppen konnte).
Und ansonsten: Was sind 40 Km? Ich arbeite heute zwar auch als spezialisierter Jurist in einer IT-Firma überwiegend im Homeoffice (was auch vollkommen akzeptiert ist). Per Outlook, SAP, Lync und VPN bin ich aber vollkommen in die Unternehmens-IT integriert. Aber natürlich muss ich auch häufiger mal in die Firma. Und das bedeutet dann rund 160 Km pro Tag im Stammhaus. Nicht schön, aber machbar.
BTW: Businesspläne mache ich auch noch gelegentlich mal nebenbei. Die Sache mit dem Remote-Büroservice oben hätte Dich normalerweise ein paar Euro gekostet
Gruß vom Wiz
Hallo Schneewittchen02,
mal ein ganz anderer Gedanke: Könnte es sein, daß deinen Mann ein geheimer Kummer quält? Drohende Arbeitslosigkeit, Angst vor Krankheit. Vielleicht ist er einfach erschöpft von den Anstrengungen der letzten Jahre für euch drei ein sorgenfreies Leben aufzubauen, so Richtung burn out? Du kennst ihn besser.
Neues Thema und die wichtigste Frage überhaupt:
Liebst du ihn noch? Und damit meine ich nicht die heiß brennende Flamme der Leidenschaft. Es kommt mir so vor, als wenn eure Liebe in eine neue Phase eintritt. Die Verliebtheit trägt nur wenige Jahre. In der Zeit müßt ihr etwas haltbareres aufbauen, was euch länger trägt als toller Sex. Da wächst Liebe und Respekt, Vertrautheit und Loyalität.
Wenn da aber nichts mehr ist, dann sag ihm das und trenne dich, je eher desto besser. Er braucht keine Frau, die ohne Liebe bei ihm bleibt. Soviel Fairness hat er wohl verdient.
Diesen Schritt solltest du aber nicht schnell und leichtfertig tun. Ihr hattet schließlich keinen belanglosen ONS, sondern ihr habt euch ein Eheversprechen gegeben und ein Kind miteinander bekommen.
Also, red mit ihm. Wenn er zumacht, red mit anderen, Freunden, Verwandten, damit du dich nicht verrennst. Sehr gut auch, was einige hier schon sagten: Paartherapie. Da kann man gut auch allein hingehen.
Du hast doch mal Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihn zu bekommen. Dann setz jetzt Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn zu behalten. Jetzt geht es ja auch um noch mehr: um euer Kind, um euch als Paar, Eltern und als Familie.
Euer Heim könnt ihr verlagern, wenn das hilfreich sein sollte, aber um euch drei solltest du kämpfen wie eine Löwin.
Alles Gute euch dreien
MissSophie
PS: Szene in einer ansonsten belanglosen Fernsehserie: Ein älterer Mann kauft eine einzelne rote Rose zum 50. Hochzeitstag für seine Frau. Die junge Floristin fragt ihn nach dem Geheimnis ihrer langen Liebe. Und er antwortet: Junge Frau, ich stamme aus einer Zeit, als man kaputte Sachen nicht einfach wegwarf, sondern sie reparierte.
Ich habe die Szene schon mal gepostet und tue es hier wieder, weil ich finde sie paßt ganz ausgezeichnet zu deiner Situation.
Hallo Siboniwe,
an was, denkt er denn, wenn er so in die Ferne stiert?)?
wenn er wirklich Papa, fleißiger Ernährer und Haushaltshelfer ist : An genau dass, an seine tägliche Arbeit, wass er noch tun muss für das perfekte Ehe- Familienleben, und wann das endlich vorbei ist, dass er wieder Zeit zum Rocken hat. Der ist einfach fertig von der Maloche, trägt sein Haar zu lang und seinen Hosenschlag zu weit (Ian Anderson) und freut sich, dass er es geschafft hat (Haus, Familie, Spießer). Die Maschine verkauft (für die Hütte), die Kumpels weg (wie er), die ausgebrannten Zündkerzen entsorgt. Sie hat nun die Zeit für eine Affäre oder 6 Wochen Working-Ranch in USA, wobei er sich erst nach ihrer Affäre überhaupt vorstellen kann, warum sie (sie hat doch alles hier) 6 Wochen allein für sich braucht.
Gruß
achim
Moin!
Haben Sie einen Rat für mich?
Ja: Mehr Absätze in den Text. Wer soll denn sowas lesen?
Man muss es doch Leuten, die helfen wollen, nicht extra schwer machen.
Zum Hauptproblem:
Ohne Reden wird es wohl nicht gehen.
Was deutlich wurde ist, dass die Langeweile durch das Nicht-Arbeiten-gehen ein wichtiger Punkt ist. Was spricht denn gegen ein ehrenamtliches Engagement? Man muss solch eine Leere nicht mit Party und Feiern allein füllen.
Ansonsten: Wenn beiden an der Ehe gelegen ist, kann eine Eheberatung helfen. Und wenn die nur dazu führt, dass eine würdevolle Trennung vollzogen wird.
Wenn man sich zur Trennung entschließt, dann muss man nicht zwangsläufig den anderen ausbluten. Das macht niemanden glücklich.
Vielleicht muss man auch mal gucken, warum dem Ehemann soviel Energie fehlt: Ist er als Alleinverdiener so ausgelastet, dass für mehr keine Kraft da ist? Dann wäre es doch schön, wenn er Hilfe bekäme, vielleicht von seiner Frau, vielleicht von einem Psychologen…
Alles Gute!
Fo
Hi
Manchmal wünsche ich mir,
dass er eine Andere hätte, dann bin ich nicht allein die Böse.
Aber (O-Ton meiner besten Freundin), dafür ist er zu treudoof.
oder er HAT bereits eine weil er sich zu Tode langweilt …
Den Kredit alleine stemmen kann er nicht, weil er ja
gesetzlich Unterhalt zahlen muss. Das tut mir so leid.
es schadet ja nicht, wenn du arbeiten gehen würdest - das mindert seine Kosten und dein schlechtes Gewissen
Ich will ihn doch nicht ausnehmen.
ach sooo…jaaaa klaaaar
Er ahnt irgendwie nichts.
reden hilft !!!
weiß nicht, warum er nicht merkt, dass ich mich entferne.
reden hilft !!!
Er würde es auch nie ansprechen.
und dir wurde der Mund verboten ??? cool
Verständnislos
Hex.
Sein Standpunkt?
. Und es tut weh, das hier zu schreiben.
Es tut auch weh, absatzlose Texte zu lesen
:Ich habe lange
die Glut versucht zu erhalten,
Was genau hast Du versucht?
Aber ich langweile mich zu
tode.
Dein Mann ist nicht dein Animateur.
Mein Mann war früher ein Rocker, nun ist er der
Langweiler in Person. Er ist der beste Papa der Welt, arbeitet
fleißig, hilft im Haushalt. … Er kommt mit, sitzt da und
starrt in die Ferne. Keine Stimmung mehr mit ihm.
Spätestens hier fällt doich auf, dass es dem Mann nicht gut geht. Und Du schreibst von Deinen Wünschen und Ansprüchen, was hat er denn für Wünsche und Träume?
es auch im Bett. Schema F, was sicher nicht schlecht ist. Aber
ich kenne jede seiner Bewegungen, keine Überraschungen mehr.
Ich habe alles versucht auch hier mal was zu ändern.
Was genau hast Du versucht?
interessiert ihn nicht wirklich.
Wie äußert sich das?
Manchmal wünsche ich mir,
dass er eine Andere hätte, dann bin ich nicht allein die Böse.
Aber (O-Ton meiner besten Freundin), dafür ist er zu treudoof.
Ich seh das Posting „mein Mann betrügt mich, das blöde A-loch“ schon vor mir.
Dein Mann hat Dir alles ermöglicht, gerackert, ist treu - und Du beschwerst Dich?
Ich bin ihm auch so dankbar für alles.
Aha. Dann äußere Deine Dankbarkeit auch mal. Und dann sollte er dir auch die Mühe wert sein, den ernsthaften Anlauf zu unternehmen, Eure Ehe zu retten.
will ihn doch nicht ausnehmen.
Ganz einfach: dann tus nicht.
Er ahnt irgendwie nichts. Ich
weiß nicht, warum er nicht merkt, dass ich mich entferne.
Es gibt immer Sender und Empfänger bei solchen Botschaften. Werde deutlich, sprich mit ihm. Mehrfach, nicht vorwürflich. Mach ihm dein Problem klar und lasse ihm ein wenig Zeit, du wälzt das Problem schon länger, er ist evtl. Ziemlich überrumpelt.
:. Es ist
schwer, seit wir umgezogen sind, habe ich keine Arbeit mehr.
Ich langweile mich zu Hause zu tode. Aber hier auf dem Land,
keine Chance.
Da liegt das eigentliche Problem und das solltest Du angehen.
Wir waren kürzlich alleine ein Wochenende weg-
Urlaub zu zweit. Aber auch da habe ich gemerkt, dass wir uns
auseinander gelebt haben.
Ein Wochenende macht nicht alles wieder heil, das braucht Zeit. Vielleicht klappt es auch gar nicht mehr. Aber 15 gemeinsame Jahre würde ich nicht einfach so abhaken, ohne Weiteres. :Wie soll ich nur mit ihm reden?
Offen ehrlich.
Aber
es muss doch was passieren, so will ich nicht weiter leben.
Haben Sie einen Rat für mich?
Holt Euch Hilfe. Paartherapie, Meditation…
Das ist vielleicht altmodisch, aber bei der Heirat gibt es so einen Satz mit guten und schlechten Zeiten. Und eine Partnerschaft ist nicht immer der siebte Himmel, es gibt auch schlechte Phasen. Und wenn man die gemeinsam durchmacht, kann das ein Paar noch mehr zusammenschweißen. Dazu ist eine gute Kommunikation unabdingbar, daran scheint es bei Euch zu hapern.
Und nebenbei: was suchst du denn? Einen Midlife-criser mit Harley? Unverbindlich, verantwortungslos, auf spätkindlicher Abenteuersuche? Na’ viel Spaß…
Und versuche mal, die Sicht deines Mannes zu verstehen.
Krötengrüße
Im Gespräch?
Hi,
dir ist schon klar, was du bei einer Trennung alles verlierst?
Nicht nur er wird abstürzen sondern auch du. Und die Kinder.
Haus ist zu 100% weg,
du in einer kleinen Wohnung mit den beiden Kindern,
er in einem 1-Zimmer Apartment.
Das Geld das ihr ins Haus reingestecht habt, ist weg und es werden davon trotzdem auch noch Schulden übrig bleiben.
Dir ist schon klar, daß in Steuerklasse 1 ohne Kindergeld das Einkommen deines Mannes mindestend 1/3 niedriger ist als jetzt?
Davon wird der Kindesunterhalt berechnet.
Du selber mus mindestens wieder halbtags gehen, weil du keinen Unterhalt bekommst,
oder dich auf dem Arbeitsamt rumdrücken und dort um Geld betteln.
für die Kinder bekommst du Kindergeld und wenns (sehr) gut geht so 550 € Kindesunterhalt (Abzug Anteil Kindergeld bereits eingerechnet)
Davon musst du dann ALLES zahlen, Miete, Klamotten, Essen, Weggehen, Auto, sonstige Kosten der Kinder wie Vereinsbeiträge, Sportklamotten usw.
Aus einem komfortablen Leben heraus lässt sich gut langweilen…
Such dir einen Job. Vielleicht auch einen ehrenamtlichen. Auch auf dem Land gibts sowas.
Dann hast du auch nicht mehr so viel Elan zum feiern.
Mein ernstgemeinter Rat:
Such dir zuerst einen Job und dann geh ohne die Kinder.
Grüße
miamei
Swinger
Geh mit ihm in den Swingerclub oder lade ihn in den Puff auf einen 3er ein.
Bei mir war es eher umgekehrt. Frau im Bett auf Dauer langweilig. Wäre als froh gewesen es sei umgekehrt
hi
Sie hat Internet. Die Welt ist da.
Auch ohne Internet kann man Mützen für Neugeborene häkeln, die sonst erfrieren.Sie schreibt an anderer Stelle, sie habe zwei Kinder, einen
Hund und den Haushalt, also keine Zeit. Es ist wohl nicht so,
dass sie rumsitzt und vor Langeweile Däumchen dreht.
entschuldige bitte, aber eine Frau die mit Haushalt, 2 Kindern (die keine Säuglinge mehr sind) und einem Hund zu 100% ausgelastet ist , also kein Zeit mehr hat für eine bezahlte zusätzliche Arbeit, macht ganz gravierend etwas falsch …
Was genau fehlt, ist mir noch nicht klargeworden. Irgendwie
habe ich das Gefühl, dass ihr es auch nicht richtig klar ist.
eben ihr ist mal so richtig LANGWEILIG, weil sie wirklich nichts sinnvolles zu tun hat …
Gruß H.
Hallo Schneewittchen,
Er ist der beste Papa der Welt, arbeitet fleißig, hilft im Haushalt … Er kommt mit, sitzt da und starrt in die Ferne.
vielleicht hängt das ja mit Deinem Problem zusammen.
Gruß
achim
Kurt Tucholsky
Danach
Es wird nach einem happy end
im Film jewöhnlich abjeblendt.
Man sieht bloß noch in ihre Lippen
den Helden seinen Schnurrbart stippen-
da hat sie nun den Schentelmen.
Na,und denn-?
Denn jehn die beeden brav ins Bett
Naja…diß is ja auch janz nett.
A manchmal möchte man doch jern wissen:
Wat tun se, wenn se sich nich kissen?
Die könn ja doch nich immer penn…!
Na, und denn-?
Denn säuselt im Kamin der Wind.
Denn kricht det junge Paar 'n Kind.
Denn kocht se Milch. Die Milch looft üba.
Denn macht er Krach.Denn weent sie drüba.
Denn wolln sich beede jänzlich trenn…
Na, und denn-?
Denn is det Kind nich uffn Damm.
Denn bleihm die beeden doch zesamm.
Denn quäln se sich noch manche Jahre.
Er will noch wat mit blonde Haare:
vorn doof und hinten minorenn…
Na, und denn-?
Denn sind se alt.
Der Sohn haut ab.
Der Olle macht nu ooch bald schlapp.
Vajessen Kuß und Schnurrbartzeit-
Ach, Menschenskind,wie liecht det weit!
Wie der noch scharf uff Muttern war,
det is schon beinah nich mehr wahr!
Der olle Mann denkt so zurück:
wat hat er nu von seinen Jlück?
Die Ehe war zum jrößten Teile
vabrühte Milch und Langeweile.
Und darum wird beim happy end
im Film jewöhnlich abjeblendt.