Dir ist schon klar, dass C_Punkt diesen Vergleich angestellt hat? Dass so ein Vergleich völlig sinnfrei ist, stimme ich dir zu.
Es überrascht mich nicht, daß Du nun versuchst, meine Aussagen zu verfremden und mich zu diskreditieren, aber ein bißchen albern ist es natürlich schon. Wie auch immer: meine Aussage ist, daß Afghanistan (ein Land mit über 30 Mio. Einwohnern) nicht zum einem unsicheren Land macht, nur weil dort ein Zehntel Promille der Bevölkerung einem unnatürlichen Tode zum Opfer fallen. Genauso wenig, wie es Deutschland zu einem unsicheren Land macht, nur weil hier über 3000 Menschen im Jahr im Straßenverkehr ums Leben kommen, an dem eben auch praktisch alle Menschen teilnehmen.
Was ist das denn für eine dämliche Rechnung? Die beiden Zahlen haben doch überhaupt nichts miteinander zu tun und sind damit überhaupt nicht vergleichbar.
Verkehrstote pro 100.000 EW :
Afghanistan 19,8
Deutschland 4,7
Afghanistan ist also nach deiner Logik rund 4,2mal so gefährlich wie Deutschland.
Tote Zivilisten durch Terror pro 100.000 EW
Afghanistan 4,7
Deutschland 0
Denke das Ergebnis ist relativ eindeutig. Wir können noch weitere Faktoren vergleichen, aber dass Afghanistan in Summe unsicherer ist ergibt die Statistik.
Obwohl ich mich ja meist mit C-Punkt zoffe - in diesem Punkt hat er Recht. Der Vergleich verdeutlicht dass es in Afghanistan eben nicht so ist dass jeder der dorthin abgeschoben wird einem enormen Risiko ausgesetzt wird sondern das dieses Risiko gerundet bei ca. 0% liegt.
Fairerweise muss dazu sagen, dass in dieser Zahl ein nicht unbedeutender Teil an Suiziden enthalten ist. Die Schusswaffe ist allein schon der guten Verfügbarkeit wegen ein häufig genutztes Mittel.
An der Stelle nochmals: Du ‚sortierst‘ hier nichts sondern rechnest willkürlich Tote auf. Dass du dabei Zahlen hernimmst, die nicht mal im entferntesten miteinander zu tun haben, ist da schon Nebensache.
Vielleicht hat es Dich überfordert, aber ich wollte darauf hinaus, daß eine unnatürliche Tordesursache, die nicht einmal ein Zehntel Promille im Jahr dahinrafft, ein Land nicht per se unsicher macht. In Deutschland sterben - wie erwähnt - um die 2 Promille der Bevölkerung an der Grippe. Dennoch stellt sich niemand hin und behauptet, Deutschland sei ein unsicheres Land oder kranke und alte Menschen sollten aus gesundheitlichen Gründen besser nicht nach Deutschland reisen.
Es geht letztlich darum, daß eine beklagenswerte Situation politisch mißbraucht wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Hier geht es darum, Rückführungen zu verhindern und das mit dem Argument, Afghanistan sei unsicher und zwar so unsicher, daß sich eine Rückführung aus dem subsidiären Schutz heraus verbietet. Das ist schlichtweg Nonsens, wenn man sich die Zahlen mal zu Gemüte führt und seinen #Aufschrei für diesen Moment unterdrückt.
Jetzt könnte man natürlich darüber diskutieren ob Suizid auch ein Risiko darstellt.
Was ich dazu sagen würde wenn in D 1300 Menschen p.a. durch kriegerische Konflikte sterben würden?
Du hast die Frage nicht verstanden.
Was wäre, wenn alleine in den neuen Bundesländern pro Jahr 1300 Menschen (Männer, Frauen, Kinder) durch einen Bürgerkrieg dort ums Leben kämen? Würdest du dann Sachsen als sicher bezeichnen? Würdest du Flüchtlinge von dort wieder zurückschicken?
Gesellschaftlich ab einer gewissen Grössenordnung sicherlich. Nur ist das Ableben beim Suizid (relativ) frei gewählt, was bei Verkehrs-, Grippe- oder Terrortoten in der Regel nicht der Fall ist.
Dessen ungeachtet teile ich Deine Ansicht im Bezug auf die Abschiebungen.
Obwohl ich mich ja meist mit C-Punkt zoffe - in diesem Punkt hat er Recht.
Komisch. Als du dachtest, der Vergleich käme von mir, hattest du noch etwas daran auszusetzen. …
Was uns zur Debatte über die Existenz eines freien Willens führt…
Wenn man z.B. ein junges Mädchen in Afghanistan ist und von der eigenen Familie zwangsweise an einen alten Mann verheiratet wird weil der am meisten bezahlt (wie anschaulich in diesem Lied beschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=n65w1DU8cGU liegt Suizid doch sehr nahe.
Das hat aber nichts mit dem Konflikten in Afghanistan zu tun und auch nicht mit der Religion sondern einfach mit den kulturbasierten Normen und Werten - und auch wenn nicht alle Menschen in solchen Ländern solche Einstellungen haben hat die Geschichte immer wieder und wieder gezeigt dass völlig unterschiedliche Kulturen meist nicht friedlich zusammenleben können.
Es ist nicht witzig, sondern ziemlich ekelhaft zynisch, Menschen, die durch Terroranschläge und als „Kollateralschäden“ eines Bürgerkrieg s ums Leben gekommen sind, mit Verkehrstoten auf eine Stufe zu stellen.
Man stelle sich nur einmal vor, was hier los wäre, wenn es in Deutschland eine auch nur annähernd ähnliche Zahl von Terroropfern gebe …
Abgesehen davon sind die Toten in Afghanistan ja nur die Spitze des Eisbergs, denn auch wer nicht gleich stirbt, ist von Bürgerkriegsfolgen und Talibanherrschaft betroffen.
Verkehrstote pro 100.000 EW :
Wer jemals in einem Entwicklungsland am Straßenverkehr teilgenommen hat, und sei es nur als Mitfahrer, der weiß dass das durchaus genauso gefährlich sein kann wie ein mittelschwerer Bürgerkrieg.
Schon seltsam dass sich einige Leute eher über Formulierungen aufregen anstatt anzuerkennen dass Afghanistan eben nicht unsicherer ist wie die meisten anderen Länder mit einer ähnlichen Kultur und ähnlicher Armut.
Mir ist egal von wem irgendwas kommt. Es geht bei diesem Thema darum ob Afghanistan sicher ist - und wenn man sich die Zahlen ansieht muss man eben zum dem Schluß kommen dass es eben nicht viel unsicherer ist als ein vergleichbares Land.
Was dabei bislang völlig unbeachtet bleibt (in diesem Thread) ist, dass Afghanistan in unterschiedlich sichere bzw. gefährliche Regionen zerfällt. Kabul ist relativ sicher, Waziristan eher nicht. Bei den Abschiebungen wird danach differenziert.
Vorhin waren es noch die alten Bundesländer…
In Berlin, Paris, NY, London - und sogar in Ansbach, Würzburg usw. gab es Terroranschläge. Müssen deshalb alle Europäer in Grönland Asyl erhalten? Genau wie man sich daran gewöhnt hat dass es ab und zu Anschläge in Europa gibt würde man sich nach einer Weile nichts mehr dabei denken wenn durch Konflikte zivile Opfer getötet werden würden. Dass jedes Jahr 25.000 Menschen in Deutschland durch Ärztepfusch sterben interessiert ja auch niemanden (http://www.patienten-verband.de/gesundheits-politik/25000-medizin-tote-verhindern.html )
In armen Ländern wie Afghanistan sterben massenweise Menschen durch diverse Umstände z.B. durch verschmutztes Trinkwasser, Mangelernährung, fehlende medizinische Versorgung, Gewalt durch Ehemänner, Autounfälle usw. Die paar zivilen Opfer durch militärische Konflikte stellen dort noch das geringste Risiko dar.
dass Afghanistan eben nicht unsicherer ist wie die meisten anderen Länder mit einer ähnlichen Kultur und ähnlicher Armut.
Welche wären das deiner Ansicht nach? Mit Quellen!
Noch etwas: Nach dem aktuelle Global Peace Index ist Afghanistan das zweitgefährlichste Land der Welt - nach Syrien. Deutschland zählt dagegen zu den sichersten Ländern der Welt (Platz 17 aller Länder).
Ach ja - und Brasilien ist deutlich sicherer als Afghanistan.
Hab Dir schon viel zu oft die Recherchearbeit abgenommen, Du bist selbst in der Lage die Sterberate für diverse Länder zu googeln.
Allgemein stirbt alle 3,6 Sekunden jemand an Hunger https://www.huffingtonpost.com/2014/10/13/every-three-seconds-hunger_n_5941722.html?guccounter=1
Jeder Flüchtling in Deutschland kostet im Durchschnitt 450.000 Euro - mit dem Geld könnte man sehr viele Menschen ernähren. Aber die Menschen die man nicht sieht interessieren niemanden, nur die, die es aufgrund ihres Geldes illegal nach Deutschland geschafft haben sollen ein (im Vergleich zum Herkunftsland) luxuriöses Leben bekommen - und das oft auf Kosten der Steuerzahler.