Wie Übergewicht bei Jugendlichen bekämpfen?

Hallo Liebe Experten,

mein 15 Jahre alter Sohn ist leider schon lange übergewichtig.
Vor zwei Monaten starteten wir die Umstellung seiner Gewohnheiten,
damit er abnimmt:

  1. wir haben die Ernährung auf vegan umgestellt,
    und
  2. mehr Bewegung: er fährt täglich mit dem Fahrrad zur Ausbildung (2 x 9 km)

…leider brachten diese Maßnahmen keine Änderung!
Was könnten wir noch unternehmen, um das Übergewicht zu bekämpfen?

Für Tips wäre ich sehr dankbar!!!
Ilona,

Seit wann macht vegan schlank? Ob ich hochkalorisch vegan oder hochkalorisch normal esse, macht doch keinen Unterschied, außer dass der Veganer nebenbei noch schlechte Laune bekommt.

Besser wäre, fettarm zu essen, egal ob das Fett nun tierisch oder pflanzlich ist.

Das ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Das könnte man aber noch weiter ausbauen!

Vegan hin oder her, auf die Kalorien kommt es an.
Wenn man den Salat mit einer Cola runterspült hat man nichts gewonnen.

Als erstes solltet Ihr mal ein exaktes Ernährungs-Tagebuch führen (inkl. Getränke!) um festzustellen, wie viele Kalorien aufgenommen werden und wie sich diese zusammensetzen. Dann solltet ihr die Ernährung nochmal überdenken.

2x 9 km mit dem Rad sind jetzt keine Riesen-Anstrengung, das verbrennt nicht genügend Kalorien um schnell Resultate zu sehen. Ihr solltet das Sport-Programm entsprechend erweitern. Welcher Sport ist dabei eigentlich erstmal egal (außer vielleicht Boule :smile:). Einen persönlichen Trainer für zumindest ein paar Stunden zu engagieren, der einen Trainings- und Ernährungsplan zusammenstellt kann sich als sehr gute Investition herausstellen.

Gruß,
Steve

Abnehmen dauert. Irgendwo las ich einmal, dass es doppelt solange dauern würde, wie sich die Kilos anzufuttern.

Nun ist es allerdings auch egal, ob man sich vegan von Spaghetti Ragout oder einer Pizza mit Gestrüpp(*) drauf ernährt oder einen Burger futtert. Nicht die Art und Weise der Lebensmittelzubereitung macht etwas aus, sondern die fiesen kleinen Kalorien.

Bewegung allein reicht auch nicht, sondern das Geheimnis ist, mehr Kalorien zu verbrennen, als zu sich zu nehmen.

18 km Rad mag ein kleiner Anfang sein, aber so pauschal kann man das nicht beurteilen. Den Hinweis mit dem strengen Ernährungstagebuch hast du ja schon bekommen.

Falls es sich wirklich um eine ernstgemeinte Frage handelt, gibt es im Falle von Rückfragen bestimmt noch wirkliche Hilfe. Allerdings lässt das Userverhalten leider anderes vermuten

(*) nicht falsch verstehen, Gestrüpp ist nicht abwertend gemeint.

Hallo,
wie sieht es denn beim Sohn mit der Freizeitgestaltung aus?
Am PC oder der Konsole spielen?
Viele Teenies lassen sich für Tanzen in der Tanzschule begeistern ( Hip-Hop, Breakdance, Videoclip-Dance).
Schwimmen ist auch sehr gut. Am liebsten mit Gleichaltrigen. Aber bitte nicht mit Mama! :weary:
LG, Mao

Leider ist Deine Vermutung vollkommen richtig:
Freizeitgestaltung ist hauptsächlich gleich PC-Spielen!
Genau deshalb haben wir das Fahrradfahren ‚ausgedacht‘…
sind 18 km pro Tag nicht genug Bewegung?

@steve_m & @Littlescare :

hmmm, das Ernährungstagebuch scheint eine sinnvolle Idee zu sein, die mir noch nicht eingefallen ist;
Danke dafür!
…aber bin nicht sicher, wie man dieses führt, weil:
wie schätzt man die Menge & den Kaloriengehalt der aufgenommenen Mahlzeit?
Beispiel:
Wie stellt man fest, wie viel Kalorien ein Brötchen mit Margarine und Gurkenscheiben hat?

Weiterhin:
Aus dem richtig geführten Ernährungstagebuch ist der IST-Zustand ableitbar.
Wie kann man den SOLL-Zustand (=empfohlene Kalorienmenge?) für Jugendliche ermitteln?

18 km Rad sind ein netter Anfang.
Wie lange braucht er dafür? Je nach Geschwindigkeit findet man Kalorienverbräuche zwischen 300 und 1200 je Stunde.

18 km laufen wäre eine andere Hausnummer.

Mal zum Vergleich der unterschiedlichen Sportarten, ich fahre 18 km in etwas mehr als einer halben Stunde - und das ohne mich ausgepowert zu haben. Kalorienverbrauch effektiv ca. 600-700 - oder 1 Tafel Milchschokolade.

Abwiegen? Das schärft bestimmt auch den Blick auf Lebensmittelportionen.
Klar, das ist nicht auf die Kalorie genau, gibt aber einen Anhaltspunkt. Bin mir fast sicher, dass du in den Untiefen des WWW Tabellen mit Lebensmittel / Gewicht und Kalorien findest (btw, so etwas gibt es auch als App, aber ich persönlich würde die oldschoolvariante bevorzugen).

Bevor ich mir über die Soll-Seite Gedanken machen würde, würde ich erst einmal versuchen ganz klar ungesunde / fettige / hochkalorische Lebensmittel zu verbannen und durch was anderes zu ersetzen. Nach und nach und nicht alles auf einmal; will man zuviel, geht es eh schief.

Kleiner Tip: bei einem kleineren Teller werden die Portionen automatisch kleiner, der Magen aber auch satt :wink:

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er schafft 9 km mit dem Fahrrad in ca. 30 Minuten…
(meist ohne Steigung, ebene Fläche, das Fahrrad ist aber nicht sportlich)

Natürlich ist das Radfahren schon mal eine tolle Sache.
Interessant wäre zu erfahren, wie der Sohn es mit sozialen Kontakten zu gleichaltrigen hält, wie er zu der veganen Ernährung steht und ob er selber überhaupt abnehmen möchte!
Weisst du, ob er sich auswärts nicht vielleicht aus Frust ganz andere Leckereien einverleibt?
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du Druck ausübst. Dann könnte es sein, dass er aus Protest heimlich futtert.
Sammel doch mal Prospekte und Zeitungsartikel über Freizeitangebote und biete es ihm an.
Vielleicht findet er etwas, was ihn neugierig macht und was er bisher gar nicht auf dem Schirm hatte.

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Er steht sehr positiv zu den eingeführten Änderungen, weil

  1. er sieht auch die Notwendigkeit der Gewichtsabnahme
  2. er mag sich vegan zu ernähren, und dadurch auch noch Tierleid zu verringern
  3. er mag Fahrradfahren

…trotzdem könnte es natürlich vorkommen, dass er Leckereien nicht widerstehen kann! :slight_smile:
(vegan kann auch energiereich sein!)

… aber die sozialen Kontakte sind möglicherweise nicht ganz optimal:
die meisten ‚Freunde‘ hat er in den online-PC-Spielen gefunden
(natürlich hat er auch (nicht so enge) Schulfreunde)

Ich sehe den Zusammenhang zwischen Abnehmen und Freizeitangebote nicht.
Warum würden welche Freizeitangebote helfen?

Das heißt, Du zwingst ihn seitdem vegan zu essen!?

15-jährige sind noch im Wachstum und sollten sich deshalb eher ausgewogen ernähren, würde ich meinen.

Gruß Oberberger

Nein, nein:
ich zwinge ihn überhaupt nicht, er unterstützt diese Ernähungsweise vollkommen
(weil wir dadurch auch Tierleid verhindern können).

Außerdem achten wir auf den einzigen möglichen Mangel:
wir nehmen Vitamin B12 in Kapseln zusätzlich auf.

Können neben VitB12 auch andere Mangel bei 15-Jährigen auftreten?

Mein Eindruck: vegane Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse ist gesünder, als „normale“ Kost!
Stimmt dieser Eindruck nicht?

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Weil man sich im Team gegenseitig motiviert und sich durchaus neue Freundschaften schliessen lassen.

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Ich benutze dafür eine App namens Lifesum. Mit der kann man bspw. die Barcodes der Packung scannen und erhält so automatisch die Nährwertangaben. Man kann die Dinge natürlich auch manuell eingeben.

Es geht dabei auch nicht so sehr darum, ob das Brötchen nun 100 kcal mehr oder weniger hat, sondern darum einen guten Überblick zu kriegen, wie viele Kalorien man insgesamt zu sich nimmt und wie sich diese zusammensetzen (Protein, Kohlehydrate, Ballaststoffe). Zu viel Kohlehydrate sind nämlich auch nicht gut.

Was den Soll-Zustand angeht, dazu gibt es im Internet diverse Rechner, je nach Alter, Größe, Gewicht, Tätigkeit, etc. Auch mit einem Ernährungsberater zu sprechen kann sinnvoll sein.

Gruß,
Steve

Es gibt Profi-Sportler, die sich vegan ernähren, das ist also durchaus möglich.

Da man mit Fisch und Fleisch jedoch zwei große Protein-Quellen aus dem Speiseplan streicht muss man darauf achten, trotzdem noch genügend Protein zu sich zu nehmen. Eine vegane Ernährung mit zu viel Kohlehydraten kann kontraproduktiv sein.

Gruß,
Steve

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Abnehmen ist formal recht einfach. Mehr Kalorien verbrauchen, als man zu sich nimmt.

Der Haken:

Die meisten Menschen wissen nicht so recht was sie zu sich nehmen und haben im Zweifel auch wenig Disziplin. Ich empfehle deinem Sohn sich mal eine der einschlägigen Apps runterzuladen und mal für ein paar Tage konsequent die Mahlzeiten und Getränke einzutragen.

Dann sieht man auch schnell, warum das Radfahren nichts bringt und vielleicht bekommt er so ein besseres Gefühl, auf welche Speisen er wohl besser hin und wieder verzichten sollte.

Schutzbefohlene (dazu gehören Kinder und auch Hunde) sollte man nicht dazu bringen, solch radikale eigene Lebensweisen anzunehmen. Wenn Du Dich vegan ernährst, ist das Deine Sache, weil Du für Dich selbst verantwortlich bist.

Ein Kind benötigt mit Sicherheit tierisches Eiweiß. Einen Hund vegan zu ernähren würde ich sogar als „Tierversuch“ bezeichnen.

Btw.: Der Hund würde das sicherlich nicht lange überleben, weil er als Raubtier noch viel mehr, als ein Mensch, auf tierisches Eiweiß angewiesen ist.

Gib Deinem Sohn einfach fettarmes, gesundes und ausgewogenes Essen und gut ist. Sport kann auch nicht schaden.

Gruß Oberberger

Stimmt genau: ein Ernährungstagebuch/-App werde ich mir anschauen/herunterladen!
Danke für den Tip!