Etwas über die Hälfte aller Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland gehören einer christlichen Religionsgemeinschaft an, und zwar überwiegend katholisch oder orthodox. Man könnte argwöhnen, dass in den jeweiligen Herkunftsländern der christliche Glaube noch eine stärkere Bedeutung hat und diese Menschen langfristig unsere doch recht säkulare Weltasicht beeinfkussen, ich glaube das allerdngs nicht.
Muslime sind nur ein Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund.
Mittelfristig wird sich der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund weiter erhöhen.
Ja. Und das wird selbst dann passieren, wenn kein einziger Zuwanderer mehr kommt. Das liegt nämlich vor allem an der Definition von Migrationshintergrund:
„alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland
Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle
in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949
zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.
Der Migrationshintergrund vererbt sich zum Teil bis in die dritte Generation. Meine Frau wurde als Tochter eines Deutschamerikaners in München geboren und hatte deswegen bei Geburt die amerikanische Staatsbürgerschaft. Obwohl sie noch nie irgendwo anders gelebt hat als in Münxchen, wären ihre Kinder „Menschen mit Migrationshintergrund“. Und das sind keine Ausnahmefälle - die Definition greift nunmal sehr weit.
Ich ärgere mich deshalb über diesen Begriff. Doe Menschen hören: „Menschen mit Migrationshintergrund“ und verstehen „Ausländer“ oder „Zuwanderer“. Aber Zuwanderer sind nur zwei Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund. Und dazu gehört auch der Östereicher oder Schweizer oder Amerikaner, der bei uns geblieben ist.
Die vier Kindern von Udo Jürgens sind übrigens auch Teil der offiziellen Statistik von „Menschen mit Migrationshintergrund“ - und deren Kinder auch.
Gruß,
Max