Hallo, ich probier’s mal.
Der Schuster gibt dem Bauern Geld für’s Korn. Es kommt die Finanzkrise. Viele Marktteilnehmer ganz weit weg versuchen Werte (Waren, etc.) gegen Geld einzutauschen, das erhöht die Nachfrage nach Geld und relativ zu den Werten nimmt der Wert des Geldes zu (man könnte auch sagen, die Waren, etc. haben an (Geld-)Wert verloren).
Der Bauer hört davon und freut sich, er selbst hat ja gerade Ware (Korn) verkauft und Geld bekommen. Er erklärt dem Kaminfeger, daß er fortab nur halbsoviel für die Reinigung seines Schornsteins ausgeben möchte, schließlich ist Geld gerade viel wert. Der Kaminfeger läßt sich darauf ein.
Beim Schuster angekommen versucht er diesen zu überreden, ihm die Schuhe billiger zu verkaufen, aber der Schuster reagiert wie Du und sagt, seine Schuhe sind noch genauso viel wert, es sei ihm egal, ob irgendwo auf der Welt Leute ihre Hypotheken nicht zahlen. Der Schuster verkauft an diesem Tag nichts.
Am nächsten Tag steht auch der Bauer auf dem Markt ohne Kundschaft, er kann sein Korn höchstens an den Kaminfeger kaufen (aber zum halben Preis), der Schuster hingegen muß hungern, er hat ja gar kein Geld eingenommen und verschenken will der Bauer nicht.
Das war jetzt überspitzt, aber so in etwa funktioniert der Übergang zur Deflation: Erst nach und nach geben die Leute die billigeren Preise an die Kundschaft weiter, denn Geld ist zum knappen Gut geworden und wer’s hat zögert eben mit dem Ausgeben.