Wie wird bei der Finanzkrise der Wert vernichtet?

sagt @C_Punkt „Die Akupunkturnadel der Gerechtigkeit“

Ich vermute mal, dass Dir beim Lesen der heutigen Spiegel-Ausgabe „Deutsche Bank - Die Geschichte eines Untergangs“ richtig schlecht geworden ist? Das wäre für mich eine kleine Genugtuung. :rage:

Grüße mki

Aber kann mir jemand das an dem Beispiel Bauer, Schuster Kaminfeger erklären? Der Bauer geht auf den Markt und verkauft das Korn, der Schuster kauft das Korn und gibt dem Bauer Geld. Der Bauer bestellt sich einen Kaminfeger der ja auch Schuhe vom Schuster braucht. Jetzt kommt die Finanzkrise wie stürzt das ein? Das Haus mag zwar nichts mehr Wert sein aber wohnen kann man darin trotzdem. Ich bin zwar ein Leihe aber man kann Geld immer gleich Ware oder Arbeit setzen hat man Arbeit und Ware so kann es einem doch nicht schlecht gehen, wo ist der Trick? Lässt sich alles durch den Konsum von unnötigen Gütern erklären?

Damit keine Missverständnisse entstehen, ich bestreite nicht, dass es vielen Leuten sehr schlecht ging, ich verstehe nur nicht wieso

Ich habe den Artikel nicht gelesen, aber daß bei der Deutschen Bank etwas falsch laufen muß, habe ich hier vor über zehn Jahren im Dunstkreis der Forderung von Herrn Ackermann, die Deutsche Bank müsse eine Eigenkapitalverzinsung von 25% erreichen, schon geschrieben. Ich darf zitieren:

Je höher das Risiko, desto höher die Renditeerwartung der Kapitalgeber. Und nun soll mir mal Herr Ackermann erklären, warum seine Kapitalgeber die höchste Rendite im deutschen Bankgewerbe erwarten sollten. Höchstes Risiko aller deutschen Kreditinstitute?
Zum Vergleich: Venture Capital-Gesellschaften, also Unternehmen, die in Unternehmen der höchsten Risikoklasse investieren und dabei von einer Pleitequote von 10-20% ausgehen, erwarten eine Kapitalverzinsung von 25-30%. Hat die Deutsche Bank eine ähnliche Erwartung was den Ausfall ihrer Investments angeht?

Dann dürfte doch keine solche Unverständigkeit zwischen uns bestehen?!

Aber den Spiegel-Artikel liest Du ganz bestimmt, ja?

Grüße mki

Hallo, ich probier’s mal.
Der Schuster gibt dem Bauern Geld für’s Korn. Es kommt die Finanzkrise. Viele Marktteilnehmer ganz weit weg versuchen Werte (Waren, etc.) gegen Geld einzutauschen, das erhöht die Nachfrage nach Geld und relativ zu den Werten nimmt der Wert des Geldes zu (man könnte auch sagen, die Waren, etc. haben an (Geld-)Wert verloren).

Der Bauer hört davon und freut sich, er selbst hat ja gerade Ware (Korn) verkauft und Geld bekommen. Er erklärt dem Kaminfeger, daß er fortab nur halbsoviel für die Reinigung seines Schornsteins ausgeben möchte, schließlich ist Geld gerade viel wert. Der Kaminfeger läßt sich darauf ein.

Beim Schuster angekommen versucht er diesen zu überreden, ihm die Schuhe billiger zu verkaufen, aber der Schuster reagiert wie Du und sagt, seine Schuhe sind noch genauso viel wert, es sei ihm egal, ob irgendwo auf der Welt Leute ihre Hypotheken nicht zahlen. Der Schuster verkauft an diesem Tag nichts.

Am nächsten Tag steht auch der Bauer auf dem Markt ohne Kundschaft, er kann sein Korn höchstens an den Kaminfeger kaufen (aber zum halben Preis), der Schuster hingegen muß hungern, er hat ja gar kein Geld eingenommen und verschenken will der Bauer nicht.

Das war jetzt überspitzt, aber so in etwa funktioniert der Übergang zur Deflation: Erst nach und nach geben die Leute die billigeren Preise an die Kundschaft weiter, denn Geld ist zum knappen Gut geworden und wer’s hat zögert eben mit dem Ausgeben.

Super danke, genau das habe ich gesucht, sowas steht nicht in den Büchern.

Ja, das frage ich, weil der Glaube an steigende Preise gerade nichts mit Einzelfällen zu tun hatte.

Guten Morgen,

Du bist unredlich. Legst FALSCHE FÄHRTEN. In dem du VÖLLIG NEUE, auch von der Eingangsfrage ablenkende Fragen einstreust vom „Glauben an höhere Preise“ um so um die Beantwortung herumzukommen, ob die Bankenkrise auf Einzelfälle beruht oder systemisch bedingt ist.

Wäre die Anzahl der Gesamtfälle bekannt, gemeint sind alle Fälle die die Spitze des Eisbergs erst ausmachen - also Untenrum - stünden alle Banken bis auf die Knochen blamiert da. Die Deutsche Bank, die eigentlich keine mehr zu sein scheint (Spiegel), ist ganz sicher kein Einzelfall. Die anderen Banken hatten genau so mit gerührt, waren jedoch etwas geschickter, hatten mehr Schamgefühl.

Gruß mki

Zumindest ein (staatlicher) Einlagenversicherer gibt Auskunft darüber: https://www.fdic.gov/bank/individual/failed/banklist.html

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Ist das die Realität? Ist das das aktuelle Problem? Womöglich ist das der Banker-Horizont? Im übrigen schaffen steigende Preise, begründet durch Bedarfsentwicklung, Angebotsverknappung oder Qualitätssteigerung keinen Mehrwert bzw. Wohlstand.

Gruß mki

Wow!

@C_Punkt: alles Einzelfälle? :rage:

@hroptatyr: Ein ganz großes Dankeschön!!!

Grüße mki

@hroptatyr,

Warum steht die Deutsche Bank auf dieser Liste nicht mit drauf?

Grüße mki

@mki Die Deutsche Bank ist keine „Failed Bank“ im Sinne der Definition. Dort werden nur Insolvenzen erfaßt.

@mki Außerdem sind nur Banken gelistet, die ihre Einlagen bei der FDIC gesichert haben. Das beträfe im vorliegenden Fall (sofern mein Research stimmt) die DB USA Corp und die Deutsche Bank Tennessee Inc.

Die Gruppenstruktur in Amerika ist sehr unübersichtlich und das sind die beiden einzigen Bestandteile, die etwas mit Corporate Banking bzw. Private Client Banking zu tun haben.
Könnte man aber gegebenfalls noch genauer über die IR-Abteilung erfragen.

@hroptatyr: Ei jei jei. Da hört´s für jeden Außen stehenden doch auf. Wer behält da noch einen Durchblick? Die Bankenwelt ist eine Macht für sich. Demokratie? Nur im aller weitesten Sinne.

Danke nochmals und Grüße mki

Die ganze Welt hat daran geglaubt, daß die Immobilienpreise in den USA immer weiter steigen - inkl. zig Millionen Kreditnehmer/Hauskäufer in den USA. Das ist weder etwas neues noch etwas besonderes noch etwas unredliches (wenn auch etwas dummes). Das gab es schon im 17. Jahrhundert mit den Tulpenzwiebeln in den Niederlanden und es wiederholte sich bis zum Neuen Markt und der Immobilienblase in den USA wahrscheinlich an die hundertmal in der Geschichte. Es ist auch kein bankenspezifisches Problem, sondern im Regelfall eine Entwicklung, die ihren Höhepunkt in sogenannten Dienstmädchenhaussen findet, wenn nämlich nahezu jeder Privatanleger glaubt, auf den rasenden Zug noch aufspringen zu müssen.

Was Deinen anderen Artikel angeht:
Du bist unredlich. Legst FALSCHE FÄHRTEN. In dem du VÖLLIG NEUE, auch von der Eingangsfrage ablenkende Fragen einstreust vom „Glauben an höhere Preise“ um so um die Beantwortung herumzukommen, ob die Bankenkrise auf Einzelfälle beruht oder systemisch bedingt ist.
Wäre die Anzahl der Gesamtfälle bekannt, gemeint sind alle Fälle die die Spitze des Eisbergs erst ausmachen - also Untenrum - stünden alle Banken bis auf die Knochen blamiert da. Die Deutsche Bank, die eigentlich keine mehr zu sein scheint (Spiegel), ist ganz sicher kein Einzelfall. Die anderen Banken hatten genau so mit gerührt, waren jedoch etwas geschickter, hatten mehr Schamgefühl.

Ich verstehe kein Wort von dem, was Du da schreibst.

Die Liste ist eine Liste der Kreditinstitute, bei denen die US-Einlagensicherung seit 2000 eingesprungen ist. Es ist keine Liste der Kreditinstitute, die sich mit Spekulationen ruiniert oder ihre Kunden betrogen haben.

Die Deutsche Außenwirtschaft (Export)

Er erklärt dem Kaminfeger, daß er fortab nur halbsoviel für die Reinigung seines Schornsteins ausgeben möchte, schließlich ist Geld…

Billig-Reiseländer

Sekundärmärkte wie Inlands-Automarkt

Primärmärkte wie Michpreisverfall

Es scheint das gleiche geldpolitische Problem vorzuherrschen wie unter dem SPD-Ex-Wirtschaftsminsiter Carl Schiller, der mal sagte: „Die Gäule stehen bis zu den Knien im Wasser, aber sie saufen nicht“.

Grüße mki

Hallo C_Punkt,

Nicht zu verstehen, ist Dein gutes Recht. Nur, daran lässt sich nur schwer ein Dialog anschließen. Dessen ungeachtet wird die Bankenkrise ein immer wieder kehrendes Problem bleiben, solange zur Bankendienstleistung kein Ersatz zu finden ist.

Grüße mki