Wiederaufbau im Hochwasser-Gebiet?

Hallo,

ich vernehme nur sehr wenige Stimmchen, die sich kritisch äußern zum Wiederaufbau in den überfluteten Gebieten.

Wenn der Klimawandel ernst genommen wird, ist mit Dürre, Waldbränden (Stichwort: Fichten-Monokultuten) und Starkregen vermehrt zu rechnen.

Natürlich fühle ich mit denen, die Hab und Gut sowie Menschen verloren haben. Aber nichts aus Fehlern zu lernen, begrenzt mein Mitleid dann doch erheblich.

Wenn Spenden (und Staatsknete) zum Bauen, dann bitte höher gelegen.

Ein Tsunami (2004 Thailand / Sri Lanka) ist womöglich nur zufällig und man siedelt sich wieder direkt am Strand an. Der Klimawandel erschafft aber neue Würfel mit drei Sechsen drauf. Mit Volltreffern ist also häufiger zu rechnen.

Die Eigentumsverhältnisse müssen geklärt werden. Vielleicht sollte man höher gelegene Weinberge / Felder / Wiesen, notfalls Waldstücke gegen Wohngebiete tauschen. Wenn (nur) die Ernte wegschwimmt, ist der Schaden wesentlich kleiner und nicht so lebensgefährlich.

Das hat damit zu tun, dass die 60 Millionen Nationaltrainer in Deutschland zur Zeit nicht können, weil sie voll mit dem DFB-Pokal beschäftigt sind.

Ich empfehle, Dich mal damit zu beschäftigen, was genau wo genau und wie genau wieder aufgebaut wird. Anschließend könntest Du Dich dann hier melden und Deine Zweifel an bestimmten Trassierungen der neu geplanten Straßen und Eisenbahnlinien äußern und begründen.

Dann erkläre ich Dir im Gegenzug gerne, weshalb man einen Weinberg unter den Bedingungen im Ahrtal nicht in einer Talaue anlegen kann.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,
so einen Quark lese ich auch oefters.
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Ein Wiederaufbau ist an vielen Stellen nicht angemessen. Wenn das Haus voll versichert ist, zahlt die Elementarversicherung den Wiederaufbau. Sonst zahlt der Staat bis 80 Prozent, haben sie glaub beschlossen.
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An derselben Stelle. Nicht auf einem anderen Grundstueck. Damit der Krempel beim naechsten Hochwasser wieder genauso zerrissen wird. Dann spaetestens duerfte keine Versicherung mehr moeglich sein.
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Der Wiederaufbau der Gegend muss intelligenter gestaltet werden. Nicht wieder, sondern besser. Besseraufbau. Ganz andere Baugrundstuecke.
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Gruss Helmut

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Kannst dir sparen, wer will denn einen Berg aufschütten in der Talaue? Durch die heißer werdenden Sommer wird diskutiert, ob Südhänge weiterhin mit den altbewährten Rebsorten betrieben werden sollen, denen die Spritzigkeit (Säure) abhanden kommt. Womöglich wäre etwas mehr Schatten in Tallage eine Alternative.

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Nein, sondern die Anlage mit anderen Rebsorten. König Riesling ist dabei, sein Reich zu verlieren - da wird bei den Winzern nicht diskutiert, sondern sukzessiv ausgehackt, abgesehen vielleicht von den Lagen am Main, wo es noch dauern wird, bis der Chardonnay den Riesling überholt.

Den Abfluss von Kaltluft im Frühjahr, der beim Weinberg viel wichtiger ist als die Exposition (wie man z.B. am Roten Hang bei Nierstein sehen kann, aber vor allem an den Nordhängen an der Mosel), werden die Reben auch künftig sehr gut brauchen können: Dieser ist entscheidend für eine frühe Blüte, und diese ist entscheidend für einen guten Jahrgang.

Ein relativ neues Thema, und auch da wird nicht diskutiert, sondern angepackt, ist die Gefährdung von Reben durch mangelnde Niederschläge. Auch dieser lässt sich nicht durch Verlegen der Rebpflanzungen in Talauen begegnen, sondern durch Pflanzen geeigneter Rebsorten. In der Pfalz stehen schon seit einigen Jahren einige Versuchs-Wingerte, die mit Viognier bestockt sind - beiläufig keine Neuzüchtung, sondern eine autochthone Sorte aus dem südlichen Rhonetal, konkret den dortigen Lagen auf Schiefer, der jeden Tropfen Wasser zügig nach unten ableitet.

Bonus Track: Wie weh es den „Klassikern“ Riesling, Silvaner, Gewürztraminer und Muskateller tut, wenn man sie kurzerhand in die Talebene verlegt, kann man an den teils wirklich gruseligen Produkten der Domaines Wolfberger / Colmar sehen.

Schöne Grüße

MM

Gelesen bei heise.de

Zurück zu Pfahlbauten

Das ist durchaus praktikabel. Unterm Haus wird geparkt, bei Hochwasseralarm wird das Auto auf einen vorher einerichteten hochgelegenen Gemeinschaftsparkplatz gefahren. Das sollte bei Neubauten in kritischen Lagen Vorschrift werden.

Bei Narbonne in Südfrankreich in Meeresnähe gibt es solche Pfahlbauten schon lange, Chalets genannt.

Ergänzung aus einer anderen Quelle: „Mit den Stelzen steigt auch der Überflutungsraum und damit sinkt der maximale Pegel.
Die Häuser sind dann nicht mehr wie bisher im Weg.“

Du vermischt hier wild vollkommen verschiedene Dinge, die zwar irgendwie miteinander zu tun haben, aber nicht ansatzweise so zusammenhängen, wie Du es hier simplifizierst.

Wenn ich Eigentümer genau dieses einen früher mal sicher gelegenen Grundstücks bin, das heute leider nicht mehr sicher ist, dann kann ich nicht einfach entscheiden, dass ich mein neues Haus 100 Meter weiter und zehn Meter höher errichte! Denn dazu müsste es dort erst einmal überhaupt ein freies Plätzchen geben, für das es dann auch noch einen Bebauungsplan geben müsste, wonach ich dort bauen dürfte, und schließlich bräuchte ich auch noch die Knete, dieses Grundstück zu erwerben (wobei ich nicht mit einem Erlös aus dem Verkauf des bisher genutzten Grundstücks rechnen kann). Da bist Du als Eigentümer dann erst einmal ein ganz armes Schwein, das jegliches Mitleid verdient, wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt, als ein Haus wieder an alter Stelle zu errichten!

Zudem greift die Betrachtung des Einzelgrundstücks natürlich viel zu kurz. Man kann durchaus Bereiche weiter nutzen, die man durch Maßnahmen andernorts wieder zu sicheren Wohnorten machen kann. Durch Schaffung von Regenrückhaltebecken, Renaturierung von Auen-Landschaften, Ausbau von Leitungssystemen für die Ableitung von Oberflächenwasser, Bau von Dämmen, Entsiegelung von Oberflächen, … kann man viel erreichen. Und man kann Häuser bei einem Wiederaufbau auch mit zusätzlichen Maßnahmen sinnvoll gegen Hochwasser schützen. Das hat in Bezug auf die Einzelmaßnahme natürlich alles Grenzen, aber durch ein sinnvoll abgestimmtes Zusammenspiel von Maßnahmen lässt sich sehr viel erreichen.

Und mit einem der Dir typischen Rundumschläge gegen alle Verantwortlichen und Betroffenen, die samt und sonders im Gegensatz zu Dir natürlich viel zu doof sind, sich mit solchen Dingen angemessen auseinander zu setzen, zeigt hier eigentlich nur mal wieder einer, wie gut er das Thema durchdrungen hat. -> Stammtisch - Prost!

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So etwas ist als isolierte Einzelmaßnahme angesichts der Gewalt des Wassers wie wie sie jetzt im Ahrtal gesehen haben, ziemlich witzlos. Wenn metertief der Grund mitgerissen wird, schwimmt Dir so eine Konstruktion bestenfalls als Hausboot weg. Das kann höchstens ein kleiner Puzzlestein in einem sehr komplexen und umfangreichen Gesamtkonzept sein. Aber da ja sonst alle doof sind, baut Kurti eben sein Haus auf Stelzen, und meint damit künftig aller Probleme ledig zu sein.

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Dann lass mal lesen, was die „sonst alle Doofen“ für Vorschläge haben. Vor-, Nach- oder Mitdenkern auf die Schnauze hauen, das ist

Hier müsste der Staat in die Haftung genommen werden wegen fehlerhafter Bebauungspläne. Keine Almosen, sondern Schadenersatz.

Weiterer Vorteil von Pfahlbauten. Pfähle kann man fast beliebig lang in den Grund rammen oder bohren.

Den Begriff der Amtshaftung hast Du schon mal gehört? Deren Voraussetzungen sind Dir geläufig? Offenbar nicht! Und das Bauplanungsrecht sagt dir jetzt auch nicht wirklich was, oder?

Sorry, aber Du bist einfach so meilenweit von einem Stand entfernt, den es bräuchte um angemessen mit Dir über solche Themen zu sprechen, dass es einfach keinen Sinn hat. Und das zieht sich leider auch durch viele andere deiner Beiträge zu beliebigen Themen.

Wenn du näher dran bist, warum kommen dann keine Vorschläge außer

A ja, erstmal die Opferrolle. Die ich einem echten Opfer zugestehe, aber nicht einem externen Betrachter / Planer.

Ja. Bei Renaturierung bin ich bei dir. Das heißt aber ggf. auch Bebauung weg.

Ich schreibe nicht von Kleinigkeiten, die ein Amtmann verzockt hat, sondern eher von Reparationen, die ein Staat zu leisten hat.

Da reden wir aber nicht von solchen hübsch anzusehenden auf ein Punktfundament oder von mir aus auch noch auf einen Mikropfahl mit kleinem T-Verbinder geschraubten Zahnstochern! Ich habe ständig mit Tubex-, Fundex-, Atlas-, … Pfählen zu tun, die wir in großer Zahl gerne mal 20 Meter in den Marschboden rammen oder bohren lassen. Dazu musst Du mir nichts erzählen.

Ohne Worte! Irgendwie scheint es Dir Spaß zu machen, hier immer wieder den Offenbarungseid vollkommenen Unwissens zu leisten.

Warum sollte Dir jemand die Arbeit abnehmen, dass Du dich mal mit einem Thema beschäftigst, bevor Du vollmundig, aber vage, höchst oberflächlich und verallgemeinernd, nicht von gar zu umfangreicher Sachkenntnis getrübt und deswegen unbrauchbar vom Leder ziehst?

Um Dir den Einstieg etwas komfortabler zu machen, hier die wichtigsten Ansatzpunkte, damit Du siehst, wie man sowas strukturiert angehen kann:

  • Kläre, für welche Gebäude zwischen Sinzig und Adenau (ja, das geht nur Haus für Haus - alles andere ist Heiße Luft) zur Stunde bereits entschieden ist, ob sie instand gesetzt oder ohne / mit Ersatz abgerissen werden sollen, und für diejenigen, die mit Ersatz abgerissen werden sollen, wo und wie genau dieser Ersatz gebaut werden wird. Bestimme für diejenigen, die mit Ersatz abgerissen werden sollen, was Dir am jeweiligen konkreten (!!!) Vorhaben nicht passt.

  • Kläre, welche Straßen, Leitungen, Eisenbahnlinien usw. neu trassiert werden und welche ohne wesentliche Änderungen wieder aufgebaut werden sollen. Informiere Dich über die Gründe, weshalb das an den Stellen, an denen keine Änderungen vorgenommen werden sollen, so gehandhabt werden wird. Entwickle dann Deine konkreten (!!!) Vorschläge, Straßen, Leitungen und Eisenbahnlinien mit dem vollkommen anderen Verlauf neu zu bauen, der Dir vorschwebt.

  • Kläre, an welchen Stellen welche wasserbaulichen Maßnahmen (Entsiegelung, Erweiterung des Betts der Ahr, Schaffung von Regenrückhaltebecken etc. etc.) welchen Einfluss auf Umfang und Strömung von eventuellen künftigen Flutwellen haben werden.

Trage das Ergebnis Deiner Arbeit und die von Dir vorgeschlagenen konkreten (!!!) Alternativen nebst konkreter (!!!) Begründung hier vor.

Dann könnte aus Deinen Ideen ein interessantes Thema werden. Aber ohne Fleiß kein Preuß’ !

Schöne Grüße

MM

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Wochen nach der Flut herrscht Ungewissheit an der Ahr, an welchen Stellen wieder gebaut werden kann. Cornelia Weigand (Bgm. Altenahr) berichtet, dass die Gebäude winterfest gemacht werden müssen, aber es geht planerisch nicht voran.

Angenommen, man setzt Häuser auf Pfähle, dann ist die Architektur total verändert. Könnte man zur Straßenseite wegen der Optik eine Wand mit Tür und Fenstern zwischen die Pfähle setzen?

Oder anders gefragt: Ist die Fließrichtung bei Hochwasser kalkulierbar, sodass solche Mauern parallel zur Fließrichtung stehen?

Pfähle nützen etwas, wenn man es mit langsam ansteigendem Wasser zu tun hat. Deswegen sieht man so etwas häufiger an Küsten z.B. bei Hafenbauwerken. Daß Du glaubst, daß sich diese Lösung in Überschwemmungsgebieten sinnvoll einsetzen lassen, macht mich etwas fassungslos. Was glaubst Du, was passiert, wenn mehrere Autos oder Bäume vor die Pfähle treiben? Selbst wenn man unterstellt, daß die Pfähle dem Aufprall und der nachfolgenden indirekten Belastung durch den Wasserdruck standhalten (was ja genau das war, was die vielen Brücken zerstört hat): das Wasser fließt doch anschließend über das Auto direkt ins Haus. Natürlich kann man jetzt wieder behaupten, man müsse die Pfähle nur hoch genug machen, aber das wird dann irgendwann albern.

Guter Hinweis. Es gibt Brückenpfeiler, die Eisgang während des Hochwassers trotzen. Demnach müsste dieses Problem technisch lösbar sein.

Wo auch immer Du Eisgang beim Hochwasser gesehen hast, über das wir gerade sprechen: mit einer entsprechenden lichten Höhe, entsprechender Tüchtigkeit und entsprechender Gründung kann so etwas funktionieren und ich verstehe Deinen Ansatz. Ich denke, daß jeder Hauseigentümer an der Ahr, dessen Haus in Einzelteilen verstreut in der Landschaft liegt, ein entsprechendes Hoch- und Tiefbauprojekt im Volumen von wenigstens 1 Mio. Euro locker aus der Portokasse stemmen kann.