Hallo Carlos!
Jesus Christus hat seinen Jüngern versprochen, dass er
wiederkommen würde. (Apostelgeschichte 1:9-11)
Meine Frage nun an die Experten verschiedener christlicher
Konfessionen, wie fasst ihr diese Widerkunft auf?
Ist es eher eine Metapher oder ein konkretes Ereignis?
Eine Metapher. Das Markusevangelium wie auch das Johannesevangelium, um die zwei zu nennen, die sich damit beschäftigen, bestätigen dies: Beide Evangelisten wollen ihren Lesern/Hörern begreiflich machen, dass das Reich Gottes hier auf Erden schon beginnt bzw. mit Jesus schon begonnen hat.
Johannes hat das in seiner Offenbarung dann extensiv ausgebaut - mit lauter Bildern, die seinen Zeitgenossen schon bekannt waren, übrigens! Es gab damals viele eschatologische Schriften…
Und wenn es ein konkretes Ereignis ist, wann ist damit zu rechnen?
Keine Ahnung…da es ja eine Metapher ist, ist überhaupt kein Zeitpunkt festzulegen.
In welcher Form kommt Christus dann wieder?
Als Säugling, als Mann, als Geistwesen, oder als regierender
König?
*grns* Bestimmt nicht als regierender Papst!
Deine Fragestellung deutet darauf hin, dass du dazu tendierst, die Bibel wörtlich zu lesen, wie ein Geschichtsbuch. Damit zielst du aber am Ziel vorbei: Das will und kann die Bibel gar nicht sein. Ich hab´s hier schon mehrfach angebracht: Die Bibel ist Literatur! Genauso, wie z.B. auch Platons „politeia“.
Was glaubst du, warum das darin erwähnte Atlantis noch nie gefunden wurde? Genau: DIESES Atlantis gab´s nie, das ist ein Spiegel, den Platon seinen Zeitgenossen vorhalten will. Ich sag damit nicht, dass es nicht irgendwann einen Ort gegeben hat, der Atlantis hiess, auch wenn ich´s für unwahrscheinlich halte - zu offensichtlich ist die Ähnlichkeit mit dem Namen des Titans Atlas, zu sagenhaft die Ausgestaltung der Szenerie.
Aus diesem Grund auch haben Phönizier, Griechen, Römer etc. auch immer alles mögliche gesucht, diesseits und jenseits der Säulen des Herakles, aber nie Atlantis. Es war ihnen klar, dass das eine Metapher ist! Wir haben dieses Verständnis leider verlernt und müssen es uns jetzt mühsam wieder aneignen, nur um die antiken Schriften, von denen die Bibel eine ist, verstehen zu können.
Vg
Christian