Hallo Babalou,
nimm die Römer: deren Aufschreibwut war berüchtigt.
Natürlich haben die Römer viel geschrieben, aber nur ein Bruchteil ist
überliefert. Papyri und auch Pergamentfunde stammen quasi ausschließlich aus
Ägypten und angenzenden Gebieten, weil sich das Material dort klimatisch halten
konnte. Mit steinernen Inschriften brauchen wir im Falle Jesu in keinem Fall zu
rechnen, warum hätte ein Römer was über Jesus in Stein meißeln sollen.
Angenommen, es gibt aus diesem kurzen Zeitraum des öffentlichen Wirkens Jesu -
vielleicht drei Jahre - tatsächlich einige römische Berichte: die
Wahrscheinlichkeit, dass wir sie heute finden ist minimal. Nicht nur, dass sie
die Zeit und das Klima überdauert haben müssten, wir müssen sie auch noch finden,
dann müssen sie an Wissenschaftler gelangen (was nicht selbstverständlich ist),
ediert werden (was Jahrzehnte dauern kann) und publiziert werden… Gut, die
Publikation würde schnell gehen wenn erstmal klar ist, was man vor sich hat.
Doch auch die Überlieferungen der Juden war nicht zu
verachten.
Siehe mein letztes Posting, die Schriftgelehrten werden sich m.E. gehütet haben,
über die Wundertaten zu schreiben. Und selbst wenn, hier gelten die gleichen
Kriterien bzgl. Überlieferung.
Die Existenz einer Person mit dem Blackout einer über 1000
Jahre späteren Aera zu beweisen ist also schon sehr weit
hergebracht.
Nicht unbedingt. Was ich an dem Beispiel zeigen wollte ist, dass es durchaus
Personen und Ereignisse gegeben haben kann, auch wenn wir keine schriftlichen
Quellen vorliegen haben. Die Existenz des Pontius Pilatus war auch lange Zeit nur
aus der Bibel bekannt, bis eine Weihinschrift in Caesarea Maritima gefunden
wurde.
Übrigens gibt es auch aus der Zeit 800 bis 1100 n.u.Z.
massenhaft Geschichtsschreibung. Dass man hier in D einige
Ich weiß, ich wollte lediglich zeigen, dass Illig-Thesen allein nicht ausreichen,
um etwas zu begründen.
Gruß
Christian