Du sprichst 15% der wahlberechtigten Sachsen-Anhaltiner ab in der westlichen Demokratie angekommen zu sein, weil sie zwei Parteien gewählt haben, die du als fragwürdig, weil „extrem“, erachtest?
Ganz ehrlich, auf diese Auslegung „westlicher Demokratie“ habe ich keine Lust. Dann lieber doch den Menschen die Wahl lassen, ob sie extreme Parteien wählen wollen, oder nicht. So lange diese nicht nachweisbar gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung verstoßen oder vorgehen ist es absolut in Ordnung, dass diese Parteien zur Wahl stehen und ebenso in Ordnung wenn Menschen sie wählen. Ob man die Parteien gut findet oder nicht tut dabei nichts zur Sache, dass solche Randparteien überhaupt gewählt werden können, ist eines der Merkmale einer wirklichen Demokratie.
Der SPD-Kandidat sagte vor der Wahl, er wird nicht Juniorpartner in einer rot-roten Regierung. Er steht zu seinem Wort, das stimmt. Andererseits hinterlässt die Aktion aber auch wieder einen komischen Nachgeschmack, da die SPD in Sachsen-Anhalt lieber mit der ideologisch relativ weit entfernten CDU koaliert, als mit der, gerade in den „neuen“ Bundesländern, ideologisch ziemlich nahen Linken. Andererseits: Die umgekehrte Konstellation mit SPD als Senior- und Linke als Juniorpartner wäre wiederum akzeptabel gewesen, was von Seiten der SPD auch vor der Wahl gesagt wurde.
Für mich riecht das mehr nach Verwaltung bestehender Verhältnisse (Regierung entweder durch CDU und/oder SPD, sonst nix! Basta!), als nach „mit der Linken arbeiten wir aus Prinzip nicht zusammen!“.
MfG,
TheSedated