Oooooooooooooooh Mann.
Hallo!
Du sprichst 15% der wahlberechtigten Sachsen-Anhaltiner ab in
der westlichen Demokratie angekommen zu sein, weil sie zwei
Parteien gewählt haben, die du als fragwürdig, weil „extrem“,
erachtest?30%.
15%. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich sprach von 15% der Wahlberechtigten, nicht der Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei ~50%. Wieviel sind 50% von 30%? Na?
Ganz ehrlich, auf diese Auslegung „westlicher Demokratie“ habe
ich keine Lust.Das ist Dien Problem und das Deiner extremistischen
Minderheit, die so hoffe ich, auch noch lange eine solche
bleiben möge.
Ich bin in der extremistischen Minderheit, weil ich ziemlich neutral meine Meinung über deine Auslegung der Demokratie geäussert habe? Wieder ein interessanter Fall von Demokratieverständnis.
Dann lieber doch den Menschen die Wahl lassen,
ob sie extreme Parteien wählen wollen, oder nicht.Wenn die Menschen zu dumm sind, mit ihrer (Wahl-)Freiheit
entsprechend verantwortungsvoll umzugehen, sollte man das „one
man - one vote - Prinzip“ ernsthaft überdenken…
Du stellst in Frage ob die Menschen wählen dürfen sollten, die sich nicht den, deiner Meinung nach, legitimen Parteien zuwenden? Mann, das ist aber ganz schön… öhm… naja, demokratisch auf jeden Fall nicht. Zur Demokratie gehört auch, die Stimmen anderer so zu akzeptieren, wie sie sind. Egal ob man die minderheit oder die Mehrheit bildet.
So lange
diese nicht nachweisbar gegen die freiheitlich demokratische
Grundordnung verstoßen oder vorgehen ist es absolut in
Ordnung, dass diese Parteien zur Wahl stehen und ebenso in
Ordnung wenn Menschen sie wählen.Welchen Nachweis brauchst Du denn noch für den Fall der
Linken? reichen Dir die Dissidentenfolterungen und Morde an
der Mauer nicht?
Was ist mit der Linken in Westdeutschland? Die nannte sich noch vor ein paar Jahren WASG und wurde lange nach dem Fall der Mauer gegründet. Ebenso hat die Linke niemals jemanden gefoltert oder erschossen. Das war die SED. Dass ein paar ehemalige SED-Mitglieder und -Funktionäre in der Partei die Linke sind, heisst nicht, dass diese Partei Folterungen und Erschießungen fordert. Ansonsten könnte man nämlich auch die CDU, die CSU, die SPD, die Grünen, die FDP verbieten. Da sind überall ehemalige SED-Mitglieder und zum Teil auch Funktionäre!
Ob man die Parteien gut
findet oder nicht tut dabei nichts zur Sache, dass solche
Randparteien überhaupt gewählt werden können, ist eines der
Merkmale einer wirklichen Demokratie.Das hat Grenzen, die wir in meinen Augen überschreiten.
Diese Ansicht haben zu dürfen, gehört übrigens auch zu einer
freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.
Diese Ansicht darfst du haben, du darfst mich aber nicht in eine extremistische Ecke stellen, nur weil ich nicht deiner Meinung bin. Denn dann spürichst du mir genau dieses Recht, dass du für dich einforderst, ab.
Der SPD-Kandidat sagte vor der Wahl, er wird nicht
Juniorpartner in einer rot-roten Regierung. Er steht zu seinem
Wort, das stimmt. Andererseits hinterlässt die Aktion aber
auch wieder einen komischen Nachgeschmack, da die SPD in
Sachsen-Anhalt lieber mit der ideologisch relativ weit
entfernten CDU koaliert, als mit der, gerade in den „neuen“
Bundesländern, ideologisch ziemlich nahen Linken.Ich hingegen meine, sein Verhalten war „alternativlos“.
Hier passt der Begriff, denn mit der Mauerschützenpartei
sollte eine demokratisch einwandfrei legitimierte Volkspartei
nicht ins Bett gehen.
Siehe zwei Abschnitte weiter oben.
Andererseits: Die umgekehrte Konstellation mit SPD als Senior-
und Linke als Juniorpartner wäre wiederum akzeptabel gewesen,
was von Seiten der SPD auch vor der Wahl gesagt wurde.Das wäre für mich ein Problem gewesen. Reicht schon, dass die
SED in Berlin mitspielen darf. Aber dort stört es keinen, denn
man kann nichts mehr kaputt machen.
Die SED kann für dich kein Problem sein, ebenso kann sie auch nicht in Berlin mitspielen. Die SED gibt es nämlich nichtmehr.
Für mich riecht das mehr nach Verwaltung bestehender
Verhältnisse (Regierung entweder durch CDU und/oder SPD, sonst
nix! Basta!), als nach „mit der Linken arbeiten wir aus
Prinzip nicht zusammen!“.…was ja immer noch das kleinere Übel wäre.
Das kannst du sehen, wie du willst. Ich finde diese Art der Machtverwaltung widerlich und auch ein Stück weit undemokratisch.
M.