Wieso der Islam NICHT zu Deutschland gehoert ?

Es gibt viele und ausfuehrlich diskutierte Ansichten auch in den Medien und Foren dazu.

Ein Punkt harrt allerdings noch der oeffentlichen Diskussion, so meine ich.

Ein Freund sendete mir dies:

"hab vor kurzem ein Interviw mit einem Islamkenner im Fersehen gesehen. Der behauptet, dass der Islam und Demokratie nicht zusammenpassen. Der Islam ist diktatorich. "

Nun, was meinen die Kenner des Islams hier im Forum dazu??

Gruss

Mike

Abstimmungsniederlage fĂĽr Franziskus zur Wirksamkeit der Wandlung
Hallo Mike,

man braucht kein „Islamkenner“ zu sein, um zu erkennen, dass hier das Bezugssystem ein bissle arg verwackelt ist.

Probe (1): Zähle die Religionen der Welt auf, deren Glaubensinhalte, Dogmen, Gebote durch Mehrheitsentscheidungen bestimmt werden.
Probe (2): Gib eine ökonomische Erklärung für das Phänomen der Mondfinsternis.

Schöne Grüße

MM

Klar! Monotheismen sind diktatorisch gewissermassen.

Aber so explizit steht das in der Bibel wohl nicht drin.

Aber anscheinend deutlicher im Koran bzw. dessen Auslegung.

Off topic: Deshalb halte ich monotheistische Religionen fuer grundsaetzlich gefaehrlich, weil intolerant.

Servus,

was ist „das“, das hier stehen sollte und da nicht?

Und in welchen polytheistischen Religionen werden die Glaubensinhalte mit Mehrheitsentscheidungen festgelegt?

Schöne Grüße

MM

Ergänzend zu MMs völlig richtiger Anmerkung eine Gegenfrage: Ist Dir bekannt, in welchem Staat die meisten Muslime leben? Um Dir das Raten zu ersparen - es ist Indonesien. Knapp 200 Millionen Muslime, 88% der Bevölkerung.

http://www.goethe.de/ges/phi/prj/ffs/the/a97/de95236…
http://www.kas.de/wf/de/33.35685/

Freundliche GrĂĽĂźe,
Ralf

Habe mal in Erfahrung gebracht, dass der Vatikan die UNO - Menschenrechtskonventionen seinerzeit nicht mit ratifiziert hatte…

Gut klar - kann aber nichts dazu aussagen, ob es da demokrratisch zugeht… bzw. wie der Islam dort weltlich wirkt…

Analog wohl auch Tuerkei…

ABer um die Muslime geht es nicht. Es geht darum, ob der ISLAM tragbar ist in einer Demokratie.

Frauenrechte nur als ein Beispiel, dass mit Fuessen getreten wird…

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Moin,

Nun, was meinen die Kenner des Islams hier im Forum dazu??

nun, das ist nichts islamtypisches, sondern allen dogmatischen Systemen innewohnend.
Und wenn Du jetzt mal guckst, sind (fast) alle Religionen, und absolutistische politische System dogmatisch.

Gandalf

Moin,

Frauenrechte nur als ein Beispiel, dass mit Fuessen getreten
wird…

Ähm. wie viele katholische Pristerinnen und Bischöfinnen kennst Du?!

Gandalf

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Gut klar - kann aber nichts dazu aussagen, ob es da
demokrratisch zugeht… bzw. wie der Islam dort weltlich
wirkt…

Deswegen die Links zum Goethe-Institut und zur Konrad-Adenauer-Stiftung. Lies die Artikel und Du bist wieder ein biĂźchen schlauer.

ABer um die Muslime geht es nicht. Es geht darum, ob der ISLAM
tragbar ist in einer Demokratie.

Es geht eher darum, ob eine Abschaffung oder Einschränkung von Art. 4 des Grundgesetzes (schlag es ruhig mal nach) „tragbar ist in einer Demokratie“. Der Islam ist genauso tragbar oder untragbar wie der Katholizismus.

Frauenrechte nur als ein Beispiel, dass mit Fuessen getreten
wird…

Ach weisst Du - wenn in Deutschland Frauenrechte mit Füßen getreten werden, dann ist da der Islam eher selten daran schuld …

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Moment. Ich rede davon, wei die Frauen bei den Muslims hier auf erden behandelt werden, nicht ob sie Aemeter innehalten duerfen…

Gruss

Mike

1.Korinther 14
Moin,

Moment. Ich rede davon, wei die Frauen bei den Muslims hier
auf erden behandelt werden, nicht ob sie Aemeter innehalten
duerfen…

kennst Du den?

…Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt.

Oder eine Grabinschrift, die ich vor kurzem las (aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts)
Witwe Paul Werners und Geburtstag / Todestag
Kein Name der Dame und auch sonst nichts weiteres von ihr.
Sie war also ihres Namens beraubt und völlig auf ihren Mann reduziert worden

Gandalf

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Hallo,

hast Du den Eindruck, dass unsere kapitalistischen Demokratien demokratisch i.S.d.W. sind? Oder undogmatisch?
Hier wird doch auch in Schwarz/WeiĂź gemalert. FĂĽr die Wirtschaft, die heilige Kuh (leider eine, die immer weniger Milch fĂĽrs Volk gibt).

Wer da wann und in wessen Interesse Dogmen einsetzt, um was zu erreichen, ist kaum durchschaubar.
Man bedenke: die Taliban wären unbekannt, ev. längst vergessen, hätten sie nicht sehr westliche Unterstützung erfahren.
Wer weiß, wohin sonst noch Gelder fließen. Gerade Länder mit Bodenschätzen sind immer im Fokus. Da gibt es etliche Interessen und sicher auch Unterstützungen von diversen kapitalstarken Seiten.
Manche UnterstĂĽtzung geht halt daneben bzw. weit ĂĽbers Ziel hinaus.

GruĂź, Paran

Die Frage ist das Problem!
Hi!
Was offenbar keiner merkt: Das Problem bei der Frage „Gehört der Islam zu Deutschland“ ist nicht der Islam, sondern der völlig ungeklärte Bezugsrahmen: Was bitte schön gehört denn ganz sicher zu Deutschland? Sind sich da alle nicht-islamischen Deutschen einig? Wann wurde das abgestimmt? Oder wo steht das?

Bockwurst? Bayern München? Demokratie? Braunkohle-Kraftwerke? Bertolt Brecht? Feinstaub? Helene Fischer? Super RTL? Arte? Pegida? Der Kölner Dom? Der Katholizismus? Wolfram von Eschenbach? Die Freikirchen? Mathias Grünwald? Die Zeugen Jehovas?

Merkt denn niemand, dass die Frage sinnlos ist, wenn der Bezugsrahmen gar nicht klar ist? Da kann sich jeder denken, was er will oder das Denken ganz lassen!

Das ständige Diskutieren dieser völlig unklaren Fragestellung ist nicht gerade ein Ruhmesblatt für das Land der Dichter und Denker…

Karl

Hi,

Sie war also ihres Namens beraubt und völlig auf ihren Mann
reduziert worden

Langt man das nicht?
Braucht man unbedingt mehr?

Gandalf

Balázs

Hallo,

Sie war also ihres Namens beraubt und völlig auf ihren Mann
reduziert worden

Langt man das nicht?
Braucht man unbedingt mehr?

Man nicht, aber frau schon.

=^…^=

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Deine Antwort ist ebenso falsch

Das ständige Diskutieren dieser völlig unklaren Fragestellung
ist nicht gerade ein Ruhmesblatt fĂĽr das Land der Dichter und
Denker…

Und zwar deswegen: Du behauptest hier einfach mal, dass es eine Schande fĂĽr das ganze Land ist, wenn jemand so eine Frage diskutiert.

Falsch! Ich habe jedenfalls mit dieser dummen Frage nichts zu tun, ebensowenig wie mit deiner mindestens ebenso falschen Behauptung.

GruĂź

Petra

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Hi!
Was offenbar keiner merkt: Das Problem bei der Frage „Gehört
der Islam zu Deutschland“ ist nicht der Islam, sondern der
völlig ungeklärte Bezugsrahmen:

Karl

Dann sag der Merkel mal den Bezugsrahhmen, den sie meinte :smile:

Wahrscheinlich gibt es „Deutschland“ gar nicht. :smile:

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Es ist ein inhärentes Problem jeder Religion (insbesondere jeder monotheistischen) dass sie im Kern undemokratisch und unduldsam gegenüber anderen ist. Dies bedingt sich aus dem Absolutheitsanspruch.

LG
Mike

Hallo Mike

… Islamkenner im Fersehen…
Der behauptet, dass der Islam und Demokratie nicht zusammenpassen. Der Islam ist diktatorich. "

Genau so könnte man behaupten, dass das Christentum diktatorisch ist.

Jede Religion ist in ihren Grundlagen diktatorisch, das liegt schon daran, dass die Regeln aller groĂźen Religionen formuliert wurden, als Demokratie noch gar nicht erfunden war.

Man muss also fragen: Welcher Islam? Welches Christentum? Es gibt sowohl im Islam als auch im Christentum die unterschiedlichsten Konfessionen und Sekten, welche sich zum Teil erbittert bekriegen.

Das Christentum in seinen Hauptkonfessionen hat sich (widerwillig) mit dem Humanismus und der Demokratie arrangiert - wobei ich mir im Fall der russisch orthodoxen Kirche nicht so ganz sicher bin - aber es ist als treibenden Kraft bei der Fortentwicklung der Demokratie nie in Erscheinung getreten.

Bei den Hauptströmungen des Islams steht dieser Prozess der Anpassung an die Moderne noch aus, aber vielleicht ist ja gerade die Zugehörigkeit von Moslems zu demokratischen Systemen eine Chance, eine islamische Theologie zu entwickeln, welche mit Demokratie kompatibel ist.

Die Hauptfrage ist ja eigentlich: Gehört der Islam zu Deutschland?

Man weiß nicht genau, wie viel Moslems (aus den verschiedensten Herkunftsländern) in Deutschland leben, Schätzungen liegen zwischen 2% und 4% der Gesamtbevölkerung, auf jeden Fall mehr als Juden (0,24%) oder Zeugen Jehovas (0,20%)

Während aber niemand der Aussage widersprechen würde, dass das Judentum zu Deutschland gehört und selbst die Aussage, dass die Zeugen Jehovas zu Deutschland gehören, eher mit Desinteresse, nicht aber mit Widerspruch quittiert würde, geht bei der Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehört, das große Jaulen los.

Fakt ist:

  • Ein nennenswerter Anteil der Deutschen (mit deutscher StaatsbĂĽrgerschaft) bekennt sich zum Islam.

  • Das Grundgesetz garantiert allen Menschen freie ReligionsausĂĽbung, mit der Einschränkung allerdings, dass sie nicht in einem rechtsfreien Raum leben. Die Anwendung religionstspezifischen Rechts (z.B. katholisches Kirchenrecht, Scharia) ist nur möglich, wenn es von allen Beteiligten akzeptiert wird und nicht geltendem staatlichen Recht widerspricht. Es kann nicht gegen den Willen der Betroffenen durchgesetzt werden.

Also gehört der Islam als Religion eines nennenswerten Teils der deutschen Bevölkerung zu Deutschland.

So einfach ist das.
merimies