Hi,
ich denke, daß, bevor hier über diktatorische oder demokratische Religion diskutiert wird und Bibelstellen interpretiert werden, über den Kontext des Wortes gehört gesprochen werden muss.
- Ist damit gemeint, daß der Islam im GG aufgenommen werden muss und in Konsequenz dazu auch die islamischen Feiertage verankert werden müssen?
oder
- Ist damit gemeint, daß der Islam und die Ausübung dessen ein fester Bestandteil unserer nunmal multikulturellen Gesellschaft ist und einer Grundakzeptanz bedarf?
Erst wenn das hinreichend geklärt ist, ist eine sinnvolle Diskussion möglich.
Außerdem haben wir dieses Thema schon seit langen, wenn auch in einer anderen Konstellation. Die Anhänger des Nationalsozialismus üben auch eine Art der Religion aus. Alleine die Aufmärsche im dritten Reich und deren Inszenierung haben religiöse Züge wenn nicht gar Sektencharakter und sollte mit der Ordensburg den „krönenden“ Abschluss finden.
Ob jetzt der Islam oder die „Braunbären“. Damit muss eine Demokratie umgehen können.
Was ich hier in dem ganzen Beitragsfaden vermisse ist, daß nicht angesprochen wurde wie über den Islam aufgeklärt werden kann und dies zu einer Akzeptanz führt.
Das fand nie statt. Wir haben uns damals muslimische Menschen, z.B. Türken, ins Land geholt, weil der deutsche Wohlstandsbürger sich zu fein war die Drecksarbeit zu machen. Dafür waren sie gut genug und keine Sau hat sich jemals darüber Gedanken gemacht diese Menschen, die hier Steuern, Sozialversicherungs- und Rentenversicherungsbeiträge auch zum Wohl der Allgemeinheit einzahlten, als vollwertige Menschen in die Gesellschaft zu integrieren.
Ich kann mich noch an die abfälligen Bezeichnungen über die „Gastarbeiter“ erinnern - Kümmeltürken, Knoblauchfresser etc.
Wen wunderts, daß sich diese zu ihrem eigenen Schutz in eine geschlossene Gesellschaft innerhalb unserer Gesellschaft flüchteten.
Da war die Chance gegeben dagegenzusteuern und dem bornierten Deutschen mal etwas vom hohen Roß zu bringen.
Ich bringe das auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Zu oft werden hier die Horrorbilder aus der Welt plakatiert, Berichterstattungen über Ehrenmorde unter islamisch geprägten Familien bis zur Schmerzgrenze ausgewalzt etc. und es kommen viel zu wenig muslimische Mitbürger und Islamwissenschaftler medienwirksam zu Wort, die sich davon distanzieren bzw. ein dezidiertes Bild des Islam zeichnen können.
Das sollte der primäre Ansatz sein.
Gruß vom Raben