Wieso E10?

Hallo,

ich frage mich wieso E10 eingeführt wurde :smile:

Nun, anscheinend ist der neue Sprit aus vielen Gründen nicht
sonderlich beliebt, auch wenn da meiner Meinung nach einge
Unwahrheiten verbreitet werden und auch oft maßlos übertrieben
wird, andererseits glaubt die Mehrheit der Leute diese Behauptungen.

Nunja, seis drum, darum geht es mir garnicht, mich würde interessieren
wieso gerade E10 eingeführt wurde und welche Rolle die Bundesregierung
bzw. die Vorgängerregierung bei der Entscheidungsfindung gespielt hat.

Mir ist die EU-Richtlinie bekannt (ich hab sie mal überflogen…),
sie schreibt ja nur ein Ziel vor: Reduzierung der CO2-Emissionen.

Wieso hat man nun nicht den (in meinen Augen reizvolleren) Weg gewählt
und E85 als Alternative zu Super E5 gewählt und dies durch
Steuererleichterungen attraktiv gemacht, ähnlich wie Gas ?
Man müsste an den Fahrzeugen ja nur ein paar „Kleinteile“ tauschen sowie
die Motorsteuerung modifizieren.

Gruss

Hallo,

wieso gerade E10 eingeführt wurde und welche Rolle die Bundesregierung bzw. die Vorgängerregierung bei der Entscheidungsfindung gespielt hat.
sie schreibt ja nur ein Ziel vor: Reduzierung der CO2-Emissionen.

Naja, es wird eben auch vorgeschrieben, dass dazu bis 2020 10% der für den Transport verbrauchten Energie erneuerbar sein muss.

Wieso hat man nun nicht den (in meinen Augen reizvolleren) Weg gewählt und E85 als Alternative zu Super E5 gewählt und dies durch Steuererleichterungen attraktiv gemacht, ähnlich wie Gas?

Kann ich auch nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich, weil es soviel E nun auch wieder nicht gibt. Und an den jetzt aufgetretenen Problemen hätte das auch wirklich nichts geändert.

Man müsste an den Fahrzeugen ja nur ein paar „Kleinteile“ tauschen sowie die Motorsteuerung modifizieren.

Ja, technisch wäre es wirklich kein Problem gewesen, solche Fahrzeuge herzustellen, zumal ja alle großen Hersteller solche Teile nicht nur in Brasilien in größeren Mengen absetzen.
Insofern wundert mich auch die Meldung, dass sich „vielleicht“ Wasser im Öl ansammeln könnte. Das wird man doch nun über die Jahre in Brasilien schonmal festgestellt haben, ob es so ist oder nicht.

Die Frage ist also in der Tat, warum dieses 10%-Ziel nun überhaupt über die Ethanol-Schiene erreicht werden soll. Für Diesel scheint das ja nicht mal zu funktionieren (oder warum wird es da nicht zugesetzt??), womit der weitaus größere Teil des Erdölverbrauchs im Transportbereich ohnehin nicht zu diesem Ziel beitragen kann.

Kommen eigentlich nur noch vollständige Alternativen in Frage, also Strom, Brennstoffzelle und solche Sachen.
Bei den Brennstoffzellen scheint es für den Kfz-Bereich irgendwie nicht so vorwärts zu gehen, bleibt noch Strom. Und da scheinen die deutschen Hersteller irgendwie nicht ranzuwollen. Da war wohl dann E10 der kleinste gemeinsame Nenner. Aber das ist reine Spekulation.

Grüße

Hallo,

ich denke E85 hätte verhindert dass es zu den jetzt aufgetretenen
Problemen kommt, da diese hauptsächlich darin bestehen, dass die
Leute nicht wissen ob sie E10 tanken können bzw. ob es, trotz
Freigabe, nicht doch Teile des Motors schädigt.

Ein „normales“ Auto kann aber nicht mit E85 betrieben werden,
durch eine Umrüstung oder den Kauf eines entsprechenden Fahrzeugs
hätte der Kunde in dieser Beziehung Sicherheit.

Dazu als Kaufanreiz eine Steuervergünstigung wie bei Autogas.

Den „Umweltschutzaspekt“/Nachhaltigkeit lasse ich nicht gelten, da man im Golf von Mexiko ja erst letztes Jahr gesehen hat dass Erdöl auch
nicht ohne ist.

Gruss

Hallo,

ich denke E85 hätte verhindert dass es zu den jetzt aufgetretenen Problemen kommt, da diese hauptsächlich darin bestehen, dass die Leute nicht wissen ob sie E10 tanken können bzw. ob es, trotz Freigabe, nicht doch Teile des Motors schädigt.
Ein „normales“ Auto kann aber nicht mit E85 betrieben werden, durch eine Umrüstung oder den Kauf eines entsprechenden Fahrzeugs hätte der Kunde in dieser Beziehung Sicherheit.

Bleibt das nicht von der Hand zu weisende Problem der Menge des dafür benötigten E10.

Dazu als Kaufanreiz eine Steuervergünstigung wie bei Autogas.

Wo hätte man dann die Grenze gezogen? Oder hätte es ein Windhundverfahren wie bei der Abwrackprämie gegeben? Denn wenn tatsächlich die Leute in Größenordnungen auf E85 oder E100 umsteigen, dann gehen dem Staat erhebliche Steuereinnahmen flöten.

Den „Umweltschutzaspekt“/Nachhaltigkeit lasse ich nicht gelten, da man im Golf von Mexiko ja erst letztes Jahr gesehen hat dass Erdöl auch nicht ohne ist.

Na aber genau deswegen will man doch auch vom Erdöl wegkommen. Das wäre ja nun gerade ein Argument für E10. Der Umweltschutzaspekt ist bei der E10-Einführung aus anderen Gründen zumindest höchst fragwürdig.

Grüße

Naja, ich gehe davon aus dass durch die Beschränkung der Treibstoffnutzung auf bestimmte umgerüstete Fahrzeuge der Verbrauch
an Ethanol nicht ins Unendliche steigt.

Siehe Gasautos, obwohl ein Gasauto für viele eigentlich sinnvoll wäre
scheut man den Umbau.

Zum anderen kann der Staat durch Steuersenkungen ja quasi diktieren für
wen ein Alkoholauto sinnvoll wäre. Wenigfahrer würden ja z.b. von einer
Senkung der KFZ-Steuer profitieren, Vielfahrer von niedrigen Spritpreisen.

Und der Umweltschutzaspekt (naja, ich bin nicht unbedingt ein Anhänger von „das Klima hängt nur von der CO2-Konz in der Atmossphäre ab“) ist ja bekanntlich sehr fragwürdig, da geb ich dir Recht.

Trotzdem bleibt meine Frage:
Wer hat sich die E10-Geschichte ausgedacht?
Hat die Regierung der Industrie freie Hand gelassen oder hat die
Regierung die Marschrute „E10“ festgelegt?

Gruss,

Sven, dessen Industriezweig von E85 profitieren würde …

Hallo,

ich frage mich wieso E10 eingeführt wurde :smile:

Weil es einige Leute seit einigen Jahren für eine tolle Idee halten, Nahrungsmittel zu verbrennen.

Gruß
tycoon

Hallo diggi,

Trotzdem bleibt meine Frage:
Wer hat sich die E10-Geschichte ausgedacht?
Hat die Regierung der Industrie freie Hand gelassen oder hat
die
Regierung die Marschrute „E10“ festgelegt?

Genau kann ich es dir auch nicht sagen, aber E10 spukt schon seit der großen Koalition herum - bereits 2008 sollte es unter Gabriel als Umweltminister eingeführt werden, was dann aber auch schon abgesagt wurde.

Hier ein wikipedia-Artikel - scheint eher ein internationales Phänomen zu sein:

http://en.wikipedia.org/wiki/E10_fuel

Gruß

Anwar

Weil es einige Leute seit einigen Jahren für eine tolle Idee
halten, Nahrungsmittel zu verbrennen.

Letztendlich wahrscheinlich trotzdem sinnvoller als zur neige gehendes Erdöl zu verbrennen…

wo ist der unterschied?

Hallo

Wieso hat man nun nicht den (in meinen Augen reizvolleren) Weg
gewählt
und E85 als Alternative zu Super E5 gewählt und dies durch
Steuererleichterungen attraktiv gemacht, ähnlich wie Gas ?
Man müsste an den Fahrzeugen ja nur ein paar „Kleinteile“
tauschen sowie
die Motorsteuerung modifizieren.

Andere Nationen, nämlich Brasilien (E25) und USA (E10 seit 1979!), sind den gleichen Weg gegangen. Der Unterschied war, dass es an den Tankstellen keine oder kaum Hinweise gab.
http://www.agrarheute.com/e15-sprit

Die Fahrer haben ohne Kenntnis E10, E15 und E25 getankt und gut wars.
Es sind keine Autos kaputt gegangen.

Der Fehler in Deutschland war psychologischer Natur. Die Autofahrer haben plötzlich an der Tankstellen gelesen, dass sie prüfen sollen, ob ihr Auto E10 verträgt. „WIE, WO, WAS! Das Benzin kann mein Auto kaputt machen! WAAAAHHHH!“
Der Punkt war, dass die Hersteller, bei einigen Typen sicherheitshalber keine Freigabe geben wollten, getreu dem Motto, wir riskieren Nichts. Sie haben es einfach nicht getestet.

Damit war E10 für die Autofahrer Teufelszeug (Originalausdruck in www). Die anderen Argumenten wurden dann dankbar aufgegriffen.

Gruß
Carlos

Tach,

Weil es einige Leute seit einigen Jahren für eine tolle Idee
halten, Nahrungsmittel zu verbrennen.

Letztendlich wahrscheinlich trotzdem sinnvoller als zur neige
gehendes Erdöl zu verbrennen…

Na ich weiss nicht so recht, ob das so stimmt. Abgesehen davon, dass die Oekobilanz von dem Zeug nun nicht unbedingt
a) durchsichtig und
b) so viel besser ist

  • es sei denn fuer Leute, deren Strom aus der Steckdose kommt - und es eine Menge Argumente dagegen gibt, auch von Umweltschuetzern (nicht gegen Biokraftstoffe allgemein, gegen speziell diese Art Biokraftstoff), die man einfach Mal ignoriert hat, muss man das Gewissen haben einzugestehen, dass der Sinn der Uebung gar nicht so sehr Umweltschutz ist sondern schlicht groessere Unabhaengigkeit vom Oelmarkt und all den netten Regimes, die den Oelmarkt bestimmen.

Waehrend Brasilien allerdings mit E85 durchaus eine weitgehende Unabhaengigkeit erreichen kann und genug Flaeche hat, um reichlich Bioethanol herzustellen, zur Not werden halt n Paar Baeume abgeholzt (dann koennen wir hier halt bissl rumheulen und pro verkaufter Kiste Industriebier einen Quadratmeter Regenwald retten und darauf ganz doll stolz sein und diese Kiste in einem fetten SUV zusammen mit Tomaten aus Spanien, Rindfleisch aus Argentinien, Mineralwasser aus Frankreich und Ananas aus Thailand die 500 Meter vom Supermarkt nachhause fahren), koennen wir das im West- und Mitteleuropa nicht und werden es auch nie koennen.

Man sollte IMHO das Ende vom Erdoel auch als Chance sehen: wirkliche Alternativen werden sich am Markt erst durchsetzen, wenn das Verbrennen von Erdoel schlicht zu teuer wird. Das muss nicht Mal das Ende des Verbrennungsmotors bedeuten, der eine oder andere denkt ja laut darueber nach, dass man, anstatt fruchtbares Land mit Monokulturen zu belasten aus denen dann etwas gewonnen wird, was man eh verbrennt, zum Bleistift auch Salzwasseralgen gezielt zuechten und entsprechend verarbeiten kann. Ist noch zu teuer, aber wenn ein Barrel Erdoel 300 oder gar 500 US$ kostet, dann auch?

Gruss
Paul

Hi!

Ich denke, auch die Landwirtschaft wird nicht ganz unschuldig sein,
und in den letzten Jahren einiges an Lobby-Arbeit geleistet haben.

Wenn man bei Wikipedia intensiv sucht,
finden sich Beiträge, die vor paar Wochen gleich unter E 10 zu finden waren.

Das ist ja nichts neues:
Zitat Anfang aus Wikipedia:

Aufgrund der Versorgungslage bei Benzin gab es in Deutschland mit der 1925 gegründeten Reichskraftsprit (RKS) einen Hersteller von Spiritus (Kartoffelschnaps) zur Verwendung als Ottokraftstoff. Allerdings diente der Einsatz weniger als Mittel zur Erhöhung der Klopffestigkeit, sondern vielmehr zur Unterstützung der anbauenden Landwirtschaft. Die RKS vertrieb ihr Benzin-Gemisch mit einem etwa 25-prozentigen Anteil Spiritus unter dem Markennamen Monopolin. 1930 trat in Deutschland die Bezugsverordnung von Spiritus zu Treibstoffzwecken für alle Treibstofffirmen in Kraft. Jeweils 2,5 Gewichtsprozente der produzierten oder eingeführten Treibstoffmenge waren von der Reichsmonopolverwaltung zu beziehen und dem Benzin beizumischen. Diese Quote erhöhte sich bis Oktober 1932 schrittweise auf 10 %.

Zitat Ende.

Alles nichts neues, sozusagen.

Grüße, E !

wo ist der unterschied?

Erdöl geht irgendwann aus, nachwachsende Rohstoffe nicht (ohne weiteres).

Tach auch,

Letztendlich wahrscheinlich trotzdem sinnvoller als zur neige
gehendes Erdöl zu verbrennen…

Na ich weiss nicht so recht, ob das so stimmt.

Wie jtzt, du weisst nicht, ob Erdöl zur Neige geht?

Abgesehen
davon, dass die Oekobilanz von dem Zeug nun nicht unbedingt

Dazu müsste man erstmal klären was man unter einem solchen super-schwammig-Begriff wie „Ökobilanz“ überhaupt versteht und warum diese Bilanz dann wichtig sein soll.

Man sollte IMHO das Ende vom Erdoel auch als Chance sehen:

Ja, sollte man. Ob da allerdings irgendwelche Biomasse-Verwertung oder nicht doch Fusionsenergie sinnvoller ist, wäre eine interessantere Diskussion. Mal davon abgesehen, dass Erdöl nur zu einem Teil in die Energiegewinnung gesteckt wird - Millionen chemischer Produkte, vom Medikament bis zum Plastikgehäuse, werden auch daraus gefertigt. Und die kann man nicht mal eben so durch Seetang ersetzen. Das wird noch richtig bitter…

Gruß

Anwar

Hallo,

Naja, ich gehe davon aus dass durch die Beschränkung der Treibstoffnutzung auf bestimmte umgerüstete Fahrzeuge der Verbrauch an Ethanol nicht ins Unendliche steigt.

O.K: Aber wie will man das beschränken? Ein Windhundverfahren wie bei der Abwrackprämie?

Siehe Gasautos, obwohl ein Gasauto für viele eigentlich sinnvoll wäre scheut man den Umbau.

Das hat sicher mehrere Gründe. Es braucht einen zusätzlichen Tank. Das Tankstellennetz ist noch nicht so dicht, dass man immer und überall Auto- oder Erdgas bekommt. Der Zusatzpreis macht es nur für Vielfahrer attraktiv.
Fahre seit mehr als 120.000 km mit einem auf LPG umgerüsteten Kfz und bei Fahrten in „unbekanntes“ Terrain mus ich immer vorher ins Internet schauen, um so ungefähr zu wissen, wo eine Tankstelle ist. In Polen, Tschechien und Holland ist das dagegen kein Problem. Da hat das so gut wie jede Tankstelle.

Zum anderen kann der Staat durch Steuersenkungen ja quasi diktieren für wen ein Alkoholauto sinnvoll wäre. Wenigfahrer würden ja z.b. von einer Senkung der KFZ-Steuer profitieren, Vielfahrer von niedrigen Spritpreisen.

Und was wäre nun deine bevorzugte Option?

Trotzdem bleibt meine Frage:
Wer hat sich die E10-Geschichte ausgedacht? Hat die Regierung der Industrie freie Hand gelassen oder hat die Regierung die Marschrute „E10“ festgelegt?

Das Ganze köchelt schon mindestens seit Mitte der 1990er Jahre vor sich hin. Über die EU waren da seitdem auch die jeweiligen Regierungen mit dabei.
Letztlich wurde nun eine Richtlinie herausgegeben, in der das Ziel festgeschrieben wurde, dass bis 2020 10% der für Transportzwecke verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quelle stammen müssen.
Das gerade wieder mal vom Vielflieger geforderte Tempolimit würde also nicht zur Erfüllung dieser Vorgabe beitragen. Gleichwohl wäre sie zweifellos effektiver, wenn man das eigentliche Ziel CO2-Reduktion verfolgt. Noch besser wäre es freilich, wenn man sich darum kümmerte, dass der Verkehr gerade etwa in Großstädten läuft und nicht durch hirnrissige Ampelschaltungen permanent verzögert.
Vor mehr als dreißig Jahren, als die ganze Technik noch nicht so weit war, konnte man durch deutsche Großstädte auf einer grünen Welle durch die ganze Stadt fahren. Was man da an Sprit und Feinstaub gespart hat, erreicht keine Feinstaubplakete und kein Tempolimit. Aber ich schweife ab.
Es kommen also entweder Zusätze zum Treibstoff in Frage oder komplett alternative Antriebe.
Zusätze wären eben Ethanol. Bei älteren Dieseln konnte man früher ja auch recht problemlos Pflanzenöl reinkippen. Keine Ahnung, wo heute das Problem wäre sowas wie „Biodiesel“ herzustellen. Also Probleme die über das hinausgehen, was bereits beim Ethanol problematisch ist.
Holzvergaser wären so ein Zwischending. Es wäre zwar das alte Antriebskonzept eines Verbrennungsmotors, aber die Energie wäre zweifellos erneuerbar.
Kommen noch alternative Antriebskonzepte in Frage. Also etwa Strom. Was anderes fällt mir als physikalischer Laie erstmal nicht ein. Strom könnte dabei auf verschiedene Art und Weise im/am Fahrzeug selbst produziert oder in Form von Batterien mitgeführt werden.
Solar- und Windenergie sind wohl für den unmittelbaren Antrieb ungeeignet, da die Leute nicht immer gerade dahin fahren wollen, wohin der Wind sie weht oder nur dann wenn die Sonne scheint. Solarzellen könnten freilich eine Ergänzung/Unterstützung eines batteriebetriebenen Antriebs sein.
Also Batterie oder Brennstoffzelle. Letzteres scheint für den Gebrauch in Kfz nicht so gut geeignet. Bei Batterien sind die deutschen Hersteller wohl auch noch nicht so weit.
Also war das E10 der kleinste gemeinsame Nenner, auf den man sich einigen konnte. Nicht das hier plötzlich ausländische Hersteller auf den Markt treten, die bereits über eine höhere Kompetenz bei elektrischen Antirben verfügen. Das wäre ja nicht auszudenken.

Sven, dessen Industriezweig von E85 profitieren würde …

Bauer, Landbesitzer, Düngemizttelhersteller, Landmaschinenproduzent, Verarbeiter?

Grüße

Tach,

Letztendlich wahrscheinlich trotzdem sinnvoller als zur neige
gehendes Erdöl zu verbrennen…

Na ich weiss nicht so recht, ob das so stimmt.

Wie jtzt, du weisst nicht, ob Erdöl zur Neige geht?

Doch, das weiss ich. Ob aber Bioethanol verbrennen sinnvoller ist als Erdoel, das weiss ich eben nicht.

Abgesehen
davon, dass die Oekobilanz von dem Zeug nun nicht unbedingt

Dazu müsste man erstmal klären was man unter einem solchen
super-schwammig-Begriff wie „Ökobilanz“ überhaupt versteht und
warum diese Bilanz dann wichtig sein soll.

Richtig, aber: wenn man eigentlich gar nicht so richtig weiss, wie man objektiv messen kann, ob eine Technologie besser oder schlechter (in welchem Sinne auch immer) ist, als eine andere, warum dann ueberhaupt ueber sowas nachdenken? Klar, man kann eine Prozesskette auch beliebig lang machen oder beliebig kurz, macht man auch, je nach dem welches Ergebnis man bekommen will…

Man sollte IMHO das Ende vom Erdoel auch als Chance sehen:

Ja, sollte man. Ob da allerdings irgendwelche
Biomasse-Verwertung oder nicht doch Fusionsenergie sinnvoller
ist, wäre eine interessantere Diskussion.

Nun ja, Verbrennungsmotoren kann man ja heutezutage halbwegs beherrschen als Technologie, und ob man da nun Erdoel, Erdgas, Ethanol, Rapsoel oder sonstige Biomasse verfeuert, ist erstmal kein grosser Technologiesprung und daher, denke ich, kurzfristig nicht verkehrt.

Mittel- bis langfristig kann man auch darueber nachdenken, quasi emissionsfrei zu fahren (mit Strom, von mir aus aus Atom- oder Fusionskraftwerken sofern es die irgendwann gibt), aber man darf auch nicht vergessen, dass der technologische Aufwand dafuer deutlich hoeher sein wird und zusaetzlich muessen die Alternativen so teuer werden, dass es sich lohnt, darauf umzusteigen.

Mal davon abgesehen,
dass Erdöl nur zu einem Teil in die Energiegewinnung gesteckt
wird - Millionen chemischer Produkte, vom Medikament bis zum
Plastikgehäuse, werden auch daraus gefertigt. Und die kann man
nicht mal eben so durch Seetang ersetzen. Das wird noch
richtig bitter…

Jupp. Wir koennen ohne Erdoel fahren, aber keine Petrochemie ohne Erdoel betreiben. Ich argumentiere ja auch nicht gegen Biokraftstoffe oder Alternativantriebe an sich, sondern gegen diesen halbherzigen Viertelschritt, den man in Form von E10 gemacht hat.

Gruss
Paul

Hallo,

O.K: Aber wie will man das beschränken? Ein Windhundverfahren
wie bei der Abwrackprämie?

Stimmt schon irgendwie, vielleicht eine Quotenregelung bei den
Autoherstellern, ich weiß es nicht. Aber ich bin auch kein
Politiker :smiley:

Das hat sicher mehrere Gründe. Es braucht einen zusätzlichen
Tank. Das Tankstellennetz ist noch nicht so dicht, dass man
immer und überall Auto- oder Erdgas bekommt. Der Zusatzpreis
macht es nur für Vielfahrer attraktiv.
Fahre seit mehr als 120.000 km mit einem auf LPG umgerüsteten
Kfz und bei Fahrten in „unbekanntes“ Terrain mus ich immer
vorher ins Internet schauen, um so ungefähr zu wissen, wo eine
Tankstelle ist. In Polen, Tschechien und Holland ist das
dagegen kein Problem. Da hat das so gut wie jede Tankstelle.

Ja, ist mir auchschon aufgefallen. Als ich vor Jahren mal in Polen
war habe ich mich gewundert wieso so viele Leute mit Gas fahren …
Aber dennoch: Das Problem ist die Umrüstung, die a) erstmal Geld kostet
und b) fordert dass man sich in die Materie einliest. Dies beschränkt
die Menge der (Erst-)Kunde. Aber du hast schon Recht, könnte aus dem
Ruder laufen, wobei man dann auf den Markt vertrauen müsste : E85 würde teurer …

Trotzdem bleibt meine Frage:
Wer hat sich die E10-Geschichte ausgedacht? Hat die Regierung der Industrie freie Hand gelassen oder hat die Regierung die Marschrute „E10“ festgelegt?

Das Ganze köchelt schon mindestens seit Mitte der 1990er Jahre
vor sich hin. Über die EU waren da seitdem auch die jeweiligen
Regierungen mit dabei.
Letztlich wurde nun eine Richtlinie herausgegeben, in der das
Ziel festgeschrieben wurde, dass bis 2020 10% der für
Transportzwecke verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quelle
stammen müssen.
Das gerade wieder mal vom Vielflieger geforderte Tempolimit
würde also nicht zur Erfüllung dieser Vorgabe beitragen.
Gleichwohl wäre sie zweifellos effektiver, wenn man das
eigentliche Ziel CO2-Reduktion verfolgt. Noch besser wäre es
freilich, wenn man sich darum kümmerte, dass der Verkehr
gerade etwa in Großstädten läuft und nicht durch hirnrissige
Ampelschaltungen permanent verzögert.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll die Preise für die
öffentlichen zu senken … Kaum jemand braucht in einer Großstadt
ein Auto.

Vor mehr als dreißig Jahren, als die ganze Technik noch nicht
so weit war, konnte man durch deutsche Großstädte auf einer
grünen Welle durch die ganze Stadt fahren. Was man da an Sprit
und Feinstaub gespart hat, erreicht keine Feinstaubplakete und
kein Tempolimit. Aber ich schweife ab.
Es kommen also entweder Zusätze zum Treibstoff in Frage oder
komplett alternative Antriebe.
Zusätze wären eben Ethanol. Bei älteren Dieseln konnte man
früher ja auch recht problemlos Pflanzenöl reinkippen. Keine
Ahnung, wo heute das Problem wäre sowas wie „Biodiesel“
herzustellen. Also Probleme die über das hinausgehen, was
bereits beim Ethanol problematisch ist.
Holzvergaser wären so ein Zwischending. Es wäre zwar das alte
Antriebskonzept eines Verbrennungsmotors, aber die Energie
wäre zweifellos erneuerbar.
Kommen noch alternative Antriebskonzepte in Frage. Also etwa
Strom. Was anderes fällt mir als physikalischer Laie erstmal
nicht ein. Strom könnte dabei auf verschiedene Art und Weise
im/am Fahrzeug selbst produziert oder in Form von Batterien
mitgeführt werden.

Dahin wird der Weg vermutlich kurzfristig hinführen. Man kann Unmengen Benzin sparen, wenn man permanent mit dem optimalen Wirkungsgrad fährt.
Stichwort serieller Hybrid/Rangeextender

Solar- und Windenergie sind wohl für den unmittelbaren Antrieb
ungeeignet, da die Leute nicht immer gerade dahin fahren
wollen, wohin der Wind sie weht oder nur dann wenn die Sonne
scheint.

Nunja, ein Auto mit Solarzellen kann ich mir vorstellen, mit Windrad wird es dann ulkig…

Solarzellen könnten freilich eine
Ergänzung/Unterstützung eines batteriebetriebenen Antriebs
sein.
Also Batterie oder Brennstoffzelle. Letzteres scheint für den
Gebrauch in Kfz nicht so gut geeignet. Bei Batterien sind die
deutschen Hersteller wohl auch noch nicht so weit.
Also war das E10 der kleinste gemeinsame Nenner, auf den man
sich einigen konnte. Nicht das hier plötzlich ausländische
Hersteller auf den Markt treten, die bereits über eine höhere
Kompetenz bei elektrischen Antirben verfügen. Das wäre ja
nicht auszudenken.

Nunja, hier glaube ich dass die deutsche Industrie sehr schnell aufholen wird. Bei den Batterien gibt es immer noch nicht „die“
Lösung, es wird viel geforscht (meine Freundin arbeitet in dem Bereich).
Ich halte es für sehr wahrscheinlich dass „die“ Technologie aus Deutschland kommen wird, nur : Produziert wird dann eh in Asien, denn
dort liegt das Know-how für die Produktion.

Sven, dessen Industriezweig von E85 profitieren würde …

Bauer, Landbesitzer, Düngemizttelhersteller,
Landmaschinenproduzent, Verarbeiter?

Nö, Abgasnachbehandlung, aber gerade im Bereich Verbrennungsoptimierung
würde E85 sicherlich noch Möglichkeiten bieten.
Es ist ja eigentlich so: Ich habe meinen Job, weil irgendwelche
Leute in der EU meinen sie müssten immer strengere Abgasvorschriften
vorschreiben. Lobbyismus kann so schön sein :smiley:

Gruss

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll die Preise für die
öffentlichen zu senken … Kaum jemand braucht in einer
Großstadt ein Auto.

*hüstel* Ich nehme mal an, dass du keine Kinder hast…

Richtig :smile:

Nur sehe ich nur wenig Kinder in den Autos wenn ich durch die
Stadt laufe …

Ich sage ja auch nicht dass man generell kein Auto braucht , sondern
kaum jemand.

Okay, stimmt so dann auch nicht, aber zumindest für den Weg zur Arbeit
braucht man i.d.r. kein Auto…

Gruss

Och komm, das ist alles eine Frage der Gewoehnung. Ich bin in einer Dreimillionenstadt aufgewachsen in einem Land, wo man 20 Jahre auf Warteliste verbracht haben musste um sich vielleicht ein Auto kaufen zu duerfen und wo der Bus kam, wann er kam, ungeachtet des Fahrplans, und alle beteiligten haben es irgendwie ueberlebt.

Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass persoenliche Mobilitaet wichtig und ein hohes Gut ist und es liegt mir fern, jemandem vorschreiben zu wollen, wie und wohin er sich zu bewegen hat, wenn er sich das leisten kann und will, nur sagt mir meine Beobachtung (und auch mein Kontostand seitdem ich verstaerkt darauf achte das Autofahren auf das noetige einzuschraenken), dass gerade in den Staedten viele Fahrten ziemlich ueberfluessig sind.

Gruss
Paul