Ich war schon lange nicht mehr in der Verlegenheit, eine Waschmaschine kaufen zu müssen, bin es glücklicherweise auch weiterhin nicht. Aber durch verschiedene Umzüge und Gespräche im Bekanntenkreis fiel mir auf, dass viele Menschen meiner Meinung nach krass überdimensionierte Waschmaschinen besitzen.
Ich hatte, als ich noch eine eigene WM (5 kg) besaß, oft Schwierigkeiten in einem Zweipersonenhaushalt diese mit den unterschiedlichen Wäschen (weiß, bunt, fein) vollzubekommen. Wohlgemerkt nur voll, nicht vollgestopft als Presspassung mit Spanngurten drum, dass die Tür nicht aufspringt.
Wie man weiß, arbeitet die WM am effizientesten, wenn sie voll ist. Dann ist Wasser-, Energie- und Waschmittelverbrauch pro Wäschestück am geringsten, vorausgesetzt man dosiert richtig. Ich hielte es für ausgeschlossen, zu zweit eine 7 kg-Maschine mit einer Wäscheart nur annähernd zu füllen.
Jetzt recherchiere ich und siehe da, es gibt praktisch keine 5 kg-Maschinen mehr. Selbst 7 kg sind schon kleine Maschinen. Schaue ich bei Geizhals.de haben von gut 900 gelisteten Modellen etwa 620 Modelle 8 kg oder mehr Fassungsvermögen. Das sind nach meinem Verständnis Maschinen, die man ab 5 Personen aufwärts benötigt und eine davon Stoffwindeln trägt.
Konträr dazu hab ich in den letzten 5 Jahren in WGs mit teils jungen Menschen gelebt und festgestellt, dass die typischen Waschladungen nicht größer, sondern kleiner werden. Der Joggingdress fliegt mit drei Paar Schisocken allein in die Maschine, zwei Handvoll Unterbuxen fahren einsam Karussell, die Jeans geht allein auf Rundreise, weil sie morgen gebraucht wird, etc.
Was ist da los? Hab ich was verpasst und die Maschinen sind heute effizienter, je weniger Wäsche reinkommt? Versteckt sich da neuerdings ein perpetuum mobile drin? Wer braucht 10-kg-Maschinen und größer, wovon es mehr Modelle gibt als 5 kg und kleiner?