Seit Beginn der Eurokrise stellt sich mir die Frage, weshalb die USA mit dem Dollar nicht dieselben Probleme haben wie die EU mit dem Euro. Ich war zwar noch nie in den USA; aber sicherlich gibt es dort auch Regionen, die wirtschaftlich nicht mit anderen Regionen mithalten können. Weshalb werden sie wirtschaftlich nicht abgehängt wie Griechenland mit der furchtbaren Arbeitslosigkeit und weshalb kommt dort die Diskussion nicht auf, dass manche Staaten den Dollarraum verlassen sollen und eine eigene Währung einführen sollen, damit sie abwerten können, um wieder konkurrenzfähig zu sein? Was machen die USA besser und weshalb kann man von den USA nicht lernen, wie man es machen sollte, dass kein Staat gravierende Probleme bekommt und man riesige Transferzahlungen leisten muss?
Guten Abend!
… weshalb die USA mit dem Dollar nicht dieselben Probleme haben wie die
EU mit dem Euro.
Hier eine nach Staatsschuldenquote sortierte Länderliste: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_n…, dabei die USA in der Spitzengruppe. Ruft man sich darüber hinaus den Dollarkurs nicht etwa von einem Tag zum nächsten, sondern über Jahrzehnte in Erinnerung, ist eine deutliche Abwärtsbewegung zu erkennen.
Ich war zwar noch nie in den USA; aber
sicherlich gibt es dort auch Regionen, die wirtschaftlich
nicht mit anderen Regionen mithalten können. Weshalb werden
sie wirtschaftlich nicht abgehängt wie Griechenland mit der
furchtbaren Arbeitslosigkeit und weshalb kommt dort die
Diskussion nicht auf, dass manche Staaten den Dollarraum
verlassen sollen und eine eigene Währung einführen sollen,
damit sie abwerten können, um wieder konkurrenzfähig zu sein?
Mit einer eigenen und dann abgewerteten Währung verteuern sich für die betroffenen Staaten die Importe, die Zinsen für die Verschuldung im Ausland werden nicht leichter tragbar und schließlich ändert sich an den Ursachen der Probleme der betroffenen Länder durch irgendwelche Währungsveränderungen nur wenig. Möglicherweise suchen mehr auf den letzten Cent schielende Pauschal-Touris solches Land heim. Auf diese Weise entstehen Bettenburgen und Arbeitsplätze für Niedriglöhner, aber keine leistungsfähige Volkswirtschaft. Letzeres gilt übrigens auch für Deutschland von Müritz bis Garmisch.
Was machen die USA besser…
Nichts.
… und weshalb kann man von den USA nicht lernen…
Davor möge uns unser bisschen Restverstand bewahren.
…wie man es machen sollte, dass kein Staat gravierende Probleme bekommt und man :riesige Transferzahlungen leisten muss?
Die gewünschte Sicherheit vor wirtschaftlichen Problemen gibt es nicht. Auch Westdeutschland war schon mal Empfänger von Transferleistungen und Nutznießer von Entschuldung, geleistet auch durch Griechenland. Das geschah in den 50ern des vorigen Jahrhunderts nicht etwa aus Nächstenliebe und Mitleid mit den armen Deutschen, sondern aufgrund politischen Kalküls vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs. So ähnlich ist es mit der Gemeinschaftswährung, die zwar an vielen Stellen sehr praktisch ist, aber aus politischen Gründen entstand.
Gruß
Wolfgang
Was machen die USA besser…
Nichts.
Naja, die USA sind eine Nation, was aus psychologischer und organisatorischer Sicht Vieles effektiver macht.
Wenn die EU da ankommt, wäre sie wahrscheinlich die Weltnation schlechthin. Zurzeit ist sich in der EU ja quasi jeder der Nächste.
Hallo,
die USA haben natürlich exakt die gleichen Probleme einer Währungsunion von ungleich starken Regionen. Zwischen den einzelnen Staaten bestehen enorme Unterschiede in Wirtschaftsleistung pro Kopf, vergleichbar mit den Unterschieden in der EU. Die Statistiken
kann man in der Wikipedia unter „GDP per Capita“ nachlesen.
Der Unterschied in den USA ist, das es dort ein Transfer-System gibt, ähnlich dem (viel
gescholtenen) Länderfinanzausgleich. Da geben die „reichen“ Staaten eben Geld an die
„armen“ Staaten. In der EU gibt es zwar bereits Subventionssysteme, aber meines Wissens
nicht in diesem Ausmaß.
Aus meiner Sicht kann erfordert eine Währungsunion zwingend Transferzahlungen. Bei
einem ausreichend großen Wirtschaftsraum wird man niemals ein Gleichgewicht erreichen,
aber ein steigendes Ungleichgewicht wird irgendwann zu einem großen Problem.
Gruß,
Steve
Hallo,
in den USA werden ca. 50% des Steueraufkommens an den Bund abgeführt. Da es im Euro-Raum keine Fiskalunion gibt, sind die Zustände nicht vergleichbar. Der Euro-Raum ist noch heterogener als der US-Dollar-Raum.
Hier ein interessanter Vergleich.
vdmaster
Hallo,
… weshalb die USA mit dem Dollar nicht dieselben Probleme haben wie die EU mit dem Euro.
Hier eine nach Staatsschuldenquote sortierte Länderliste:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_n…, dabei die USA in der Spitzengruppe. Ruft man sich darüber hinaus den Dollarkurs nicht etwa von einem Tag zum nächsten, sondern über Jahrzehnte in Erinnerung, ist eine deutliche Abwärtsbewegung zu erkennen.
Und haben die USA deswegen nun die gleichen Probleme wie die Euro-EU? Das ist doch die Frage und nicht, ob wer wie hoch verschuldet ist. Und wenn es in den USA abwärts geht und wir dafür die Entwicklung des Dollarkurses nehmen, dann geht es ja woanders, also auch hier, aufwärts? Also haben wir gar kein Problem?
Mit einer eigenen und dann abgewerteten Währung verteuern sich für die betroffenen Staaten die Importe,
Ist ja kein Problem, wenn ich nicht dringend auf Importe, etwa für Energie oder Nahrungsmittel angewiesen bin. Wenn da im Ausland produzierte Fernseher oder PKW teurer werden, juckt das im Inland die wenigsten.
die Zinsen für die Verschuldung im Ausland werden nicht leichter tragbar
Na wenn ich mich auch im Ausland in meiner Währung verschulden kann, dann dürfte dieses Problem recht klein sein.
und schließlich ändert sich an den Ursachen der Probleme der betroffenen Länder durch irgendwelche Währungsveränderungen nur wenig.
Das ist allerdings war.
Möglicherweise suchen mehr auf den letzten Cent schielende Pauschal-Touris solches Land heim. Auf diese Weise entstehen Bettenburgen und Arbeitsplätze für Niedriglöhner, aber keine leistungsfähige Volkswirtschaft. Letzeres gilt übrigens auch für Deutschland von Müritz bis Garmisch.
Wir habe keine Bettenburgen und Niedriglöhner, weil wir eine der leistungsfähigsten Vokswirtschaften haben?Was machen die USA besser…
Nichts.
Na machen vielleicht nicht, aber sie sind eben nicht auf Energieimporte oder Verschuldung in Auslandswährungen angewiesen…
… und weshalb kann man von den USA nicht lernen…
Davor möge uns unser bisschen Restverstand bewahren.
Ach naja, man kann sich das schon anschauen. Man muss deswegen ja nicht alles übernehmen. Man kann sich die guten Dinge raussuchen.
…wie man es machen sollte, dass kein Staat gravierende Probleme bekommt und man riesige Transferzahlungen leisten muss?
Die gewünschte Sicherheit vor wirtschaftlichen Problemen gibt es nicht. Auch Westdeutschland war schon mal Empfänger von Transferleistungen und Nutznießer von Entschuldung, geleistet auch durch Griechenland.
Wie hoch war denn Deutschland durch Importe aus Griechenland in Griechenland verschuldet? Und welche Transferzahlungen hat es von dort erhalten?
Das geschah in den 50ern des vorigen Jahrhunderts nicht etwa aus Nächstenliebe und Mitleid mit den armen Deutschen, sondern aufgrund politischen Kalküls vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs. So ähnlich ist es mit der Gemeinschaftswährung, die zwar an vielen Stellen sehr praktisch ist, aber aus politischen Gründen entstand.
Na so oder ähnlich wird es wohl bei allem Gemeinschaftswährungen sein? Ist ja nicht so, dass es in Deutschland schon immer nur die Mark gegeben hätte.
Grüße
Das ist ganz einfach.
Die USA druckt den Dollar in beliebiger Menge und zwingt alle anderen Staaten die bedruckten Papierbildchen als Währung anzuerkennen. So kann die USA ohne Anstrengung an die Ressourcen und Produkte der anderen Staaten kommen.
Bisher konnte die USA auch ihre Armee mit den Papierbildchen finanzieren und der Welt ihren politischen Willen aufzwingen, zumindest den kleineren Staaten. Das ganze wird erst dann zum Problem, wenn so viele Papierbildchen auf dem Markt sind, dass sie keiner mehr haben will und der Schwindel auffliegt.
China hortet die Dollar als Waffe und für keinen anderen Zweck. Oder meint jemand tatsächlich, die Chinesen wären so blöd zu glauben, hinter der Dollarreserve, würde ein reeller Wert stehen?
Tut mir leid wenn es einem zu polemisch ist. In den nächsten Statements werde ich dafür wieder abgestraft wie dumm und lächerlich ich doch wäre, weil mein Weltbild nicht mit dem der politisch korrekten Schönredner übereinstimmt.
zwingt alle anderen Staaten die bedruckten Papierbildchen als Währung
anzuerkennen.
Was hat der „Zwang zur Anerkennung“ des USD damit zu tun, ob und wann diese Währung in internationalen Handelsgeschäften verwendet wird.
Niemand (ausserhalb der USA) ist gezwungen, den USD als Zahlungsmittel für eine Ware zu akzeptieren. Verlangt der jeweilige Geschäftspartner eine Berechnung auf Basis des USD, so kann auf das Geschäft auch ganz zwanglos verzichtet werden.
vdmaster
Niemand (ausserhalb der USA) ist gezwungen, den USD als
Zahlungsmittel für eine Ware zu akzeptieren.
Das haben wir ja am Irak gesehen.
Niemand (ausserhalb der USA) ist gezwungen, den USD als
Zahlungsmittel für eine Ware zu akzeptieren.Das haben wir ja am Irak gesehen.
Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, gab’s da noch den Dinar als Währung.
Hallo,
Niemand (ausserhalb der USA) ist gezwungen, den USD als Zahlungsmittel für eine Ware zu akzeptieren.
Das haben wir ja am Irak gesehen.
Werd doch mal konkret, was wir da in diesem Zusammenhang gesehen haben. Der Irak wollte sein Öl nur noch in Rubel oder Yuan verkaufen? Und die USA hätten dann ihre Dollar nicht einfach in diese Währungen tauschen können, um das Öl zu bezahlen? Und deswegen ist dann was passiert?
Grüße
Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, gab’s da noch den
Dinar als Währung.
Wann hast du denn das letzte mal Erdöl (nicht Benzin an der Takstelle) im Irak gekauft? Oder glaubst du tatsächlich, jemand wollte dem Irak Frieden und Demokratie bringen?
Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, gab’s da noch den
Dinar als Währung.Wann hast du denn das letzte mal Erdöl (nicht Benzin an der
Takstelle) im Irak gekauft? Oder glaubst du tatsächlich,
jemand wollte dem Irak Frieden und Demokratie bringen?
Du störst dich daran, dass Erdöl seit 70 Jahren in Dollar gehandelt wird? Welche andere Währung wäre dir den lieber? Der Rubel, der sich im freien Fall befindet? Oder doch der Renminbi, der an den Dollar gekoppelt und damit völlig unterbewertet ist?
Die OPEC weiß schon, was sie am Dollar hat und niemand muss sie dazu zwingen, diese Währung zu verwenden.
Das haben wir ja am Irak gesehen.
Und in Libyen, wo Gadaffi auch die Idee hatte, sich das Erdöl in Euro bezahlen zu lassen.
Bestraft dafür wurde ein ganzes Volk, das jetzt eine ach so tolle Demokratie nach westlichem Vorbild hat, aber dafür in bitterer Armut und im Chaos lebt. Genau das selbe Kochrezept ein Volk zu destabilisieren und zu demoralisieren wie im Irak.
Hallo,
in der Tat verhält es sich aber so, dass den USA empfindliche wirtschaftl. Folgen drohten, falls der USD seine übermächtige Funktion als Vergleichsgröße für das Öl verlöre. Durchaus ein Grund, warum sie den Euro als eine Bedrohung ansehen.
Hier aber einen Zusammenhang zwischen Irakkrieg und Petrodollar zu sehen, ist abenteuerlich. Der Irak hatte zwar auf Euro-Abrechnung umgestellt und war nach dem Ende des letzten Irakkrieges wieder zum USD zurückgekehrt. Jedoch erfolgte die Umstellung auf Euro bereits drei Jahre vor dem Irakkrieg.
Gruß
vdmaster
Hallo,
Servus
in der Tat verhält es sich aber so, dass den USA empfindliche
wirtschaftl. Folgen drohten, falls der USD seine übermächtige
Funktion als Vergleichsgröße für das Öl verlöre. Durchaus ein
Grund, warum sie den Euro als eine Bedrohung ansehen.
Das hat auch niemand bestritten. Aber die OPEC verwendet den Dollar auch nicht nur aus Nächstenliebe. Mit Alternativen zum Dollar schaut’s nämlich nicht gut aus und wenn die Ölproduzenten etwas nicht gebrauchen können, dann ist es eine instabile Währung.
Hier aber einen Zusammenhang zwischen Irakkrieg und
Petrodollar zu sehen, ist abenteuerlich. Der Irak hatte zwar
auf Euro-Abrechnung umgestellt und war nach dem Ende des
letzten Irakkrieges wieder zum USD zurückgekehrt. Jedoch
erfolgte die Umstellung auf Euro bereits drei Jahre vor dem
Irakkrieg.
Also bitte. Wen willst du hier mit deinen Fakten beeindrucken?
Gruß
vdmaster
Lg,
Penegrin
Hallo,
Jedoch
erfolgte die Umstellung auf Euro bereits drei Jahre vor dem
Irakkrieg.
also ging es doch nur um Frieden und Freiheit für die armen Menschen? Die Massenvernichtungsmittel waren es ja offenscihtlich auch nicht.
Gruß
T.
Welche andere Währung wäre dir den lieber? Der
Rubel, der sich im freien Fall befindet? Oder doch der
Renminbi, der an den Dollar gekoppelt und damit völlig
unterbewertet ist?
Hast du den Artikel nicht aufmerksam gelesen?
Hast du den Artikel nicht aufmerksam gelesen?
Doch, habe ich. Wenn du vielleicht mal genauer sagst, was du willst, können wir sicher drüber reden. Einfach einen Link posten und den anderen raten lassen, was genau der Punkt ist, bringt recht wenig.
Darf ich dir auch einen Artikel zum Lesen geben?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/bush-vs-iran-die-le…
_ Verschwörungsthese drei: Auch der Irak wurde überfallen, weil er sein Öl in Euro handelte.
Die Petro-Euro-Theoretiker verweisen gern auf einen „Präzedenzfall“. Auch Saddam Hussein habe den Handel mit Öl auf Euro umgestellt - und wurde von den USA entmachtet.
Das stimmt. Doch zwischen Währungswechsel und Kriegsbeginn lagen drei Jahre. Gewagt, da einen direkten Zusammenhang konstruieren zu wollen. (Wobei es durchaus Gründe für die Annahme gibt, der Irak sei aus anderen ökonomischen Gründen angegriffen worden.)_
Hallo,
es ging darum,
a. dass Bush jun. (fürs Wahlvolk) einen Sündenbock erlegen wollte.
b. dass Cheney/Wolfowitz die Machtposition der USA ausbauen wollten.
c. dass Bush jun. seinem Papa zeigen wollte, dass er auch was kann.
d. dass ein Schlächter weniger an der Macht sein sollte.
e. dass derselbe Schlächter die UNO (und damit auch die USA) jahrelang an der Nase rumführte.
f. dass derselbe Schlächter eher sein Volk hätte verrecken lassen, als wegen UN-Sanktionen nachzugeben.
g. dass derselbe Schlächter ohne Sturz vielleicht wieder hätte zu Kräften kommen können.
h. dass man sich der Theorie hingab, man müsse nur das Volk (wie ehedem in D) befreien, damit die Demokratie ausbricht und in ihrem Zuge die Menschenrechte und den allgemeinen Wohlstand mitbringt.