Wieso ist das "Vater Unser" ein Gebet der ganzheitlichen Befreiung?

Siehe oben :slight_smile:

„Vater unser“ sind Verse einer von ein paar hundert Religionen. Glaube nicht, dass sich dahinter ein Sinn verbirgt. Diesen „Vater“ hat noch niemand gesehen.

Doch. In erster Linie Mose, dieser übrigens mehrmals.

Aber die Frage bezieht sich nicht darauf - warum antwortest Du auf nicht gestellte Fragen?

Übrigens ist das „Vater Unser“ nicht in Versen gesetzt, aber das interessiert Dich vermutlich nicht weiter.

Schöne Grüße

MM

Wieso nicht?

Was spricht denn deiner Meinung nach dagegen?

Zur Frage die oben gestellt ist:
Nein.

So, und was jetzt?

Gruß
Jörg Zabel

Ok, der war gut!

Wenn du das so siehst… Die 7 Zwerge haben auch Schneewittchen gesehen.
Die Schriften der Religionen sind mit Märchen gleich zu setzen.
Jedem logisch denkenden Menschen muss doch klar sein, dass hunderte Religionen nicht alle die einzig wahre Religion sein können. Das behaupten aber alle.

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Ist das so? Dann würde ich doch mal gerne einen wissenschaftlichen Beweis haben/lesen.

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Hi,

eine solche Frage sinn- und kontextlos, und vor allem zitatlos (denn der Ausdruck stammt ja nicht von dir) in ein Forum zu schmeißen, führt nur dazu, dass sich ein Haufen von Leuten, die deine Präsupposition gar nicht verstehen, den Thread, und damit wie seit langem üblich geworden, das Brett, mit Pseudoantworten zu füllen, um pflichteifrig dem Clickzahloptimierungsinteresse der aktuellen Forumspolitik dienlich zu sein.

Da nicht nur deine Attitüde, sondern auch die minimalisierte Form deiner Fragestellung auf die Reproduktion einer Hausaufgabe im Schulfach Religionsunterricht schließen läßt, in welchem ihr gerade die Befreiiungtstheologie durchnehmt, und zwar speziell die südamerikanische der späten 60er und frühen 70er, hier meine Hausaufgabenhilfestellung:

Das erste wäre, dir die Hauptanliegen der Befreiungstheologie noch einmal bewußt zu machen, und dir dann nochmal vorzunehmen, warum Leonardo Boff, den du bei deiner Frage im Hinterkopf haben wirst, gerade das Vaterunser als programmatisches Bekenntnis der Befreiungsbewegung interpretiert hat: Welche Sätze in dem Gebet drücken exakt die Basis-Interessen dieser Revolutionsbewegung aus? Welche Sätze, wenn sie so interpretiert werden, provozierten besonders die Machtstrukturen in den betreffenden Ländern und damit auch im gleichen Zuge die damaligen Entpolitisierungsversuche christlicher Ethik durch den Vatikan - bis einschließlich J. Ratzinger?

Ob Boff selbst in seiner Vaterunserinterpretation den Ausdruck „ganzheitlich“ schon verwendete, weiß ich nicht. Wenn, dann hast du sicherlich ein Zitat zur Hand? Jedenfalls war „ganzheitlich“/„holistisch“ eine der beliebtesten (und zugleich auch sinnleersten) Vokabeln der Hippie-Philosophien derselben Zeitspanne (und bis heute in der Esoterik). Wer aus dem Umkreis der südamerikanischen Bewegung das Attribut „ganzheitlich“/„holístico“/„integral“ hinzusetzte, weiß ich nicht. Aber was gemeint ist, dürfte dir aus den obigen Hilfestellungen leicht klar werden. Es hat etwas damit zu tun, dass christliche Ethik spirituell und sozialpolitisch zugleich, privat und öffentlich zugleich verstanden werden wollte …

Gruß
Metapher

Nö, hat er nicht. Oder vielmehr: Genau 1 Mal, aber nur von hinten.

Gruß
M

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Sind sie nicht. Textgattung und Funktion von Märchen ist eine andere, von daher geht Deine Gleichung nicht auf.

Schöne Grüße

MM

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Es liegt in der Natur von religiösen Schriften, dass sie nicht im Sinn von wissenschaftlichen Hypothesen bewiesen werden müssen und beweisbar sind.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

noja, der brennende Dornbusch und die Rauch- und Feuersäule in der Wüste sind ja schon auch sichtbare Erscheinungen?

Schöne Grüße

MM

Hallo,

gilt immer noch „wer etwas behauptet, muss es auch belegen können“?

Welche Belege gibt es ausser einem Buch, das Jahrhunderte später geschrieben wurde?
In welchen Fällen hat es nur die Person behauptet, dass sie die Erscheinung gesehen haben will und in welchen Fällen haben die Erscheinung mehrere Personen gesehen?

Gruß
Jörg Zabel

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Sichtbare Erscheinungen.

Eben. Und zwar Erscheinungen seiner terrestrischen Anwesenheit, ganz ähnlich den zeitgenössisch und andern Orts so genannten Avataren. Nicht aber Erscheinungen seiner selbst:

כי לא-יראני האדם וחי
„denn nicht kann mich sehen ein Mensch und leben“ [Ex. 33.20]

Ca. 1900 Jahre später wird dafür in der frühkabbalistischen Literatur der Begriff שכינה „šekhina“ eingeführt.

Übrigens hat mich im vorigen Post die Erinnerung getäuscht: In Ex. 33.21-22 sieht er den vorüberziehenden jhwh nicht bereits „von der Rückseite“, sondern jhwh sagt ihm, es werde so sein, nachdem er nicht mehr seine Hand schützend auf ihn legt.

Schönen Gruß
Metapher

Moses ist eine fiktionale Gestalt, die - wie auch Abraham und andere in der Tora - von exilischen Priestern im 6. Jh. BCE in Babylon erdacht wurde, um den von einer Identitätskrise geplagten Israeliten ( wg. Verlust des identitätsstiftenden Tempels) die Illusion der Gotterwähltheit zu verschaffen, welche die Israeliten angeblich vor allen anderen Völkern auszeichnet.

Die im ´2. Buch Mose´ beschriebene Lichtvision hat nichts mit der Sichtung eines realen Gottes zu tun, sondern ist eine für die antiken Völker typische ´übersinnliche´ Lichterfahrung, wie sie innerhalb des Judentums z.B. Ezechiel erfuhr und auch von Orakel-Priestern und -Priesterinnen im Mesopotamien des 2. und 1. Jt. BCE erfahren wurden. Eine Tradition des Visionären gab es selbstverständlich auch bei den alten Ägyptern, in der mediterranen Kultur sowie in Persien und Indien. Als Vorläufer dieser (ursprünglich drogeninduzierten) Praktiken sind die Schaman-Innen der Prähistorie anzusehen.

Dem kulturellen Stand der Antike entsprechend wurden solche Erfahrungen immer im Licht des Theismus interpretiert, die mesopotamischen Orakelpriesterinnen z.B. interpretierten ihre ekstatischen Erfahrungen als Eingebungen der Göttin Ischtar, während die israelitischen ´Propheten´ von Jahwe als Quelle ihrer Visionen überzeugt waren. Auch Texte wurden halluziniert (auditive Halluzination).

Was Moses angeht, handelt es sich aber um eine - wie gesagt - ungeschichtliche Gestalt, die wie Abraham nur als fiktionaler Identitätsgarant der Israeliten fungiert.

Chan

… und da wir einmal dabei sind, noch eine kleine weitere Anmerkung zu:

die texthistorisch recht interessant ist: Die Begegnung des jhwh mit Abraham in Ex. 18ff. Hier tritt der Gott in Gestalt dreier Männer (שלשה אנשים) in Erscheinung. Abraham spricht sie einmal im Plural an, ansonsten aber im Singular und sie sprechen ihrerseits nur im Singular.

In Ex. 18.19 sagt jhwh im Singular, „er“ wolle nach Sodom hinab gehen. In 18.20 gehen folgerichtig „die Männer“ dann tatsächlich dorthin: Aber jhwh bleibt dennoch da bei Abraham zurück.

In Ex. 19.1 kommen dann aber weder „die drei“ in Sodom an, noch zweie von ihnen, die aber jhwh wären, sondern jetzt ist vielmehr von „zwei Engeln“ (שני המלאכים) die Rede.

Eine seltsame Verknotung des Mythems in der storyline, die in der rabbinischen Literatur der Jahrhunderte n. Chr. auch reichhaltig diskutiert wird. Auch von Augustinus in de civitate dei. Man kann einiges erklären durch Kompilation mehrer Mytheme, aber es bleibt dabei, dass hier jhwh interessanterweise zunächst als „drei Männer“ in Erscheinung tritt, die aber singularisch sind.

Gruß
Metapher

Man muss schon auch über den Inhalt sprechen. Ich empfand den Passus sehr befreiend: Dein Wille geschehe. Das war für mich keine Einengung sondern der Beginn des Loslassens.

Aber zu einer ganzheitlichen Befreiung gehört mehr als nur das Vaterunser. Sonst hätte Gott uns nur das Vaterunser gesandt und Himmel und Hölle wäre erfüllt.
Zur ganzheitlichen Befreiung gehört der Lebensweg, den wir gehen, gehören auch Qualen und es gehört ein Lernprozess dazu, nämlich wie wir unseren Charakter stetig positiv verändern können, die Sünden zu überwinden, um eine Loslösung von der Welt zu erreichen.
Ab einem bestimmten Punkt dieser persönlichen Entwicklung könntest Du wohl auch über die Rose meditieren und würdest befreit, und an diesem Punkt angelangt hast Du dann gute Chancen auf diese ganzheitliche Befreiung mit dem Vaterunser-Gebet.
Vorm Erfolg steht aber der Schweiß. Dazu leben wir.

Glaube ich.

mal tacheles

Hallo @WiSon

ich möchte mal explizit für dein „Dislike“ zu meiner UP-Antwort meine Hochachtung ausdrücken, die ich für User hege, die dieses Feature benutzen, weil sie nicht Eier in der Hose haben, ihre ggf. vorhandenen sachkundigen (!) (und in einem solchen Falle von mir willkommenen) Einwände in Text zu fassen. Insbesondere für User, die, wie in diesem Falle mal wieder, zwar nicht imstande sind und auch keinerlei Interesse zeigen, die Fragestellung eines UP zu erfassen, aber dennoch dieses Forum mißbrauchen, um an allen Ecken und Enden christlich-missionarischen Kokolores abzusondern. Ergänze: „Geschwätz“, weil fast immer in keinerlei hilfreichem Bezug zur Intention des jeweiligen Fragestellers, und daher auch fast immer im Grunde beleidigend für diesen.

Dass jemand mal eine Frage nicht versteht, ist eigentlich nie ein Problem gewesen, man konnte das halt dann offen diskutieren. Aber als dieses Brett unter dem Titel „Religionswissenschaft“ noch zu einem Experten-Forum namens „wer-weiss-was“, gehörte, gab es eine Brettbeschreibung (die auch noch sichtbar ist!), in der solches Missionieren, sowohl religiöses als auch antireligiöses, definitiv als unerwünscht deklariert war. Seitdem das nicht mehr in das Interessenspektrum des Forumsbetreibers paßt, ist das Brett natürlich vogelfrei für Geschwätz, und Poster, die ggf. ernsthafte Sach- und Wissensfragen stellen möchten, werden abgeschreckt und gegenteilig motivierte User werden auch noch ermutigt. Das nennt man dann circulus vitiosus. oder auch: Wo ein Kadaver ist, da legen auch die Fliegen ihre Eier ab.

Viel Erkenntnisgewinn beim

Metapher

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Was nützt allein schriftkundliches Palaver, mag das intellektuelle Niveau noch so hoch sein, wenn man Spiritualität und gelebte Spiritualität nicht in der Argumentation und als Argumentation anerkennt.
Die Fragen, die hier aufgeworfen werden, dürfen nicht nur durch die rein Schriftkundigen sondern auch von den Praktizierenden beantwortet werden. Und letztere leisten den höheren Beitrag. Sie steuern ihre Erfahrung bei.
Dein tacheles ist kraft- und saftlos.

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